Dresden – Massenblockaden: Ablauf

Innendienst 14.02.2010 13:47 Themen: Antifa
Hier der Versuch eines Abrisses der Geschehnisse gestern in Dresden Neustadt. Als über 10.000 Menschen den größten europäischen Naziaufmarsch verhinderten.
Früh um 7 Uhr war es noch relativ ruhig in der Neustadt. Am Bahnhof Neustadt hatten sich bereits 150 Naziordner in einem Teezelt eingefunden, vermutlich um eine Besetzung ihres Antreteplatzes zu verhindern. Geholfen hats ihnen an dem Tag nichts. Kurze Zeit später sammelten sich bereits die ersten Gegendemonstranten am Albertplatz. Anfangs versuchte die Polizei die schnell anwachsende Menge in Richtung Altstadt abzudrängen. Musste aber bald abrücken, weil auch an anderen Orten in der Neustadt erste größere Ansammlungen von Gegendemonstranten auftauchten, von denen einige gerade für die Polizei gefährlicher erschienen. Diese Gelegenheit wurde genutzt und die Kreuzung vor dem Albertplatz (Anton-/Königsbrücker-/Bautznerstraße) wurde besetzt. Eine Spontankundgebung wurde angemeldet, wenig später traf eine Bühne ein, von der Musik gespielt und Reden gehalten wurden. Die Menge wuchs bald auf knapp 2000 Menschen an.

Auf der andere Seite des Bahnhofs Neustadt hatten anreisende Busse vor allem aus dem Nordosten durch schnelles, entschlossenes Handeln eine Blockade mit ca. 2000 Menschen auf der Hansastraße errichtet. Damit war der Weg der Nazis schon in die zwei Hauptrichtungen dicht. Wenig später kam eine Blockade von mehreren Hundert Menschen auf der Leipziger Straße hinzu. Immer wieder bildeten sich im Umfeld des Bahnhofs Neustadt kleinere Blockaden auf den Straßen. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine sinnvolle Route für die Nazis mehr, auf der keine Blockaden hätten geräumt werden müssen.

Auf der anderen Seite der Elbe wurden zu dieser Zeit die Menschen daran gehindert, die Brücken in Richtung Neustadt zu überqueren und die Polizei log die Leute an, dass es auf der anderen Seite keine angemeldete Kundgebung gäbe, obwohl die Veranstaltung am Albertplatz inzwischen ordnungsgemäß angemeldet war. Einige Hundert Menschen sammelten sich und zogen dann in einer spontanen Demonstration durch die Innenstadt. Am Bahnhof Mitte besetzten mehrere Hundert Menschen eine ganze Weile die Gleise und brachten den Zugverkehr und damit die Anreise der Nazis ins Stocken.

Bis 12 Uhr, als die Naziveranstaltung laut Plan beginnen sollte, hatten es lediglich 300 Nazis bis zum Schlesischen Platz vorm Bahnhof Neustadt geschafft. Viele Nazibusse irrten durch die Neustadt und immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Nazis und ihren Gegnern. Neuralgisches Gebiet war das Hechtviertel, welches neben der äußeren Neustadt eine der Hochburgen der alternativen Szene in Dresden ist. Dort befindet sich auch das Alternative Zentrum Conni. Dieses wurde schon in der Nacht davor, aber auch gestern bei der Anreise der Nazis Ziel von Angriffen. Die Nazis konnten jeweils zurückgeschlagen werden, bei einer Auseinandersetzung im Umfeld des AZ Conni gab es jedoch auf linker Seite zwei Leichtverletzte und einen Schwerverletzten, der ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Vermutlich gehen darauf Gerüchte zurück, dass ein Antifaschist gestorben sei. Was definitiv falsch ist.

Ein Großteil der Auseinandersetzungen spielten sich aber um die Blockade Bischofsweg/Königsbrückerstraße vor der Schauburg ab. Hier hatten sich einige Hundert Menschen versammelt um ein Eindringen der Nazis in die äußere Neustadt zu verhindern und die Anreise der Nazis zu erschweren. Da dort ein Großteil der Nazis langgeführt wurde, kam es dort immer wieder zu Auseinandersetzungen. Teilweise versuchten die Nazis selbst die Blockade prügelnd zu durchbrechen, während die Polizei ebenfalls gegen die Nazigegner vor ging. Dabei wurde ohne Vorwarnung auf die Menschen eingeprügelt und mit Pfefferspray gesprüht, später wurden sogar Wasserwerfer gegen eine Gruppe Sitzender eingesetzt. Was das bei diesen Tempereraturen heißt, kann sich jeder ausmalen. Als die Blockade gerade dabei war unter dem Druck der Polizei und der Nazis zu brechen, geschah dort für die Leute ein kleines Wunder. Ein Buskonvoi war bei der Anreise zwischendurch im Schneesturm stecken geblieben und kam deshalb erst relativ spät an. Diese hatten sich vorher gut informiert und schlossen sich zielstrebig gerade rechtzeitig den Menschen vor der Schauburg an, und so konnte die Königsbrücker Straße gehalten werden. Nicht verhindert werden konnte, dass die Polizei über Nebenstraßen etwa 1000 Nazis (die an der Abfahrt Wilder Mann aus ihren Bussen ausgestiegen waren) die Hechtstraße (unmittelbar an der Rückseite des AZ Conni vorbei) über Bischofsplatz und Dammweg zum Bahnhof Neustadt führte. Durch das von Anfang rüde Vorgehen der Polizei an dieser Stelle, kam es im Umfeld immer wieder zu starken Eskalationen.

Während der nächsten Stunden versuchten immer wieder Nazis auf eigene Faust zum Bahnhof Neustadt zu kommen, die meisten wurden jedoch mit dem Zug dorthin geleitet. Erst gegen 14:30 Uhr hatte es der Großteil der 5000 Nazis geschafft am Neustädter Bahnhof angekommen. Zu diesem Zeitpunkt hielten aber alle Blockaden. Während die Situation im Hechtviertel vor allem durch Katz- und Mausspiel zwischen Nazigegnern und Polizei geprägt waren, hatten sich am Alberplatz mittlerweile 5000 Menschen eingefunden, während die Zahl der Blockierer auf Hansastraße und Leipzigerstraße unverändert geblieben war. Zwischendurch hatten mobile Volksküchen die Menschen auf den Blockaden mit heißem Tee und Essen versorgt. Da die Nazis nur einen Aufzug bis 17 Uhr genehmigt bekommen hatten, zeichnete sich immer mehr ab, dass sie nicht mehr marschieren würden. Die Nazis selbst verbreiteten relativ früh, dass sie nicht laufen werden würden, bevor die Polizei sich selbst engültig dazu entschlossen hatte. Möglicherweise hatte man gehofft, dass durch solche frühen Ankündigungen die Blockaden schnell bröckeln würden. Falls das der Plan war, ging er nicht auf. Die Leute blieben bei den Blockaden. Die Nazis drohten dann mit Auflösung und Durchbruch Richtung Altstadt und fingen an sich Scharmützel mit der Polizei zu liefern.

Wenig später machten Gerüchte von einer Alternativroute der Nazis die Runde. Das ging darauf zurück, dass die Polizei vor hatte, die Nazis über die Route Dammweg – Fritz-Reuter-Straße – Hansastraße zu ihren Bussen zu geleiten. Als das unter den Nazigegnern die Runde machte, kam es zu Blockaden auf dieser Strecke vor allem an der Kreuzung Hansastraße/Fritz-Reuterstraße, die durch das hier ebenfalls rüde Vorgehen der Polizei schnell eskalierten. Am Ende jedoch sah die Polizei von ihrem Plan ab und verfrachtete die Nazis in Zügen an den Stadtrand nach Dresden-Klotzsche, wo die Nazis in ihre Busse umstiegen.

Als klar war, dass die Nazis weggeschafft wurden, und selbst der Abmarsch durch das Hechtviertel zu ihren Bussen verhindert wurde, machte sich unter den Nazigegnern Jubelstimmung breit. Die Blockade auf der Hansastraße zog paradierend über Hansastraße-Fritz-Reuter-Straße-Königsbrückerstraße zum Albertplatz, wo eine gemeinsame Abschlußdemonstration in Richtung Innenstadt startete. Obwohl viele zu ihren Bussen mussten oder nach dem kalten Tag endlich ins Warme wollten, zogen noch mehrere Tausend Menschen teilweise jubelnd und tanzend bis zum Hauptbahnhof. Zwischendurch musste ein kleiner Stopp eingelegt werden, da der Hauptbahnhof wegen umsteigender Nazis abgesperrt war. Danach löste sich alles auf und viele suchten ihre Busse, gingen feiern oder einfach nach Hause abmatten. An der Synagoge und am Kongresszentrum wurden zeitweilig jeweils einige Hundert Menschen von der Polizei festgehalten, obwohl diese eigentlich nur auf dem Weg zu ihren Bussen waren.

