Leipzig - Ein Rückblick zur Jahreswende
In Leipzig bestimmt ein neuer Polizeipräsident, wie man in alternativen Wohnvierteln zu leben und zu feiern hat. Schon im vorletzten Jahr Silvester 2008/2009 fuhr der Polizeipräsident Wawrzynski in Leipzig Connewitz einen Polizeiapparat auf, der seines gleichen in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands sucht. Mit massiven Verhaftungen durch mit Reizgas und Gummigeschoßgewehren bewaffnete Sondereinsatzkommandos, die durch gepanzerte Räumfahrzeuge und Wasserwerfer unterstützt wurden, bestimmte der Polizeipräsident von Leipzig den neuen Weg den er und sein Apparat im Umgang mit alternativen Menschen in Leipzig einschlagen würde.
Den massiven und gewalttätigen Einsatz der Polizei in der Silvesternacht 2008/09 folgten weitere Polizeistaatsaktionen. Am 31.April 2009 verlegten die Veranstalter des „Leipzig zeigt Courage“ Openairs ihr Konzert auf Verordnung der Polizei vom Völkerschlachtdenkmal auf das Gelände der alten Messe Leipzig. Dort errichtete die Polizei einen riesigen Kessel, aus dem nicht mal eine Maus entkommen konnte. Fazit des starken Polizeiaufgebotes war ein Konzert zu dem 10.000 Leute erwartet wurden, aber nur wenige 100 kamen. Aber auch das Vorgehen der Polizei am 17.10.2009 gegen den Aufmarsch von Neonazis bestätigte, was vorher schon in der Luft lag, der Polizeipräsident und der Ordnungsbürgermeister Leipzigs planen und führen Einsätze durch, die die Grenze der Verfassung übertreten.
Und somit musste kommen, was kommen musste. 2 Tage vor Silvester 2009/2010 rollte der Apparat erneut Richtung Connewitz und baute sein Schreckensszenario auf.
Doch diesmal entwickelte sich Widerstand in der Connewitzer/Leipziger Bevölkerung, der hier nun dokumentiert wird.
Am 30.12.2009 fand im Leipziger Süden (Südvorstadt, Zentrum Süd, Connewitz) eine Antirepressionsdemo unter den Motto „Ich lass mich doch hier nicht verarschen! Police Patout Justice Nulle Part“ statt.
Dazu ein Beitrag des Ladenschlussbündnis:
Erfolgreiche Antirepressionsdemo
Am 30.12. demonstrierten ca. 500 Personen gegen repressives Vorgehen staatlicher Instiutionen. Der Demonstrationszug startete zunächst mit einer Auftaktkundgebung am Schumannplatz, auf der unter anderem der Münchner Rapper Lea-Won auftrat. Im Verlauf der Demonstration gab es zahlreiche Redebeiträge. So kritisierten Verteter/innen des Ladenschluss-Bündnisses das von der sächsischen Staatsregierung geplante neue Versammlungsgesetz. So stellten die Redner/innen fest: „Der Gesetzentwurf redet obrigkeitsstaatlichen Maßnahmen das Wort und raubt einer lebendigen, pluralistischen und kritischen Gesellschaft Luft und Ausdrucksformen, da Demonstrationen und Kundgebungen einfacher und häufiger ohne konkrete Gründe verboten werden können.“Eine Fangruppe des Roten Stern, der Red Star Supporters Club, kritisierte die zunehmende Kriminalisierung von Fußballfans und immer neue Überwachungsmaßnahmen in Stadien, so wie beispielsweise die Präventionshaft, bei der ohne Vergehen Personen eingesperrt werden.Darüber hinaus äußerten Vertreter/innen einer alternativen und freien Partyszene ihre Probleme und das Auflösen ihrer unkommerziellen Vernanstaltungen. Der Verein Bon Courage aus Borna verwies auf die massiven Freiheitseinschränkungen und Ausgrenzungen von denen Asylbebwerber/innen betroffen sind.
