Joachim Lenders dreht durch

benny 27.06.2010 21:07 Themen: Repression
In der Nacht von Samstag auf Sonntag sind nach Polizeiangaben PolizistInnen grundlos von einer größeren Gruppe von Jugendlichen und Erwachsenen angegriffen worden.
Einer der betroffenen Polizisten ist angeblich schwer verletzt im Krankenhaus, andere hatten leichtere Verletzungen.
Der Chef der Hamburger DPolG sagt laut Hamburger Morgenpost zu dem Vorfall folgendes:
„Es ist unfassbar, mit welcher Brutalität diese Straftäter, die nur noch als Unterschicht und Abschaum der Straße zu bezeichnen sind, gegen unsere Kollegen vorgegangen sind“

Auf dem einen Foto in der MoPo sind zwei PolizeibematInnen zu sehen, wie sie gerade zwei 10-12 Jährige Jugendliche festnehmen. In keinem der Presseartikel dazu wird gefragt wieso Kinder auf die Idee kommen so einen Mist zu veranstalten. Die Entgleisung des DPolG-Vorsitzenden wird auch in der FR unkommentiert veröffentlicht. Ganz davon abgesehen, dass bis jetzt nur die Polizeidarstellung bekannt ist und nicht bekannt ist ob diese nur einen Teil der Wahrheit wiedergibt.

 http://archiv.mopo.de/archiv/2010/20100627/hamburg/panorama/fuenf_polizisten_bei_angriffen_zum_teil_lebensgefaehrlich_verletzt.html

 http://www.fr-online.de/top_news/2792798_Hamburg-Polizisten-von-Jugend-Horde-ueberfallen.html
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Ergänzungen

Polizeigewalt

am 27.06.2010 - 22:47
26.06.2010 Neuwiedenthal

Hier das Video:

 http://www.youtube.com/watch?v=pminIKMD260

Mal sehen ob der durchgeknallte Uniformierte morgen auch in den News auftaucht!!

das andere video geht nicht

. 28.06.2010 - 00:19
Hier sieht mensch den Hergang:

 http://www.youtube.com/watch?v=F4MKT2OaWaY

Ergänzung

o_O 28.06.2010 - 00:33
Eindeutig hat mal wieder die Bullerei mit der Gewalt angefangen.

Neuer Link zu dem Video:
www.youtube.com/watch?v=aYgYx5fu64U

1,2,3, Zensur

white flag 28.06.2010 - 00:35
die Zensur ist wieder schneller:
Das Video ist "verschwunden".
Zu sehen war ein "Freund und Helfer", der den Besagten "mit heruntergelassener Hose", welcher wehrlos am Boden liegt, mit einem Teleskopschlagstock bearbeitet. Wahrscheinlich war das der Auslöser für dem Mobb.

VIDEO

hhh 28.06.2010 - 01:04
im abendblatt ist das video noch zu sehen:

 http://www.abendblatt.de/

Polizei-Opfer erhält Schadenersatz

ACAB 28.06.2010 - 02:26

Wer kontrolliert gewalttätige Polizisten?

ACAB 28.06.2010 - 02:36

Polizeigewalt stoppen - Schläger in Uniform

ACAB 28.06.2010 - 08:43
Der 59-jährige Mann aus Togo ist auf dem rechten Auge blind, seit er, wie er aussagte, in der Nähe von Düsseldorf von einem mit seiner Abschiebung beauftragten Beamten geschlagen wurde. Der in Berlin lebende Kenianer N., irrtümlich für einen Autodieb gehalten, wurde von Polizisten geschlagen, mit Pfefferspray besprüht und von einem Polizeihund gebissen.
link:
 http://de.indymedia.org/2010/05/281595.shtml

Bilder sprechen Bände

... 28.06.2010 - 08:56
„Es ist unfassbar, mit welcher Brutalität diese Straftäter, die nur noch als Unterschicht und Abschaum der Straße zu bezeichnen sind, gegen unsere Kollegen vorgegangen sind“, sagte DPolG-Landesvorsitzender Joachim Lenders. „Vom Landfriedensbruch über Widerstand gegen Polizisten bis zur gefährlichen Körperverletzung war alles dabei, was das Strafgesetzbuch hergibt.“

MoPo ändert Bericht

Änderung 28.06.2010 - 11:50
Jedenfalls hat die MoPo ihren Bericht geändert und es ist nichts mehr von dem vermeintlichen Hinterhalt übrig:
 http://www.mopo.de/2010/20100628/hamburg/panorama/fuenf_polizisten_zum_teil_lebensgefaehrlich_verletzt.html

zum video

der 28.06.2010 - 11:53
zeigt nix, ausser einer klaren Körperverletzung im amt, und eineige Junge Männer, die sich darüber aufregen und von einem bullen auf distenz gehalten werden.

