Überflüssige eröffnen die Kulturhauptstadt
Zur Überraschung der Sicherheitskräfte gingen heute nachmittag die Überflüssigen überden schwarzen Teppich und demonsrierten gegen den unsozialen Sparkurs der Kommunen, für das Recht auf Stadt und Land und für ein bedingungslsoen Grundeinkommen.
Auf den Schildern stand u.a.
Liebesgrüße nach Istanbul!
Solidarität mit den streikenden Tekel-ArbeiterInnen!
Kohle her!
Für ein würdiges Leben.
Für ein bedingungsloses Grundeinkommen!
Kopfpauschale nie und nimmer!
Für eine kostenlose und würdige Gesundheitsversorgung!
Freie Fahrt für freie Menschen.
Nulltarif bei Bahn, Bus und Schwebebahn
Recht auf Stadt!
Rettet die Theater und Schwimmbäder...
Hartz IV muss wech!
Ein bedingungsloses Grundeinkommen muss her!!!
Leider wurden nach der Aktion solidarische Passanten später von einer Bullenarmada bis 18:30 Uhr aufs Polizeipräsidium verschleppt.
Wir sind das FEUER!
Recht auf Stadt und Land…
Die Überflüssigen eröffnen die Kulturhauptstadt!
Wir melden uns live vom kohlschwarzen Teppich in der Zeche Zollverein.:
Verehrte Anwesende, liebe prekäre Kolleginnen und Kollegen, Taschendiebe und Schneeräumer.
Wir sind die Überflüssigen und feiern heute die Eröffnung der Kulturhauptstadt auf unsere Weise.
Wir protestieren hier im 5 Jahr von Hartz IV gegen die unwürdigen Lebens- und Arbeitsverhältnisse in diesem reichen Land. Den „Ehrengästen“ aus Politik und Wirtschaft rufen wir zu: Ihr seid hier überflüssig!
Wir sind die Hartz IV-EmpfängerInnen, die in den ARGEN und Jobcentern gezielt gedemütigt werden. Wir sind die Kurzarbeiter, die großen Sorgen um ihrer Arbeitsplätze haben, wir sind die prekär Beschäftigten mit Niedriglohn und die Ein Euro Jobber!
Wir sind unbezahlten Praktikanten und „Freiwilligen“!
Wir sind die schlecht bezahlten freien Künstler und Schauspieler,die hier von der Kulturhauptstadt zuerst gegeneinander ausgespielt, und dann vernutzt und ausgebeutet werden.
Diese Kulturhauptstadt ist überflüssig
Wir wenden uns mit unserer Aktion gegen eine Kulturpolitik, die nur noch kapitalistische Standortpolitik ist. Während die finanzielle Unterstützung für die normale kulturelle Infrastruktur für die Theater und freie Kulturszene überall heruntergefahren wird, zerstört die Festivalisierung im Ruhrgebiet langfristig die erkämpfte kulturelle und soziale Infrastruktur.
Für eine kurzlebige Show wurden Millionen investiert, gleichzeitig sind fast alle Ruhrgebietsstädte pleite, in Essen muss mangels Kohle sogar eine Grundschule geschlossen werden. Mitten im Ankündigungsgetöse des Spektakels droht einigen Theatern das Aus – weil die Städte überschuldet sind. In Wuppertal z.B. steht das Schauspiel vor dem Aus. Über die Bühnen von Hagen, Essen und Oberhausen wird diskutiert.
Das Kulturhauptstadtspektakel verdrängt mit viel Geld die soziale Realität aus Massenarbeitslosigkeit, Niedriglohn und Kinderarmut. Das Versprechen, die sog. Kreativitätswirtschaft würde mit ihren Wachstumsraten auch die ehemaligen Nokia- und OpelarbeiterInnen von der Strasse holen, ist lächerlich. Die Erwerbslosenquote liegt im Ruhrgebiet mit über 10 % deutlich über dem Bundesdurchschnitt, und in einigen Städten wie z.B. Gelsenkirchen erreicht sie zeitweise fast 18 % . Die Armut konzentriert sich in bestimmten Stadtvierteln, schon lange gibt es Armutsquartiere, in die „die Überflüssigen“ abgeschoben werden und in denen eine verfestigte soziale Benachteiligung im Straßenbild sichtbar ist. Erschreckend ist auch die im Vergleich mit anderen Regionen auffallend geringe durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen im Ruhrgebiet.
