Antimilitaristischer Protest in Düsseldorf

Aktionsbündnis gegen Militarismus und Krieg 28.08.2009 18:05 Themen: Militarismus
Heute (28. August) Mittag, gegen 13 Uhr, haben 20 Mitglieder des "Aktionsbündnis gegen Miltiarismus und Krieg" auf der Berufsmesse "Chancen im Rheinland" in der Philippshalle in Düsseldorf gegen die Präsenz der Bundeswehr protestiert. Friedlich versammelten sich die AntimilitaristInnen vor dem Messestand der Bundeswehr um ihr Anliegen mit Transparenten und Flugblättern den MessebersucherInnen kund zu tun. Nach kurzer Zeit kam ein Mitarbeiter der Messe und ging sogleich gewaltsam gegen die AntimilitaristInnen vor, zerriss ein Transparent und wurde handgreiflich.
Rekrutierungsstände der Bundeswehr sind mittlerweile auf nahezu jeder Berufsmesse zu finden, so auch in Düsseldorf. Die Berufsmesse "Chancen im Rheinland", die dieses Jahr zum ersten Mal in der Philipshalle statt fand, bildete da keine Ausnahme. Der Bundeswehr wurde sogar ein besonders prominenter Platz im Messe-Rahmenprogramm eingeräumt. An beiden Messetagen (27. und 28. August) war ein Vortrag zu Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Bundeswehr vorgesehen.

Der Protest des "Aktionsbündnis gegen Militarismus und Krieg" richtete sich gegen die Rekrutierung von Schülerinnen und Schülern für den Kriegsdienst bei der Bundeswehr. Die Bundeswehr befindet sich im Kriegseinsatz. Sie ist weltweit aktiv, sei es in Afghanistan, im Kosovo, am Horn von Afrika, um nur die bekanntesten Beispiele zu nennen. Es handelt sich nicht um Friedenseinsätze, sondern um die militärische Durchsetzung von geostrategischen Interessen, etwa um die Sicherung von Absatzmärkten, Handelswegen oder regionalem Einfluss.

Für diese Einsätze werden immer mehr Soldaten benötigt. Den SchülerInnen wird vorgegaukelt, dass sie bei der Bundeswehr eine "Karriere mit Zukunft" vor sich hätten. Doch Krieg hat keine Zukunft. Befehlen, gehorchen, töten und sterben – das ist der Beruf, der auf die SchülerInnen wartet. Und wie gefährlich diese Einsätze sind, hat der Tod dreier deutscher Soldaten im Juni in Afghanistan gezeigt.

Die Aktion der AntimilitaristInnen in der Philipshalle war friedlich. Offensichtlich hatte die Messe keine Argumente gegen den Protest. Ein Mitarbeiter wurde nach kurzer Zeit gewalttätig, zerrte und riss an einem Transparent, schubste und schlug zu. Einige Aussteller eilten ihm zur Hilfe und eskalierten die Situation weiter, unter ihnen auch Polizeibeamte, die ebenfalls einen Stand auf der Berufsmesse betrieben. Aber anstatt die Situation deeskalativ zu klären griffen sie ebenfalls direkt an und versuchten der ProtestiererInnen habhaft zu werden. Ein Minderjähriger wurde festgenommen.

"Es ist skandalös, wie brutal die Messe und die Polizei gegen friedlichen, antimilitaristischen Protest vorgeht. Davon werden wir uns aber nicht unterkriegen lassen und auch in Zukunft überall da protestieren, wo die Bundeswehr Menschen für ihr mörderisches Kriegshandwerk anzuwerben versucht", so Anne Bremer, Sprecherin des "Aktionsbündnis gegen Militarismus und Krieg" und ergänzt: "Wir fordern den sofortigen Abzug aller deutschen Soldaten aus dem Ausland und die Auflösung der Bundeswehr."
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Ergänzungen

You-Jugendmesse 9.-11.Oktober

in Berlin 29.08.2009 - 04:29
wird die Bundeswehr auch wieder präsent sein, um "gerade vor dem Hintergrund einer angespannten Arbeitsmarktsituation" aus derselben Kapital zu schlagen und mit "jährlich ca. 20.000 neu zu besetzenden Stellen" den Jugendlichen das Kriegshandwerk schmackhaft zu machen.

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