Solidemo auch in Hamburg

trial//error 17.04.2009 12:53 Themen: Freiräume Repression Soziale Kämpfe
Nachdem auf einer VV in der Roten Flora gemeinsam beschloßen wurde, es als sinnvoll und wichtig zu erachten, gerade am Tag der Räumung die Besetzer_innen aus Erfurt auch hier in Hamburg zu unterstützen, gingen die ca. 80 Menschen auf die Strasse um gemeinsam ihre Solidarität mit dem geräumten Haus in Erfurt auf dem ehemaligen Topf&Söhne Gelände auf die Strasse zu tragen.
Nachdem auf einer VV in der Roten Flora gemeinsam beschloßen wurde, es als sinnvoll und wichtig zu erachten, gerade am Tag der Räumung die Besetzer_innen aus Erfurt auch hier in Hamburg zu unterstützen, gingen um ca 20 Uhr die anwesenden ca. 80 Menschen auf die Strasse um gemeinsam ihre Solidarität mit dem geräumten Haus in Erfurt auf dem ehemaligen Topf&Söhne Gelände auf die Strasse zu tragen.

Nach ca. 100 Meter wurde die Demo von den Schergen aufgestoppt. Die Versuche eine angemessene Route durch St. Pauli bis hin zu den ehemaligen besetzten Häusern in der Hafenstrasse durchzusetzen, wurden aufgrund der "Gefahrenprognose" die auf den gestrigen Ereignissen in der Schanze zu basieren schien, von den Cops verboten.
Auch das Passieren der Wache in der Lerchenstaße, die sich immer wieder durch besonders gewalttäiges Verhalten gegenüber Festgenommenen einen Namen machen, wurde untersagt, und lediglich die übliche Runde über Schulterblatt - Schanzenstrasse - Altonaer Strasse und zurück zur Flora wurde genehmigt.
Nach kurzer Überlegung ob die Reaktion daruf sein sollte die Demonstration aufzulösen um sich diesen Schikanen nicht zu beugen, entschied die Mehrheit der anwesenden Aktivist_innen dass sie es als wichtiger empfanden auf dieser kurzen Strecke Öffentlichkeit herzustellen. Insofern wurde die Route angenommen und verlief trotz Präsenz von Wasserwerfern, BFE und Hundertschaft weitgehend ohne Angriffe seitens der Staatsmacht.

Es wurden Flyer an Bürger_innen entlang der Demo verteilt, die die Räumung, wie auch die politisch-soziokulturelle Wichtigkeit des besetzten Hauses in Erfurt thematisierten.


Gegen Macker und Sexisten
Fight the power! Fight the system!

Für mehr emanzipative, selbstverwaltete Freiräume statt kapitalistischer Verwertungslogik!
Solidarität mit den Erfurter Besetzer_innen!
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Ergänzungen

Solidarität mit den Besetzer_Innen in Erfurt!

autonome gruppen aus hamburg 17.04.2009 - 13:04
Solidarität mit den Besetzer_Innen in Erfurt! Deutschland zerscheppern!

Nachdem am 3. April von einer Richterin des Landgerichtes Erfurt ein Räumungstitel gegen vermeintliche Bewohner_Innen des Besetzten Hauses ausgesprochen war, wurde dass seit 8 Jahren besetzte Haus heute am 16.4. in den Morgenstunden von mehreren Einsatzhundertschaften, Sondereinsatzkommandos, Hubschraubern und schwerem Gerät geräumt. Dabei setzte die Cops auch Räumpanzer und Tränengas ein.
Solidarität mit den Besetzer_Innen in Erfurt! Deutschland zerscheppern!

Nachdem am 3. April von einer Richterin des Landgerichtes Erfurt ein Räumungstitel gegen vermeintliche Bewohner_Innen des Besetzten Hauses ausgesprochen war, wurde dass seit 8 Jahren besetzte Haus heute am 16.4. in den Morgenstunden von mehreren Einsatzhundertschaften, Sondereinsatzkommandos, Hubschraubern und schwerem Gerät geräumt. Dabei setzte die Cops auch Räumpanzer und Tränengas ein.

40 - 60 Besetzer_Innen die sich zum Teil im Haus einbetoniert hatten wurden von den Schergen unter Vorwurf des Landfriedens - und Hausfriedensbruch vorläufig festgenommen. Im Laufe des Nachmittags wurden mehrere Genoss_Innen dem Haftrichter vorgeführt. Bis jetzt ist unklar wieviele Aktivist_innen bei dem Überfall der Schergen verletzt wurden.