Die Organisator/innen erklärten nach der Demonstration:„Aus unserer Sicht hat die Demonstration deutlich gezeigt, dass es viele Menschen gibt, die sich aus verschiedenen Gründen in ihrer Freiheit eingeschränkt sehen und bereit sind, sich gegen diese Einschränkungen zu engagieren. Unsere kraftvolle Demonstration betrachten wir als einen vollen Erfolg. Vielleicht fühlen sich davon auch andere Personen angesprochen, kritisch über ihre Freiheit und deren immer weiter voranschreitende Einschränkung nachzudenken.“
(Fehler im Original)
Film von LEIPZIG FERNSEHEN über die Demo
Silvester 2009 am Connewitzer Kreuz
Mit einer Supermacht am Connewitzer Kreuz aufwartend, erstickte die Polizei der Presse nach jeglichen Widerstand an diesem Abend im Keim. Fensterscheiben von anliegenden Geschäften waren mit Holzbrettern zugenagelt. Räumpanzer und Wasserwerfer parkten in den Seitenstraßen. Schwerbewaffnete BFE Einheiten machten Vorkontrollen. Trotz alledem feierten rund 5000 Connwitzer/Leipziger am Kreuz und trotzten der Polizei mit einem friedlichen Silvesterfest. Doch gegen 1:00 Uhr zeigte die Polizei, dass sie kein Interesse an friedlichen Feierlichkeiten am Kreuz hatte und nahm willkürlich Passanten fest (präventiv gegen Silvesterfreuden vorgehen). Dabei wurde ein auch ein Nackedei festgenommen, der sicherlich schwer bewaffnet war. Als Antwort auf den störenden Polizeieinsatz bewarfen immer wieder kleiner Gruppen den Polizeipräsidenten, der auch am Silvesterabend persönlich vor Ort war, mit Schneebällen. Aber so etwas muss man als Medienstar aushalten können Herr Wawrzynski.
Trotzdem blieben Ausschreitungen in Leipzig nicht aus. Wie im letzten Jahr haben 50 Leute in den Leipziger Stadtteilen Großzschocher und Böhlitz-Ehrenberg randaliert, und das unbehelligt von jeglicher Polizei.
Polizeibericht 2008:
...Im übrigen Stadtgebiet kam es zu vereinzelten Straftaten.
So gab es beispielsweise um Mitternacht in der Nähe des Waldplatzes eine tätliche Auseinandersetzung zwischen ca. 30 offensichtlich alkoholisierten Personen.
Durch Böhlitz-Ehrenberg zogen etwa 30 Personen und warfen gegen 00:30 Uhr in der Leipziger Straße bei einem Geschäft die Schaufensterscheiben ein.
Im Bereich der Dieskaustraße, Ecke Huttenstraße setzten zur gleichen Zeit ca. 50 Jugendliche Mülltonnen in Brand und versuchten Barrikaden zu errichten.
In der Cöthner Straße, Ecke Lindenthaler Straße schlugen gegen 00:45 Uhr ca. 20 Jugendliche Personen mehrere Fensterscheiben ein. Als alarmierte Polizeibeamte einschreiten wollten, wurden diese von der Gruppe angegriffen. Anschließend entfernte sich die Gruppierung in stadtauswärtiger Richtung. Bei dem Angriff wurden eine Polizeibeamtin und ein Polizeibeamter verletzt. Beide mussten sich einer ambulanten Behandlung unterziehen. ...