Auf der Abreise blieb es ziemlich ruhig. Größere Übergriffe mit Verletzten wie im letzten Jahr, sind bisher nicht bekannt geworden. 250 Nazis aus dem Westen und Nordosten fuhren per Zug und Bahn nach Pirna und führten einen spontanen Aufmarsch durch und warfen die Fensterscheiben eines SPD-Büros in Pirna ein, in dem auch der Verein „Aktion Zivilcourage“ seinen Sitz hat. Danach wollten die Nazis wieder zurück nach Dresden und dort vermutlich ähnliche Aktionen starten, wurden aber auf der A17 von der Polizei festgesetzt.

Zu weiteren bisher bekannten spontanen Aktionen der Nazis kam es in Leipzig-Engelsdorf, also dort ein vollbesetzter Zug mit Nazis von der Polizei angehalten wurde. Später zogen 50-60 Nazis spontan durch Leipzig-Schönefeld bis sie von der Polizei fest gesetzt wurden. In Gera wurden ebenfalls knapp 200 Nazis festgesetzt, die dort spontan marschieren wollten.

Alles in Allem tatsächlich ein großer Tag für die antifaschistische Bewegung. Europas größter regelmäßiger Naziaufmarsch wurde nach über 10 Jahren endlich verhindert. Möglich wurde der Erfolg durch gute Vorbereitung und das überlegte und entschlossene Vorgehen der Nazigegner. Insbesondere allen Unterstützern von außerhalb sei an dieser Stelle nochmal ausdrücklich für ihren support gedankt. Sowas hats hier in Dresden noch nie gegeben. Das geht nochmal an alle Beteiligten, ihr wart gestern wirklich großartig! Gute Besserung an alle Verletzten und vergessen wir die Menschen nicht, die gestern eingefahren sind, und jetzt Unterstützung bei ihren Verfahren brauchen. Betroffene sollten sich bei der Roten Hilfe (dresden äd rote-hilfe.de) melden.

P.S.
Die Menschenkette in der Innenstadt, mag schöne Bilder für die Presse geliefert haben, zur Verhinderung des Naziaufmarsch hast sie gestern nichts beigetragen.

 http://dresden-nazifrei.com
 http://no-pasaran.mobi
 http://dresden1302.noblogs.org
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Ergänzungen

So sehen SiegerInnen aus!

video 14.02.2010 - 14:04

guter Bericht im französischen Fernsehen

video 14.02.2010 - 14:07

Video Blockade Hansastraße

hier 14.02.2010 - 14:33

Blockade vergessen

Me 14.02.2010 - 14:39
Vergessen wurde leider die Blockade der Marienbrücke auf ihrer Nordseite, die von 200 Autonomen Antifas ca. 2h allein gehalten wurde. Die Sperrung der wichtigen Route an der Ecke Antonstraße/Leipziger Straße durch die Polizei konnte umgangen werden und wurde damit hinfällig.
Es muss erwähnt werden, dass besagte Polizei am gestrigen Tage zwar nicht Freund aber Helfer war. Auch wenn es teilweise zu turbulenten Szenen kam, waren die Befehlsempfänger in Blau/Grün die meiste Zeit relativ zurückhaltend. Hab daher auch nicht die Provokationen seitens einiger Wochenend-Chaoten verstehen können, da der Primärfeind ein anderer war. Durch die Blockaden wurde die Polizei vor allem zu späterer Stunde oftmals so gestellt, wie wir sie brauchten. Eine klassische Win-Win-Situation: Die Faschos konntens dem "Lügensystem" so richtig zeigen, die total überforderten Bullen konnten Aggressionen los werden und die Antifa hat sich zu großen Teilen ins Fäustchen gelacht.
An der Stelle gute Besserung all jenen Genossen, die gestern verwundet wurden.

Fichtenstrasse

ansgar 14.02.2010 - 15:01
Danke für den Artikel. In der Fichtenstrasse kam es zeitweise zu direkten Konfrontationen zwischen den Nazis, welche durch die Hechtstrasse zogen, und einigen hundert Gegendemonstranten. Die Polizei hatte die Lage da schon längst nicht mehr unter Kontrolle, wohl zu wenig Personal und zu viele versprengte Nazis. Bei dem Marsch durch die Hechstrasse waren die Seitenstrasse jedenfalls ohne Polizei, und das blieb auch weiter so, als sich beide Blöcke länger gegenüberstanden und mit Strasseninventar bewarfen.

Von den Auseinandersetzungen am Bischofsplatz habe ich nichts mitbekommen. Ich muss aber sagen, dass mich die Polizei angenehm überrascht hat gestern. Bis auf die wenigen notorischen Rüpel haben sich die meisten sehr zurückgehalten und die Polizeitaktik war erkennbar auf Deeskalation angelegt. Die Entscheidung, die Blockaden nicht zu räumen, war jedenfalls nach den Erfahrungen im Vorfeld nicht zu erwarten.
Was mich aber doch immer wieder wundert: einige Züge waren nicht gekennzeichnet, nicht mal die Gruppenzugehörigkeit konnte festgestellt werden.

Auf Nach Cottbus!

Berliner 14.02.2010 - 15:48
 http://stressfaktor.squat.net/termine.php?tag=15022010

15.45 Uhr Bahnhof Alexanderplatz: Zugtreffpunkt
Gemeinsame Anreise zum Naziaufmarsch in Cottbus. Heute wollen Nazis, ausgehend vom Hauptbahnhof, durch Cottbus marschieren, um den "deutschen" Opfern der Bombardierung 1945 zu gedenken. Aber nicht mit uns. Wir werden uns das nicht gefallen lassen. "Den Naziaufmarsch verhindern! Gemeinsam und entschlossen!" Treffpunkt: 15.45 Uhr Alexanderplatz, Gleis 1 (Abfahrt 16.09 Uhr).

Die Uhrzeit im Bild ist leider falsch, Treffpunkt ist also erst um 15:45Uhr!

-

- 14.02.2010 - 15:53
Filmfuzzi von Bild 33 von Recherche Nord war auch sehr aktiv beim Hessischen Landtagswahlkampf 2008.
Name, Infos usw wären mal interessant..

Der widerspenstigen Zähmung

antifa 14.02.2010 - 15:54
Mag sein, dass manche Blockade-Punkte geklappt haben, weil es dieses tolle Aktionskonzept gegeben hat. Als wir in der Hansastr. ankamen, haben wir fast nur Autonome gesehen, die sich brav ans Blockadekonzept hielten, ohne deren Entschlossenheit der Punkt wohl auch nicht zustande gekommen wäre. Sicher war es wichtig, diesen Punkt zu halten, und eine lange Zeit lang gab es auch kaum Punkte, wo mensch sinnvoll hätte eskalieren können - sehen wir mal von Schneeball-Zielübungen auf die Cops auf der Empore ab.
Problematisch wird es aber, wenn ein paar tausend Nazis als Demo durchs Hechtviertel ziehen, und viele immer noch den Blockadepunkt halten, anstatt auf die Faschos adequat zu reagieren.
Grund hierfür war sicherlich auch, dass es keine oder wenige Absprachen für so einen Fall gab, dass also die Fokussierung auf das Aktionskonzept Massenblockaden zu organisatorischen Lücken anderswo geführt hat.
Richtig absurd fand ich, dass das Porsche-Haus bei der Gabelung die ganze Zeit über nicht angegangen wurde, trotz einladender Glasfassade. Zeitweilig parkten da die Bullen vor, als Schutz, aber überflüssiger Weise - Auch als die Cops komplett abgezogen waren, weil sie anderswo mehr als alle Hände voll zu tun hatten, fand sich keiane willigen Hände dafür. Der kleine Golf (oder was auch immer) mit dem "Todesstrafe für Kinderschänder"-Aufkleber stand bald Kopf, an der "Friedlichkeit" der Leute lags also nicht - schon eher daran, dass viele Antifas scheinbar nichts mehr gegen teure Statussymbole & und grosse Firmen haben. Der militante Arm der Zivilgesellschaft.

