Plön: Über 150 gegen DVU

Autonome_r Antifaschist_in 17.04.2010 14:00 Themen: Antifa
Heute, am 17.4. beteiligten sich über 150 Antifaschist_innen unterschiedlicher Spektren an den Aktivitäten gegen eine DVU-Kundgebung von 10-15 Faschisten in Plön.
Seit einigen Wochen kündigte die faschistische DVU für den heutigen 17.4. eine Kundgebung in der schleswig-holsteinischen Kleinstadt Plön an, die nebst anderer geplanter und bereits durchgeführter öffentlicher Aktionen wie vor einigen Wochen in Husum offenbar dazu beitragen soll, die nördliche DVU aus ihrer Bedeutungslosigkeit zu manövrieren. Dagegen hatte sich vor Ort aus Parteien, Schüler_innen und antifaschistischen und linken Organisationen das Bündnis "Plön bleibt bunt!" gebildet, welches zu antifaschistischen Gegenaktionen aufrief ( http://de.indymedia.org/2010/04/278142.shtml).

Bereits vor 10 Uhr trudelten die ersten Antifaschist_innen im Plöner Stadtkern ein, einige von ihnen nahmen an einer Kirchenandacht gegen die faschistische Kundgebung teil. Andere warteten auf den Beginn der Bündnis-Kundgebung am Markt, während kleinere und größere Gruppen, darunter einige Dutzend Antifas aus anderen Städten, sich bereits im Umfeld des Kundgebungsortes der Faschisten einige 100 Meter weiter am eher weniger belebten Ende der Fußgängerzone sammelten. Nachdem vor 11 Uhr am Markt der Auftaktredebeitrag des Bündnisses in Form einer Resolution gehalten wurde, bewegten sich nahezu alle Kundgebungsteilnehmer_innen gen DVU-Veranstaltung. Mittlerweile war hier eine wunderliche Mischung aus 10-15 Faschisten aufgelaufen, darunter einerseits ca. 4 ältere Semester wie Nazikader Christian Worch und der niedersächsische DVU-Landescheschef Hans-Gerd Wiechmann und andererseits größtenteils sehr junge Kids im "AN"-Look, u.a. wohl Worch-Zöglinge aus Reinfeld. Kurz vor und nach deren Eintreffen kam es zu verschiedenen Gewalt- und Machtspielchen der ebenfalls längst anwesenden Kampfmontur-Cops aus Eutin gegen Antifas am DVU-Treffpunkt, wobei es zu ein paar Ingewahrsamnahmen gekommen war.

Nichtsdestotrotz hatten sich mit Beginn der langwierigen Reden von Worch und Wiechmann über 150 Antifaschist_innen aller mobilisierenden Spektren in unmittelbarer Nähe der Faschisten hinter den Polizeiketten eingefunden, belagerten diese und übertönten deren Gelaber mit allerlei Lärminstrumenten und Pöbeleien. Vereinzelt vielen einige wenige Störer mutmaßlich aus dem Parteienspektrum negativ auf, die den Cops unsinnigerweise ihren Dank aussprachen oder versuchten, autonome Antifas bei ihrer Arbeit zu behindern. Überwiegend war die antifaschistische Zusammenkunft jedoch von einem freundlichen Miteinander aller Beteiligten gegen die Faschisten geprägt, das Verhältnis von "Berufsantifas" und Bürger_innen aus Plön und Umland dürfte sich die Waage gehalten haben. Highlights waren einige gen Faschisten geworfenen Eier.

Nach einer guten Stunde war der von der Öffentlichkeit größtenteils isolierte und peinliche Auftritt der DVU und ihrer Anhängsel gegen 12 Uhr auch schon vorbei, es dauerte dann nochmal etwa eine halbe Stunde länger, bis diese endlich in einem Sonderbus der VKP unter Polizeischutz weggekarrt wurden.

