Erfurt Soli-Demo in Giessen
Etwa 60 Menschen demonstrieren wegen der Räumung des besetzten Hausese in Erfurt am frühen Samstagnachmittag durch die Giessener Innenstadt.
Am frühen Samstagnachmittag haben sich auf dem Giessener Elefantenklo knapp 60 Leute eingefunden, um ihre Solidarität mit den geräumten Hausbesetzer_innen in Erfurt kundzutun. Es gab einen lautstarken Demozug, der in einer kleinen Runde über die Südanlage und den Berliner Platz in die Innenstadt führte. In der Fußgängerzone, im Seltersweg, gab es einen Redebeitrag, der nochmal genauer auf die Situation und die Geschichte um das Topf und Söhne-Squad einging. Zurück am E-Klo wurde die Demo nach etwa 40 Minuten aufgelöst.
Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!
Freiräume erkämpfen und verteidigen – solidarische Grüße aus Mittelhessen!
Unten noch ein paar Bilder; und – werte Schlaumeier – den fehlenden Buchstabe haben wir auch schon vermisst….
Kein Tag ohne Autonomes Zentrum!
Freiräume erkämpfen und verteidigen – solidarische Grüße aus Mittelhessen!
Unten noch ein paar Bilder; und – werte Schlaumeier – den fehlenden Buchstabe haben wir auch schon vermisst….
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
war spontan
Flugblatt
Solidarität mit den Besetzer_innen in Erfurt!
Die Räumung des besetzen Hauses
Nachdem am 3. April von einer Richterin des Landgerichtes Erfurt ein Räumungstitel gegen vermeintliche Bewohner_innen des Besetzten Hauses ausgesprochen war, wurde dass seit 8 Jahren besetzte Haus am 16.4. in den Morgenstunden von mehreren Einsatzhundertschaften, Sondereinsatzkommandos, Hubschraubern und schwerem Gerät geräumt. Die willigen Vollstrecker_innen setzten sich mit Tränengas und Schlagstöcken gegen eine Sitzblockade und einbetonierte Besetzer_innen „zur Wehr“.
40 - 60 Besetzer_innen wurden von den Schergen unter Vorwurf des Landfriedens - und Hausfriedensbruch vorläufig festgenommen. Bis jetzt ist unklar, wie viele Aktivist_innen bei dem Überfall verletzt wurden.
Das Projekt
Am 12.4.2001 wurde das ehemalige Firmengelände von Topf&Söhne in Erfurt besetzt. Topf&Söhne produzierte während der Zeit des Nationalsozialismus die Öfen für die Krematorien von Konzentrations– und Vernichtungslagern wie Buchenwald und Auschwitz. Die Auseinandersetzung mit Mittäter_innenschaft der Firma Topf&Söhne während des NS war den Besetzer_innen von Anfang an ein großes Anliegen. So gab es z.B. Führungen über das Gelände und Infoveranstaltungen, die wesentlich dazu beitrugen, dass heute wenigstens das Verwaltungsgebäude der Firma Top&Söhne erhalten bleiben soll, um als Gedenkstätte zu dienen. Die Firma ist damit eines der bedeutendsten Beispiele für die Beteiligung der zivilen Industrie am Holocaust. Der momentane Abriss eines großen Teils des Firmengeländes fördert das Vergessen darum, wie sehr sich die normale deutsche Bevölkerung am Holocaust beteiligt hat.
Neben der Möglichkeit für Soli-Veranstaltungen, politische Projekte und Kampagnen, Bandproberäume, ein Büro, Wohnräume, künstlerische Aktivitäten und einem Lesecafé, einem Bauwagenplatz, Konzert- und Partyräume, Kino, einem Umsonstladen, Werkstätten, einem Sportraum und einer „Küche für alle“, war das besetzte Haus Erfurt, das einzige besetzte soziale Zentrum mit solch einer Fülle an Möglichkeiten in Erfurt. Dies stellte einen Versuch dar, einen Raum entgegen kapitalistischer Verwertungslogik, Konsumzwang und Ausgrenzung zu schaffen.
Über sieben Jahre wurde eine Menge Kraft, Phantasie und Träume in diesen Ort gesteckt und ein soziokulturelles Zentrum mit breiter Ausstrahlung geschaffen. Von Seiten der Stadtverwaltung gab es vor der Räumung nur ein einziges Angebot für ein Ersatzobjekt, welches viel zu klein war. Nach der Ablehnung des Objektes brach die Stadt die Verhandlungen ab. Die Besetzer_innen bemühten sich seit Längerem selbst um alternative Räumlichkeiten. Zwei Objekte wurden besetzt und beide von der Polizei sofort geräumt.