Nicht vergessen darf man aber auch

Berliner 14.02.2010 - 16:16
Nicht vergessen darf man aber auch, das die Polizei im Vorfeld quasi Werbung für die Anti-Nazi-Demo gemacht hat, mit ihren bundesweit beachteten Aktionen.

An historischen Jahrestagen (wie am 13.2.) will die politische Spitze Nazi-Demos vermeiden.
So z.B. auch am 8.5.2005 in Berlin. Trotz relativ weniger Gegendemonstranten wurde die Nazi-Demo mit der Begründung "Zu viele Gegendemonstranten" untersagt.

Man muß schon beachten:
Es wurde von der Stadt Dresden der Versuch unternommen, das juristisch zu unterbinden.
Das war von vornherein aussichtslos, aber eine klare Aussage.
Die Polizei hat die Gegendemonstranten relativ unbehelligt gelassen.
(So weit bis jetzt bekannt ist, gab es wohl z.B. keine aufgehaltenen Busse oder Züge oder ähnliches.)
Die Nazis wurden bis zum Schluß von der Polizei hingehalten:
Bis 16 Uhr dachten die Nazis selber noch, sie kommen zu "ihrer" Ersatz-Demo.
Und die Polizei hat sie in dem glauben gelassen.
Wohlwissend, das sie gegen die dann konzentriert auftretenden Gegendemonstranten gar nicht ankommen.
Bis dann live auf colorado (Freier Radio Sender in DD) über Telefoneinspielung die Ansage der Polizei zu hören war, das die Demo definitiv nicht stattfinden wird.

Also auch die Stadtspitze wollte die Demo verhindern. Ganz klar.

Zumal an diesem Ort (Bahnhof Neustadt).
Stattdessen wurden diesmal die Nazis selber per Zug von dort abtransportiert.

Auf jeden Fall ist das ein Erfolg für die zahlreichen Gegendemonstranten.

Trotzdem kann das in ähnlich gelagerten Fällen aber auch ganz anders ausgehen.
Am besten, in Zukunft einfach noch mehr werden!

No Pasaran!

@antifa

auch antifa ;-) 14.02.2010 - 16:19
ich geb dir teilweise recht, wir haben uns in unserer gruppe diese frage auch immer wieder gestellt - weiter die hansastraße blockieren oder richtung bischofsweg, hechtstraße, hansa-/fritz-reuter-straße etc. losgehen. haben uns aber letztlich immer dagegen entschieden, erstens weil zu der zeit, als wir uns das überlegten, immer schon größere gruppen leute unterwegs waren, und zweitens weil wir nicht wollten, dass irgendwann nur noch "bürger_innen" in der hansastraße stehen, die im zweifel bei einer räumung ja doch gehen.
zum thema porsche: das ding während der blockade anzugreifen, hätte vermutlich zu einer spaltung geführt, weil's ein eklatanter verstoß gegen den aktionskonsens gewesen wäre. richtig gut wäre beim abzug, sprich der sponti zum albertplatz, gewesen. übrigens nicht nur aus symbolischen gründen gegen bonzen etc., sondern auch wegen der historischen verstrickung der firma porsche mit dem NS-regime.

weitere bilder

egal 14.02.2010 - 16:23
www.recherche-ost.com

auch hier aufgrund der vielen klicks zeitweise überlastet.

BILD 33

antifa 14.02.2010 - 17:19
... ist CHRISTIAN MÜLLER, Volksfront Medien, (ex-) NPD, ehemals Weggefährte von Marcel Wöll, wohnte auch in Wölls Nazi- WG in Butzbach Hoch- Weisel, jetzt Frankfurt/ Main.

drei kurze anmerkungen

X 14.02.2010 - 17:28
drei kurze anmerkungen:

1.) dass die polizei oftmals "deeskalierend" erschien, lag schlicht an totaler überforderung. ich habe selten so viele so eingeschüchterte, plan- und kopflose bullen erlebt. knapp 6.000 beamte für 12.000 linke, 6.000 nazis und nochmal 10.000 eher bürgerliche "gegen"demonstranten - ein absolutes desaster für die einsatzleitung, die in ihrer zentrale sicher rotz und wasser geheult hat.

2.) an "antifa": die porschezentrale neben der blockade an der hansastraße hat im laufe des tages sehr wohl glasbruch zu verzeichnen gehabt. alles in allem würde ich aber sagen, dass das aufgehen eines sinnvollen blockadekonzeptes an so einem tag viel wichtiger ist, als ein paar blöde porsche auf die seite zu legen.

3.) schlussendlich: die tragweite dessen, was wir gestern erreicht haben, wird sicherlich erst in den nachbereitungen der nächsten wochen und monate wirklich fassbar. eins sei aber jetzt schon sicher, der tag wird in die antifa-geschichte eingehen.

porsche

... 14.02.2010 - 17:36
das porsche haus wurde angegriffen, anders als hier beschrieben. nach auflösung der blockade und gang zum albertplatz war leicht zu sehen, dass 4 scheiben löcher hatten, sie jedoch ob ihrer stärke nicht zerbrachen.

blockade marienbrücke

hp baxter 14.02.2010 - 17:38
es bleibt außerdem auch noch anzumerken, dass die blockade der autonomen auf der marienbrücke in den ersten 30 minuten mehrfach besuch von einzelnen kleineren nazigrüppchen bekam, die dort meines wissens nach auch ein paar mal kassiert haben...

Was in Leipzig...

Bademeister 14.02.2010 - 17:45
...schon klappte, hat in Dresden - zwei, drei Nummern größer - exakt in gleicher Weise hingehauen. Massive Mobilisierung auch in die sonst eher ein bisschen lethargische links angehauchte/alternative Bevölkerung hinein, die mit mehreren Tausend Leuten ganz peacige Sitblockaden rund um die Nazis basteln. Dazu mehrere Tausend militantere Linke, die sich auf der Marschstrecke austoben und den Bullen klar machen, dass die Blockaden mal besser da bleiben, wo sie sind. Was will man mehr?

@antifa

Absurdieter 14.02.2010 - 18:00
Gut, dass genau das, was Du gerne gesehen hättest nicht passiert ist. Wobei, Du hättest ja auch selber Hand anlegen können, wenn Dir das so wichtig gewesen wäre ...
Schön, dass sich die Leute auf das ersichtlich wesentliche konzentriert haben, nämlich die Verhinderung eines Trauermarsches von Nazis durch Dresden!

@ antifa

RedZack 14.02.2010 - 18:02
"Richtig absurd fand ich, dass das Porsche-Haus
bei der Gabelung die ganze Zeit über nicht
angegangen wurde, trotz einladender Glasfassade."

=> Ja, wirklich - völlig absurd! Wie kann man nur als normaler Mensch an einem Geschäft, das eine Fensterscheibe hat, vorbeigehen, ohne diese sofort einzuschlagen? Geradezu GROTESK ist das!

Jetzt aber mal im Ernst: Warum ganz genau hätte gerade *diese* Glasscheibe "angegangen" werden sollen, nicht aber die Glasscheiben von z.B. dutzenden kapitalistischen Zeitschriften-, Backwaren- und Gemüseläden, die sich ebenfalls in Reichweite befanden, und deren Fensterscheiben ebenfalls völlig ungeschützt waren?

Was konkret hast DU unternommen, um diese Glasfassade zu zerstören?

Was hat der Porsche-Händler mit dem Naziaufmarsch zu tun?

Und was kann diese Glasscheibe eigentlich für die Nazi-Demo?

Fragen über Fragen...

Gummigeschoss?

Wissbegierde 14.02.2010 - 18:04
Auf dem Rückweg sah ich einen Bullen der auf seinem Rücken etwas hatte, dass ähnlich aussah wie eine Sylicon-Pistole aus dem Baumarkt. War nur entwas größer, geschlossen und schwarz. Handelt es sich dabei um die Waffe, die zum verschießen von Gummigeschossen genutzt wird? Im Vorfeld hab ich von dem Gerücht gehört, dass der Einsatz von sogenannten Pfefferbällen erlaubt worden sei, die auch wie Gummigeschosse verwendet werden, nur beim AUfprall platzen und Pfefferspray setzten.
Kam es zum Einsatz dieser Waffen?