All das kommt in den langweiligen Metropolenträumen der Kulturhauptstadt nicht vor. Die Selbstinszenierung von Maloche, Schweiss, von schlechtem Bier und Grönemeyer soll die realexistierende Klassengesellschaft und die lange Geschichte von Widerstand und Klassenkämpfen unsichtbar machen. Ausbeutung und unwürdige Lebensverhältnisse, Nazibanden in Dortmund und rassistische (Polizei) Gewalt sind in der schönen neuen Welt der Kreativitätwirtschaft nur ein hippes Bühnenbild für die Kulturevents. Wir müssen daher wieder sichtbar werden mit unseren Wünschen und Vorstellungen von einem ganz anderen Leben!
Lasst uns gemeinsam für eine soziale und kulturelle Infrastruktur kämpfen, die nicht abhängig von der Großzügigkeit und Kulturbeflissenheit von reichen Gönnern ist. Kostenloses Schulmittagessen, öffentlich finanzierte Theater, Freie Kultur und Museen, ein kostenloserr öffentlicher Nahverkehr, kostenlose Kita-Plätze bis zum gebührenfreien Studium sind keine Luxusforderungen, sondern der Anspruch auf gesellschaftliche Teilhabe. Schlagen wir die Angriffe der FDP-CDU-Regierung zurück, die Reste der paritätisch finanzierten Gesundheitsversorgung durch die Kopfpauschale zu zerschlagen. Verjagen wir die Hartz IV-Schnüffler und kämpfen wir für ein bedingungsloses Grundeinkommen!
Recht auf Stadt
„Uns gehört die Stadt“, diese alte Parole aller sozialen Kämpfe gilt es wieder zu beleben. Gegenwehr und Aufbau neuer solidarischer Strukturen gehören zusammen. Wir halten es mit dem Intendanten des Tanztheaters in Mexiko-City John Holloway „Wir bitten niemandem um etwas, vielmehr erschaffen wir hier und jetzt unsere kreative Aufsässigkeit, indem wir so weit wie möglich die Momente und Räume ausweiten, in denen wir sagen: Nein, wir beugen uns nicht den Anforderungen des Kapitals, wir werden etwas anderes machen, wir werden die Selbsthilfe fördern, die Kooperation, die Erschaffung gegen das Kapital. Es ist nicht leicht, es ist nicht offensichtlich, aber dies ist die Richtung, in die wir uns bewegen müssen, die wir erkunden müssen. Mit Wut, aber mit einer Wut, die andere Perspektiven eröffnet, die andere Dinge erschafft, eine Wut der Würde. (aus dem Grußwort von John Holloway)
Auf diese Wut setzen wir. Selbstorganisierung und Selbstermächtigung sind auf lange Sicht die einzige Perspektive den Zumutungen zu entfliehen und was Neues aufzubauen!
Jahr des Aufstands?
Wir begehen dieses Jahr auch den 90. Jahrestag der Märzrevolution, dieser einzigartigen Aufstandsbewegung gegen den Kapp-Putsch und für eine soziale Revolution im Ruhrgebiet und im Bergischen Land. Wir hoffen schwer, dass diese emanzipatorische Bewegung auch gleich in der Tanzrevue zur Geschichte des Ruhrgebiet vorkommt… Auch wenn die Kämpfe der Roten Ruhrarmee und die Streiks der Arbeiterschaft für eine umfassende Sozialisierung und für einen wunderbaren Rätekommunismus in der offiziellen Geschichtskultur vergessen sind, sind die Forderungen des kurzzeitig kämpfenden Proletariats äußerst aktuell.
