FSV Brandis, "das Opfer"!
Für große Verwunderung sorgte die Entscheidung des Sportgerichtes vom 1.12.2009, nach der das Spiel zwischen FSV Brandis und RSL wiederholt werden muss. Aber auch dies führte nicht zum einknicken des Roten Stern Leipzigs. Mensch trat an, jedoch nicht ohne auf die Nazistrukturen im Leipziger Umland und in Brandis und auch beim FSV Brandis aufmerksam zu machen. So führte der Red Star Supporters Club vor dem Wiederholungsspiel eine Demonstration in Brandis unter dem Titel "Wir geben keine Ruhe" durch. An der Demonstration beteiligeten sich um die 500 Menschen (Zweiter Bericht bei Indymedia). Wider den Erwartungen von Polizei, LVZ und der Stadt Brandis (erinnert sei an die Resolution gegen "Gewalt und Extremismus"), verlief die Demonstration der "linksautonomen Vandalen" (Zitat aus der Resolution der Stadt) friedlich.
Nun kommen wir zum erneut widerlichen Auftritt des FSV Brandis, in Person Gerd Große. Denn nach dem Rückrundenspiel kam es zur “feierlichen” Übergabe der Eintrittsgelder vom Nachholspiel in Beucha. Der Brandiser Vereinssprecher Gerd Große überreichte den RSL Spielern einen Briefumschlag, welcher daraufhin geöffnet wurde. Darin befand sich die unglaubliche Summe von 150€.
Vor dem Wiederholungsspiel in Brandis wurde sich zwischen Roter Stern Leipzig und FSV Brandis geeinigt, dass alle Eintrittsgelder an die Betroffenen des Überfalls im Oktober gehen. Auf einer Fanseite des RSL stellt mensch dazu fest:
""Skandalös“, wetterten die RSL-Verantwortlichen eine knappe halbe Stunde nach Abpfiff der Partie Roter Stern gegen FSV Brandis am heutigen Sonntag. Wie verabredet, wollten die Brandiser „Ihre“ Einnahmen aus dem Abbruch-Wiederholungsspiel von vor elf Tagen in Beucha den Betroffenen des Neonaziangriffs spenden. Knapp 850 vorwiegend Leipziger hatten beim 2:0-Auswärtssieg 2,- € Eintritt bezahlt, abgezogen werden sollten davon noch Platzmiete und eine kleine Aufwandsentschädigung. Alles in allem wären wohl so um die 1.200 € zusammengekommen, der FSV reduzierte das ganze heute auf stolze auf 150,- €, garniert mit dem Vermerk dass „Sie (Brandis) ja irgendwie auch überfallen worden wären“!Das ist also ihr Beitrag für unseren Hauptgeschädigten, der demnächst übrigens das fünfte Mal operiert wird. Unser Vorschlag: Umbenennung des Vereins in FSSV Brandis und eine Teilnahme der Kleinstadt Brandis am Wettbewerb „Unser Dorf soll brauner werden“!"
Auch wenn die Zuschauer zahl von 850 Zuschauer_Innen übertrieben sein könnte, selbst bei 500 Menschen, wäre mehr als 150Euro für die schwer Verletzten des Überfalls drin gewesen. Denn wie sich herausstellte, musste der FSV Brandis weder Platzgebühren für den Platz in Beucha zahlen, im Gegenteil, es gibt sogar noch mehr Einnahmen für die Brandiser. So gab es neben den Eintrittsgeldern noch das Geld von einem Bierstand beim Spiel, welches so vorher auch nicht klar war.
Zu hören sind all diese Informationen im Interview mit der RSL Pressesprecherin Ulla Fröbisch: freie-radios.net.
So sieht also die Unterstützung für die Person aus, die am schwersten Verletzt wurde, zum nun mehr 5 mal operiert wird und auf dem betroffenen Auge nur noch eine Sehkraft von 8% hat. Wie schwer die Verletzungen waren, sieht mensch auch in diesem Bericht.
