Krasse Repression in Kopenhagen

klimaschutz von unten 13.12.2009 17:46 Themen: Globalisierung Repression Ökologie
Den zweiten Tag infolge nehmen die Bullen hunderte Gefangene, willkürlich, ohne jeden Anhaltspunkt.
Dafür wurde in Dänemark extra eine neue Rechtsgrundlage geschaffen, indem ein neues Gesetz verabschiedet wurde, dass es der Popelzei erlaubt, Menschen auf bloßen Verdacht hin bis zu 24 Stunden in Gewahrsam zu nehmen. Dieses Gesetz öffnet der Willkür und dem absoluten Polizeistaat alle Türen. In der praktischen Anwendung wird dann auch auf einen wirklichen Verdacht verzichtet, und wilkürliche Angriffe auf Teile von Demonstrationszügen erfolgen, als reine Einschüchterung und Machtdemonstration. So wurden gestern auf der Auftaktdemonstration 900 Menschen während der Demonstration gekesselt, gefesselt, mehrere Stunden in gefesselter Stellung im Kessel gefangen gehalten und danach in die Gewahrsam abtransportiert, wo sie heute früh wieder herauskahmen. Von den 900 in Gewahrsam genommenen lagen lediglich bei 3 weitere Verdachtsmomente vor. Diese werden weiter gefangen gehalten.
Auch heute wurden bei einer Demonstration mindestens 200 Menschen auf die gleiche Art und Weiße festgenommen. Augenzeugen berichten, davon dass vor der Polizeistation ständig neue Gefangenentransporter ankommen, Gefangene abliefern um wieder loszufahren und neue Gefangene zu holen.

Hier nimmt die Repression eine neue Dimension an. Das äußern der eigenen Meinung soll per Gesetz unmöglich gemacht werden. Der Popelzei-Einsatzleiter spricht davon, dass er überrascht sei von der hohen Zahl der Gefangenen…

Diese neue Dimension der Repression darf nicht unbeantwortet bleiben. Leistet Widerstand dagegen an allen Orten!
Freiheit für alle Meschen die in Kopenhagen noch Gefangen sind! Freiheit für alle Menschen die weltweit in Knästen sitzen.
Gegen den Klimawandel aktiv zu sein heißt auch gegen alle Autoritäten aktiv zu sein, denn ohne Herrschaft ist der Klimawandel möglich, weil er selber ein Herrschaftsverhältniss ist
Freiheit für alle

Während die Bullen massiv gegen die radikaleren Teile der Proteste vorgehen, schaffen diese es nicht, der Vereinnhamung von NGOs und bürgerlicher Presse entgegen zu wirken. Überall ist zu hören, Ziel der Proteste sei es ein konsequenteres Klimaabkommen zu fordern. Genau das kann aber nicht das Ziel radikaler Proteste sein. Denn damit werden jene in ihrer Herrschaftsrolle legitimiert, die durch systemimmanente Sachzwänge verantwortlich sind dafür dass das Problem Klimawandel überhaupt erst entstehen konnte. Und genau die sollen nun das Problem wieder lösen?

Aus linksradikaler Perspektive muss aufgezeigt werden, dass wir nicht alle das gleiche wollen, dass wir nicht alle im gleichen Boot sitzen, dass der Klimaschutz genau entgegengesetzt ist zu den Interessen von Staat und Kapital. Dass für einen wirklichen Klimaschutz die bestehenden Herrschaftsverhältnisse komplett über Bord geschmissen werden muss, und eine Gesellschaft in der die Bedürfnisse von konkreten Menschen im Mittelpunkt stehen und von diesen selber umgesetzt werden. Denn das Bedürfnisse auf unzerstörte Lebensgrundlagen kann erst dann befriedigt werden, wenn nicht von staatlicher Seite die Interessen von Unternehmer sowie des Staates als ideellen Gesamtkapitalisten über diese gestellt werden.

Genau diese Vermittlung ist aber kaum möglich innerhalb von Gipfelprotesten in der jede jeden versucht zu vereinnahmen. Egal ob bürgerliche Presse, bürgerliche NGOs, oder sich als linksradikal gebende Bündnisse und Bewegungseliten (siehe  http://klimaschutzvonunten.blogsport.de/2009/12/11/wir-sind-keine-uno-gegner-wir-wollen-hier-gar-nicht-die-legitimationsfrage-stellen/), alle stehen ständig in Konkurenz miteinander um die Deutungshoheit der Proteste.