Insgesamt war der heutige Tag aus antifaschistischer Perspektive sehr erfreulich, sowohl was die für eine Kleinstadt wie Plön durchaus hohe Teilnehmer_innenanzahl angeht, als auch die Bereitschaft aller mobilisierenden Spektren zum direkten, unangemeldeten Protest an der Faschistenkundgebung. Zu verdanken ist dies nicht zuletzt dem motivierten Bündnis "Plön bleibt bunt!", das von Anfang an ein solches Zusammenspiel fokussiert hatte, anstatt bei symbolischem Protest oder "antiextremistischen" Abgrenzungsbedürfnissen stehen zu bleiben. Nervig war dagegen mal wieder das Rumgemackere der Eutiner Kampfeinheiten.
Die DVU dürfte ihr Schattendasein mit diesem Auftritt keinesfalls überwunden haben.
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Ergänzungen

Demo gegen Rechtsextreme in Plön verlief frie

kn-online 17.04.2010 - 14:14
Demo gegen Rechtsextreme in Plön verlief friedlich

Plön - Eine Demonstration gegen eine Veranstaltung der rechtsextremen Deutschen Volksunion (DVU) in Plön verlief am Sonnabend weitgehend friedlich. Nach Polizeiangaben wurden fünf Personen aus der linken Szene vorläufig festgenommen. Drei von ihnen hätten mit Gegenständen nach Polizisten geworfen, zwei gegenüber den Beamten durch Schlagen und Treten Widerstand geleistet.

„Bürgerinnen und Bürger der Stadt, Kameraden ..." mehr Worte waren nicht zu verstehen. Kaum hatte der erste DVU-Redner zum Mikrofon gegriffen, ertönte ein gellendes Pfeifkonzert, das während der einstündigen Ansprache anhielt. Die Kundgebung der Rechtsradikalen Partei, um deren „Infostand" sich 21 Vertreter scharten, wurde von über 150 Protestdemonstranten friedlich aber lautstark gestört.

Schon ein erster Blick auf die Kräfteverhältnisse machte klar, dass die befürchteten Ausschreitungen ausbleiben würden. Die Polizei zeigte von Anfang an mit einem starken Aufgebot Präsenz. Gleich mehrere Riegel und Sperren trennten die beiden Lager von einander. Als die Beamten nach einer kleinen Rangelei einen Eierwerfer und einen Randalierer aus dem linken Block vorläufig festnahmen, war auch diese Front geklärt.

Die Pastoren Michael Schwer und Jörn Kress hatten schon eine Stunde vor dem Beginn der DVU-Kundgebung in einer mit 100 Besuchern gut angenommenen Andacht in der Plöner Nikolaikirche das Ziel der Gegendemo formuliert: ein Zeichen für Toleranz und gegen rechtsradikale Parolen zu setzen. Die Kirchengemeinde hatte zusammen mit zahlreichen Parteien zu einem friedlichen Protest aufgerufen..

In Plön verteiltes Flugblatt:

Autonome Antifa-Koordination Kiel 17.04.2010 - 14:17
8. Mai 1945 - Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus: Feiern. Gedenken. Antifaschistisch kämpfen.


Antifaschistische Kundgebung: Sa., 08.05.2010 | 11.00 Uhr | Asmus-Bremer-Platz | Kiel

Vor 65 Jahren, am 8. Mai 1945 kapitulierte das nationalsozialistische Deutsche Reich bedingungslos vor den Alliierten im Zweiten Weltkrieg, nachdem dem deutschen Vernichtungskrieg in ganz Europa und dem industriellen Massenmord in den Konzentrationslagern der Nazis Abermillionen Menschen zum Opfer gefallen waren. Deutschland war von den Truppen der Alliierten eingenommen. Die Herrschaft des Nationalsozialismus war nach 12 Jahren des Terrors gegen Juden und Jüdinnen, die Bevölkerung Osteuropas, politische GegnerInnen, insbesondere KommunistInnen und SozialdemokratInnen, Sinti und Roma, Homosexuelle, sogenannte „Asoziale“ und alle anderen, die nicht dem nationalsozialistischen Weltbild entsprachen oder sich widersetzten, zerschlagen. Der 8. Mai 1945 war für alle Menschen, die noch von der Mord- und Unterdrückungsmaschinerie Nazideutschlands bedroht waren und für alle, die in Gegnerschaft zu ihm standen, ein Tag der Befreiung. Überall auf der Welt feiern an diesem Tag auch heute noch viele Menschen, die sich in einer solchen Tradition sehen, den Sieg über die Herrschaft des deutschen Faschismus. In vielen Ländern Europas wird der 8. Mai als öffentlicher Feiertag begangen.

