(B) Polizei mackert vor Hausprojekten

Tante Erna 11.09.2010 22:03 Themen: Freiräume Repression
Gestern Abend war der Friedrichshainer Nordkiez wiedermal für normale Funkstreifen tabu.
Mannschaftswagen und Zivikarren mißbrauchten Rigaer- und Liebigstrasse als Manövergebiet.
Der Grund: am ersten Intersquat Tag war eine Soliparty für griechische Gefangene im XB gut besucht.
Ab dem frühen Abend hatten Funkstreifen der Friedrichshainer Abschnitte sich selbst ein Durchfahrverbot durch die berüchtigte Kreuzung Rigaer/Liebig auferlegt.
Stattdessen kurvten Wannen und Zivikarren im Minutentakt an den ca. 100 Menschen vorbei, die sich auf dem Dorfplatz aufhielten. Die Beamten waren sichtlich frustriert, hatten sie doch in den letzten Wochen mehrere Duzend Sofas, Stühle und Bänke vor dem XB eingeladen und die Leute teilweise regelrecht runter geprügelt. Und nun lungerten die PartybesucherInnen schon wieder auf dem Gehweg rum, mit neuen Sitzgelegenheiten.
Vermutlich berechnete die Einsatzleitung noch wie viele Beamte für eine Räumung des Gehwegs nötig wären, als einige entschlossene Menschen brennende Mülltonnen auf die Strasse schoben und so zunächst den Tourismus der Polizeitransporter unterbrachen. Dankenswerter Weise wurde endlich mal nicht direkt vor einer Party eine Barrikade errichtet, sondern einige Meter weiter.
Als Feuerwehr und fünf Mannschaftswagen anrückten flogen Böller und Flaschen, die Polizei schreckte vor einer ungesetzlichen Stürmung der Party zurück. Angesichts von vielen polizeikritischen Personen ein weiser Entschluss.
Nachdem anschliessend der Dorfplatz von den Wannen in gleißendes Flutlicht getaucht wurde und auch die Wohnungsfenster umliegender Häuser ausgeleuchtet wurden, flogen immer wieder Steine und Pyros aus verschiedenen Richtungen auf die Beamten. Nach zwei Stunden zogen diese genervt wieder ab. Allerdings schlichen einige unsympathischen Zivifratzen durch den Kiez, die mehrere Festnahmen von Passanten auslösten.
Der Polizeibericht dazu:

 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/310096/index.html
"# 2800
Polizeibeamte haben in der vergangenen Nacht vier Männer nach Sachbeschädigungen und Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion in Friedrichshain festgenommen.
Gegen 0 Uhr 30 hörten Beamte der 22. Einsatzhundertschaft in der Eldenaer Straße eine Explosion, durch die eine Chemietoilette auf dem Gehweg zerstört wurde. Zeitgleich sahen die Polizisten in unmittelbarer Nähe der Toilette zwei Männer im Alter von 24 und 26 Jahren, die sie kurz darauf festnahmen. Bei der Durchsuchung ihrer Sachen fanden die Beamten eine Kunststoffdose mit Drogen.
Zuvor hatten rund 60 Personen in der Rigaer- Ecke Liebigstraße einen brennenden Müllcontainer auf die Fahrbahn gerollt, der durch Polizisten gelöscht werden konnte.
Gegen 2 Uhr 45 warfen Unbekannte eine mit Flüssigkeit gefüllte Glasflasche sowie einen Stein auf die eingesetzten Beamten, verletzt wurde niemand. Gegen 4 Uhr 15 nahmen die Einsatzkräfte zwei Männer im Alter von 20 und 22 Jahren in der Rigaer Straße vorübergehend fest, die kurz zuvor einen Mülleimer in Brand gesetzt und die Seitenscheibe eines Baggers eingeworfen sollen. Alle Festgenommenen wurden nach Personalienfeststellung und erkennungsdienstlicher Behandlung wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz übernommen."

Relativ ungünstig waren danach Zeitpunkt und Ort eines PKW Feuers, da wäre mehr Fingerspitzengefühl wünschenswet gewesen:  http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/310089/index.html

"# 2799
Polizei und Feuerwehr wurden heute früh zu einem brennenden Auto in Friedrichshain gerufen. Eine Passantin hatte gegen 6 Uhr 50 Flammen an dem in der Liebigstraße geparkten „Toyota“ bemerkt und die Einsatzkräfte alarmiert, die jedoch eine Brandausdehnung auf das gesamte Fahrzeug nicht mehr verhindern konnten. Ein angrenzend geparkter Pkw wurde durch die Hitzeeinwirkung leicht beschädigt. Eine politische Tatmotivation ist in Betracht zu ziehen."


Fazit
Der Ort an dem in Berlin am häufigsten die Konfrontation mit den Bütteln gesucht wird, liegt in Friedrichshain. Partys und Hausprojekte sind nur so stark wie ihrer NutzerInnen.
Hier wird jede Räumung ihren Preis haben!
Public Domain Dedication Dieses Werk ist gemeinfrei im Sinne der Public Domain
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 20 Kommentare an

Wer mackert hier? — Krawalle

@Krawalle — xyungelöst

Dein Name — Dein Name

Krawalle VS. Politik — Flasche mit grünem Inhalt

@Typ — osche w.

die Liebig14 ist — räumungsbedroht nicht die

fragen — wolfi

titel — nem

ey, ihr — opfer

Naja,... — Zeuge

HALLO — ERFE

@ die meisten — dsfsd

Rage against them — Torte

Ick war auch da — kurt

a.c.a.brainwashed — liselotte pulverfass

definition von politik — staatsschutz crack

cop support — lasst uns fair bleiben