Bln-Tempelhof: Neonazi Thomas Vierk geoutet

Beobachter_in 17.08.2009 22:50 Themen: Antifa
Am vergangenen Samstag, dem 15.08.2009, wurde der Neuköllner NPD-Funktionär und Kandidat für die kommenden Bundestagswahlen Thomas Vierk an seinem Wohnort in Berlin-Tempelhof geoutet. Antifas haben am Samstag Thomas Vierk mit Flugblättern, Plakaten und einer Kundgebung vor seinem Wohnhaus aus der vermeintlichen Anonymität gerissen.
In der Nacht vom 12.08.09 auf den 13.08.2009 haben Neonazis ein von linken Gruppen genutztes Kulturzentrum in der Jonasstraße in Berlin-Neukölln mit Pflastersteinen angegriffen. Am Tag nach der Tat wurden in der Umgebung eine Reihe von frisch verklebten NPD-Aufklebern gefunden, auf denen der NS-Kriegsverbrecher Rudolf Hess verherrlicht wird. Als einer der politisch Verantwortlichen für diesen feigen Anschlag ist Thomas Vierk zu nennen. Er ist in der Vergangenheit wiederholt durch Hetze gegen linke Strukturen und als Sprachrohr militanter Neonazis aufgefallen.

Um die Anwohner_innen in Mariendorf über die neonazistischen Umtriebe ihres Nachbarn zu informieren, versammelten sich am vergangenen Samstag gegen Mittag etwa zwei Dutzend Antifaschist_innen zu einer Kundgebung vor dem Haus in der Rathausstraße 57b. Auf einem mitgeführten Transparent formulierten sie eine klare Botschaft „Zusammen gegen die NPD“, welche durchaus auch als Kampfansage an die NPD für die Zukunft verstanden werden kann. Zudem wurde in einem Redebeitrag über die Machenschaften von Thomas Vierk aufgeklärt. Parallel dazu wurden Flugblätter an vorbeikommende Autofahrer_innen verteilt, die bereitwillig entgegen genommen wurden. Viele Anwohner_innen beobachteten von ihren Fenstern aus interessiert das Geschehen. Anschließend verließen die Aktivist_innen unbehelligt von der Polizei und anderen Widrigkeiten den Ort des Geschehens. Bereits zuvor waren die Briefkästen in der Umgebung großzügig mit Flyern (Text: siehe Anhang) bestückt und das Straßenbild mit mehreren Dutzend Outing-Plakaten verschönert worden.

Zur Person Thomas Vierk
Der 36-jährige gelernte Maurer Thomas Vierk ist Vorsitzender des Kreisverbandes Neukölln der Berliner NPD (KV-9) und seit 2006 gemeinsam mit Jan Sturm Verordneter für die NPD in der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung (BVV). In der BVV tut sich Vierk allerdings vor allem durch häufige Abwesenheit und gelegentliche rassistische Anfragen bzw. Anträge hervor. Thomas Vierk gehört neben Jan Sturm und Sebastian Thom zu den zentralen Gesichtern der Neuköllner NPD in der Öffentlichkeit. So war er in der Vergangenheit mehrfach bei Infoständen der Partei anwesend. Auch auf Landeseben spielt Vierk eine nicht unbedeutende Rolle, er sitzt als Beisitzer im Landesvorstand und wurde beim Landesparteitag der NPD am 14.03.2009 auf Platz 5 der Landesliste der Berliner NPD für die Bundestagswahlen im September gewählt.

Für die Berliner NPD typisch unterhält er auch enge Kontakte ins Kameradschaftsspektrum insbesondere nach Rudow. So fungierte Vierk als Anmelder einer „Mobilisierungskundgebung“, für den jährlichen Naziaufmarsch für ein „nationales Jugendzentrum“, am 27.10.2007, am U-Bahnhof Rudow. An der Kundgebung nahmen ca. 25 Neonazis überwiegend aus dem Berliner Kameradschaftsspektrum teil. Darüber hinaus trat Vierk in den Jahren 2006-2008 als Redner auf den erwähnten Dezember-Aufmärschen der Berliner Neonaziszene auf. In die Schlagzeilen geriet Thomas Vierk als er anlässlich einer von der Berliner NPD und den „Autonomen Nationalisten Berlin“ getragenen Demo, gegen den Bau von zwei Hindutempeln in Neukölln, am 23.08.2008 im Ortsteil Britz, in seiner Rede im bekannt rassistisch-menschenverachtend Duktus von „kleinen gelben Menschen“ und „bunt geschmückten Elefanten [die] über die Hermannstraße von einem zum anderen Hindutempel“ ziehen fabulierte. Recherchen des Antifaschistischen Pressearchivs und Bildungszentrums Berlin hatten die echte Rede (transkribierter Redetext) zu Tage befördert. Auch Gewalt beispielsweise gegen Migrant_innen und vermeintliche Linke gehören fest zum „politischen“ Konzept des aus dem Trinker-und Kneipenschlägermilieu stammenden Vierk. So bezeichnete er im Juni 2006 einen brutalen rassistischen Übergriff auf einen Jugendlichen mit äthiopischen Migrationshintergrund in Schönefeld bei Berlin , bei dem dieser einen Schädelbruch erlitten hatte, in einer an relativierenden Zynismus nicht zu überbietenden Form, auf der Internetseite der Berliner NPD als „Schramme am Kopf eines negriden Menschen.“

Doch Thomas Vierk rechtfertig Neonazigewalt nicht nur öffentlich, er wird auch selbst gewalttätig, so griff er einen Monat zuvor, im Mai 2006, anlässlich eines Infostandes der NPD am U-Bahnhof Britz-Süd protestierende Jugendliche mit einer Metallstange an.
Bereits im April 2007 wurde Vierk an seinem alten Wohnort am Zwickauer Damm in Rudow geoutet. Seit nun mehr etwa einem Jahr wohnt er mit seiner Familie im beschaulich anmutenden Süden Tempelhofs, wo seit dem ein deutlich erhöhtes Aufkommen an NPD-Propaganda fest zu stellen ist. Er lebt mit seiner Familie im Haus in der Rathausstraße 57b in 12105 Berlin.
Es gibt kein ruhiges Hinterland! Nazis aus der Anonymität reißen – immer und überall! NPD den Wahlkampf versauen!!!
 zusammen-gegen-die-npd@riseup.net www.zusammen-gegen-die-npd.de
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

weitere infos

NK 18.08.2009 - 00:53
Näheres zu dem Angriff auf das Kulturzentrum letzte Woche und weitere Infos zu Thomas Vierk gibts bei der örtlichen Antifa unter  https://neukoelln.antifa.net/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke den folgenden Kommentar

vernetzung

muh 18.08.2009 - 12:00
wäre gut wenn ihr n bischen kontaktfreudiger werdet und wir in mariendorf ne bessere vernetzung hinbekommen, dann sinds nächste mal nen paar mehr (siehe auch aktion ententeich)

ansonsten ne sehr gute aktion :)

Keinen Fußbreit den Faschisten!