Auch wir sagen an diesem Tag Spasibo - Thank you – Merci – Danke und verneigen uns respektvoll vor den KämpferInnen der Anti-Hitler-Streitkräfte, den antifaschistischen PartisanInnen, den Aufständischen im Warschauer Ghetto, dem Häftlingswiderstand in den Konzentrationslagern, den UntergrundaktivistInnen der antifaschistischen Minderheit in Nazideutschland und allen anderen, die mit vereinten Kräften die deutsche Kapitulation herbeigeführt haben.


Der 8. Mai 1945 in Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein wurde Anfang Mai als eine der letzten verbliebenen Bastionen Nazideutschlands von britischen Truppen befreit. Lübeck erreichten diese am 2. Mai, der kriegswichtige Marinestandort Kiel folgte zwei Tage später kampflos. Mit der Kapitulation am 8. Mai war der NS-Mustergau – schon überdurchschnittlich früh erreichte die NSDAP in Schleswig-Holstein überdurchschnittlich hohe Wahlergebnisse - nahezu unter alliierter Kontrolle. Eine Ausnahme stellte Flensburg-Mürwik dar, wo sich die nationalsozialistische Regierung Dönitzs noch zwei Wochen verschanzt hielt.

Mit ihr, darunter auch der Hauptorganisator der Shoa Heinrich Himmler, kamen in den letzten Kriegswochen zahlreiche Nazigrößen und Karrieristen in den Norden. Sie ließen sich, teils unter neuer Identität, nieder oder versuchten, von hier aus ihre Flucht zu organisieren. Ebenso siedelten gegen und nach Ende des Krieges über eine Million Flüchtlinge aus den ehemals zu Deutschland gehörenden und heutigen polnischen und russischen Gebieten in Osteuropa nach Schleswig-Holstein über. Teils um den Vergeltungsmaßnahmen der Roten Armee zu entgehen, teils weil es die infolge des Krieges veränderten Grenzverläufe erforderten.

Mit dem 8. Mai war zwar auch in Schleswig-Holstein die politische Herrschaft der NSDAP und ihres Staates vorüber, dennoch sollte sich diese brisante Mischung aus hier sesshaft gewordenen Eliten Nazideutschlands, zum Revanchismus und Geschichtsrevisionismus neigenden Umgesiedelten und der Bevölkerung der langjährigen Nazihochburg auch nach 1945 nachhaltig auf die politische Kultur zwischen Nord- und Ostsee auswirken.


Auseinandersetzung mit der Nazivergangenheit nach schleswig-holsteiner Art

Dass diese alles andere als durch eine selbstkritische Auseinandersetzung mit der uneingeschränkten deutschen Schuld an Massenmord und Krieg geprägt sein sollte, zeigte sich an vielerlei Beispielen: Nicht nur im Landtagswahlergebnis 1950, bei dem der NS-relativierende „Block der Heimatvertiebenen und Entrechteten“, bevor dieser später in der CDU aufging, 23,4% der Stimmen erlangte oder in der Tatsache, dass die sodann gebildete Landesregierung fast ausschließlich aus ehemaligen NSDAP-Mitgliedern bestand; sondern auch darin, dass Massenmörder wie der Leiter des NS-Euthanasieprogramms Werner Heyde gedeckelt von der schleswig-holsteinischen Elite unter dem Phantasienamen Sawade weiter Karriere als Arzt machen konnten, während die Opfer des Naziterrors vielfach vergeblich um ihre Entschädigungsansprüche kämpfen mussten.