.
Wir wollen nicht im Staube kriechen vor denjenigen, die durch den Zufall ihrer Geburt sich ein Von-Oben-Herabblicken anmaßen dürfen.
Wir wollen nicht weiterhin besitzlose Proletarier sein, sondern wir verlangen Eigentumsrecht an den Produktionsmitteln.
Wir verlangen Eigentumsrecht an den von uns erzeugten Produkten.
Wir verlangen Eigentumsrecht an den Schätzen, die sich auf und unter der Erde vorfinden.
Wir verlangen das Paradies auf Erden und lassen uns nicht länger mit der Hoffnung auf ein besseres Jenseits abspeisen.
(Vollzugsrat der Arbeiter der Zeche Zollverein im März1920)
P.S. Wir sind das Feuer. Kämpft Freunde und Freundinnen. Im Gedenkjahr sind zahlreiche Veranstaltungen, historischen Spiele und Aufstände geplant. Achtet auf Ankündigungen….
http://huschhusch.blogsport.de/2009/09/18/zur-maerz-revolution/
Liebesgrüße nach Istanbul!
Solidarität mit den streikenden Tekel-ArbeiterInnen!
Kohle her!
Für ein würdiges Leben.
Für ein bedingungsloses Grundeinkommen!
Kopfpauschale nie und nimmer!
Für eine kostenlose und würdige Gesundheitsversorgung!
Freie Fahrt für freie Menschen.
Nulltarif bei Bahn, Bus und Schwebebahn
Recht auf Stadt!
Rettet die Theater und Schwimmbäder...
Hartz IV muss wech!
Ein bedingungsloses Grundeinkommen muss her!!!
Leider wurden nach der Aktion solidarische Passanten später von einer Bullenarmada bis 18:30 Uhr aufs Polizeipräsidium verschleppt.
Wir sind das FEUER!
Recht auf Stadt und Land…
Die Überflüssigen eröffnen die Kulturhauptstadt!
Wir melden uns live vom kohlschwarzen Teppich in der Zeche Zollverein.:
Verehrte Anwesende, liebe prekäre Kolleginnen und Kollegen, Taschendiebe und Schneeräumer.
Wir sind die Überflüssigen und feiern heute die Eröffnung der Kulturhauptstadt auf unsere Weise.
Wir protestieren hier im 5 Jahr von Hartz IV gegen die unwürdigen Lebens- und Arbeitsverhältnisse in diesem reichen Land. Den „Ehrengästen“ aus Politik und Wirtschaft rufen wir zu: Ihr seid hier überflüssig!
Wir sind die Hartz IV-EmpfängerInnen, die in den ARGEN und Jobcentern gezielt gedemütigt werden. Wir sind die Kurzarbeiter, die großen Sorgen um ihrer Arbeitsplätze haben, wir sind die prekär Beschäftigten mit Niedriglohn und die Ein Euro Jobber!
Wir sind unbezahlten Praktikanten und „Freiwilligen“!
Wir sind die schlecht bezahlten freien Künstler und Schauspieler,die hier von der Kulturhauptstadt zuerst gegeneinander ausgespielt, und dann vernutzt und ausgebeutet werden.
Diese Kulturhauptstadt ist überflüssig
Wir wenden uns mit unserer Aktion gegen eine Kulturpolitik, die nur noch kapitalistische Standortpolitik ist. Während die finanzielle Unterstützung für die normale kulturelle Infrastruktur für die Theater und freie Kulturszene überall heruntergefahren wird, zerstört die Festivalisierung im Ruhrgebiet langfristig die erkämpfte kulturelle und soziale Infrastruktur.
Für eine kurzlebige Show wurden Millionen investiert, gleichzeitig sind fast alle Ruhrgebietsstädte pleite, in Essen muss mangels Kohle sogar eine Grundschule geschlossen werden. Mitten im Ankündigungsgetöse des Spektakels droht einigen Theatern das Aus – weil die Städte überschuldet sind. In Wuppertal z.B. steht das Schauspiel vor dem Aus. Über die Bühnen von Hagen, Essen und Oberhausen wird diskutiert.
