Dortmund: Naziangriff auf die "Hirsch-Q"
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag versuchte eine Gruppe Neonazis die alternative Kneipe "Hirsch-Q" in der Dortmunder Innenstadt anzugreifen. Der Angriff konnte durch die beherzte Gegenwehr der anwesenden Gäste abgewehrt werden.
Die Angegriffenen ließen sich jedoch nicht einschüchtern und setzten sich entschlossen zur Wehr. Es gelang die Neonazis in Schach zu halten und schließlich in die Flucht zu schlagen. Mehrere der in Richtung Hauptbahnhof fliehenden Nazis wurden auf der Flucht von der Polizei gestellt und in Gewahrsam genommen.
Wenige Minuten später traf, wie zu erwarten, ein Polizeiaufgebot an der Hirsch Q ein. Die Beamten umstellten die Kneipe und führten wahllos Personalienkontrollen bei den Anwesenden durch. über eine halbe Stunde wurden keine Menschen vor und in die Hirsch-Q sowie aus dem abgesperrten Bereich der Brückstraße heraus gelassen.
Die Hirsch-Q ist nicht zum ersten mal Ziel eines Naziüberfalls geworden. In der Vergangenheit, besonders in den Jahren 2007 und 2008, hat es eine Vielzahl von übergriffen auf Passant_innen vor dem Lokal und gezielten Angriffen auf die Kneipe selber gegeben. Nicht immer ohne Konsequenzen. So wurden am 15.04.2008 die Neonazis Dietrich "Didi" Surmann und Markus Nikolaus zu Bewährungs- bzw. Haftstrafenverurteilt, weil sie an einem überfall am 1.9.2007 beteiligt waren. Nach den Verurteilungen ist es etwas ruhiger um die "Hirsch-Q" geworden.
Der Angriff zeigt deutlich das wahre Gesicht der Dortmunder Naziszene. Hinter der Fassade aus wohlfeilen Gerede vom Protest gegen imperalistische Kriege verbergen sich übergriffe und Einschüchterung gegen politische Gegner_innen. In den letzten Tagen sind immer wieder Neonazis bei nächtlichen Streifzügen auf der Suche nach Opfern beobachtet worden. "Taxi Tom", ein engagierter Dortmunder Bürger, der am 4. September zu einer eigenen Aktion gegen den Naziaufmarsch aufruft(link), wurde während der Arbeit von Neonazis überfallen und bedroht, an den Wohnhäusern vermeintliche Antifaschist_innen tauchten rechte Parolen auf. Diese an die SA angelehnte Politik der Einschüchterung durch Gewalt hat mit dem heutigen Tag hoffentlich einen Dämpfer bekommen.
Die Dortmunder Polizei beschränkt sich in ihrer nun herausgegebenen Pressemitteilung wie gewohnt darauf, Vorfälle rechter Gewalt auf eine "gewalttätige Auseinandersetzung zwischen Personen des politisch rechten und linken Spektrums" zu reduzieren und so die massive Gewaltbereitschaft der Dortmunder Neonazis zu bagatellisieren. Wir möchten an dieser Stelle alle Medienvertreter in Dortmunder dazu auffordern, vor der unreflektierten Veröffentlichung von Informationen, deren Quelle einzig und allein die Pressemitteilung der Dortmunder Polizei darstellt, lokale antifaschistische Strukturen zu kontaktieren.
Presseberichte:
Ruhrbarone
DerWesten
Ruhrnachrichten
Polizeipresse 1
Polizeipresse 2
Bild
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
und heute
Die Nazis hielten mehrere Reden (insbesondere ihr "Führer" Giemsch), wurden dabei aber von Parolen einiger ortsansässiger und angereister Antifaschisten und lauten Pfeiff- und Trötenkonzerten massiv gestört, so dass ein Verstehen der Reden unmöglich wurde. Den Nazis bleib so nur noch ihre Pseudo Anti-Antifa-Arbeit, welche sich auf sinnloses Filmen und Bilder machen beschränkte. Die Herdecker Bevölkerung wurde von engagierten BürgerInnen und Antifas darauf aufmerksam gemacht, dass es sich bei der Kundgebung um eine Versammlung von Neonazis handelte, worauf die meisten mit Ablehnung und Unverständnis für die Stadt und Polizei reagierten, die diese Kundgebung möglich machten.
Alles in allem hätte der antifaschistische Widerstand größer ausfallen können, die Nazis wurden aber immerhin daran gehindert, ihre Hetze unter die PassantInnen zu bringen.
Bus aus Frankfurt am Main
http://dortmundbus.blogsport.de/
Naziangriff in Marl
http://www.rf-news.de/2010/kw34/marl-faschistischer-ueberfall-auf-montagsdemo
Presseberichte
Es ist doch interessant wie die verschiedenen Zeitungen den Vorfall schildern..
Recherche bedeutet auch hinter "feindlichen" Linien zu agieren..
Und wenn es aus Dortmund niemand für nötig hält etwas dazu zu schreiben, spricht nichts dagegen, dass jemand von ausserhalb die Berichte zusammenträgt und von (seriösen!) Quellen aus berichtet.
Freiburg fährt nach Dortmund - Bus und Infos
Anreise nach Dortmund
Abfahrtszeit: 7:49 Uhr Köln HBF Gleis 4
01.09.2010 – Köln – Informationsveranstaltung zum „Antikriegstag“
Anlässlich des Antikriegstages laden wir euch recht herzlich zu einer Informationsveranstaltung
ein. Es geht dabei zum einen um die Kampagne „Schule ohne Bundeswehr“ und zum anderen um den sogenannten „Nationalen Anti-Kriegstag“ der Neofaschisten/innen in Dortmund. Für den 4. September 2010 mobilisieren Neofaschisten/innen europaweit in die Ruhrgebietsmetropole. Die Nazis sagen, Dortmund sei ihre Stadt. Wir sagen: Niemals!