Guter Artikel auf zeit.de

fx 14.02.2010 - 18:14
Nachdem in einem gestrigen Artikel der gleiche Mist (Tenor: Lichterkette verhindert Naziaufmarsch) wie in den meisten anderen Zeitungen geschrieben worden war (vermutliche, weil alle von der gleichen schlechten Agenturmeldung abgeschrieben haben), gibt es inzwischen auf "Zeit Online" einen wirklich guten Artikel:

Ein Bollwerk gegen die Ewiggestrigen
 http://www.zeit.de/politik/deutschland/2010-02/neonazis-linke-dresden

Es ist zu hoffen, dass sich andere Medien daran ein Beispiel nehmen.

Aktionskonsens?

Reisender 14.02.2010 - 18:48
Trotz des großen Erfolgs frage ich mich, warum einige Antifa-"Chaoten", wie sie in der Presse gern genannt werden, sich nicht an den Aktionskonsens der friedlichen Blockaden halten konnten. Soweit mir bekannt, ging von der Polizei keinerlei Provokation aus und ich selbst habe miterlebt, wie gleich zu Beginn einige Antifas erstmal ihre Fahnenstöcke auf Bullenhelmen zertrümmern mussten. Später gingen grundlos in der leeren(kein Bulle oder Nazi weit und breit, etwa 50 Gegendemonstranten)Leipziger Straße Mülltonnen in Flammen auf, mit dem einzigen Effekt, dass die Presse wieder ihre Bilder bekam und wir im Plastikrauch standen.


Was soll das?

grüße an alle friedlichen Gegendemonstranten die bei der Kälte ausgeharrt haben und den Nasen gezeigt haben, dass Sie in die Geschichtsbücher gehören

Blau-grün und der Nazibus

namenlose/r Antifa 14.02.2010 - 19:04
Sehr schöner Artikel, nur was ich vermisse sind die folgenden zwei Aktionen:

Zwischen 12.30 und 12.40 Uhr versuchte ein ganzer Nazibus, durch die Blockade an der Kreuzung Bischofsweg/Königsbrücker Straße zu gelangen. Da staatliche Schlägertrupp-Hilfe nicht erreichbar war, weil weit weg, konnte der Bus aber durch Entglasen an der Weiterfahrt gehindert werden. Das war unter anderem ausschlaggebend für das sehr massive Randalieren bei der Räumung der (Sitz-)Blockade zehn Minuten später. Dabei wurde eine auf dem Boden sitzende junge Antifaschistin gefährlich ins Gesicht geschlagen, geknüppelt und getreten. Sozusagen als Dankeschön für diese Aktion gab es noch zwei kleinere Barrikadenaktionen und sehr ansehnliche Feuerspielereien in der Försterstraße.

Durch die Försterstraße wurden einige Genossen von besagten blau-grünen Hooligans gescheucht, es flogen mindestens zwei Gasgranaten. An der Ecke Jordanstraße/Königsbrücker Straße versuchten diese dann weiter, Antifaschisten zu kesseln, um eine Nazibewegung in der Dammstraße zu ermöglichen. Das gelang nicht ohne weiteres und so mussten sich ca. 50 Pozileibeamte damit abfinden, einmal selbst gekesselt zu werden.

VideoPlaylist

steffen 14.02.2010 - 19:06

Guter Artikel 2

fx 14.02.2010 - 19:18
Auch die taz hat heute den miesen Artikel von gestern durch einen deutlich besseren korrigiert:
 http://taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/die-rechte-kapitulation/
(siehe v.a. letzer Abschnitt)

@ Reisender (Gutmensch)

Antifa 14.02.2010 - 19:33
Welcher Konsens? Mich hat niemand gefragt und ich denke die anderen "Antifa-Chaoten" auch nicht. So what? Aber auch wenn mich jemand um diesen Konsens gebeten hätte, hätte ich wohl dankend abgelehnt. Denn die Nachbereitung zeigt es ja (wieder): Sicherlich haben die DresdenerInnen bzw. die vielen Angereisten allein durch ihre bloße Präsenz für eine "Blockade" gesorgt, doch hätte ihre Anwesenheit niemals zu einem Abbruch geführt, wenn nicht Militante ein Bedrohungsszenario geschaffen hätten, was innerhalb der Polizei als auch in den Medien immer wieder zur Gefahrenbegründung (bereits im Vorfeld und auch jetzt im Nachhinein) herangeführt wurde. Was du von den Bullen hälst, ist deine Sache, aber hör auf militante Demonstranten gegen friedliche Demonstranten auszuspielen. Denn das ist der Grund dafür, dass die Bullen mancherorts ein leichtes Spiel haben!

Kurzer Hinweis: Bullen lesen und SCHREIBEN

Anna und Arthur 14.02.2010 - 19:34
Es ist aus Gerichtsakten belegt, daß Bullen in "linken" Foren etc natürlich mitlesen, (indymedia ist da seehr beliebt, und in Dutzenden von Klageschriften erwähnt))aber auch geziehlt Beiträge schreiben, um die Reaktionen darauf auszuwerten.
Nur so zum nachdenken, vor dem Schreiben...

ergänzung

hmhm 14.02.2010 - 20:12
es gab entlang der nazi"demo" zum demo treffpunkt hin mehrere orte wo mensch ohne polizei direkt an die nazis kommen konnte. an einem punkt sammelten sich bis zu 150 antifaschistinnen und bewarfen die demo. die demo der nazis wiederum reagierte und es kam zu körperlichen auseinandersetzungen, die antifaschistinnen wurden nach hinten getrieben, eine frau wurde minutenlang von nazis am boden traktiert und der krankenwagen musste kommen. das ganze katz und mausspiel ging bis zu 20 min, leider hielten sich ca 100 der 150 antifaschistinnen im hintergrund. die vorderen 30-50 menschen brachen in die nazi demo rein und schafften es die demo zu spalten. anschließend wurde auch das sek aufmerksam und trieb die antifaschistinnen zurück.
schade, da wär mehr gegangen.

Bericht & Einschätzung im classless Blog

Kuno 15.02.2010 - 02:09

@ Wissbegierde

Wissbegierde-Stillender 15.02.2010 - 02:33
@ Wissbegierde
Auf dem Rückweg sah ich einen Bullen der auf seinem Rücken etwas hatte, dass ähnlich aussah wie eine Sylicon-Pistole aus dem Baumarkt.
Wenn das Ding ungefähr so aussah wars eine Granatpistole für Tränengasgranaten, die Pepperball-Knarren schauen so aus.

weitere Bilder

Bilder 15.02.2010 - 02:53

aktionskonsens und "angriff" aufs conni

scheissegal 15.02.2010 - 03:02
1.) aktionskonsens
der aktionskonsens bezog sich nur auf die blockaden und bei den blockaden ist es zum großteil ruhig geblieben. selbst wenn die polizei anlaß gegeben hat sich aktiv zu wehren, wurde in der regel ruhig reagiert.
der aktionskonsens bezog sich NICHT auf das gesamte stadtgebiet, was auch garnicht möglich ist. im übrigen hätte die polizeiführung die räumung der einen oder andere blockade sicher eher in betracht gezogen, wenn sie nicht an allen ecken und enden mit kleineren und größeren gruppen antifas beschäftigt gewesen wäre, die durch barrikaden und direkte aktionen viele polizeikräfte gebunden, mögliche aufmarsch- und anreisewege der neonazis blockiert und nicht zuletzt viele anreisende neonazis und deren fahrzeuge angegriffen haben.

2.) "angriff" aufs conni
der vermeintliche angriff aufs conni hat so nicht stattgefunden. eine gruppe von vielleicht 40-50 neonazis hat wohl in totaler selbstüberschätzung versucht parallel zum neonazi-anreise-aufmarsch in der hechtstraße durch die rudolf-leonhard-straße zu gehen. sie sind allerdings nie in direkten kontakt mit dem gut geschützen conni gekommen, sondern wurden nach übereinstimmenden aussagen von einer großen gruppe antifas entdeckt und durch die straße gejagt. auch die "schwer verletzte person" gab es nicht am conni und ist wohl wieder wohlauf.
wäre gut, wenn sich das conni und/oder das vorbereitungsbündnis nochmal dazu äußern könnte um der gerüchteküche etwas entgegenzusetzen.

@ Wissbegierde

Wissbegierde-Stillender 15.02.2010 - 05:34
Auf dem Rückweg sah ich einen Bullen der auf seinem Rücken etwas hatte, dass ähnlich aussah wie eine Sylicon-Pistole aus dem Baumarkt.

