Tag Y: Party am Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin
Berliner AntimilitaristInnen versuchen nach Kräften, das neue "Ehrenmal" der Bundeswehr zu verhöhnen und rufen dazu auf, am nächsten "Tag Y" (wenn der nächste Bundeswehrsoldat "fällt"), sich am Ehrenmal zur Party zu versammeln: "Feste feiern, wie Sie fallen".
Der Aufruf hat die Form eines Offenen Briefes, der sich an die SoldatInnen richtet. Darin heißt es:
"Sie führen Krieg in aller Welt. Das Töten unschuldiger Zivilisten ist dabei nach Meinung Ihres Vorgesetzten, des sog. Bundesverteidigungsministers, unvermeidlich. Sie setzen diese menschenverachtende Haltung um, indem Sie hin und wieder größere Menschenansammlungen bombardieren oder Ihre Bündnispartner bei solchen „friedenserzwingenden Maßnahmen“ unterstützen."
Durch die Form der scheinbaren direkten Ansprache erklärt sich auch die Großschreibung des "Sie" (Feste feiern, wie Sie fallen). Am Schluss des Briefes steht dann:
"Um den Soldatentod noch ein wenig süßer zu machen als er ohnehin schon sein soll, werden wir künftig jedes Mal, wenn einer von Ihnen „fällt“, eine Runde Schampus schmeißen."
Der Brief ist auf www.bamm.de veröffentlicht. Von dort kam vor Jahren auch schon ein antimilitaristisches Plakat mit ähnlicher Stoßrichtung (es zeigte vier Soldaten, die einen Sarg begleiteten, in dem wohl der fünfte Mann lag, eine Bundesflagge drüber, und dazu den Kommentar: "Schritt zur Abrüstung".)
Oberstes Anliegen der Aktion ist wohl, das Ehrenmal zu entweihen und den Anspruch der Militärs, Ruhm und Ehre zu erheischen, zu konterkarieren. Im Gegensatz zum früheren Plakat wird diesmal allerdings auch inhaltlich argumentiert: Zum Teil schon in dem Offenen Brief, ausführlicher auf www.bamm.de (-->"Ehrenmal", "Zur Kampagne").
"Sie führen Krieg in aller Welt. Das Töten unschuldiger Zivilisten ist dabei nach Meinung Ihres Vorgesetzten, des sog. Bundesverteidigungsministers, unvermeidlich. Sie setzen diese menschenverachtende Haltung um, indem Sie hin und wieder größere Menschenansammlungen bombardieren oder Ihre Bündnispartner bei solchen „friedenserzwingenden Maßnahmen“ unterstützen."
Durch die Form der scheinbaren direkten Ansprache erklärt sich auch die Großschreibung des "Sie" (Feste feiern, wie Sie fallen). Am Schluss des Briefes steht dann:
"Um den Soldatentod noch ein wenig süßer zu machen als er ohnehin schon sein soll, werden wir künftig jedes Mal, wenn einer von Ihnen „fällt“, eine Runde Schampus schmeißen."
Der Brief ist auf www.bamm.de veröffentlicht. Von dort kam vor Jahren auch schon ein antimilitaristisches Plakat mit ähnlicher Stoßrichtung (es zeigte vier Soldaten, die einen Sarg begleiteten, in dem wohl der fünfte Mann lag, eine Bundesflagge drüber, und dazu den Kommentar: "Schritt zur Abrüstung".)
Oberstes Anliegen der Aktion ist wohl, das Ehrenmal zu entweihen und den Anspruch der Militärs, Ruhm und Ehre zu erheischen, zu konterkarieren. Im Gegensatz zum früheren Plakat wird diesmal allerdings auch inhaltlich argumentiert: Zum Teil schon in dem Offenen Brief, ausführlicher auf www.bamm.de (-->"Ehrenmal", "Zur Kampagne").
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Ergänzungen
Wortlaut des Offenen Briefes
Offener Brief an die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr
Soldatinnen und Soldaten!
Sie führen Krieg in aller Welt. Das Töten unschuldiger Zivilisten ist dabei nach Meinung Ihres Vorgesetzten, des sog. Bundesverteidigungsministers, unvermeidlich. Sie setzen diese menschenverachtende Haltung um, indem Sie hin und wieder größere Menschenansammlungen bombardieren oder Ihre Bündnispartner bei solchen „friedenserzwingenden Maßnahmen“ unterstützen.
Um von Ihrem ehrlosen Treiben abzulenken, haben Sie nun ein „Ehrenmal“ in Berlin. Ein Denkmal für all diejenigen, die sich nicht schämen, für einen schäbigen Sold in die Dienste des Kapitals zu treten und andere Länder zu überfallen.