Polizeibericht 2009:
… Herausragend dabei ist zu benennen, dass gegen 23.55 Uhr bekannt wurde, dass aus einer größeren Personengruppe im Bereich der Huttenstraße/Dieskaustraße in OT Leipzig-Großzschocher Scheiben der dortigen Sparkasse eingeschlagen wurden. Ein 21-jähriger Tatverdächtiger aus Bad Lauchstädt konnte noch im Objekt durch Polizeikräfte gestellt werden.Unmittelbar nach Mitternacht wurde weiterhin bekannt, dass fünf Jugendliche mehrere Scheiben einer Haltestelle an der Märchenwiese beschädigten.Außerdem musste die Polizei bei mehreren Körperverletzungen mit teilweiser Beteiligung von mehr als zehn Personen im Stadtgebiet eingreifen. Hier waren Leichtverletzte zu beklagen.In der Leipziger Straße in Böhlitz-Ehrenberg schoben mehrere Jugendliche einen Wertstoffbehälter auf die Straße und entzündeten diesen. Durch sofortiges Eingreifen der Feuerwehr konnte eine Ausbreitung des Brandes verhindert werden. …
(Fehler im Original)
Leipzig Seiten
LVZ
Schneeballschlacht am 02.01.2010
Am 02.01.2010 sammelten sich gegen 21:00 spontan rund 250 – 300 Autonome am Connewitzer Kreuz, um an einer Schneeballschlacht teilzunehmen. Zu den Schneeballwerfenden kamen noch rund 150 Schaulustige dazu. Auch in den Jahren zuvor kam es immer wieder zu Schneeballschlachten am Kreuz. Doch in diesem Jahr war die Zahl der TeilnehmerInnen erstaunlich hoch. Ein Grund dafür wird das starke Polizeiaufgebot im Stadtteil der Tage zuvor gewesen sein. Die Aktion lief bis 22:30 ohne Polizei ab. Einzelne Fahrzeuge der Polizei, die schon vorher versuchten sich eine Übersicht über die Lage vor Ort zu verschaffen, wurden mit Schneebällen eingeseift und vom Kreuz vertrieben. Ebenfalls kam es zu Schneeballattacken auf den REWE Supermarkt und das Bürgeramt am Connewitzer Kreuz. Später wurden noch Barrikaden aus Schnee, Eis und Flaschencontainern errichtet.Gegen 22:30 versuchten drei Wannen auf das Kreuz zu fahren. Diese mussten aber auf der Höhe Südbrause anhalten, da sie mit Schneebällen angegriffen wurden. Danach stiegen 10 sehr schmale und kleine Polizisten aus den Wannen aus und versuchten mit Reizgas bewaffnet, in die Menschenmenge am Kreuz hinein zu laufen. Nach 20 Metern trabte die Auszubildendengruppe der Polizei zurück zu den Wannen, denn man hatte sie mit Schneebällen und Flaschen begrüßt. Diese Gruppe stand dann eine halbe Stunde im Kreis an ihren Fahrzeugen und wurde 4-mal mit Schneebällen, Knallern und Flaschen angegriffen. Nach einer halben Stunde fuhren ihre Fahrzeuge weiter und hielten auf der Höhe AOK an. Die Polizisten folgten ihren Wannen und bestiegen diese und fuhren Richtung Bornaische Straße ab und verschwanden. Dafür kamen aus der Nebenstraße unterhalb des AOK Gebäudes alte Männer-Polizisten mit weißen Helmen und stellten sich aufs Kreuz. Danach kamen immer mehr Polizisten. Ab 23:30 begannen die Polizisten mit Kontrollen, die hauptsächlich Besucher des Werk 2 betraf (der Hauptteil der Autonomen war untergetaucht), da dort eine Disko stattfand. Bei zwei Diskobesuchern wurden dann auch Waffen gefunden. Die Polizeimaßnahme wurde bis 5:00 Uhr weiter geführt. Nach Angaben der Polizei wurden dabei Kräfte aus ganz Sachsen eingesetzt.
Bericht mit Fotos
Polizeibericht:
Schneeballschlacht am Connewitzer Kreuz
Blieben eine Randale, größere Auseinandersetzungen und erhebliche Sachbeschädigungen in der Silvesternacht aus, so trafen sich am Samstagabend zunächst 30 Personen, die schnell auf 70 bis 80 anwuchsen und deren Zahl gegen 21.30 Uhr etwa 200 betrug. Der Personenkreis bewarf sich nach Zeugenaussagen zunächst gegenseitig mit Schneebällen. Danach waren Straßenbahnen und Busse an der Reihe, die nur unter Schwierigkeiten das Connewitzer Kreuz passieren konnten. Die Gruppierung hielt nicht nur Fahrzeuge an und bewarf diese mit Schnee, sondern die weißen Bälle trafen auch viele vorbei fahrende Autos und wurden auch gegen die Scheiben einer Kaufhalle geworfen. Die notwendigen Einsatzkräfte der Polizei standen innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung und kamen am Ereignisort zum Einsatz. Sie wurden vom Personenkreis bedrängt und ebenfalls mit Schneebällen und sogar mit Flaschen attackiert. Zwei Beamte (31, 42) erlitten dadurch Verletzungen. Um 22.00 Uhr verständigten sich Polizei und die Leitstelle der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). Straßenbahnen und Busse fuhren daraufhin Umleitungen. Außerdem waren die Zufahrten zum Connewitzer Kreuz für den Straßenverkehr gesperrt. Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass es zu Sachschäden an Pkw und zu Beschädigungen an einem Einkaufsmarkt kam. Zudem waren Müllcontainer auf die Straße geschoben wurden, ein Glascontainer brannte. Dieser wurde dann von Anwohnern noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr gelöscht. Die auf der Bornaischen Straße stehenden und dann umgeworfenen Container wurden weggeräumt, die Straßenreinigung verständigt. Die sich noch immer im Bereich aufhaltenden Personen nahmen von einer weiteren Schneeballschlacht Abstand und zogen sich teilweise in das Werk II zu dortigen Feierlichkeiten zurück.Im Ergebnis der „Schneeballschlacht“ gab es fünf beschädigte Fensterscheiben an einem Einkaufsmarkt und an der Wiedebach-Passage sowie einen angebrannten Wertstoffbehälter. Von 67 Personen wurden die Personalien festgestellt. Bei zwei Personen konnten gefährliche Gegenstände – Schlagring, Messer - , die einem Verbot unterliegen, festgestellt und beschlagnahmt werden. Beide haben sich jetzt wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz zu verantworten.Bei diesem Einsatz waren Polizeibeamte aus ganz Sachen im Einsatz. (Hö)
Presse 1
Presse 2
Presse 3
Indymedia
Am 03.01.2010 haben erneut 70 Leute versucht eine Schneeballschlacht zu entfachen, dass wurde aber von 20 Wannen und Platzverboten vereitelt.Die Polizei war in der Nacht von 03.01. auf den 04.01. mit 2 Wannen pro Straße bis in die Morgenstunden präsent.
Und somit musste kommen, was kommen musste. 2 Tage vor Silvester 2009/2010 rollte der Apparat erneut Richtung Connewitz und baute sein Schreckensszenario auf.
Doch diesmal entwickelte sich Widerstand in der Connewitzer/Leipziger Bevölkerung, der hier nun dokumentiert wird.
Am 30.12.2009 fand im Leipziger Süden (Südvorstadt, Zentrum Süd, Connewitz) eine Antirepressionsdemo unter den Motto „Ich lass mich doch hier nicht verarschen! Police Patout Justice Nulle Part“ statt.
Dazu ein Beitrag des Ladenschlussbündnis:
Erfolgreiche Antirepressionsdemo
Am 30.12. demonstrierten ca. 500 Personen gegen repressives Vorgehen staatlicher Instiutionen. Der Demonstrationszug startete zunächst mit einer Auftaktkundgebung am Schumannplatz, auf der unter anderem der Münchner Rapper Lea-Won auftrat. Im Verlauf der Demonstration gab es zahlreiche Redebeiträge. So kritisierten Verteter/innen des Ladenschluss-Bündnisses das von der sächsischen Staatsregierung geplante neue Versammlungsgesetz. So stellten die Redner/innen fest: „Der Gesetzentwurf redet obrigkeitsstaatlichen Maßnahmen das Wort und raubt einer lebendigen, pluralistischen und kritischen Gesellschaft Luft und Ausdrucksformen, da Demonstrationen und Kundgebungen einfacher und häufiger ohne konkrete Gründe verboten werden können.“Eine Fangruppe des Roten Stern, der Red Star Supporters Club, kritisierte die zunehmende Kriminalisierung von Fußballfans und immer neue Überwachungsmaßnahmen in Stadien, so wie beispielsweise die Präventionshaft, bei der ohne Vergehen Personen eingesperrt werden.Darüber hinaus äußerten Vertreter/innen einer alternativen und freien Partyszene ihre Probleme und das Auflösen ihrer unkommerziellen Vernanstaltungen. Der Verein Bon Courage aus Borna verwies auf die massiven Freiheitseinschränkungen und Ausgrenzungen von denen Asylbebwerber/innen betroffen sind.
