Update Uni Wien

++++++++UNI WIEN BESETZT+++++++++

Seit Donnerstag letzter Woche halten tausende Studierende der Uni Wien das Audimax und viele weitere Räume und Hörsäle besetzt. Die Proteste richten sich gegen die am gleichen Tag beschlossenen Gesetze zur Wiedereinführung von Studiengebühren, zur Umstellung auf das Bachelor/Mastersystem und zu höheren Zulassungsbeschränkungen.

Die zusammengefassten Forderungen sind (ausführlich im Web unter  http://unibrennt.at/):

1) Bildung statt Ausbildung

2) Freier Hochschulzugang

3) Demokratisierung der Universitäten

4) Ausfinanzierung der Universitäten

5) Das Behindertengleichstellungsgesetz muss an allen österreichischen Universitäten
umgesetzt werden, um ein barrierefreies Studieren zu ermöglichen.

6) Beendigung der prekären Dienstverhältnisse an den Universitäten

7) 50% Frauenquote in allen Bereichen des universitären Personals

Diese Forderungen sind fast deckungsgleich mit den Forderungen deutscher Studierender im Rahmen des deutschen Bildungsstreiks im Juni 2009.

Mittlerweile haben sich tausende Gruppen, Bündnisse, Interessenverbände und Privatpersonen solidarisiert. Innerhalb von wenigen Tagen wurden eine funktionierende Infrastruktur und zahlreiche Arbeitsgruppen aufgebaut, die sich mit enormem Engagement u.a. mit Verpflegung, Vernetzung, Pressearbeit, Abendgestaltung und vielen anderen Themen beschäftigen. Es sind Solidarisierungserklärungen aus der ganzen Welt eingegangen (u.v.a. aus Los Angeles, aus Genua und Turin, aus Dänemark, vom irischen EU-Parlamentsabgeordneten Joe Higgins und aus vielen anderen vor allem europäischen Städten).
Vor Ort sprechen und solidarisieren sich im AudiMax bekannte AktivistInnen und Intellektuelle wie z.B. Christian Felber(attac-Mitbegründer), Sigrit Mauer oder Robert Misik.
In Turin, in Graz und in anderen Städten haben Studierende ihre Solidarität in die Tat umgesetzt und ebenfalls Teile ihrer Hochschulen besetzt.

Obwohl die Titelseiten in Österreich voll sind von Berichten über die Aktionen und obwohl auch andere große internationale Medien wie CNN oder die spanische Zeitung El Pais berichten, hört man in Deutschland fast nichts über die Vorkommnisse im Nachbarland.
Nur in Blogs, auf Seiten von den Forderungen nahestehenden Gruppen, in wenigen eher kleinen Tageszeitungen und via persönliche Kontakte kann man sich über die Aktionen informieren. Immer mehr AktivistInnen in Deutschland versuchen daher eine Gegenöffentlichkeit zu schaffen.

 http://unibrennt.at/  http://twitter.com/unibrennt Facebook:Audimax Besetzung in der Uni Wien ,  http://freiebildung.at/wordpress/ StudiVz-Gruppe: Die Uni brennt!