Gut geplante Kleingruppenaktionen, die auf Kreativität, Sabotage, Kommunikationsguerilla, Blockade oder andere subversive Aktionsmethoden setzten, und sich dabei Strategien überlegen, wie die Vermittlung der Aktion autonom passieren kann finden nicht, und wie einer Vereinnahmung entgegengewirkt werden kann, finden nicht, oder kaum statt.

Insgesamt stellt sich die Frage ob Gipfel überhaupt ein sinnvoller Ort sind, um radikalen Klimaschutz zu betreiben. Denn erstens ist es hier extrem schwer der Vereinnahmung entgegenzuwirken und zweitens gibt es genug Orte an denen der Klimawandel stattfindet, an ie der Widerstand hingetragen werden kann...

Aktuelle Informationen gibt es unter: klimaschutzvonunten.blogsport.de
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Ergänzungen

graswurzel.tv: Demo: Hit the Production

www.graswurzel.de 13.12.2009 - 21:06
On Dec. 13, 2009 a few hundred people marched from Triangle in Copenhagen towards the harbour.
They were carrying a front-banner saying "Hit the Production" and were shouting "Our Climate - not your business". From the start police with helmets accompanied the march, lots of policecars followed it. After about half an hour of walking the police suddenly blocked the road. They attacked the music truck and the people on it. After getting them off the truck they took the truck away.

The demonstrators were forced to sit down on the pavement, cuffed up with cable-straps and brought away with busses.

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Flashmob Soli in Berlin

That's not my name 14.12.2009 - 18:00
Spread it, it's flashmob-time ...
Buntes Einkesseln
Über 960 Festnahmen in Kopenhagen
Wildes willkürliches Einkesseln und Festnehmen von Leuten -
das können wir auch

deshalb:
KOMMT ALLE
Dienstag, 15.12.09, 15 Uhr (pünktlich!)
Treffpunkt Weltzeituhr, Alex
zur Festnahme

Es soll verschiedene Menschen aller erdenklichen Gruppen geben (Zivil-, Polizisten, Clowns, NGOs, andere Zusammenhänge, ...), die sich einkesseln und verhaften werden, deshalb bitte bunt, nicht dunkelbunt =) erscheinen und folgendes mitbringen:
Polizeispielzeug &Uniformen, Kochtöpfe, Megaphone, Lärm, Fanfaren &Trompeten, Schilder &Transparente (Kopenhagen...), Fähnchen, Gruppenabzeichen, autonomen Glitzer, Glamour, Seifenblasen, Hüpfseile, HulaaaaHoopRinge, Tierkostüme, Freunde,
innere Ansichten und äußere Erscheinungen...
und vor allem Spaß

Danish Guantanamo

dies ist 14.12.2009 - 20:13
die de facto Abschaffung des Demonstrations"rechts"

 http://indymedia.dk/videos/1666

17.12. Kundgebung in Hamburg

name 15.12.2009 - 00:22
Am kommenden DONNERSTAG, den 17.12. wird ab 14 Uhr eine Kundgebung vor der
dänischen Botschaft in Hamburg stattfinden ( Heimhuderstr.77, zwischen Uni
und U-Hallerstr. )

Grund ist die anhaltende Repression in Kopenhagen, wo derzeit der
Klimagipfel stattfindet, über 1000 Ingewahrsamnahmen in den letzten Tagen
gelaufen sind und laut Berichten aus den Gefangenenstellen von Polizei
Tränengas in Zellen versprüht wurde. Siehe hierzu u.a.:
 http://indymedia.dk

Bitte weiterverbreiten und Donnerstag dabeisein!

Eine überschaubare Anzahl Linksradikaler aus Hamburg

siehe auch:

leftvision.de 15.12.2009 - 09:37
folgenden video-bericht zum thema:

 http://www.youtube.com/watch?v=kxGl7wfXQ-0

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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ACTION — ...

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@Baum — Autonomer Rentner

Schutzhaft... — Zamorano