Dass alte Nazifunktionäre auch in der postfaschistischen BRD wieder in den Spitzenpositionen saßen, war keine schleswig-holsteinische Besonderheit. Wie offen und unwidersprochen dies geschah, dagegen schon. Unter solchen Voraussetzungen verwundert es wenig, dass eine Auseinandersetzung mit der eigenen Nazivergangenheit auf der offiziellen Ebene, insbesondere im konservativen Lager, bis in die 1980er nicht stattfand. Bis dahin übte man sich in entsprechenden Kreisen darin, die Schuld der Deutschen zu relativieren und maximal auf eine kleine verbrecherische Naziclique zu reduzieren und das vermeintliche Leid „deutscher Opfer“ zu betrauern. Als Lehre aus dem NS wurde vielerorts ausgerechnet die unbedingte Verfassungstreue und - ganz im Sinne der Demagogie des Kalten Krieges und seiner Totalitarismustheorie – das Weiterkultivieren des nationalsozialistischen Antikommunismus in Form der ideologischen und damit undifferenzierten Hetze gegen die realsozialistischen Staaten des Ostblocks und alles Linke verstanden. Die Absurdität dieser Schlussfolgerung verdeutlichte sich in der Tatsache, dass ehemalige antifaschistische Verfolgte, vor allem KommunistInnen, nur wenige Jahre nach Ende der Naziherrschaft insbesondere im Zuge des KPD-Verbots 1956 von massiver staatlicher Repression betroffen waren, nicht selten durchgeführt von den zahlreichen im Amt gebliebenen ehemaligen Nazirichtern.

Der 8. Mai 1945 wurde dagegen in weiten Teilen des politischen Mainstreams, gerade auch in Schleswig-Holstein, noch lange als „Niederlage“ oder „Katastrophe“ bewertet. In diesem Sinne bekämpfte die etablierte Politik noch Anfang der 1980er offen antifaschistische Geschichtsinitiativen, die endlich mit der öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein begannen.


Alles hat sich geändert: Das Märchen von der „geläuterten Nation“

Mittlerweile hat sich - spätestens mit der Rückkehr Deutschlands auf die Bühne internationaler Großmächte nach der Wiedervereinigung - das Vokabular des herrschenden Diskurses zum 8. Mai gewandelt. Auch an der schleswig-holsteinischen Provinz ist diese Tatsache nicht vorbei gegangen. Die Kriegsschuld der Deutschen, die Singularität der Shoa und die Verwicklung überwiegender Teile der deutschen Bevölkerung in die NS-Mordmaschine sind im Gegensatz zu konservativen Verlautbarungen aus den 1980ern zumindest als Worthülsen weitestgehend im politischen Mainstream anerkannt; und erfüllen paradoxerweise zugleich den Zweck, sich nicht den logischen Konsequenzen aus diesen unumstritten richtigen Erkenntnissen zu stellen.

Man gibt sich im wiedererstarkten Deutschland 2010 als „geläuterte Nation“, die aus ihrer Vergangenheit gelernt habe und gerade deshalb eine besondere Verantwortung in der Welt trage: Der rot-grüne Angriffskrieg der Bundeswehr auf Jugoslawien, mit dem 1999 erstmals seit 1945 deutsche Machtinteressen auf dem Balkan durchgebombt wurden, wie auch die darauf folgenden deutschen Kriegseinsätze, wurden mit der Begründung nicht trotz, sondern wegen Auschwitz, propagandistisch möglich. Und nicht zuletzt sieht sich die selbsternannte „geläuterte Bundesrepublik“ gerade deshalb in der Berechtigung, nun endlich einen Schlussstrich unter seine Nazigeschichte ziehen zu können, wieder Stolz auf den schwarz-rot-gelben Wimpel sein zu dürfen, der „vergessenen deutschen Opfer“ zu gedenken und den Fokus nun vor allem auf die Abrechnung mit der sogenannten „zweiten deutschen Diktatur“, der realsozialistischen DDR zu lenken.


Um dieser Rückkehr des Gesamtpaketes aus alter Relativierung und Verdrängung des NS sowie der Verweigerung der nötigen Konsequenzen durch die Hintertür den abschließenden Schliff zu verpassen, wird gerade aktuell verstärkt auch wieder der altbekannte deutsche Antikommunismus in Form der Ideologie des „Antiextremismus“ aufgefrischt zurück auf die Tagesordnung des herrschenden Diskurses geschmissen.