Unterdessen weiß Gerd Große zu berichten, dass der ganze Vorfall auch sein gutes hat, "der FSV Brandis rückt zusammen". Ja wie in ähnlichen Fallen läuft es immer gleich, problematisch sind eben nicht Nazis und Rassisten im Verein, wie beim FSV Brandis gut dokumentiert (1, 2, 3, 4), sondern alle anderen, die den Verein schlecht machen und eh nur lügen.
Auch in Brandis weiß schon ein jedes Kind an der Schule, wer Schuld hat. Wer ihnen das wohl erzählt haben mag? Auch der Verantwortliche des sächsischen Fußballverbandes weiß, "die wahren Schmerzen erleide Brandis".
Bei solch einer klaren Verdrehung der Tatsachen ist es auch nicht verwunderlich, dass an diesem Wochenende wieder unzählige Nazis beim Spiel Mügeln gegen Roter Stern waren und für einen Spielabbruch sorgten. Auch der Ort Mügeln dürfte bundesweit nicht unbekannt sein (eine Auswahl der letzten Berichte auf Indymedia 1, 2, 3).
Auch hier, weiß der Verein wieder, dass die Nazis noch nie bei einem Spiel in Mügeln waren und auch keine Fans sind. Komisch ist auch hier wieder, dass eine handvoll Nazis schon beim Hinspiel in Leipzig für Ärger sorgten. Da sie mit ihren Nazisachen nicht ins Stadion kamen, tranken sie 2 stundenlang Bier auf einem Sportplatz in der Nähe, als das Spiel vorbei war kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen mit abreisenden Fans des Roten Sterns. Die Nazis stiegen danach in den Bus der Mügelner und führen mit ihnen nach Hause.
Dies waren wohl auch keine Mügelner und wohl auch keine Fans des Vereins. Was sich gestern in Mügeln ereignet hat, zeigt wieder mal sehr deutlich, wie stark das neonazistische und rassistische Problem in Sachsen ist. Besonders auch, wie wenig es die angebliche zivilisierte "Mitte" der Gesellschaft interessiert, neben Nazis zu stehen, die singen "Eine U-Bahn bauen wir, von Jerusalem, bis nach Auschwitz, eine U-Bahn bauen wir".
Und die Politik verweist wieder auf das angebliche Problem von "Links- und Rechtsextremisten". An dieser Stellen werden wir wohl noch tausendmal auf die Texte der Initiative gegen jeden Extremismusbegriff verweisen müssen.
Noch etwas von der Recherche wollen wir nicht vorenthalten. Alle 50 Angreifer aus Brandis, auch fast alle mit Namen. Seht selbst:
Gammaseite (mit noch weiteren spannenden Artikeln zu Nazis in Sachsen)
Sowie einen Bericht über die Nazischläger aus Brandis, die nicht nur beim Fußball zum zuschlagen vorbei kommen:
"Nazischläger prügeln sich durch Regionalsport"
Auf der Seite TatortBrandis auch bald noch ein Artikel zum Stadionheft des SV Süptiz, indem erklärt wurde, wofür der Roter Stern so alles steht. Also schaut doch hin und wieder mal vorbei und lest mehr über den braunen Alltag in Sachsen.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Zuschauerzahl
Was sich natürlich ein gewisser Herr Große beim Rückspiel voriges Wochenende in Leipzig geleistet hat ist eine riesengroße Frechheit und zeigt nochmals überdeutlich wie tief die Niveaulatte bei diesem Verein anzusetzen ist! Naja lieber FSV, zum Glück verpisst Ihr euch nächstes Jahr zurück in die Muldenthalliga, denn wer weiß was bei Eurem nächsten Besuch in Dölitz passiert wäre!
Forza Roter Stern!!!
Der Provinz einheizn!
... und Leben?! Diese Frage stellt sich auch für antifaschistisch
engagierte Menschen in der sächsischen Provinz. Die Situation
im Leipziger Umland eskaliert, Nazis versuchen „national befreite“
Zonen zu etablieren und teilweise gelingt ihnen dies bereits.
Wir wollen auf die Probleme in den Städten und Gemeinden
hinweisen und um Support für die Antifaschist_Innen vor Ort
werben.
1.Mai 2010 - Leipzig - 14 Uhr - Connewitz Kreuz
Süptiz erklärt den Roten Stern