Das Kulturhauptstadtspektakel verdrängt mit viel Geld die soziale Realität aus Massenarbeitslosigkeit, Niedriglohn und Kinderarmut. Das Versprechen, die sog. Kreativitätswirtschaft würde mit ihren Wachstumsraten auch die ehemaligen Nokia- und OpelarbeiterInnen von der Strasse holen, ist lächerlich. Die Erwerbslosenquote liegt im Ruhrgebiet mit über 10 % deutlich über dem Bundesdurchschnitt, und in einigen Städten wie z.B. Gelsenkirchen erreicht sie zeitweise fast 18 % . Die Armut konzentriert sich in bestimmten Stadtvierteln, schon lange gibt es Armutsquartiere, in die „die Überflüssigen“ abgeschoben werden und in denen eine verfestigte soziale Benachteiligung im Straßenbild sichtbar ist. Erschreckend ist auch die im Vergleich mit anderen Regionen auffallend geringe durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen im Ruhrgebiet.
All das kommt in den langweiligen Metropolenträumen der Kulturhauptstadt nicht vor. Die Selbstinszenierung von Maloche, Schweiss, von schlechtem Bier und Grönemeyer soll die realexistierende Klassengesellschaft und die lange Geschichte von Widerstand und Klassenkämpfen unsichtbar machen. Ausbeutung und unwürdige Lebensverhältnisse, Nazibanden in Dortmund und rassistische (Polizei) Gewalt sind in der schönen neuen Welt der Kreativitätwirtschaft nur ein hippes Bühnenbild für die Kulturevents. Wir müssen daher wieder sichtbar werden mit unseren Wünschen und Vorstellungen von einem ganz anderen Leben!
Lasst uns gemeinsam für eine soziale und kulturelle Infrastruktur kämpfen, die nicht abhängig von der Großzügigkeit und Kulturbeflissenheit von reichen Gönnern ist. Kostenloses Schulmittagessen, öffentlich finanzierte Theater, Freie Kultur und Museen, ein kostenloserr öffentlicher Nahverkehr, kostenlose Kita-Plätze bis zum gebührenfreien Studium sind keine Luxusforderungen, sondern der Anspruch auf gesellschaftliche Teilhabe. Schlagen wir die Angriffe der FDP-CDU-Regierung zurück, die Reste der paritätisch finanzierten Gesundheitsversorgung durch die Kopfpauschale zu zerschlagen. Verjagen wir die Hartz IV-Schnüffler und kämpfen wir für ein bedingungsloses Grundeinkommen!
Recht auf Stadt
„Uns gehört die Stadt“, diese alte Parole aller sozialen Kämpfe gilt es wieder zu beleben. Gegenwehr und Aufbau neuer solidarischer Strukturen gehören zusammen. Wir halten es mit dem Intendanten des Tanztheaters in Mexiko-City John Holloway „Wir bitten niemandem um etwas, vielmehr erschaffen wir hier und jetzt unsere kreative Aufsässigkeit, indem wir so weit wie möglich die Momente und Räume ausweiten, in denen wir sagen: Nein, wir beugen uns nicht den Anforderungen des Kapitals, wir werden etwas anderes machen, wir werden die Selbsthilfe fördern, die Kooperation, die Erschaffung gegen das Kapital. Es ist nicht leicht, es ist nicht offensichtlich, aber dies ist die Richtung, in die wir uns bewegen müssen, die wir erkunden müssen. Mit Wut, aber mit einer Wut, die andere Perspektiven eröffnet, die andere Dinge erschafft, eine Wut der Würde. (aus dem Grußwort von John Holloway)
Auf diese Wut setzen wir. Selbstorganisierung und Selbstermächtigung sind auf lange Sicht die einzige Perspektive den Zumutungen zu entfliehen und was Neues aufzubauen!