8. Mai 2010: Die Vernichtung des Faschismus und seiner Wurzeln bleibt unser Ziel

Eine der zentralen Verpflichtungen, die sich für uns aus dem Bezug auf den 8. Mai 1945 ergibt – die Pflichtübung des unversöhnliche Kampfes gegen den offenen Neonazismus - wurde in Kiel vor einem Jahr, am 8. Mai 2009 erfolgreich umgesetzt: An diesem Tag führte ein Häuflein Neonazis in der Kieler City einen geschichtsverdrehenden Propagandastand durch, der von 200 spontan mobilisierten AntifaschistInnen erfolgreich zum vorzeitigen Abbruch gebracht wurde. Eine viel aufwändigere Verpflichtung antifaschistischer Kämpfe allerdings, resultiert aus dem Umstand, dass am 8. Mai 1945 zwar die Herrschaftsstrukturen des NS-Staates beseitigt wurden, ein umfassendes gesamtgesellschaftliches Problembewusstsein für die Grundlagen des Nationalsozialismus, eine breite Auseinandersetzung mit ihnen und die daraus zu ziehenden Konsequenzen, dagegen bis heute ausgeblieben sind.

Auf lokaler Ebene schlägt sich dieses Versäumnis nicht zuletzt auch in der unerträglichen Berichterstattung der Kieler Presse über besagte Aktion nieder, die von einem „Infostand der Rechten“, „auf dem etliche Informationsblätter lagen“ weil „vor 64 Jahren [...] am 8. Mai der Zweite Weltkrieg [endete]“, auf den „Mitglieder des Runden Tisches gegen Rassismus und Faschismus versuchten, mit Lautsprecherdurchsagen [...] aufmerksam zu machen“ (!) (KN-online, 8.5.09)“ schwafelte.

Für uns ist unbestreitbar: Es war eben höchstens am Rande die „Verführungskraft“ einer „teuflischen Machtclique“, die den NS möglich machte, sondern in allererster Linie der völkische Antisemitismus, der Rassismus, der chauvinistische Nationalismus, der Hang zum Autoritarismus und Militarismus, der Untertanengeist und der Hass auf gesellschaftliche Befreiung und Gleichheit, die seit ihrer Konstruktion im 19. Jahrhundert allesamt fest in der nationalen Identität der Deutschen verankert sind. All diese ideologischen Grundlagen ermöglichten, dass eine deutsche Mehrheitsbevölkerung den Nationalsozialismus trug und seine Beseitigung militärisch von außen durchgesetzt werden musste. Diese Elemente wachsen auch heute noch unvermeidbar in der Mitte der bürgerlich-kapitalistischen BRD-Gesellschaft, die unumgänglich nach wie vor auf Unterdrückung und Ausbeutung basiert und die Schuld an ihrem unbewusst selbstverschuldeten Elend laufend vermeintlich außerhalb der Gesellschaft stehenden Feindbildkonstruktionen zuschreibt – seien diese nun „faule Arbeitslose“, „linke ExtremistInnen“ „terroristische Muslime“, „unkontrollierte afrikanische Flüchtlingsströme“ oder „das raffende Kapital von der us-amerikanischen Ostküste“.

Die in kürzester Zeit entwickelbare potentielle Vernichtungskraft bürgerlich-kapitalistischer Gesellschaften gegen ihre herbeihalluzinierten Feindbilder ist und bleibt, gerade in Zeiten kapitalistischer Krisen wie der gegenwärtigen, eine reelle Bedrohung für die Menschlichkeit.

Den 8. Mai zu feiern heißt für uns: Das Gedenken an den millionenfachen Massenmord Nazideutschlands wach zu halten, den Kampf gegen alle neofaschistischen Strukturen im Hier und Jetzt unnachgiebig fort zu führen und mit Nachdruck an der emanzipatorischen Überwindung bürgerlich-kapitalistischer Verhältnisse und seines Vernichtungspotentials zu arbeiten.


Für die Fortführung der Befreiung der Menschheit vom Faschismus mitsamt seiner Wurzeln!