Seit dem 12.4.2001 war das ehemalige Firmengelände von Topf&Söhne in Erfurt besetzt.
Diese produzierte während der Zeit des Nationalsozialismus die Öfen für die Krematorien von Konzentrations – und Vernichtungslagern wie Buchenwald und Auschwitz. Die Auseinandersetzung mit der Rolle und Mittäter_Innenschaft der Firma Topf&Söhne während des NS war den Besetzer_Innen von Anfang an ein grosses Anliegen. So gab es z.B. Führungen über das Gelände und Infoveranstaltungen, die wesentlich dazu beitrugen, dass heute wenigstens das Verwaltungsgebäude der Firma Top&Söhne erhalten bleiben sollte um als Gedänkstätte zu dienen.

Neben der Möglichkeit für Soliveranstaltungen, politische Projekte und Kampagnen, Bandproberäume, ein Büro, Wohnräume, künstlerische Aktivitäten und einem Lesecafe, einem Bauwagenplatz, Konzert- und Partyräume, Kino, einem Umsonstladen, Werkstätten, einem Sportraum und einer „Küche für alle“, war das besetzte Haus Erfurt, das einzige besetzte soziale Zentrum mit solch einer Fülle an Möglichkeiten in Erfurt. Dies stellte einen Versuch dar, einen Raum entgegen kapitalistischer Verwertungslogik, Konsumzwang und Ausgrenzung zu schaffen.
Die Botschaft, dass es den Herrschenden in diesem Kontext auch immer um einen grundsätzlichen Angriff auf linke Strukturen und Selbstorganisationen geht, ist angekommen. Wir nehmen diese Angriffe nicht tatenlos hin.

Mitwirkungspflicht und die Einsicht, eigene Bedürfnisse zurückzustellen, werden weltweit als unausweichliche Folgen der kapitalistischen Globalisierung gepredigt. Einem Leben in Formen von selbstentwickelter Kollektivität soll zugunsten des Systems ebenso abgeschworen werden wie individuellen Freiheiten oder kommerziell nicht verwertbarer Glückserfüllung. Gegenüber den politischen Verhältnissen wird eine Bussfertigkeit eingefordert, die widerspruchslose Demut und Unterwerfung verlangt. Wer aus dieser Selbstunterwerfungsspirale ausschert, hat seine Rechte zunehmend verspielt und wird zum Feind der Gesellschaft erklärt.

Wir sind wütend und werden es uns nicht nehmen lassen unsere Bedürfnisse zu artikulieren. Wir werden uns weiter kollektiv organisieren und uns die Räume nehmen, die wir brauchen!!

Linke Freiräume statt kapitalistischer Verwertungslogik- Solidarität mit Rigaer 94, Bauwagenplatz Schwarzer Kanal, New York im Bethanien - Berlin, des Tanneries in Dijon und vielen weiteren bedrohten Projekten weltweit!

Solidarität mit den Besetzer_Innen in Erfurt! Freilassung aller Gefangenen! Einstellung der Verfahren! Her mit den Häusern! Nie wieder Deutschland!

Infos:  http://haendeweg.blogsport.de ,  http://wba.blogsport.de

autonome gruppen aus hamburg

Fotos Demo Hamburg

Rote Flora 17.04.2009 - 13:40
Fotos

waren später dann 180-200 Leute

Conny 17.04.2009 - 14:56
gezählt in der Schanzenstraße

Netplosiv berichtet:

Surfer 20.04.2009 - 15:02
Randale nach Straßenfest im Schanzenviertel

In der Nacht zum Sonntag haben Autonome und gewaltbereite Jugendliche im Hamburger Schanzenviertel nach einem weitgehend ruhigen Straßenfest randaliert. 18 Personen wurden verletzt, darunter 11 Polizeibeamte.

Bis zum frühen Sonntagmorgen nahm die Polizei 39 Unruhestifter vorläufig fest, 19 Menschen wurden in Gewahrsam genommen, teilten die Beamten mit.

Die Randalierer warfen Ladenfenster mit Steinen ein, errichtete Barrikaden aus Müllcontainern und Unrat.

Insgesamt musste die Feuerwehr 13 Kleinbrände löschen. Unter anderem brannten ein Fahrzeug, eine Telefonzelle und ein Toilettenhäuschen. Zudem seien Polizisten, Passanten und vorbeifahrende Autos mit Steinen und Flaschen beworfen worden. Nach Angaben eines Augenzeugens löste die Polizei das Straßenfest auf und räumte Teile des Stadtteils.

950 Polizisten waren im Einsatz. Die Beamten setzten Schlagstöcke ein und rückten mit Wasserwerfen an, um nach eigenen Angaben die Feuer zu löschen. Ein Augenzeuge berichtete, die Wasserwerfer seien auch gegen Menschen eingesetzt worden.