Jahr des Aufstands?
Wir begehen dieses Jahr auch den 90. Jahrestag der Märzrevolution, dieser einzigartigen Aufstandsbewegung gegen den Kapp-Putsch und für eine soziale Revolution im Ruhrgebiet und im Bergischen Land. Wir hoffen schwer, dass diese emanzipatorische Bewegung auch gleich in der Tanzrevue zur Geschichte des Ruhrgebiet vorkommt… Auch wenn die Kämpfe der Roten Ruhrarmee und die Streiks der Arbeiterschaft für eine umfassende Sozialisierung und für einen wunderbaren Rätekommunismus in der offiziellen Geschichtskultur vergessen sind, sind die Forderungen des kurzzeitig kämpfenden Proletariats äußerst aktuell.
.
Wir wollen nicht im Staube kriechen vor denjenigen, die durch den Zufall ihrer Geburt sich ein Von-Oben-Herabblicken anmaßen dürfen.
Wir wollen nicht weiterhin besitzlose Proletarier sein, sondern wir verlangen Eigentumsrecht an den Produktionsmitteln.
Wir verlangen Eigentumsrecht an den von uns erzeugten Produkten.
Wir verlangen Eigentumsrecht an den Schätzen, die sich auf und unter der Erde vorfinden.
Wir verlangen das Paradies auf Erden und lassen uns nicht länger mit der Hoffnung auf ein besseres Jenseits abspeisen.
(Vollzugsrat der Arbeiter der Zeche Zollverein im März1920)
P.S. Wir sind das Feuer. Kämpft Freunde und Freundinnen. Im Gedenkjahr sind zahlreiche Veranstaltungen, historischen Spiele und Aufstände geplant. Achtet auf Ankündigungen….
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Ergänzungen
Anmerkung zu Heinz Dieterich
Ist gerade erst erschienen und vermittelt was Dieterichs Vorstellungen einer "gerechten Welt" ist, was er unter Arbeit und Wert versteht usw.
Wollen wir für einen "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" kämpfen oder doch lieber für eine kommunistische Gesellschaft?
einladung
überflüssige welcome!
Hauptstadt Ruhr 2010 Kultur kaputt
mit grundeinkommen alles schick?
offenbar wird von manchen gehofft, mit einer bloßen einkommensforderung alle strukturellen verhältnisse umzukrempeln! soll GE mit antikapitalismus vereinbar sein? dann frage ich mich, ob die befürworter/innen auch vorhaben, weiterhin arbeitskämpfe in den verschiedenen sektoren dienstleistung, produktindustrie, in den jeweiligen betrieben usw. zu führen, und proteste gegen die zwangsinstrumente und die armutsverwaltung von hartz iv , proteste außerdem gegen das geplante EU-arbeitsvertragsrecht mit vereinfachten kündigungen usw. Wenn hier nichts getan wird, erscheinen mir die befürworter/innen von GE mal einfach zu bequem...
die fdp übrigens wirbt seit jahren für ein "grundeinkommen" nach ihrer eigenen vorstellung ( nebenbei kann sie sich bei der rhetorik der GE-bewegung bedienen). und was, wenn ein GE politisch eingeführt wird, das dann - wie jetzt schon die löhne - nicht inflationsbereinigt wird und zum leben - nach politischem kalkül- nicht reicht?
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Zusammenschließen
Den Worten müssen aber Taten folgen, ignorieren tun sie uns nicht mehr, das Lachen steckt ihnen im Halse fest und doch müssen Schlachten geschlagen und Menschen aus dem Koma befreit werden bis wir sagen können: Na dann werden wir eben siegen!
Wenn aber die Erkenntisse um Gemeinsamkeiten größer werden so sollte es auch möglich sein ein großes Bündnis dauerhaft auf die Straßen zu bringen aus BGE-Initiativen, Gewerkschaftler_Innen (aber ohne die Führungsspitzen), Arbeitslosen, Linksliberalen, Autonomen, Globalisierungsgegner_Innen, Bildungsstreikenden und ... ja auch Geldsystemkritiker_Innen die die Expotentialfunktion von Zins und Zinseszins verstanden haben.