Wenn das Ding ungefähr so aussah wars eine Granatpistole für Tränengasgranaten, die Pepperball-Knarren schauen so aus.

@Mods: Sorry für den Doppeleintrag... 'ne Vorschaufunktion für die Kommentare/Ergænzungen wäre echt gut, dann wär mir aufgefallen dass HTML deaktiviert war...

conni

mein name 15.02.2010 - 07:05
in der rudolf-leonardt-str hat es aber ordentlich geknallt. die bullen sind abgezogen als sie uns sahen und wir konnten uns dann alleine um die nasen kümmern. haben sie dann bis zur staufenbergallee hochgetrieben. einigen glasbruch bei den autos gab es auch. leider gab es mehrere verletzte bei uns, einer auch schwerer. doch die nasen mussten ganz schön einstecken, mindestens einer mit blutendem kopf.

weiß jemand wie es unseren verletzten geht?

alle Jahre wieder...

auxburger 15.02.2010 - 10:27
auch in augsburg (bayrisch-schwaben) wird es wie jedes jahr ende februar einen aufmarsch von neonazis geben. die gegenaktionen werden höchstwahrscheinlich nicht so erfolgreich ausfallen, wir hoffen aber trotzdem, dass sich viele menschen an den gegenprotesten beteiligen. Das ganze spektakel findet am 27.02. voraussichtlich ab 12 Uhr statt.
weitere Infos wird es in kommender zeit auf folgender seite geben

zum stress vorm conni

dabeigewesener 15.02.2010 - 10:56
1.die nazis haben das conni nicht direkt angegriffen,sondern sind wie oben erwähntin einer gröszeren truppe am conni vorbei maschiert.wir sind dieser gruppe fast direkt in die arme gelaufen,nachdem uns die bullen von der strasse gehauen haben um die nasen durch die hechtstrasze zu schleusen.2.denn verletzten geht es soweit wieder gut,ist nach einem schlag mit einer latte auf dem kopf in ohnmacht gefallen,aber nach kurzer zeit wieder aufgewacht,wurde dann ins krankenhaus eingeliefert und ab späten abend ham wir den nach haus gebracht wo er jetzt mit einer soliden gehirnerschütterung das bett hüttet.

Busse entglast

ich 15.02.2010 - 11:11
13.02 ca 17Uhr - fünf unbewacht geparkte Nazibusse wurden ebenfalls von einem 30 Leute Mob auf der Döbelner Straße entglast.

grusse aus der anderer Oder Seite

bolek und lolek 15.02.2010 - 12:40
Wir wollten uns tief bedanken allen deutschsprachigen autonomen antifa gruppen fuer eine fantastisch solidarische und erfolgreiche zusammen agieren am Samstag in Dresden. Wir fanden es im Vorfeld sehr wichtig nach Dresden zu kommen und sind auch jetzt sehr zufrieden dass wir es geschaft haben. Es war fuer uns eine wichtige Erfahrung in solchen massiven Widerstandasktionform teilzunehmen. Wir haben naturlich auch unsere zwei groschen in den allgemeinen antifaschistischen Erfolg reingebracht, keine Frage.
Leider ist eine von uns am Ende des Tages festgenohmen wurden und obwohl am Sonntag rausgelassen kommt irgendwann der Prozess mit den doch schweren Vorwurfen. Wir werden uns also sehr freuen auf den Prozess begleitende Solidaritaet, ob Offentlichkeitsarbeit oder finanzielle Unterstuetzung, aus eurer Seite. Wir werden uns melden wenn der Prozess anfangen sollte.
Inzwischen sind wir aber alle wieder in unseren Staedten gut angekommen und gruessen euch stark aus der anderer Oder Seite.
Unsere Herzen schlagen bis jetzt noch den Dresden-Beat...
Es war gut, es war wichtig, es war sogar Spass dabei!

bolek und lolek, und weitere antifas aus einigen polnischen staedten

Ich bin

Wahldresdner seit 10 Jahren 15.02.2010 - 15:00
Die Menschenkette war ein PR_Gag unserer Hohlblinse Orosz. Wer sich ne weiße Rose ansteckt, und auf nen Rechtsstaat beruft der antifaschistischen Widerstand zerstört (siehe letztes und dieses Jahr) spottet der damaligen Wenigen, nicht aus der Bürgerlichen Gesellschaft entstammenden, mutig den Rechts-Staat entgegentretenden NS-Gegnern. An Hirn unserer Frau OB weit überlegene Mitglieder der weißen Rose würden sich im Grab umdrehen.

Wenn sich jetzt Ottonormalverbraucher sowie Hinz und Kunz in Dresden schön bewacht als "Nazibekämpfer" drei Kilometer entfernt mit einem Medienspektakel selbst feiert und gleichzeitig effektiven antifaschistischen Widerstand kriminalisiert ist das einfach nur grotesk. Genauso grotesk wie die Lügen von ARD und Co. diese Menschenkette, oder die Stadt Dresden hätten sich gegen Nazis gewehrt.

Ich denke das es jetzt nach dem erfolgreichen Verhindern des Fascho-Gedenkens eine Aufgabe sein wird ganz genau nachzufragen, was Frau Orosz mit ihren Kriminalisierungen bezwecken möchte und warum sie sich anmaßt weiße Rosen freimütig an Jede Birne zu verteilen, gleichzeitig aber wehement den antifaschistischen Widerstand in Dresden bekämpft.

Weiterhin finde ich es mindestens geschmacklos, Widerstandszeichen gegen das Ns-Regieme freimütig jedem strukturellen Faschisten zum Ausverkaufspreis hinterherzuwerfen, damit diese sich selbst als "Bastion der Anständigen" feiern können. War es nicht jenes hinterwäldlerische, "anständige" Bildungsbürgertum in Dresden, was entscheidend zum Erfolg der Naziidiologie beigetragen hatte, jetzt der Idiologie des Neoliberalismus anhangt und eine völlige Resistenz gegenüber der eigenen Verantwortung, eigenen Bildungsprozessen und einer kritischen Betrachtung der Ursachen menschenfeindlicher Idiologien an den Tag legt? Und hat sich die Gesinnung des bornierten Dresdner Bürgers gewandelt? Nein denn immer noch werden Normen und Machtverhältnisse wie zu NS-Zeit naturalisiert und universlisiert. Siehe die Aussprüche von Kleinhirn Orosz. (Die Blockaden waren aber trotzdem kriminell und nicht zugelassen).

Eine reflexive Betrachtung der eigenen Geschichte hat durch dieses PR-Spektakel nicht stattgefunden, da gleichmal halb Dresden als "Aktivisten" gegen NS Verbrechen deklariert wurden, was nicht der historischen Wahrheit entsprach und auch nicht der bgürgerlichen Gesinnung in der Gegenwart. Dies ist die große Lüge der Bürger dieser Stadt, Dresdens Bürger haben niemals Idiologien kritisch hinterfragt, hegemoniale Verhältnisse angezweifelt oder diese sich überhaupt bewusst gemacht. Auf bornierte, mediengeile, Karrieregeile und strukturell faschistische Dumpfbacken kann meiner Meinung nach bei antifaschistischer Arbeit gerne verzichtet werden, ja es muss jetzt auch mehr im linken Diskurs sich damit auseinandergesetzt werden. Denn hier haben wir es nicht mit 6000 Faschos, sondern dem Mainstream und dem hegemonialen Machtblock zutun.