sonst gar nix.
der ganze rest ist bisher unbelegte behauptung.

unabhängig vom Hergang: Lenders gehört stillgelegt. Wer sich in solch einer faschistischen Sprache ("Abschaum") in der Tradition der Sozialhygiene abreagiert, kann vieleicht mit geistigen Brandstiftern wie Sarazin eine rechte Partei aufmachen, sollte aber in öffentlichen Ämtern nix zu suchen haben.

mir kommt das ganze gerade ähnlich hysterisch wie die "Splitterbombe von Berlin" vor. wenn nauwiedenthal sooo gefährlich ist, wieso fahren dann zwei schlechtausgerüstete Bullen dahin, und nicht vier oder sechs ??

gulli zum vorfall

leser 28.06.2010 - 12:41
Ein knapp fünfminütiges Video (siehe unten) zeigt das Szenario aber aus einer ganz anderen Perspektive. Während ein Polizist die empörten Anwohner fernhält, prügelt sein Kollege immer wieder auf einen schon am Boden liegenden Mann grundlos ein. Der Mann mit dem rot gestreiften Oberteil fragt den Polizisten mehrfach: „Warum haust du immer wieder auf mich drauf?“ Der fragt wenige Sekunden später zurück: „Soll ich dir in die Eier schlagen, oder was?“ Sein Kollege hält die wütende Meute fern, bremst den schlagenden Polizisten aber nur wenig aus. Die beiden Polizisten warten in unmittelbarer Nähe ihres Fahrzeugs auf Verstärkung, sie sind klar in der Unterzahl. Sie stehen einer Menge wütender Freunde des Betroffenen gegenüber. Diese versuchen zu verstehen, warum die Gewalt kein Ende nimmt. Einer der Beamten mit Knüppel bewaffnet, fordert die anwesenden Personen auf, etwas falsch zu machen. „Komm her, komm, komm! Komm her du Feigling!“ Die Anwohner mit Migrationshintergrund lassen sich davon aber nicht provozieren. Sie fragen die Beamten Löcher in den Bauch. Sie wollen wissen, warum man auf einen Mann einschlägt, der sich nicht wehrt und auf dem Boden sitzt bzw. liegt. Es ist leider unklar, was danach im Detail passierte und in welchem Zusammenhang dieser Vorfall mit dem gewalttätigen Verlauf des Abends steht. Sollten die prügelnden Beamten der Grund für die Eskalation sein, so müsste man die Schuld für den Ausgang des Abends bei beiden Seiten suchen. ...

 http://www.gulli.com/news/hamburg-neue-polizeigewalt-2010-06-28

@Lenders & Co.

ich 28.06.2010 - 13:39
Interessant auch, wie die Medien damit umgehen. Inzwischen haben MoPo, Abendblatt, NDR etc. ihre Geschichten etwas abgeändert, mit Verweis auf das Video der "versuchten" Festnahme, doch weiterhin wird der gewalttätige Einsatz der Polizei unreflektiert gerechtfertigt. Das Abendblatt und die Harburger titelten sogar "Polizisten in Falle gelockt". Selbst Lenders "Abschaum und Unterschicht"-Hetze wird unkritisiert wiedergekaut. Es ist auch nichts davon auszugehen, dass diese entmenschlichende Bezeichnung Konsequenzen für Lenders haben wird, die Bild hämmert uns dieses falsche Verständnis einer zurückgelassenen Jugend doch jeden Tag ein. Wie die Medien werden auch viele Menschen dem Herren leider recht geben. Tiefergehende Ursachen, wie die Hoffnungslosigkeit und soziale Verkümmerung der Jugendlichen werden hierbei, wie immer, völlig ausgeblendet. Man spricht von "Abschaum", "Asozialen", "Chaoten", "unrentablen Sozialschmarotzern", "Jugend-Banden", ja genetisch prädestinierten Kriminellen, die nichts anderes kennen und wollen, außer Verbrechen zu begehen und unsere schöne friedliche Ordnung zu stören. Weg mit ihnen! Weg, egal wohin, baut Mauern um diese Ghettos! Und letztendlich dient dieser Vorfall nur einmal wieder der Verschärfung der Gesetze und der staatlichen Repression. Gefragt wird nicht, ob der Mann ein Exhibitionist war oder einfach kurz austreten wollte, wieso die Beamten ihn nicht einfach festnehmen, sondern mit einem Metallstock auf ihn einprügeln und besorgte Augenzeugen frech provozieren, weshalb schon 15-Jährige anschließend solche Aggressionen entwickeln können... aber diese Fragen stellen sich nicht, wir reden hier über die Unterschicht.

