Rektorat in Heidelberg von Studenten besetzt

Sean Heron 18.06.2009 07:04 Themen: Bildung Freiräume Soziale Kämpfe
Das Rektorat der Universität Heidelberg ist am Mittwoch Abend friedlich besetzt worden. Noch um Mitternacht war das Gebäude der alten Universität, das unter anderem das Rektorat und die Pressestelle der Universität Heidelberg beherbergt, von Studenten besetzt.
Ungefähr 150 Menschen hielten sich vor oder in dem Gebäude auf. Ein Teil der Polizeikräfte die vor der Universitätsverwaltung versammelt waren sind kurz vor Mitternacht abgezogen. Konkrete Forderungen der Studenten, die sich für für bessere Bedingungen für Bildung, insbesondere im Hochschulwesen, einsetzen, waren bis in die Nacht noch in Arbeit.

Am gestrigen Mittwoch fand in Heidelberg, wie in vielen anderen Städten Deutschlands, im Rahmen des "Bundesweiten Bildungsstreiks" eine Demonstration statt. Im Anschluß an die Demonstration drangen Studenten in das Rektoratsgebäude ein, und verlangten ein Gespräch mit dem Rektor der Universität, Bernhardt Eitel. Dieser kam den Studenten entgegen, und ging der Aufforderung eine gute Stunde später nach. Als der Rektor dann etwas später das Gespräch mit Verweis auf einen späteren Termin abbrach, weigerten sich die Studenten das Gebäude zu verlassen, und erklärten es besetzt.

Während der Rektor Gerüchten zufolge Ankündigte, dass die Studenten noch am selben Tag das Gebäude verlassen werden müssen, hatten die am Abend in der Nähe versammelten Polizeikräfte bis Mitternacht nicht eingegriffen. Mehrere Mannschaftswägen, die zusammen mit anderen Polizeifahrzeugen auf dem Hof der zentralen Universitätsverwaltung geparkt waren, hatten um kurz vor Mitternacht das Gelände verlassen.

Das Gebäude und dessen Einrichtung wurde von den Besetzern nicht beschädigt. Allerdings sind mehrere Türen durch Möbel und Schlößer verbarrikadiert worden. Sprecher betonten jedoch wiederholt, dass das Gebäude offen gehalten werden soll, und man sich nicht einschließen wolle.

Die Forderungen, die Abends an den Rektor gestellt wurden - unter anderem eine Erhöhung der Zahl der Studentenvertreter im Hochschulsenat von bisher 4 von 38 - sollten nach letzten Informationen noch vertieft und herausgearbeitet werden. Viktor Kilinski, Student an der Universität Heidelberg, und einer der Anwesenden, berichtete, dass die Besetzung deswegen vorgenommen wurde, weil der Rektor nicht auf die vorgetragenen Forderungen eingegangen sei. Er habe den Eindruck gehabt, der Rektor hätte geglaubt, es gehe den Studenten nur um einen Medienwirksamen Auftritt. "Es geht uns aber um die Sache", so stellte er klar. Von Seiten des Rektors wurde noch keine Stellungsnahme erhalten.
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