Der Kontext
Besetzte Häuser und andere als Freiräume deklarierte Orte können immer seltener verteidigt oder geschaffen werden. Projekte, die nicht resignieren, da es kein „Richtiges Leben im Falschen“ gibt und das Konkurrenzdenken, das ein kapitalistisches System mit sich bringt grundsätzlich ablehnen, sehen sich einer zunehmenden Opposition gegenüber. In Marburg ist in diesem Kontext das Collegium Gentium, die Biegenstraße und die Besetzung der Frauenklinik zu nennen, Gießen verlor mit der Südanlage einen Freiraum. Zur Durchsetzung der kapitalistischen Verwertungslogik auf alle Lebensbereiche gehört dann eine ordentliche und saubere Stadt, ohne herumlungernde Subkulturen die beim Konsumieren stören; nicht nur in Erfurt, sondern auch in Gießen und Marburg deutlich an einem Freiwilligen Polizeidienst, der für Sicherheit-Ordnung-Sauberkeit sorgt oder an Alkoholverboten auf öffentlichen Plätzen. Die Kriminalsierung und Pathologisierung all derer, die den deutschen Ordnungssinn irritieren, wird durch großflächige Kameraüberwachung vorangetrieben.
Mitwirkungspflicht und die Einsicht, eigene Bedürfnisse zurückzustellen, werden weltweit als unausweichliche Folgen der kapitalistischen Globalisierung gepredigt. Einem Leben in Formen von selbstentwickelter Kollektivität soll zugunsten des Systems ebenso abgeschworen werden wie individuellen Freiheiten oder kommerziell nicht verwertbarer Glückserfüllung. Wer aus dieser Selbstunterwerfungsspirale ausschert, hat seine Rechte zunehmend verspielt und wird zum Feind der Gesellschaft erklärt.
Wir sind wütend und werden es uns nicht nehmen lassen unsere Bedürfnisse zu artikulieren. Wir werden uns weiter kollektiv organisieren, uns Räume nehmen und unsere Freiheiten erkämpfen!!!
Wir nehmen diese Angriffe auf linke Strukturen und Selbstorganisationen nicht tatenlos hin.
Her mit dem schönen Leben!
Solidarität mit den Besetzer_innen in Erfurt!
Infos: http://haendeweg.blogsport.de
PS: wer ist denn so bescheurt und meldet sich mit foto in irgendeinem unseriösen forum an? kannste ja gleich zu studivz gehen...
Inhaltliche
Anquatschversuche in Erfurt
Seit aufmerksam (aber nicht paranoid) und meldet euch bei der Roten Hilfe, wenn ihr von den Behörden angesprochen werdet.
http://sabotnik.blogsport.de/2009/04/19/anquatschversuche-in-erfurt/
Soli Dresden
Vermutlich als Reaktion auf die gewaltsame Räumung des seit acht Jahren besetzten Topf & Söhne Geländes in Erfurt wurde in der Nacht auf Sonntag das Polizeirevier Dresden-Neustadt angegriffen und zwei Polizeifahrzeuge beschädigt. Bei der Räumung in Erfurt waren in den frühen Morgenstunden des 16. Aprils mehrere Personen von vermummten Einsatzkräften der Polizei verletzt und festgenommen worden. Seitdem kam es in Erfurt und in einer Reihe von anderen Städten zu Solidaritätsaktionen, um auf die zunehmende Zerstörung alternativer Freiräume aufmerksam zu machen.
http://www.addn.me/news/dresden-angriff-auf-polizeirevier/#more-1675
Hausbesetzung als Protestaktion
Unbekannte haben in der Nacht zum Freitag ein leer stehendes Gebäude auf der Hoyerswerdaer Straße 35, Neustadt, besetzt und Transparente an der Fassade angebracht. Anwohner riefen die Polizei, als sie die Jugendlichen mit Kerzen im Haus bemerkten. Als die Polizei um 23 Uhr kam, waren die Unbekannten verschwunden. Die Besetzung soll eine Protestaktion gegen die Räumung eines seit acht Jahren besetzten Hauses in Erfurt gewesen sein, teilten die Besetzer mit. Sie haben erst im März kurz ein Haus auf der Hechtstraße besetzt, um sich für soziokulturelle Freiräume einzusetzen. Weitere Aktionen sollen folgen, kündigten sie an.(lex)
http://www.addn.me/news/hausbesetzung-als-protestaktion/
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
forum für mittel-nord hessen — ich
wald — grunz
danke indy — bikini kill
Danke Indy — le tigre
@ war spontan 18.04.2009 — ehrlich bleiben
scheiss internetrevolutzer — boah