Was passieren wird...

Roland Ionas Bialke 28.06.2010 - 16:20
Es wird einen Prozess wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung gegen den Menschen im gestreiften T-Shirt geben. Denn genau das ist auf dem Video zu sehen. Die vom Polizisten geschlagene Person liegt auf dem Rücken, soll fixiert werden, und reisst dann die eigenen Hände vom festhaltenden Polizisten weg. Ausserdem höre ich mehrfach eine Beleidigung vom geschlagenen, als er danach aufsteht.

Ich frage mich, warum der geschlagene nicht einfach wegrennt. (Vielleicht wurde sein Ausweis ja schon kontrolliert bzw. einbehalten.) Denn dazu hatte er definitiv die Möglichkeit. Das Video so zu veröffentlichen war ein Fehler, denn der letzte Teil (nach den Tonfa-Schlägen) kann (juristisch) die Schläge des Polizisten rechtfertigen.

Wir wissen ja, hoffentlich, dass es nicht nur körperliche Gewalt (Schläge), sondern auch verbale (Beleidigung) und "abstrakte" (Bedrohung) Gewalt gibt. Und die Polizei sind ja laut deutschen Gesetz Menschen mit Sonderrechten, d.h. sie dürfen sich laut Gesetz gegen Gewalt jeder Art mit verhältnismässigen Mitteln wehren. Im Unterschied hierzu dürfen sich alle anderen Menschen nur verhältnissmässig wehren, wenn ein gegenwärtiger Angriff auf sie stattfindet aus dem es in dem Augenblick des Angriffes kein Entkommen gibt.

Der Unterschied nach ihrer Ansicht, also der Ansicht der Polizei und des Staates, ist, dass die Polizei die Ordnung, also was sie als Ordnung erkennen, mit Gewalt aufrecht erhalten können.

Dieser Ansicht nach ist z.B. die Bedrohung des Polizisten "Soll ich Dir in die Eier schlagen?" verhältnismässig, da es ein geringeres Mittel als festhalten oder schlagen ist. Und auch das Schlagen auf den Rücken wird sicher dieser staatlichen Sicht nach als verhältnismässig angesehen.

"Überprüfung"

John 28.06.2010 - 18:25
Interessant - die Polizeipresse unter der Artikelüberschrift "POL-HH: Polizeipräsident Werner Jantosch zu den Angriffen auf Hamburger Polizeibeamte" ( http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/6337/1638115/polizei_hamburg):
"Die Polizisten hielten an, um den Mann zu überprüfen und seine Personalien festzustellen. Noch während der Überprüfung des 27-Jährigen wurden die Polizisten plötzlich von rund 30 Jugendlichen zunächst verbal und anschließend tätlich, u. a. durch Stein- und Flaschenwürfe, angegriffen."

Orientieren wir uns nun mal ernsthaft am obigen Text dieser offiziellen Polizeimitteilung, so können wir also dem Video ( http://www.myvideo.de/watch/7629806/Routineeinsatz) entnehmen, wie eine polizeiliche Überprüfung aussieht. Bezeichnend.

Laut taz war die Polizei nicht unschuldig

tazleserin 28.06.2010 - 18:28
Alle gegen die Polizei

Nach der Massenschlägerei vom Samstag beklagen sich die jungen Anwohner über die Polizei. Nicht zum ersten Mal habe diese den Knüppel eingesetzt. Es seien immer dieselben Polizisten, die patrouillierten. VON ANNE BAUMANN

Eine Passage führt vom S-Bahnhof Neuwiedenthal weg über die Straße zu einem großen Einkaufszentrum. Dahinter ragen vereinzelt Hochhäuser in den Himmel. Viele Rentner passieren den flachen Einkaufskomplex. Nur wenige durchqueren ihn bis zum anderen Ende, wo sich ein kleiner, mit Bänken und Bäumen verschönerter Platz befindet. Gegenüber ist ein Call Shop.

