Lesenswert: Interview mit T. Wüppesahl

Gulli-Leserin 26.01.2010 18:09 Themen: Antifa Atom Repression
Heute wurde über das Online-Portal gulli.com der dritte Teil der Interview-Reihe mit Thomas Wüppesahl, seines Zeichens kritischer Polizist, sowie Repressions- und Atomkraftgegner, veröffentlicht.

Behandelt werden darin unter anderem Themen, wie Vertuschungspraktiken und Rechtsbrüche durch Polizeibeamte uvm.

Ein sehr lesenswerter Artikel mit hohem Informationsgehalt.
Ich weiss, dass sog. "Crosspostings" allgemein nicht sehr beliebt sind, aber dieses Interview ist wirklich wertvoll.

Aber lest bitte selbst.

Teil 1 (Themen: Überwachung, ELENA, Schwarz-gelb):
 http://gulli.com/news/kritische-polizisten-berwachung-elena-schwarz-gelb-2010-01-25

Teil 2 (Themen: Willkür und Polizeigewalt):
 http://gulli.com/news/kritische-polizisten-ber-willk-r-polizeigewalt-2010-01-25

Teil 3 (Themen: Beweisunterdrückung und Vertuschung durch PolBeamte):
 http://gulli.com/news/kritische-polizisten-beweisunterdr-ckung-vertuschung-2010-01-25
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Ergänzungen

Ohne Deutschland sind Bullen ein Nichts!!!

Heinz the Cop Observer 27.01.2010 - 11:33
"Wir sind kein Teil des Bürgerkrieges"
Erschienen am 27. Januar 2010
Ausbildung von Afghanen durch deutsche Polizisten in Masar-i-Sharif (Foto: dpa)
Ausbildung von Afghanen durch deutsche Polizisten in Masar-i-Sharif (Foto: dpa) Vergrößern
Der Plan der Bundesregierung, mehr Beamte als Ausbilder nach Afghanistan zu schicken, stößt bei der deutschen Polizei auf Skepsis. "Die Zahlen sind utopisch", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg der "Thüringer Allgemeinen". Zu dem Vorhaben, das Kontingent von 123 auf 200 zu vergrößern, sagte Freiberg: "Dazu sind wir gar nicht in der Lage." Wegen bundesweiter Sparmaßnahmen im Polizeidienst fehle es schon hierzulande überall an Personal. Er warnte zudem vor Gefahren des Einsatzes.

Der "Mitteldeutschen Zeitung" sagte Freiberg: "Ich warne davor, das Mandat der Polizei zu verändern." "Wir bilden gerne aus, aber nur in gesicherten Camps. Wir sind kein Teil des Bürgerkrieges." Die Polizei sei auch nicht bereit, die Taliban zu bekämpfen. "Das ist Aufgabe von Militär und paramilitärischen Einheiten."


 http://nachrichten.t-online.de/deutsche-polizei-kritisiert-neue-afghanistan-strategie/id_21516398/index

Ein bisschen Staat muss sein?

@Benedict 27.01.2010 - 11:48
Du meinst ernsthaft, dass die Institution Polizei, das andere des bürgerlichen Staats sei? Die Institutionen der Polizei in allen ihren Schattierungen ist doch keine Einrichtung von Natur aus. Sie sind Resultat gesellschaftlichen Handelns. Wer Staat sagt, sagt auch Polizei! Denn wer soll denn bitteschön den ideellen Gesamtkapitalisten mit Gewaltmitteln ausstatten wenn nicht Polizei, die Jurispondenz und die Parlamente. Ein emanzipatorischer Versuch sollte demnach nicht dem Proudhonschen Staatsidealismus auf den Leim gehen, sondern die politische Form (bürgerlicher Staat)in ihrer kapitalistischen Verfasstheit als Ganzes kritisieren. Denn Staat heißt auch immer NATIONALSTAAT zu sein und die Interessen nach einer abstrakt abgeleiteten Allgemeinheit zu organisieren. Wer also ernsthaft davon ausgeht, dass mit Emanzipation Staat zu machen sei, der verfehlt die innere Logik nach dem Gesellschaften im Kapitalismus eingerichtet sind. Außerdem führt Wüppesahl genau aus wie sich Institutionen im inneren verhalten (verdichten, schließen, Feindschema usw.). Du tust gerade so, als ob Strukturen keinen Einfluss auf die darin befindlichen Individuen hätten. Foucault hat in Bezug auf Polizeien und Disziplinierung hierzu einige sehr interessante Ansätze in "Überwachen und Strafen" geliefert.