Bereits in den vergangen Jahren war es bei dem Straßenfest zu Ausschreitungen gekommen. Im letzten Jahr waren sieben Angehörige der Linken Szene und acht Beamte leicht verletzt worden. Die Polizei hatte 38 Randalierer vorläufig festgenommen.


Artikel auf:  http://netplosiv.com/hamburg-randale-nach-strassenfest-im-schanzenviertel-200818415

"Die Welt" weiß zu berichten:

Leser 20.04.2009 - 15:05
Pöbelei statt Dialog: Bezirkspolitiker geohrfeigt

Polizeischutz in einem Restaurant nötig - Senator Ahlhaus: "Rechtsstaat lässt sich nicht auf der Nase herumtanzen"

Eine Ohrfeige für den Altonaer CDU-Bezirkspolitiker Tim Schmuckall war der Höhepunkt eines bizarren Mittwochabends im Schanzenviertel, bei dem etwa 100 Protestierer einen Feind suchten und letztendlich doch die Falschen trafen: Denn alle betroffenen Politiker betonten ausdrücklich, sie würden für die Planung des autonomen Straßenfestes im September den Dialog suchen. Die Protestierer befürchteten allerdings strengere Reglementierungen. Wie berichtet, spritzten die Störer mit Wasser, hielten Plakate hoch und bestiegen die Tische, als man sich zur Fest-Vorbesprechung im Jesus-Center versammelt hatte. Der Runde Tisch musste ergebnislos abgebrochen werden. Als sich eine gute Handvoll Bezirkspolitiker verschiedener Fraktionen dann zum Bier an den Außentischen eines Lokals im Schulterblatt zusammensetzte, half nur noch Polizeischutz.

"Ich bin jetzt noch auf 180", sagte Mark Classen (SPD), selbst einst langjähriger Bewohner der Sternschanze, am Donnerstag. "Wir wurden mit 'Haut ab! Haut ab!' bepöbelt, mit Wasser bespritzt und mit Kronenkorken beworfen. Eine Stunde mussten wir unter Polizeischutz in einem Restaurant ausharren, bis wir die Schanze verlassen konnten." Classen verglich die Aktion mit denen von Faschisten und verlangte vom Senat, Konsequenzen zu ziehen. Die "hirnverbrannten und verrohten Autonomen" hätten jeden Kredit verspielt, so Classen.

Sven Hielscher von der Altonaer CDU berichtete: "Die Brille meines Parteikollegen Tim Schmuckall ist kaputt. Wir wurden fälschlicherweise als Gegner identifiziert, obwohl wir doch ein Gesprächsangebot gemacht hatten. Unser Ziel ist nur eine ordnungsgemäße Durchführung des autonomen Festes. Es handelt sich bei den Angreifern wohl um einen kleinen Kreis von Autonomen, Menschen mit schlechter Kinderstube, die auch im Viertel nicht geduldet sind." Hielscher betonte, das Gesprächsangebot bestünde weiter, wenn auch nicht gegenüber dem "Schwarzen Block". Auch Rainer Doleschall, Sprecher des Bezirksamtes Altona, sagte: "Das Bezirksamt will den Dialog weiterhin, und auch in der Schanze gibt es ja noch einige, die das wollen." Die Altonaer Linke versteht hingegen schon die Einrichtung des Runden Tisches als "Angriff auf alles, was das Schanzenfest in den letzten 20 Jahren ausgemacht hat".

Keinerlei Verständnis für die Gewalttäter hat Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU): "Ob Rote Flora, Schanzenfest oder sonst ein Ort in Hamburg: Rechtsfreie Räume wird es in Hamburg nicht geben, solange ich Innensenator bin. Die Polizei wird mit aller rechtsstaatlichen Konsequenz gegen Straftäter und Störer vorgehen. Gewissen Kreisen geht es allein darum, den Staat zu provozieren. Ich sage klipp und klar: Der Rechtsstaat wird sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen."

In der Schanze könne man nicht von einer Befriedung ausgehen, stellt SPD-Innenexperte Andreas Dressel fest. Eine Subkultur könne es im Schanzenviertel geben, aber keine rechtsfreien Räume. Es dürfe nicht zu einer Gewalteskalation kommen. Es könne sein, dass die Protestler erst einmal nur "die Muskeln spielen lassen" wollten. Die Innenbehörde mahnt Dressel, auf "Säbelrasseln" zu verzichten, um nicht unnötig zu provozieren.

Nachzulesen auf:  http://www.welt.de/die-welt/article3570110/Poebelei-statt-Dialog-Bezirkspolitiker-geohrfeigt.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 8 Kommentare an

flyer — ho

hmmm — hmmm

:) — -

Demo am Sa. ab 11Uhr in HH — Wer brauch schon Bildung...!?

Anzahl — Tante Rudi

@hmmm — krass!