PS: Dieser Text enthält Rechtschreibfehler und Pauschalisierungen diese kannst du behalten

Treffen Nazis und Antifa in Hechstraße

Mein Name 15.02.2010 - 15:33
Hier findet ihr eine Bildergalerie der Auseinandersetzungen zwischen Nazis und Antifa am Königsbrücker Platz/Hechtstraße gegen 14 Uhr. Green Team machte da gerade Mittagspause und überlies diesen Teil der Neustadt den Sportis.

 http://www.flickr.com/photos/47514984@N02/

@Bolek und Lolek

Antifa Dresden 15.02.2010 - 16:48
Bitte sagt bei der lokalen Antifagruppe bescheid, wenn das mit dem Prozess losgeht. Kontakt siehe  http://dresden1302.noblogs.org

und natürlich bei der Roten Hilfe, wenn das nicht schon geschehen ist. Kontakt hier bei Dresden nachsehen  http://www.rote-hilfe.de/ueber-uns/contacts

Kommentar auf Freitag.de

ElCommandante 15.02.2010 - 18:42

Polizeibericht

Bernhard Melnik 15.02.2010 - 20:14

Video Blockade Hansastraße (überarbeitet)

hier 15.02.2010 - 23:02

Doku-Video von den Blockaden

evs 15.02.2010 - 23:56
"Sie kamen nicht durch!" Doku-Video von den No pasaran! / Dresden-Nazifrei!-Blockaden:

 http://www.youtube.com/watch?v=xZtE-YZuerk

(Eindrücke von der Blockade am Albertplatz, frustrierte Nazis am Bahnhof Dresden-Neustadt)

Hetzjagd auf Nazis

dd 16.02.2010 - 23:55
Noch mehr Fotos aus Dresden, die zeigen wie die Neonazis durch die Fritz-Reuter-Str. gejagt werden. Außerdem Fotos von Bodo Ramelow (Die Linke) wie er ziemlich unfanft von der Polizei geschubst wird.
 http://www.flickr.com/photos/47570875@N02/sets/72157623324634507/

Sehr guter Artikel

jW 17.02.2010 - 12:45
"Nach Blockade des Dresdner »Trauermarschs«: Chemnitzer Politologe kritisiert Antifa-Bündnis. Neonazis kündigen neue Aktion an"

Quelle:  http://www.jungewelt.de/2010/02-17/005.php

"Dank" "unserer" Oberbürgermeisterin

Lieber Dresdner 21.02.2010 - 23:21
 http://www.dresden.de/de/02/010/03_Kolumne/094_kolumne.php

"Es waren die Bilder einer entschlossenen Bürgerschaft." ... *brech!*

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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großes lob

teilnehmer 14.02.2010 - 14:26
großes lob, sehr guter bericht - ab damit auf die startseite!

Das Wesen des Faschismus erkennen ...

Trotzkistische Fraktion 14.02.2010 - 14:39
Das Wesen des Faschismus erkennen, um ihn endgültig schlagen zu können!
Auf nach Dresden!
Von: Trotzkistische Fraktion Deutschland
12. Februar 2010

Die Nazis marschieren in Dresden, um dem „Bombenholocaust“ zu „gedenken“. Der größte Nazi-Aufmarsch Europas soll geschützt von der Polizei durch die Straßen von Dresden marschieren. Das riesige Polizeiaufgebot dient nicht um Rechtstaatlichkeit zu gewährleisten sondern um den Weg für die Nazis frei zu prügeln. Die bürgerliche Justiz hat den Nazis sogar erlaubt, vom Neustädter Bahnhof aus zu starten. Der benachbarte Güterbahnhof Dresden-Neustadt war während des Zweiten Weltkriegs Ausgangspunkt zweier Deportationszüge in das Ghetto nach Riga und das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Währenddessen wird der sich formierende, breite Widerstand konsequent kriminalisiert und illegalisiert.
Die Genehmigung des Aufmarsches und die Verfolgung von Antifaschisten sind ein weiterer Beleg dafür, dass die Justiz im Dienste der herrschenden Klasse steht. Ermittlungsverfahren gegen AntifaschistInnen, erwirkte Durchsuchungsbeschlüsse, Beschlagnahmung von Plakaten, Computern und Festplatten, sogar der Aufruf zur Blockade wurde als Straftat deklariert. Die Kriminalisierung des antifaschistischen Protestes entspringt der Tatsache, dass der deutsche Staat den Faschisten alle Möglichkeiten offen lassen muss, um auf sie im Fall der Gefährdung der kapitalistischen Ordnung zurückgreifen zu können. Daher ist es unerlässlich das faschistische und nationalsozialistische Phänomen zu begreifen, um deren Wiederholung zu verhindern.

Was ist der Faschismus?

Der Faschismus ist eine besondere Form der kapitalistischen Herrschaft, auf die die Bourgeoisie zurückgreift, wenn das Fortbestehen des kapitalistischen Systems unvereinbar mit dem Weiterbestehen der organisierten Arbeiterklasse wird. Die Kapitalistenklasse greift auf den Faschismus zurück, wenn die Zugeständnisse an die Arbeiterklasse, die letztlich das Ergebnis der gewerkschaftlichen Arbeit sowie der Aktivität der politischen Parteien der Arbeiterklasse sind, zu einer unerträglichen Last für das herrschende Bürgertum und daher auch unerträglich für das Fortbestehen des Kapitalismus werden.
Die soziale Basis der faschistischen Bewegung ist die von der kapitalistischen Krise ruinierten Kleinbürger, die sich in einer sich überhitzenden Atmosphäre gegen alle alten Parteien, die es betrügen erheben. Die Frustration dieser Sektoren, die aus dem Bankrott nicht herauskommen, die ohnmächtig zusehen müssen, wie ihre studierten Kinder ohne Stellung und Klienten ins Elend stürzen, verlieren allmählich das Vertrauen in die bürgerliche Demokratie, in ihren Institutionen, sie kehren den Parteien den Rücken, die sie betrogen haben, die die alte Ordnung und Ideale verkörpern. Sie fangen an nach Ordnung und einer eisernen Hand zu rufen. Dabei wird ihre konterrevolutionäre Verzweiflung gegen die organisierte Arbeiterbewegung gerichtet, sie werden zum Rammbock der Konterrevolution.
In diesem Augenblick eröffnen sich der Arbeiterklasse nur zwei Alternativen: Faschismus oder Sozialismus. Entweder siegt das Kapital oder die Arbeiterklasse. Trotzki schrieb dazu: »Solange die Bourgeoisie von der Sozialdemokratie und folglich von den Arbeitern abhängig war, enthielt das Regime aber immer noch Elemente des Kompromisses. Bald ließ die internationale und die innere Lage des deutschen Kapitalismus keinen Raum mehr für Zugeständnisse. Rettete die Sozialdemokratie die Bourgeoisie vor der proletarischen Revolution, so hatte der Faschismus seinerseits die Bourgeoisie vor der Sozialdemokratie zu retten. Hitlers Umsturz ist nur das Schlußglied in der Kette der konterrevolutionären Verschiebungen.«

Ein historischer Rückblick: Der Kampf zwischen „Demokratie“ und „Faschismus“?