Veranstaltungsablauf:
19.30 Uhr Kampagne – „Schule ohne Bundeswehr!“
20.00 Uhr Informationen aus dem Bündnis „Dortmund stellt sich quer“
zu den Gegenaktivitäten am 4. September 2010
20.30 Uhr Planung der gemeinsamen Anreise nach Dortmund
Ort: DGB Haus, Großer Saal / 1. Etage, Hans-Böckler-Platz 1, 50672 Köln
antifa-koeln.net - antifakoeln.blogsport.de
anreise aus düsseldorf und umgebung
Gemäß der Anreise-Empfehlung für das Rheinland trifft man sich in Düsseldorf um 08:30 Uhr am Ufa-Kino (Hbf).
Die Abfahrtszeiten im Überblick:
_RE 10111_
Aachen Hbf ab 06:51
Stolberg (Rheinl) Hbf ab 07:00
Düren ab 07:17
Köln Hbf ab 07:49
Leverkusen Mitte ab 08:04
Düsseldorf Hbf an 08:19
[kleine Pause, treffen mit den DüsseldorferInnen]
_RE 3_
Düsseldorf Hbf ab 08:45
Oberhausen Hbf ab 09:16
Gelsenkirchen Hbf ab 09:29
Wanne-Eickel Hbf ab 09:34
Herne ab 09:38
Castrop-Rauxel Hbf ab 09:44
Dortmund Hbf an 09:57
Noch eine Pressestimme
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
DSSQ
http://dortmundquer.blogsport.de/2010/08/26/naziueberfall-auf-hirsch-q/
ey junge,
Startseite!
Hallo?! In einer Woche findet einer der größten Naziaufmärsche deutschlands in Dortmund statt, täglich kommt es zu Übergriffen dort und die Gewalt levelt hoch...und bei indy findet man Infos nur unter "open posting"...ist ein bisschen schade!
Angriff Uhrzeit
aufassen können.
@ ruhrpott
gewaltspirale hochdrehen
@anonym
Schade, wäre gerne dabei gewesen
wie dumm
das zeigt doch wieder mal nicht nur, dass nazis gewaltverherrlichend und faschistisch sind sondern auch, dass sie unglaublich dumm sind.
ich hoffe die dortmunder antifa-gruppen raffen sich endlich mal zusammen und legen diesen scheiß nah-ost konflikt bei. zusammen könntet ihr die nazis schon längst dezimiert haben.
aber nein die einen arbeiten nich mit den antideutschen zusammen und die andern nicht mit den antiimps.
besinnt euch mal einfach wieder zu den wurzeln der antifa bewegung in deutschland.
antifa geht nur antinational. und dann macht die faschos platt!!!!!!!
(A)
@ Beitrag vom 26.8., 12.37 Uhr
Tschuldigung, aber das ist ein höchst kindischer Beissreflex. Oder hast du Angst, dich von der Blödzeitung umpolen zu lassen? ;-)
haha
Antikriegstag der Nasen kaputt machen
@ ruhrpott - Indy hält diese Beiträge zurück
@ muss ausgefüllt werden
Die Bildzeitung schreibt:
Nur ein Vorgeschmack auf den 4. September, fürchtet die Polizei
Das rechtsradikale Rollkommando kam nach Mitternacht. Über 20 mit Sturmhauben maskierte Neonazis stürmten das linke Szene-Café „Hirsch-Q“. Sofort flogen Flaschen und Steine. Bilanz des brutalen Überfalls: drei Verletzte, fünf Festnahmen. Droht Dortmund jetzt eine Welle extremistischer Gewalt?
Polizei und Staatsschutz sind alarmiert. Denn in einer Woche wollen Tausende Linke und Rechte in Dortmund demonstrieren. Und beide Seiten rufen zur Gewalt auf. Anlass ist der sogenannte Antikriegstag. Bereits letztes Jahr gab es Randale, Polizisten und Demonstranten wurden verletzt. Nur durch ein Großaufgebot gelang es der Polizei, beide Lager zu trennen.
Doch diesmal ist die Gefahr noch größer. Denn die Rechtsradikalen, die aus ganz Europa anreisen, werden immer aggressiver und gewaltbereiter. Erster Hauptkommissar Wolfgang Wieland (56): „In den letzten Jahren hat die rechte Gewalt zugenommen. Die 1.-Mai-Kundgebung des DGB wurde überfallen, außerdem gab es mehrere Übergriffe auf linke Treffs.“
Auch die Linksautonomen wollen diesmal massiv die Neonazis angreifen. Aus Hamburg, Berlin, Stuttgart, München, Nürnberg und Dresden kommen Sonderbusse nach Dortmund. In einem Internet-Video der „Roten-Szene-Hamburg“ laufen Vermummte mit Knüppeln durch die Stadt. Dann wird aufgerufen: „Faschisten blockieren und angreifen! Naziaufmarsch verhindern!“
Die Polizei wird mit über 4000 Beamten und Wasserwerfern in der Stadt sein. Und sie warnt! Wieland: „Wer eine erlaubte Demo blockiert oder angreift, begeht eine Straftat. Da kann die Polizei nicht wegschauen, sondern muss angemessen eingreifen.“
Artikel: http://www.bild.de/BILD/regional/ruhrgebiet/aktuell/2010/08/27/neonazis/und-autonome-ruesten-zur-schlacht-um-dortmund.html