Also bitte: Ein bunter Frühling, ein heißer Sommer, mehr Energie, weniger Verbissenheit, mehr Ausdauer bei allen Aktionen, mehr Liebe, mehr Kooperationen, weniger Sektierung.
Und ich sage: Meine Kinder möchten den Beginn der Zivilisation noch erleben.
Und was sagt Prof. Dr. Heinz Dieterich dazu? Professor an der Universidad Autónoma Metropolitana in Mexiko Stadt und "Chefdenker" des Präsidenten von Venezuela, Hugo Chávez, studierte in Frankfurt am Main bei Adorno, Horkheimer und Habermas. Während der Studentenbewegung stand er neben Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit im Häuserkampf. Er promovierte in Bremen, später ging er im Rahmen eines akademischen Austauschprogramms nach Mexiko. Neben seiner akademischen Arbeit engagierte sich Dieterich in der Solidaritätsbewegung für Chile, Nicaragua und Kuba. In Venezuela gilt der Altlinke als Chefideologe des Präsidenten Chávez und bastelt mit ihm an Bündnissen gegen die Vorherrschaft der USA.
http://nuoviso.tv/interviews/interview-mit-prof-dr-heinz-dieterich.html
Die Illusion vom freundlichen Kapitalismus
Spätestens im zweiten Halbjahr, wenn die Sozialtransfers in Folge der Krise kaum mehr zu bezahlen sein werden, wird die Diskussion um das „Bürgergeld“ in voller Schärfe losgehen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es bald irgendeine Form von „Bürgergeld“, sprich „Grundeinkommen“ geben könnte, um die Sozialausgaben zu drücken und dem Kapital eine Erhöhung der Sozialabgaben zu ersparen.
Mit der Einführung eines staatlichen „Bürgergeldes“ wäre dann vermutlich jede Forderung nach einem BGE verbrannt, es sei denn, man möchte seine Energie mit dem Beklagen darüber vergeuden, dass man es selbst aber viel bedingungsloser und natürlich höher hätte haben wollen. Aber das ist absehbar fruchtlos, wenn man sich erst einmal auf die Argumentation eingelassen hat, dass es Aufgabe des Staates ist, seine Untertanen zu alimentieren.
Die Forderung nach einem BGE basiert auf einer Illusion und zwar der, dass es unter dem Terror der kapitalistischen Ausbeutung ein halbwegs würdiges, müheloses und sorgenfreies Leben abseits der Lohnarbeit geben könnte. Das mag es vielleicht für eine ziemlich kleine Schicht von Großaktionären oder Vermögens-BesitzerInnen geben, die auf ihre besondere Weise von der (vergangenen) Ausbeutung von Arbeitskraft profitieren. Nicht aber für den Rest von uns. Ohne die Änderung der Geschäftsgrundlage, also die Abschaffung des Kapitalismus und die Durchsetzung des (libertären) Kommunismus bleibt uns nur die Lohnsklaverei oder der Versuch mit den Brosamen dessen klarzukommen, was an Sozialtransfers vom Tisch der Kapitalverwertung abfällt.
Natürlich ist es richtig und wichtig auf allen Ebenen dafür zu kämpfen, dass unser Teil des Kuchens im Rahmen des Bestehenden möglichst groß ausfällt. Aber das ist noch lange kein Grund dafür, Illusionen darüber zu schüren, dass der Kapitalismus doch eigentlich auch ganz anders funktionieren und allen - noch dazu ganz kampflos - ein materiell sorgenfreies Leben garantieren könne. Das würde bedeuten, den Leuten Sand in die Augen zu streuen und sie dem „Bürgergeld“ auf Armutsniveau in die Arme zu treiben.
nette
soli
schwebebahn - wuppertaler schauspielhaus?