Obschon ein breiter Konsens über die Notwendigkeit sich den Nazis zu stellen besteht, scheiden sich die Geister bei der Frage über die Methoden des Kampfes gegen den Faschismus: Reformisten wollen ihn auf staatliche Eingriffe reduzieren - also durch Verbote der faschistischen Organisationen, ohne dabei zu bedenken, dass genau jene Sonderparagraphen und Maßnahmen des bürgerlichen Staates auch gegen linke Organisationen angewandt werden -, andere Sektoren, die sich einen Anstrich Radikalität verleihen versuchen, rufen zum „zivilen Ungehorsam“, also nichts, dass über das Repertoire des friedlichen Widerstandes hinausgeht. Die radikale Linke, insbesondere die antifaschistische Jugend kämpf konsequent gegen die Nazis, verliert dabei jedoch teilweise den Klassencharakter des Faschismus und eine weitergehende politische Strategie aus den Augen.
Genauso umstritten ist der Umgang mit der Bombardierung Dresdens und andere deutsche Städte durch die Alliierte. Der Krieg gegen die Nazis wird in den bürgerlichen Medien als ein Krieg zwischen „Demokratie“ und „Faschismus“ verklärt. Die Klassenanalyse wird ausgeklammert, denn „Es ist (..) unmöglich, den Wurzeln der faschistischen Barbarei auf den Grund zu gehen, ohne diesen Kausalzusammenhang bloßzustellen. Und insofern die restaurierte Herrschaft des westdeutschen Kapitals eine Klassenherrschaft darstellt, ist kaum denkbar, dass diese Entlarvung Hochschul- und Mittelschulunterricht beherrschen würde. Da man die Vergangenheit nicht erschöpfend erklären kann (oder will), kann man sie auch nicht ,bewältigen‘.“ (E. Mandel) .
Die bürgerlichen Ideologen sehen als wesentliche Ursache für den Aufstieg des Faschismus und Nationalsozialismus in den Mentalitäten und Ansprüchen breiter Bevölkerungsmehrheiten. Diese ideologische Operation hat eine doppelt Funktion: Einerseits dient sie als Entlastung für die herrschende Klasse, andererseits werden die Ausgebeuteten und Unterdrückten für ihre eigene Unterdrückung verantwortlich gemacht. Auch deshalb wird gern von der Tatsache hinweggesehen, dass in diesem Kampf die Paladine der „Freiheit“ und der „Demokratie“, die USA erst Ende 1942 zu Kampfhandlungen zwischen US-amerikanischen und deutschen Truppen in Nordafrika gekommen ist, als die Niederlage der deutschen Truppen in Stalingrad (Anfang 1943) eine Tatsache war.
Dabei lag der Verdienst der Niederlage der Nazis jedoch nicht bei Stalin, der aus Angst vor einer politischen Revolution und der unabhängigen Mobilisierung der Massen Vereinbarungen mit den imperialistischen Mächten, sowohl demokratische als auch faschistische, vorzog. Die Rotarmee siegte trotz Stalin: Der Rückzug der Rotarmee angesichts der Angriffe der Nazis war das Ergebnis zweier Faktoren: Einerseits des Verrates der revolutionären Prozesse in Deutschland und Spaniens, der letztlich den Aufstieg der Nazis ermöglichte, und auf militärischer Ebene der Enthauptung der erfahrensten Militärkader der Rotarmee, die auf Befehl von Stalin in den “Moskauertribunalen” zum Tode verurteilt wurden. Der Tod von 14 % der Bevölkerung der UdSSR - mehr als 20 Millionen Sowjetbürger- war der hohe vom russischem Volk aufgebrachte Blutzoll trotz des Hasses auf das stalinistische Regime. Die Sowjetbürger waren also trotz ihrer Führung bereit, die Errungenschaften der Oktoberrevolution gegen den Angriff des deutschen Imperialismus zu verteidigen.
Die „demokratischen“ Mächte sahen trotz der Okkupation des beinah ganzen europäischen Kontinents und der Konzentrationslager kein Anlass zu intervenieren. Die späte Intervention der USA im Kriegsgeschehen folgte dem Kalkül Großbritanniens und der USA, Russland ausbluten zu lassen. Ihnen war ein unbequemer Hitler lieber als ein schwacher Stalin.
Die Massen in Europa haben auf die Alliierten nicht tatenlos gewartet. Sie widersetzten sich der faschistischen Unterdrückung, und verpassten ihr herbe Niederlagen in Jugoslawien, Italien, Griechenland, Indochina und Frankreich. Diese Siege drohten nicht nur der Existenz des Faschismus sondern auch seines Ursprunges, dem kapitalistischen System.
Der Sieg der UdSSR ordnete die Weltlage neu. Osteuropa wurde der Preis, den die Imperialisten zahlen mussten, um die kapitalistische Ordnung unter ihrer Vorherrschaft aufbauen zu können. Dabei konnten sie auf die unerlässliche Unterstützung der KPs zählen, welche die Direktiven aus Moskau folgend, ihre neugewonnener Prestige dafür einsetzen, um die aufkeimende Revolution in Europa durch ihre Hilfe für den Aufbau der bürgerlichen Demokratien zu ersticken. Die US- und britischen Bombardements auf Arbeiterviertel während der Aufstände in einigen Städten Italiens, die „Warnungen“ an die zivile Bevölkerung wie in Dresden, das Massaker tausender Algerier, die gegen die koloniale Unterdrückung Frankreichs kämpften, und die traurig berühmten japanischen Städte von Hiroshima und Nagasaki war der Dünger für die demokratische Konterrevolution, d.h., die Kanalisierung revolutionärer Prozesse in den bürgerlichen Bahnen.

Der griechische Widerstand war eines der Paradigmen des imperialistischen Charakters des Krieges, eine Lüge von einer Auseinandersetzung zwischen „Demokratie“ und „Faschismus“. Mit der Niederlage der italienischen Invasionstruppen und später der deutschen Besatzer verbanden die Arbeiter und Bauern Griechenlands den Kampf für die Errichtung einer Republik, um die blutige Monarchie des Königs Georg II. in den Mülleimer der Geschichte zu befördern. Das „demokratische“ und „antifaschistische“ Großbritannien setzte sich jedoch für die Erhaltung der Monarchie unter Georg II. ein, denn dem britischen Kapital war eine von rechtsnationalen Kräften unterstützte Monarchie lieber als die Errichtung einer griechischen Volksrepublik. Das führte Ende 1944 zu bewaffneten Auseinandersetzungen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen in Athen. 33 Tage (zwischen Dezember 1994 und Januar 1945) lang bombardierten die Royal Air Force und britische Panzer, während ca. 75.000 britische Soldaten in Athen und Umgebung, mit Hilfe der promonarchischen faschistoiden Schergen, die Freiheitskämpfer und Bevölkerung Athens niederschossen. Dabei wurden 12.000 Menschen von britischen Truppen und der griechischen Regierung gefangen nahmen; 8.000 dieser Gefangenen wurden in Lager im mittleren Osten verbracht. Dies alles geschah mit dem komplizenhaften Schweigen Stalins, der auch die griechischen Kommunisten unter Druck setzte, damit diese kapitulierten. Der gehasste Monarch wurde wieder auf seinen Thron gesetzt.

Der Kampf gegen die Nazis ist Teil des Kampfes gegen die Angriffe des Kapitals

Wie diese historischen Erfahrungen des Faschismus und seines Widerstandes aufzeigen, ist gerade der Klassencharakter desselben entscheidend und eine Lehre für die Massen sollte es sein, nicht auf die Bourgeoisie im Kampfe gegen den Faschismus oder faschistische Ideologien zu vertrauen, da sie letztendlich in extremen Krisenzeiten auf diese Kräfte zurückgreifen können. Der Kampf gegen die Nazis kann nur erfolgreich sein, wenn dieser gegen die Angriffe des Kapitals verbunden wird.
So liegt heute im Kampf gegen Arbeitsplatzabbau, gegen Verelendungsmaßnahmen wie Hartz IV und Agenda2010, gegen Arbeitslosigkeit, gegen Armut, gegen die Beschneidung der demokratischen Rechte, gegen Polizeigewalt, gegen Rassismus, Abschiebung von Ausländern und sozialer Ausgrenzung liegt der Schlüssel zum erfolgreichen Kampf gegen die Nazis. Der Kampf gegen den Naziterror muss also mit einer revolutionären Perspektive zum Sturz des Kapitalismus und zur Eroberung der politischen Macht durch die Arbeiterklasse verbunden werden.
Es sind Massenaktionen notwendig, vor allem in den Betrieben, denn die Arbeiterklasse hat die Möglichkeit in ihren Händen die Produktion und das Land lahm zu legen. Ein Streik bleibt die beste Form des antifaschistischen Kampfes, denn wenn keine Züge und Busse nirgendwohin fahren, können auch keine Nazis nach Dresden oder sonst wohin fahren. Ein Beispiel in diese Richtung zeigen die eindrucksvollen Proteste gegen den faschistischen Anti-Islam-Gipfel in Köln: Damals wurden sie neben den Straßenblockaden vielerorts als unerwünschte Personen erklärt, Bus- und TaxifahrerInnen weigerten sich, sie in den Tagungsort zu befördern. Diese effektiven Maßnahmen fanden jedoch größtenteils unkoordiniert statt. Die Gewerkschaftsbürokratien haben damals wie heute zwar Solidarität mit den antifaschistischen Demonstranten signalisiert, unternahmen aber keine effektiven Schritte um den Kampf zu koordinieren oder gar zu fördern. Die reformistischen Gewerkschaften könnten dank ihrer Mobilisierungskraft, wie ver.di im aktuellen Tarifkampf gezeigt hat, durch den Aufruf zu regionalen Streiks den Betrieb einer großen Stadt lahm legen, die Arbeiterschaft auf die Straße bringen um gegen die Angriffe des Kapitals und die Nazibanden vorzugehen. Dabei würden die Arbeiter von der antifaschistischen und ausländischen Jugend, die der Brutalität der Nazis jeden Tag spüren müssen, unterstützt. Somit wäre die physische Neutralisierung und Zurückschlagung der Nazis sowie deren gesellschaftliche Ausbreitung, was noch wichtiger wäre, vom Erfolg gekrönt.
Leider sind die Gewerkschaftsbürokraten hierzu nicht bereit. Sie sind nicht bereit, gegen Arbeitsplatzabbau, Arbeitslosigkeit und Elend vorzugehen, noch weniger die Nazis effektiv zu bekämpfen. Deshalb muss der Kampf gegen die Nazis heute selbstorganisiert werden. Die Migranten, die linke Jugend, die proletarische Vorhut kann und darf nicht darauf warten, dass die Bürokraten in den Gewerkschaften die Notwendigkeit des antifaschistischen Kampfes erkennen. Genauso wenig können wir die Initiative in den Händen der reformistischen Parteien oder uns auf punktuelle Aktionen gegen die Faschisten ohne die gesellschaftliche Frage aufzustellen, denn bei der sich anbahnenden Zuspitzung des Klassenkampfes wird seinerseits die Bourgeoisie die faschistische Karte immer mehr in ihre Rechnung einbeziehen und verarmte und verzweifelte Kleinbourgeoise, sie als ein Alternative ansehen, falls das Proletariat es nicht schafft eine Alternative aufzustellen. Daher ist der Kampf gegen Faschismus unzertrennlich mit der Aufgabe des Aufbaus einer revolutionären Massenpartei. Nur diese Partei wird in der Lage sein, den Kampf gegen die Angriffe des Kapitals mit dem antifaschistischen Kampf zu verbinden.

recherche-nord überlastet

frager 14.02.2010 - 15:11
zu viele fotointeressenten oder DDOS-attacke?