Sie brauchen dieses Denkmal offenbar. Denn: Wer andern eine Grube gräbt, fällt manchmal selbst hinein. Groß ist das Geheule, wenn mal einer von Ihnen erschossen wird. Diejenigen Ihrer Kameradinnen und Kameraden, die im Kampf für die Interessen der Wirtschaft und der politischen Führung sterben, können dies künftig im Wissen darum
tun, an diesem Schandmal am Berliner Bendlerblock betrauert zu werden. Schön blöd!
Der Name jedes Ihrer „Gefallenen“ wird künftig mit LED-Leuchten acht Sekunden lang an die Wand des „Ehrenmals“ gebeamt. Der „ewige Ruhm“ kommt bei Ihnen ganz schön kurz, was? Um den Soldatentod noch ein wenig süßer zu machen als er ohnehin schon sein soll, werden wir künftig jedes Mal, wenn einer von Ihnen „fällt“, eine Runde Schampus schmeißen. Aus lauter Freude, direkt an Ihrem „Ehrenmal“. Denn wie heißt der Spruch:
Feste feiern, wie Sie fallen!
Tag Y
Wenn ein Bundeswehrsoldat „fällt“,
am selben Tag,
17.30 Uhr
Schampussaufen am „Ehrenmal“
Hildebrandstraße / Bendlerblock
Das ist kein Antimilitarismus
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Vorschlag
Das ist kein Antimilitarismus
Bildfehler
was ist denn da mit dem Bildchen passiert, wieso wird das denn nicht angezeigt auf open posting?
nun ja
ja klar sind soldaten befehlsempfänger und wissen was sie tun, doch mit tod rechnet hier sicherlich keiner.
Heldenmyhtus brechen!
Die Hauptmotivation dafür kann nur Geld und/oder Gewalt-/Kriegsgeilheit sein! Kurzum, das Bedürfnis Soldat/Mörder zu sein!
Ich halte es für sehr wichtig, potenziellen zukünftigen Söldner_innen klar zu machen, dass es kein "Ruhm und Ehre" für ihren "Heldentot" gibt, sondern nur Spot und Hohn!
Wer für Geld morden geht, hat kein Mitleid verdient!
Provo
Außerdem ist doch klar, dass es nicht ernsthaft um das Feiern eines Todes geht, sondern um die Ent-Ehrung des Militärischen. Beachtet außerdem mal, dass die Bundeswehr das Ehrenmal nutzt, um sich selbst zu rechtfertigen, das Schweinemaskentheater das genaue Gegenteil will. Ich find die Idee jedenfalls klasse; es schadet auch nix, wenn so ne Aktion mal spaßig daherkommt.
perverser gehts wohl kaum
doppelplusgut wie ihr euch selbst disqualifiziert.
und laßt dieses blödsinnige ehrengesülze. eine derartige pauschalierung der einzelschicksale ist echt das hinterallerletzte.
wenn die bundeswehr irgendwann auch im landesinneren eingesetzt wird, weil die unter stellenkürzung leidende polizei den feuerteufeln und pseudorevolutionen [mit wem eigentlich - vgl. I.absatz] nicht mehr herr wird, dann haben auch die "berliner antimilitaristinnen" auch mal die chance, einen soldaten im real life kennenzulernen.
obs erfreulich wird, das sei dahingestellt.
schlechter pr-gag
ich
wie gesagt, es ist Satire. wers nich versteht, hat Pech gehabt, wer ja, kann sich freuen.
Und: Wer glaubt, das einsetzen der Bundeswehr im inneren sei wg so Sachen wie brennende Autos, und nicht wg allgemeiner Angst vor sozialen Unruhen (In Doofland unbegründet) und aus allgemeinem taktischen Kalkül heraus, der kann sich ja gern freiwillig als zivi bei den Berlienr bullen melden.
@Das ist kein Antimilitarismus
Auch wenn ich die Entscheidung Soldat/in zu werden weder nachvollziehen noch gut heißen kann, ist dies keine Rechtfertigung den Tod von Menschen zu feiern. Ganz nebenbei ist dies auch kein guter Weg "die Bevölkerung" von einer Entmilitarisierung zu überzeugen....
Super Aktion
Vergesst Schampus & Häppchen nicht.
Für die Verwesung aller Deutschen Soldaten.
Antimilitarismus ...
Die Ablehnung des Militärischen lässt sich dabei auf dessen verschiedene Formen wie Paraden, Kriegerdenkmäler, Kriegsliteratur, öffentliche Gelöbnisse und Waffenschauen übertragen. So heißt es bei Tucholsky:
Jubel über militärische Schauspiele ist eine Reklame für den nächsten Krieg; man drehe diesem Kram den Rücken oder bekämpfe ihn aktiv. Auch wohlwollende Zuschauer sind Bestärkung.
Oder um es mit ein paar anderen Worten von ihm zu sagen:
Soldaten sind Mörder!
Feiert ihr ...