"Hier ist es eigentlich immer ganz friedlich", sagt der Verkäufer des Call Shops. "Jeder kennt jeden und alle halten zusammen." Um ihn herum stehen drei Freunde, die zustimmend nicken. Sie sind jung - zwischen 18 und 27 Jahre alt - und haben alle das, was man einen Migrationshintergrund nennt. Mindestens einmal schon wurde jeder von ihnen "auf Verdacht" von der Polizei in Neuwiedenthal angehalten und auf Betäubungsmittel kontrolliert, sagen sie. Einer habe schon mit auf die Wache gehen müssen. Die Gesichter der Polizisten kenne man mittlerweile, es seien immer dieselben, die hier patrouillierten. Schon öfter sei es vorgekommen, dass jemand mit einem Knüppel geschlagen wurde.

"Abends gehe ich hier nicht gerne raus. Als Ausländer wird man sofort angehalten, geht man allein durch die Straße", sagt ein junger Mann mit Goldkettchen. "In mir kribbelts richtig, wenn ich Polizisten sehe."

Am Samstagabend ist eine solche Situation eskaliert. Als "ein Kollege" von zwei Polizisten festgehalten und geschlagen wird, mischen sich etwa 30 junge Männer ein, um dem Mann zu helfen.

"Wir halten hier zusammen", wiederholt der Verkäufer. Vor seinem Call Shop hat sich die Massenschlägerei abgespielt. Sein Bruder sei dabei von einem Polizisten geschubst und über den Asphalt gezogen worden. "Jedem hätten wir geholfen, egal wer verprügelt wird. Sowas macht man einfach nicht." Wieder nicken alle. Ausländerfeindlich seien diese Polizisten.

"Meine Eltern haben Angst, dass die Patrouillen jetzt mehr werden. Wir haben Angst vor der Rache der Polizisten", so der Verkäufer. Nun mischt sich einer seiner Freunde ein: "Wenigstens haben wir alles
auf Video, damit die Leute sehen, wie die Polizei uns behandelt." Ein Haupttäter der Schlägerei wird noch gesucht.

Auf einer Bank, im Schatten der Baumkrone sitzt ein älterer Herr auf einen Stock gestützt. "Hier ist der Übeltäter", ruft jemand. Gerade haben zwei Männer den Shop verlassen, der eine zeigt auf den anderen. "Nee, ich war das", brüllt der Mann von seiner Bank aus und lacht laut. "Quatsch" - eine Frau schüttelt besorgt ihren mit einem Tuch verhüllten Kopf.

Quelle:  http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/alle-gegen-die-polizei/

NDR Videobeitrag - politisches Nachspiel

Recherche 28.06.2010 - 19:41

taz: Die Polizei hat viel falsch gemacht

leser 28.06.2010 - 19:51
Die Auseinandersetzung zwischen Polizisten und Anwohnern in Neuwiedenthal wirft eine alte Frage mit erschütternder Schärfe neu auf: Ist die Polizei primär Opfer oder Verursacher von Gewaltexzessen?

Zwei Tage nach den Kämpfen scheint klar: Der Zusammenstoß ist der blutige Höhepunkt eines lange schwelenden Konflikts zwischen einer Szene junger männlicher Einwanderer und der Polizei. Offenbar haben sich über Jahre jede Menge Frust und Hass aufgestaut.

Direkt nach dem Vorfall kann man sich nur auf den Augenschein stützen, und der legt in Form eines Videos nahe, dass die Polizisten viel falsch gemacht haben: Einer malträtiert einen wehrlos am Boden liegenden Betrunkenen ohne erkennbaren Grund mit dem Knüppel - wie in einem Folterstaat. Der zweite Polizist bedroht Passanten mit dem Knüppel - und provoziert sie mit Worten wie "komm her, du Feigling". Dabei zeigen die zu diesem Zeitpunkt, so weit man das sehen kann, Zivilcourage: Sie versuchen, das Opfer vor Willkür zu beschützen und erkundigen sich, erregt aber sachlich, nach seinem Vergehen. Was man eben so tun kann, wenn man nicht die Polizei rufen kann.

Wenn Polizeigewerkschafts-Boss Joachim Lenders mit "Abschaum" diese Leute meint, dann sollte er schon mal nach einer adäquaten Bezeichnung für Kollegen suchen, die auf Wehrlose einprügeln.
Quelle:  http://www.taz.de/1/nord/artikel/1/die-polizei-hat-viel-falsch-gemacht/

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Hass — was?

oha... — derwasgesehenhat

Differenzierung — Musterknabe

Polizeigewalt? — Querdenker

Entlastungsvideos — medieng

sind wir hier — bei copzone oder was?

@egal 28.06.2010 - 05:28 — unwichtig

@Hamburger — Was

je mehr — info-mosaiksteinchen

Video wieder da — Buh

All Cops Are Bastards! — weiter so, bln hh