Die Organisator/innen erklärten nach der Demonstration:„Aus unserer Sicht hat die Demonstration deutlich gezeigt, dass es viele Menschen gibt, die sich aus verschiedenen Gründen in ihrer Freiheit eingeschränkt sehen und bereit sind, sich gegen diese Einschränkungen zu engagieren. Unsere kraftvolle Demonstration betrachten wir als einen vollen Erfolg. Vielleicht fühlen sich davon auch andere Personen angesprochen, kritisch über ihre Freiheit und deren immer weiter voranschreitende Einschränkung nachzudenken.“
(Fehler im Original)
Film von LEIPZIG FERNSEHEN über die Demo
Silvester 2009 am Connewitzer Kreuz
Mit einer Supermacht am Connewitzer Kreuz aufwartend, erstickte die Polizei der Presse nach jeglichen Widerstand an diesem Abend im Keim. Fensterscheiben von anliegenden Geschäften waren mit Holzbrettern zugenagelt. Räumpanzer und Wasserwerfer parkten in den Seitenstraßen. Schwerbewaffnete BFE Einheiten machten Vorkontrollen. Trotz alledem feierten rund 5000 Connwitzer/Leipziger am Kreuz und trotzten der Polizei mit einem friedlichen Silvesterfest. Doch gegen 1:00 Uhr zeigte die Polizei, dass sie kein Interesse an friedlichen Feierlichkeiten am Kreuz hatte und nahm willkürlich Passanten fest (präventiv gegen Silvesterfreuden vorgehen). Dabei wurde ein auch ein Nackedei festgenommen, der sicherlich schwer bewaffnet war. Als Antwort auf den störenden Polizeieinsatz bewarfen immer wieder kleiner Gruppen den Polizeipräsidenten, der auch am Silvesterabend persönlich vor Ort war, mit Schneebällen. Aber so etwas muss man als Medienstar aushalten können Herr Wawrzynski.
Trotzdem blieben Ausschreitungen in Leipzig nicht aus. Wie im letzten Jahr haben 50 Leute in den Leipziger Stadtteilen Großzschocher und Böhlitz-Ehrenberg randaliert, und das unbehelligt von jeglicher Polizei.
Polizeibericht 2008:
...Im übrigen Stadtgebiet kam es zu vereinzelten Straftaten.
So gab es beispielsweise um Mitternacht in der Nähe des Waldplatzes eine tätliche Auseinandersetzung zwischen ca. 30 offensichtlich alkoholisierten Personen.
Durch Böhlitz-Ehrenberg zogen etwa 30 Personen und warfen gegen 00:30 Uhr in der Leipziger Straße bei einem Geschäft die Schaufensterscheiben ein.
Im Bereich der Dieskaustraße, Ecke Huttenstraße setzten zur gleichen Zeit ca. 50 Jugendliche Mülltonnen in Brand und versuchten Barrikaden zu errichten.
In der Cöthner Straße, Ecke Lindenthaler Straße schlugen gegen 00:45 Uhr ca. 20 Jugendliche Personen mehrere Fensterscheiben ein. Als alarmierte Polizeibeamte einschreiten wollten, wurden diese von der Gruppe angegriffen. Anschließend entfernte sich die Gruppierung in stadtauswärtiger Richtung. Bei dem Angriff wurden eine Polizeibeamtin und ein Polizeibeamter verletzt. Beide mussten sich einer ambulanten Behandlung unterziehen. ...
Polizeibericht 2009:
… Herausragend dabei ist zu benennen, dass gegen 23.55 Uhr bekannt wurde, dass aus einer größeren Personengruppe im Bereich der Huttenstraße/Dieskaustraße in OT Leipzig-Großzschocher Scheiben der dortigen Sparkasse eingeschlagen wurden. Ein 21-jähriger Tatverdächtiger aus Bad Lauchstädt konnte noch im Objekt durch Polizeikräfte gestellt werden.Unmittelbar nach Mitternacht wurde weiterhin bekannt, dass fünf Jugendliche mehrere Scheiben einer Haltestelle an der Märchenwiese beschädigten.Außerdem musste die Polizei bei mehreren Körperverletzungen mit teilweiser Beteiligung von mehr als zehn Personen im Stadtgebiet eingreifen. Hier waren Leichtverletzte zu beklagen.In der Leipziger Straße in Böhlitz-Ehrenberg schoben mehrere Jugendliche einen Wertstoffbehälter auf die Straße und entzündeten diesen. Durch sofortiges Eingreifen der Feuerwehr konnte eine Ausbreitung des Brandes verhindert werden. …
(Fehler im Original)