Auch wenn Wüppesahl einen eindrucksvollen Einblick in das Großracket Bullerei etc. gewährt, so bleibt er seiner eingeübten bürgerlichen Moral treu und fordert hauptsächlich bessere Kontrollen der Kontrolleure und Kennzeichnungspflicht im grundgesetzlichen Rahmen. Das ist aber auch schon wirklich alles, was in heutigen Zeiten überhaupt realistisch erstreitbar ist.


In diesem Sinne: ACAB (Ausnahmen bestätigen die Regel)

wüppesal?

ausgefüllt 27.01.2010 - 12:50
ist das etwa der wüppesal, der mal bei einem bankraub erwischt wurde.

Kritischer Polizist????

oder krimineller Polizist??? 27.01.2010 - 14:46
Zur Person Thomas Wüppesal: Er war Polizist in Hamburg - u. a. war er während seines Studiums an der Fachhochschule der Polizei Studentensprecher - und ließ sich für die Grünen in den Deutschen Bundestag wählen. Von seiner eigenen Fraktion wurde er 1987 ausgeschlossen. Im Bundestag fiel er nur durch seine unzähligen und unsinnigen Anfragen auf. Er ließ sich gerne „Kritischer Polizist“ nennen. Mehrere Verfahren, die sich auf seine Dienstzeit bezogen, wurden eingestellt. Er war längere Zeit vom Dienst suspendiert. Im Jahre 2005 wurde er dann doch für ein Verbrechen verurteilt, das den Charakter dieses Gutmenschen deutlich machte: Er wollte einem Geldboten die Hand abschneiden, um in den Besitz des Geldkoffers zu kommen. Er wurde vor Tatausführung festgenommen und zu viereinhalb Jahren verurteilt. Einen Kriminellen als Kronzeugen gegen Staat und Polizei anzuführen ist vor diesem Hintergrund ein echter Rohrkrepierer. Wüppesal passt gut in die Gesellschaft von Staatsgegnern, die alles schlecht finden aber keine eigenen Vorschläge machen. Ich wünsche mir eine Insel für all diese Phantasten und Chaoten, auf der sie sich verwirklichen und den großen Rest verschonen könnten. Die DDR gibt es ja leider nicht mehr.

interessant

dass jetzt 27.01.2010 - 19:10
hier auch schon von Des-Informanten die Mähr vom "kriminellen" ex- polizisten gestreut wird.

Der Prozess und die Verurteilung des Herrn Wüppesahl gehören für mich zu den besten deutschen Romanvorlagen der Gegenwart.
Wird übrigens meines Wissens vor dem europäischen Gerichtshof noch mal nachverhandelt. Nicht ganz unwichtig: Wüppesahls Komplize und Waffenbeschaffer (nicht funktionstüchtige Schusswaffe) war eine ehemaliger Kollege von ihm und Polizeispitzel.

Unklar ist mir, ob der Spitzel von anfang an Spitzel war oder erst von wüppesahl angesprochen wurde und dann selber zum Spitzel sich machte, weil er wüppesals Raubüberfallpläne ernst nahm. Ebenso wie die Aussage von Wüppesahl, er habe das alles inszeniert, um den Spitzel zu überführen, sehr naiv wirkt; das erstaunt bei einem der die Polizei so gut von innen kennnt.
zumal er auch schon ca. 35 Verfahren ohne jede Verurteilung überstanden hatte. Ihm also zumindest klar gewesen sein muss, dass es einene hohemn Verurteilungswillen bei der Staatsanwaltschaft und Richterschaft ihm gegenüber gegeben haben muss. Ein solches Spitzel-ding individuell ohne Rückendeckung (vertrauensperson, Journalist) zu machen, ist ziemlich leichtsinnig unfd wirkt eher etwas verwirrt. Sowas funktiomiert nicht mal in Holywood.

ich habe die ganzen links jetzt nicht parat, aber wenn ihr euch durchgoogelt findet ihr verschiedenste Artikel und Darstellungen zu dieser bizarren Geschichte aus dem real-life.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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