Autonome Antifa-Koordination Kiel | www.antifa-kiel.org


Sa. 08.05.2010 | Termine zum 65. Jahrestag der Befreiung in Kiel

11 Uhr: Antifaschistische Kundgebung | Asmus-Bremer-Platz

16 Uhr: Antifaschistisches Gedenken | Eichhof (Haupttor) | www.avanti-projekt.de/kiel

Nachmittags: Inhaltliches Programm zum 8. Mai 1945 | Abends Party | Hansastr. 48 | Nähere Informationen in Kürze: akkiel.blogsport.de

Bullenmeldung

ACAB 17.04.2010 - 14:22
Plön: Überwiegend friedlicher Verlauf der DVU Kundgebung in Plön

Plön (ots) - Am heutigen Tag fanden in Plön zwei angemeldete und genehmigte Kundgebungen statt. Durch die DVU war der Wentorper Platz am Anfang der Plöner Fußgängerzone für eine Kundgebung beantragt worden, ein breites Bündnis von Gegendemonstranten hatte den Marktplatz als Kundgebungsort genehmigt bekommen.
Während der Veranstaltungen versuchten immer wieder bis zu 30 Personen des linksautonomen Spektrums an den Kundgebungsort der Rechten zu gelangen. Insgesamt nahm die Polizei 5 Personen aus der linken Szene vorläufig fest, drei hatten mit Gegenständen nach den Beamten geworfen, zwei Personen hatten gegenüber den Beamten durch Schlagen und Treten Widerstand geleistet.

Ein breites Bündnis bestehend aus Schülern, bürgerlichen Parteien, Gewerkschaften und der Kirche hatte bereits im Vorwege zu einer Gegenveranstaltung aufgerufen und ab 10 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Marktplatz begonnen. Unter dem Motto "Plön bleibt bunt", gegen Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung, zogen etwa 200 Demonstrationsteilnehmer gegen 11 Uhr durch die Fußgängerzone in Richtung des Kundgebungsortes der DVU. 21 Teilnehmer hatten sich hier versammelt und begannen ab 11 Uhr mit
den verschiedenen Redebeiträgen. Ein gellendes, anhaltendes Pfeifkonzert schlug ihnen hier entgegen.

Einsatzkräfte trennten durch eine Polizeikette den Kundgebungsort der Rechten von der übrigen Fußgängerzone ab, um ein Aufeinandertreffen der Demonstrationteilnehmer zu verhindern. Um 12.06 Uhr beendete der Anmelder der DVU offiziell die Kundgebung und die Teilnehmer entfernten sich überwiegend mit einem Linienbus in Richtung Ascheberg. Im Anschluss entfernten sich auch die Teilnehmer der Gegenveranstaltung, so dass die Fußgängerzone wieder frei begehbar war.

Bernd Triphahn

schlechter artikel

'Linker 17.04.2010 - 14:28
es waren mindestens 26 nazis.
dann fuhren die in keinen "sonderbus" zurück sondern mit einen normalen linienbus.
wenig später fuhren mindestens 4 nazi fahrzeuge, darunter wichmann sein renault und worch sein vw sowie ein schwarzer vw bus an der ehemaligen kundgebungsstelle vorbei.
dabei musste festgestellt werden das sich mindestens 5 nazis unter unsere leute gemischt hatten weil der vw bus unter dem schutz von worch unwichmanns fahrzeug diese einsammelten!

@Dein Name

Antifa 17.04.2010 - 16:27
Linker hat leider recht.
Selbst der Polizeibericht erwähnt mehr Nazis und das die mit dem normalen Bus zurückgefahren sind, wohin auch immer.
Und Worch und Wichmann sind wirklich noch einmal an uns vorbeigefahren. Ob der erwähnte Bus nun wirklich zu denen gehört oder Bullerei war, ka. Aber es gab diesen Bus! Und auch ich konnte beobachten wie dieser Bus noch kurz anhielt.
Ob da jedoch welche zugestiegen sind konnte ich nicht beobachten.

Bilder zu der Demo in Plön

Axel 18.04.2010 - 17:02
Bilder zu der Demo gibt es hier. Habe ich gestern gemacht.

 http://www.meine-hunde.info/Album/

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