Leipzig Seiten
LVZ
Schneeballschlacht am 02.01.2010
Am 02.01.2010 sammelten sich gegen 21:00 spontan rund 250 – 300 Autonome am Connewitzer Kreuz, um an einer Schneeballschlacht teilzunehmen. Zu den Schneeballwerfenden kamen noch rund 150 Schaulustige dazu. Auch in den Jahren zuvor kam es immer wieder zu Schneeballschlachten am Kreuz. Doch in diesem Jahr war die Zahl der TeilnehmerInnen erstaunlich hoch. Ein Grund dafür wird das starke Polizeiaufgebot im Stadtteil der Tage zuvor gewesen sein. Die Aktion lief bis 22:30 ohne Polizei ab. Einzelne Fahrzeuge der Polizei, die schon vorher versuchten sich eine Übersicht über die Lage vor Ort zu verschaffen, wurden mit Schneebällen eingeseift und vom Kreuz vertrieben. Ebenfalls kam es zu Schneeballattacken auf den REWE Supermarkt und das Bürgeramt am Connewitzer Kreuz. Später wurden noch Barrikaden aus Schnee, Eis und Flaschencontainern errichtet.Gegen 22:30 versuchten drei Wannen auf das Kreuz zu fahren. Diese mussten aber auf der Höhe Südbrause anhalten, da sie mit Schneebällen angegriffen wurden. Danach stiegen 10 sehr schmale und kleine Polizisten aus den Wannen aus und versuchten mit Reizgas bewaffnet, in die Menschenmenge am Kreuz hinein zu laufen. Nach 20 Metern trabte die Auszubildendengruppe der Polizei zurück zu den Wannen, denn man hatte sie mit Schneebällen und Flaschen begrüßt. Diese Gruppe stand dann eine halbe Stunde im Kreis an ihren Fahrzeugen und wurde 4-mal mit Schneebällen, Knallern und Flaschen angegriffen. Nach einer halben Stunde fuhren ihre Fahrzeuge weiter und hielten auf der Höhe AOK an. Die Polizisten folgten ihren Wannen und bestiegen diese und fuhren Richtung Bornaische Straße ab und verschwanden. Dafür kamen aus der Nebenstraße unterhalb des AOK Gebäudes alte Männer-Polizisten mit weißen Helmen und stellten sich aufs Kreuz. Danach kamen immer mehr Polizisten. Ab 23:30 begannen die Polizisten mit Kontrollen, die hauptsächlich Besucher des Werk 2 betraf (der Hauptteil der Autonomen war untergetaucht), da dort eine Disko stattfand. Bei zwei Diskobesuchern wurden dann auch Waffen gefunden. Die Polizeimaßnahme wurde bis 5:00 Uhr weiter geführt. Nach Angaben der Polizei wurden dabei Kräfte aus ganz Sachsen eingesetzt.
Bericht mit Fotos
Polizeibericht:
Schneeballschlacht am Connewitzer Kreuz
Blieben eine Randale, größere Auseinandersetzungen und erhebliche Sachbeschädigungen in der Silvesternacht aus, so trafen sich am Samstagabend zunächst 30 Personen, die schnell auf 70 bis 80 anwuchsen und deren Zahl gegen 21.30 Uhr etwa 200 betrug. Der Personenkreis bewarf sich nach Zeugenaussagen zunächst gegenseitig mit Schneebällen. Danach waren Straßenbahnen und Busse an der Reihe, die nur unter Schwierigkeiten das Connewitzer Kreuz passieren konnten. Die Gruppierung hielt nicht nur Fahrzeuge an und bewarf diese mit Schnee, sondern die weißen Bälle trafen auch viele vorbei fahrende Autos und wurden auch gegen die Scheiben einer Kaufhalle geworfen. Die notwendigen Einsatzkräfte der Polizei standen innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung und kamen am Ereignisort zum Einsatz. Sie wurden vom Personenkreis bedrängt und ebenfalls mit Schneebällen und sogar mit Flaschen attackiert. Zwei Beamte (31, 42) erlitten dadurch Verletzungen. Um 22.00 Uhr verständigten sich Polizei und die Leitstelle der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). Straßenbahnen und Busse fuhren daraufhin Umleitungen. Außerdem waren die Zufahrten zum Connewitzer Kreuz für den Straßenverkehr gesperrt. Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass es zu Sachschäden an Pkw und zu Beschädigungen an einem Einkaufsmarkt kam. Zudem waren Müllcontainer auf die Straße geschoben wurden, ein Glascontainer brannte. Dieser wurde dann von Anwohnern noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr gelöscht. Die auf der Bornaischen Straße stehenden und dann umgeworfenen Container wurden weggeräumt, die Straßenreinigung verständigt. Die sich noch immer im Bereich aufhaltenden Personen nahmen von einer weiteren Schneeballschlacht Abstand und zogen sich teilweise in das Werk II zu dortigen Feierlichkeiten zurück.Im Ergebnis der „Schneeballschlacht“ gab es fünf beschädigte Fensterscheiben an einem Einkaufsmarkt und an der Wiedebach-Passage sowie einen angebrannten Wertstoffbehälter. Von 67 Personen wurden die Personalien festgestellt. Bei zwei Personen konnten gefährliche Gegenstände – Schlagring, Messer - , die einem Verbot unterliegen, festgestellt und beschlagnahmt werden. Beide haben sich jetzt wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz zu verantworten.Bei diesem Einsatz waren Polizeibeamte aus ganz Sachen im Einsatz. (Hö)
Presse 1
Presse 2
Presse 3
Indymedia
Am 03.01.2010 haben erneut 70 Leute versucht eine Schneeballschlacht zu entfachen, dass wurde aber von 20 Wannen und Platzverboten vereitelt.Die Polizei war in der Nacht von 03.01. auf den 04.01. mit 2 Wannen pro Straße bis in die Morgenstunden präsent.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
LVZ Heute
Silvesterrandale mit Verspätung
Die befürchteten Auseinandersetzungen am Connewitzer Kreuz haben mit zwei Tagen Verspätung nun doch noch stattgefunden: Nachdem es aufgrund massiver Polizeipräsenz in der Silvesternacht weitestgehend ruhig geblieben war, begann laut Polizeiangaben am Samstagabend gegen 21 Uhr eine Gruppe von rund 200 Jugendlichen, mit Schneebällen zunächst sich gegenseitig, dann vorbeifahrende PKW und Straßenbahnen sowie die Schaufenster einer Kaufhalle zu bewerfen. Später griffen sie eintreffende Polizeikräfte erst mit Schneebällen, dann auch mit Flaschen an. Zwei Beamte im Alter von 42 und 31 Jahren wurden dabei durch die Jugendlichen verletzt. Ab 22 Uhr mussten Busse und Bahnen aufgrund der Vorfälle am Connewitzer Kreuz umgeleitet werden.
Nach dem Eintreffen weiterer Beamter in Hundertschaftsstärke und dem Versuch, die Gruppe dingfest zu machen, flüchteten deren Mitglieder in die umliegenden Straßen. Von 67 Personen konnten nach Aussagen des Lagezentrums der Polizei dennoch die Personalien festgestellt und Platzverweise ausgesprochen werden. Zwei Jugendliche, bei denen es sich um zwei 18-Jährige handeln soll und die Schlagring und Messer bei sich trugen, müssen nun mit einer Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz rechnen.
Die Bilanz der Nacht: Mehrere auf die Straße geschobene Mülltonnen, ein brennender Glascontainer in der Bornaischen Straße, der von Anwohnern noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr gelöscht werden konnte, zwei eingeschlagene Schaufenster eines Rewe-Marktes und drei zu Bruch gegangene Scheiben in der Wiedebach-Passage.
Auch am späten gestrigen Abend wurde am Connewitzer Kreuz wieder der Versuch gestartet, gegen 21.30 Uhr eine Schneeballschlacht im öffentlichen Raum durchzuführen. Als Jugendliche damit begannen, auf die Straße zu rennen und sich zwischen Autos gegenseitig mit Schneebällen zu bewerfen, wurde dies laut Polizeisprecherin unterbunden. Nach einem Gespräch mit den Jugendlichen verließ ein Teil die Szenerie, gegen den anderen wurden Platzverweise ausgesprochen. Nach Angaben der Beamten mussten gestern jedoch keinerlei Schäden konstatiert werden.
Auf der LVZ-Internetseite entwickelte sich indes über das Geschehen am Connewitzer Kreuz die wohl heißeste Diskussion des Jahres.mape
@www.lvz-online.de
Demo LVZ BILDER
Nochmehr
hmz
LVZ Fotos
Poliziegewalt gegen Nackte ist wohl nicht vertretbar.