Kennst du die

Wahrheit? 14.02.2010 - 15:45
Du bist ein Loser und gehörst zu nem Haufen Loser! Also viel Spaß noch in Zukunft wenn es heißt "Hier krepiert der nationale Widerstand!"...

Hier noch ein Video von dir:

 http://www.youtube.com/watch?v=LAm81krMpps

So wird es weiter gehen

Juchuh 14.02.2010 - 15:55
Vielen Lieben Dank an ALLE(Riengelpitzmitanfassen ausgeschlossen) die mitgeholfen haben das zuerreichen!

Danke an die Vegüs!
Danke ans Radio!
Danke an die Scouts!
Danke an die ganzen Busorgateams!
Danke ans Vorortorgateam!
Danke für diesen fast einmaligen Informationsfluss!
Danke an die Projekte!
Danke an die Pennplatzleute!
Danke an die Sportler!
Danke an die Riotkids!
Danke an die Kritik-Leute, die sich immer wieder mit dem bürgerlichen Gedenken auseinandersetzten!
Danke an den Blackblock!
Danke an die Blockarde-Leute!
Danke an die Sambaleute und anderen Musiker die da waren!
Danke für eure Entschlossenheit, stundenlang bei Kälte auszuharren!
Danke für eure Entschlossenheit, den Nazis die Stirn und die Faust zu bieten!
Danke für eure Toleranz, allen Aktionsformen gegenüber und dem unterschiedlichen-gemeinsamen Handeln!
Danke für eure Entschlossenheit, euch nicht von den Repressionen einschüchtern zu lassen und weiter zu machen!
Danke dafür, dass wir das erreicht haben und erleben durften nach all den scheiß Jahren in DD!

Hamburg zum Desaster gemacht, Köln zum Desaster gemacht, Leipzig zum Desaster gemacht, Dresden zum Desaster gemacht so kanns weiter gehen!



Frauen?

Eine Frau 14.02.2010 - 16:52
Waren so wenig Frauen an den Aktionen beteiligt, dass ihr es nicht für nötig erachtet, sie zu erwähnen?

17 Uhr - das hätten die nie geschafft

Colonel Cotze 14.02.2010 - 17:24
"Da die Nazis nur einen Aufzug bis 17 Uhr genehmigt bekommen hatten, zeichnete sich immer mehr ab, dass sie nicht mehr marschieren würden."

Wer den Zusammenhang erst an dem Tag erkannt hat, sollte seine politisch-strategischen Analysefähigkeiten mal schulen. Es war doch seit langem klar, dass die Nazis nicht laufen werden. Verschiedene Punkte wurden dazu schon angesprochen.

Die antifaschistische Bewegung sollte sich schon bewusst sein, wenn sie sich zum "nützlichen Idioten" (und da haben die Nazis - wenn auch völlig wahnhaft - gar nicht so Unrecht) des Staates machen. Das darf nicht heißen, dass Neonazis in der Öffentlichkeit kein Widerstand entgegengesetzt werden soll, wenn der Staat auch mitmischt. Aber dessen Regeln und Absichten dürfen nicht hingenommen werden. Eigene Spielräume gilt es bei dem ganzen Theater auszunutzen. Gegen Neonazis und bürgerlichen Staat, denn deren Zusammenhang besteht fort.

Neonazis zerschlagen! Nieder mit Deutschland! Für den Kommunismus!

marienbrücke blockiert???

ich wie immer ... 14.02.2010 - 17:58
also ich bin mit der bahn richtung neustadt gefahren soweit ich kam, am bahnhofmitte war schluss, also bin ich zu fuß richtung marienbrücke, oben hielt grad die s-bahn, dass ich mich eärgert habe, dass ich die nicht genommen habe ... naja, an der marienbrücke angekommen, hab ich gesehen, dass da ne ziemlich gute blockade war, allerding sind zeitgleich einige hundert nazis auch aus s-bahn raus ... natürlich ist die komplette blockade samt lauti (aus gera oder jena) richtung faschos ... sehr geistreich ... wenn du bullen ein bisl schneller und cleverer gewesen wären, wären sie vorgerückt und hätten die blockasde futsch gemacht ... also reines glük, dass sich die brücke so lange gehalten hat ... teilweise hatte ich auch den eindruck, dass die bullen die brücke blockieren, es ist nämch niemand rein oder raus aus der neustadt ... zumindest an der brücke ... augustusbrücke ist man dann wieder ziemlich leicht durchgekommen ...

Kein einziger Angriff auf`s Conni

Ich 14.02.2010 - 19:00
Noch einmal zur Klarstellung:

Es gab keinen einzigen ernstzunehmenden Angriff auf`s Conni.

Im Nazi-Twitter wurde eine entsprechende Falschmeldung verbreitet.

Aber tatsächlich war es so:

Es gab ein einziges Mal den Versuch von gerade einmal drei Gestalten, bewaffnet mit Knüppeln, ja, keine Ahnung, was die eigentlich wollten, jedenfalls sind die zu dritt aus einem Auto herausgesprungen und sehr, sehr schnell wieder in das Auto hinein, ansonsten sind zwei Mal verirrte Nazi-Gruppen am Conni entlanggegangen (einmal ca. 30 Stück und einmal ca. 40), um dann durch die Gegend gejagt zu werden. Das Ganze spielte sich aber immer ca. 250 m vom Conni entfernt ab. Dabei hat sich ein Möchtegern-Antifaschist zu weit nach vorn gewagt und einen Knüppel auf den Kopf bekommen, und diese Person hat dann im Conni erste Hilfe bekommen, das Ganze ist aber wohl "nur" eine ordentliche Platzwunde mit einer ordentlichen Gehirnerschütterung.

Mehr war nicht.

Die Falschmeldung, dass das Conni angegriffen worden sei, ist allerdings sogar im Fernsehen (MDR, Sachsenspiegel) verbreitet worden.

Gibt es

.. 14.02.2010 - 19:38
irgendwo den Polizeibericht?

Gibt es

.. 14.02.2010 - 19:40
irendwo den Polizeibericht?

Dresdner Opfermythos

a&k 16.02.2010 - 04:41
Faltblatt für den nachhaltigen Rückbau des Dresdner Opfermythos

Am 13. Februar 2010 jährt sich zum 65. Mal der alliierte Luftangriff auf Dresden. Wie in den letzten Jahren werden wieder alle mobilisieren, was das Zeug hält: die Nazis zu ihrem größten Aufmarsch des Jahres, BürgerInnen zur nationalen Trauer und Antifas gegen beide.
Oder? In letzter Zeit scheint es so als würden sich große Teile der antifaschistischen Linken ausschließlich auf die Nazis konzentrieren und das offizielle Dresdner Gedenken an die Luftangriffe aus der Kritik ausnehmen. Sicherlich ist es wichtig, den Nazis in Dresden endlich mal eine empfindliche Niederlage zu bereiten. Dabei sollte aber der nationale Opfertaumel nicht vergessen werden, der immer noch Jahr für Jahr in Dresden inszeniert wird. Wir wollen mit diesem Flugblatt dazu beitragen, die Dresdner Geschichtsverdrehung auch in ihrer modernisierten Variante sichtbar zu machen. Und zwar, indem wir uns einmal detailliert die Dresdner Vergangenheit angucken.

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