vorsicht vor der glorifizierung des grundeink
aber,
denkt mal bitte weiter nach, bei dem was (alles) zu fordern sein sollte.
wenn das grundeinkommen (gk) in der brd oder der eu hergestellt ist bleibt immer noch die peripherie die dann die drecksarbeit macht und die rohstoffe für die vermeintliche freiwilligenarbeit zur verfügung stellt........
und wer macht dann die ganzen dienstleistungen auf welchem an was bemessenem und wie berechnetem mindestlohnniveau???
bitte nicht vom gk reden wenn vom kapitalismus nicht richtig gesprochen wird.
danke.
BGE erst mal denken lernen!
"wenn das grundeinkommen(gk) in der brd oder der eu hergestellt ist bleibt immer noch die peripherie die dann die drecksarbeit macht und die rohstoffe für die vermeintliche freiwilligenarbeit zur verfügung stellt."
Erst mal sollte man niemals von sich auf andere schließen.
D.h. - das was für dich womöglich Drecksarbeit ist, ist für den anderen Arbeit, die ihm Spaß machst.
Du denkst vielleicht z.B. weil du zum "Verrecken" niemals als Müllmann oder Putzfrau arbeiten würdest, würde das niemand gerne machen.
Das stimmt aber so nicht.
Es gibt viele Leute, die z.B. lieber putzen gehen oder bei der Müllabfuhr arbeiten,
als einem stressigen Bürojob nachzugehen.
Überdies gibt es die Möglichkeit, wenn es ein Grundeinkommen gibt, endlich lästige Arbeit zu rationalisieren.
Arbeiten, die sich nicht wegrationalisieren lassen aber gemacht werden müssen,
macht man dann entweder selbst oder man bezahlt sie besser.
So einfach ist das.
"(...)und wer macht dann die ganzen dienstleistungen auf welchem an was bemessenem und wie berechnetem mindestlohnniveau???"
Hier zeigt sich deutlich die Vorstellung, keiner wolle mehr arbeiten gehen, wenn es ein BGE gäbe.
Befasst man sich aber mal mit dem BGE wird man feststellen, dass abgesehen davon, dass Menschen arbeiten wollen und wahnsinnig werden, wenn sie länger als ein Jahr nur noch daheim rumsitzen, dass ein BGE eine bessere Arbeitsmotivation ist, als es heute der Fall ist.
Warum?
Stell dir mal vor, jemand arbeitet heute für 800€ bei McDonald.
Wenn wir ein BGE von z.B. 1000€ haben, dann hat er doch endlich mehr in der Tasche als heute.
Arbeit lohnt in vielen Fällen also erstmals wirklich mit einem BGE,
da ein BGE anrechnungsfrei möglich ist.
Mindestlohn wird m.E. mit einem BGE überflüssig, da Menschen nicht mehr, im Gegensatz zu heute, lohnabhängig sind.
Wenn sie nicht mehr lohnabhängig sind, dann können sie auf gleicher Augenhöhe mit dem Arbeitgeber ihr Gehalt aushandeln.
Lange rede kurzer Sinn:
Ein BGE ermöglicht eine freie VHB zwischen Angestelltem und Vorgesetzem.
789
@ 789
Aber die Forderung nach einem BGE erscheint mir als logisch und längst überfällig.
Kostenlos Bus und Bahn nutzen, das finde ich z.B. nicht nachvollziehbar.
Ich bin nicht für die Abschaffung von bezahlter Leistung.
Und das ist ja auch nicht das Ziel eines BGEs (was manche aber denken, die das erste mal davon hören).
Natürlich trennt ein BGE das Einkommen von Arbeit; aber nur bis zu seiner Höhe.
Das BGE soll die Grundbedürfnisse abdecken. Dass der Mensch nicht mehr arbeiten muss um zu "überleben".
Aber es soll nicht die Erwerbsarbeit abschaffen; viel mehr ihr die Totalität nehmen.
MfG