Horst Wawrzynski zu Bild
Bild Leipzig
Horst Wawrzynski erkennt schon nach zwei Jahre Amtszeit und 1000 Presseterminen im Rampenlicht, dass er mit seiner Armeepolizei nicht weiter kommt. Nun fortert er Hilfe von der Stadt.
Sollen jetzt alle Connewitzer abgeschoben werden Herr Wawrzynski?
War es diese?
Antirepressionsdemo Leipzig
Zur Anti-Repressionsdemo am 30.12.2009
MDR Film 30.12.2009
Linke wirft Leipziger Polizei Provokation vor
dpa
Der LINKE-Vorsitzende des Leipziger Stadtbezirksverbands Süd, André Berg, hat der Polizei hat der Polizei Provokation bei einer Schneeballschlacht am 2. Januar vorgeworfen. Am Connewitzer Kreuz hatten rund 200 Teilnehmer am Samstag eine Schneeballschlacht veranstaltet, die von der Polizei beendet wurde. Berg erklärte am Montagabend, dass die Einsatzkräfte brutal gegen Beteiligte und Unbeteiligte vorangegangen seien. „Scheinbar wollte die Polizei hier Krawalle nicht verhindern, sondern diese durch ihr brutales Vorgehen eher provozieren.“ Beamte hätten auf einzelne Personen eingeschlagen, obwohl diese den Ort des Geschehens bereits hätten verlassen wollen.
Bei der Schneeballschlacht waren Fahrzeuge sowie die Scheiben eines Supermarktes beschädigt worden, Beamte wurden beim Einsatz mit Schnee und Flaschen beworfen, zwei von ihnen leicht verletzt. Bereits für die Silvesternacht waren in dem Stadtteil strenge Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden, um erwartete Ausschreitungen zu verhindern. Diese waren jedoch ausgeblieben.
Uwe Voigt von der Leipziger Polizei dementierte die Vorwürfe Bergs: „Personen und Verkehrsmittel wurden bei der Schneeballschlacht gestört beziehungsweise beschädigt. Wir haben verhältnismäßig eingegriffen.“ Der Kreisvorsitzende der Jungen Union Leipzig, Felix Döhler verteidigte das Handeln der Polizei: „Wer jetzt wieder verharmlost und vermeintliche Repression anprangert, handelt nicht nur unaufrichtig, sondern schadet auch dem Ansehen Leipzigs“, sagte Döhler der Leipziger Volkszeitung.
© LVZ-Online, 05.01.2010, 07:59 Uhr
Presse heute
Mephisto 97.6
Leipziger Internet Zeitung
In der Welt Online Ausgabe wird davon gesprochen, dass Autos beschädigt worden. Wie schnell sich doch Lügen verbreiten, will die Presse jetzt aus Leipzig ein zweites Berlin mit brennenden Autos machen?
Polizei schlägt zu - Polizei schaut weg
Spiegel Film "Polizei greift nicht ein"
LF Film nach Schneeballschlacht
Fotos Demo
Antirepressionsdemo
Redebeiträge / Auswertung
Das Jahr...
Auf ein heisses 2010!
muss ausgefüllt werden
noch ein rb zur antirep-demo
aus: DIE ZEIT (zeit für sachsen)
"Sachsenlexikon CONNEWITZER KREUZ, das. Scheideweg im Süden Leipzigs. In Connewitz verbarrikadierten sich einst Truppen Napoleons zur Völkerschlacht, was bisher silvesternachts verlässlich Nachahmung fand, so das es brannte und knallte. Diesmal fiel die Autonomenrandale aus, Polizei zog unbehelligt ab. Ein Ritual am Ende? Nein, die Vandalen hatten sich im Datum geirrt. "200Chaoten", liest man, holten zwei Tage später die "Silvesterrandale" nach und "eröffneten eine Schneeballschlacht". Biowaffen! Wasserwerfer! Kristallgranaten! das C. bleibt kreuzgefährlich"
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Kein Witz
2008 wurde diese Waffe vor dem Werk 3 auf Leute gerichtet.
@ Sabine
Unsinn
Du hast mit einem Bullen geredet der eine Waffe trug, aber in Deutschland tragen Bullen keine Waffen?
Das Gewehr oben ist keine scharfe MG, sondern eine Gummigeschosswaffe der deutschen Polizei.
Und nun raus aus dem Forum ihr Drecksbullen!
Polizei zu Silvester
ich dachte gummigeschosse werden nicht