Solidemo durch Kreuzberg

Autonome Anarchistin 16.04.2009 23:53 Themen: Freiräume Repression
Kurzer unfertiger Demobericht aus Berlin-Kreuzberg! Seid Nachmittag war Kreuzberg voller Polizei und PMS. Doch es wurde Solidarität mit Erfurt gezeigt, durch SO36.
In Solidarität mit den geräumten in Erfurt fand heute eine Solidaritätsdemonstration mit ca 70 Leuten statt. Es ging vom Engeldamm los, wurde auf der Köpenickerstraße zwischen Bethaniendamm und Manteuffelstraße von der 12. EHU eingekesselt jemandes wurde verhaftet. Die Demo ging dann kurz nach 22 Uhr weiter durch Kreuzberg.

Es ging Manteuffelstraße runter: "Miete verweigern - Kündigung ins Klo - Häuser besetzten sowieso!", "One solution Revolution!", "Anticapitalista!", "Libertad! Anarchia Total!" "Die Häuser denen die drin wohnen!", "Nach der besetzung ist vor der Besetzung, für mehr Staatszersetzung!", "Wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen!", "Hoch die Anti-Nationale Solidarität!", Sprüche die sich explizit um Erfurt drehten, Anti-Bullen-Sprüchen und Sprüche die Aufforderten mit zu gehen. Die Kiezumfelde reagierten relativ zustimmend. Die Bullen waren genervt und es wurden die ganze Zeit Sprüche gerufen.

Am McDoof wurden Anti McMurder-Sprüche gerufen. Auf die Wiener rüber zur Reichenberger und dann weiter zum Kotti (23 Uhr). Es gab ein Fronttransparent und die Demmo lief im Wanderkessel. Die Polizei lief fast schon in den Ketten mit so dicht sind sie gelaufen...
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Ergänzungen

Vielmehr Leute, sehr kämpferisch (all Black)

auch Anarchist 17.04.2009 - 00:07
Viele 4-5 Grüppchen hatten anfangs kein Bock auf die Repression und sind erst gar nicht mitgelaufen. Es werden schon so über 200 da gewesen sein auf der Demonstration selber, die sehr kämpferisch war, waren ca 70 bis 100 Leute.

Für alle die nicht wissen wo Kreuzberg ist: In Berlin!

...

strangerinthistown 17.04.2009 - 00:10
Also es waren wohl doch mehr als 70 Leute. Ich tippe mahl so auf 100 bis 120, zunindestens
auf dem Mittelteil der Strecke...

Noch mehr Demosprüche

SquattA 17.04.2009 - 00:34
Es wurde auch in Sprech-Chöre bezug auf die Liebig und die Rigaer genommen "One Struggle - One Fight!"

Jedes Projekt zählt

Autonomer Anarchist 17.04.2009 - 00:43
Jedes Projekt in Berlin und anderswo zählt. Es sollte mal bedacht werden das sozusagen nicht-öffentlich mobilisiert wurde. Die hämischen Kommentare, soviele Projekte usw. und soo wenig Leute blenden aus, das für so kurze Zeit so wenig gekommen sind. Es waren trotzdem viele Leute da, die keinen Bock darauf hatten mit der Repression und deshalb nicht in den Wanderkessel rein sind.

Außerdem war es eine total kurze Mobilisierungszeit und es gibt noch mehr Sachen in Berlin, wie die "Venceremos-Veranstaltung" u.a.. Zu den 70 Leuten ist zu sagen, daß es eh nur Einschätzungen sind. Die Leute die da waren haben sich die Seele aus dem Leib gebrüllt und sind trotz des übertrieben Vor erster MAI-lichen Polizei-überaufgebots ziemlich besonne geblieben und haben sich nicht provozieren lassen, solange ich da war.

Es gab auch eine leichte Fluktuation (Leute gingen andere kamen). Die Zivis drehten mal völlig am Rad (ständig und überall mit Auto). Die Polizei hat wohl Angst oder wie heute auf der Demo gerufen "Viva la Revolucion!"

fotos

. 17.04.2009 - 01:07
hab hier fotos von der Demo gefunden:

 http://www.flickr.com/photos/kietzmann/sets/72157616798786449/

Gescheitertes Konzept

Umhergeirrter 17.04.2009 - 11:38
Einer der Hauptgründe für die geringe Beteiligung gestern dürfte wohl die wenig sinnvolle Idee gewesen sein, weder Ort noch Zeitpunkt für die Aktion öffentlich zu machen. Dass die Bereitschaft auch bei nicht organisierten Leuten groß war, an einer Spontanaktion teilzunehmen, haben die vielen Anfragen auf Indymedia bewiesen. Wenn dann aber vor dem Südflügel des Bethanien nichts zu sehen ist, und die Demo 2,5 Stunden später an einer anderen Stelle losgeht, dann ist man Leute wie mich halt wieder los. Herzlichen Dank.

Das Kalkül, man könnte sich so einen Vorsprung vor den Bullen sichern ist offensichtlich auch nicht aufgegangen. Hat denn ernsthaft jemand geglaubt, die Cops hätten keine Augen im Kopf? Die Einzigen, die verwirrt wurden waren potenzielle Demoteilnehmer. Und zu behaupten, die geringe Beteiligung läge an der Repression ist ja auch Blödsinn. Da wollten bestimmt noch gaaanz viele Andere mitlaufen, die haben dann aber vor Ort festgestellt, dass überraschenderweise Polizei da ist und sind dann wieder nach Hause gegangen. Konnte ja keiner mit rechnen. Na klar.

In anderen Städten funktionieren solche Soliaktionen übrigens auch mit öffentlicher Ansage...

Die CDU heizt ein

http://www.taz.de 21.04.2009 - 22:11
Die Union denkt laut über ein Demonstrationsverbot am 1. Mai in Berlin-Kreuzberg nach. Anlass sind die zunehmenden Brandanschläge auf Autos und ein mysteriöses Plakat.

Die einen zünden Privatautos an, andere rufen dazu auf, Polizeifahrzeuge zu zerstören - und die CDU zündelt mit der Forderung nach einem Demonstrationsverbot kräftig mit. So stellt sich in Berlin zwei Wochen vor dem 1. Mai die Gemengelage dar. Innensenator Ehrhart Körting (SPD) teilte indes mit: "Ein Demonstrationsverbot kommt nicht in Frage". Für den Innenpolitiker der Linkspartei, Udo Wolf, ist klar: "Ein Demoverbot würde Randale bedeuten."

Seit Jahresbeginn sind in Berlin 40 Brandanschläge auf Autos verübt worden. Im ganzen Vorjahr waren es 68. Als Reaktion auf die "besorgniserregende Anzahl" der Brandanschläge habe Körting die Polizei zu erhöhter Wachsamkeit aufgefordert, sagte seine Sprecherin Nicola Rothermel. Für Körting seien es "unpolitische Einzeltäter mit psychopathischer Neigung".

In Neukölln sind unterdessen Aufrufe mit der Forderung aufgetaucht, Polizeiautos zu zerstören. Aufgemacht ist das Poster mit den Fotos von vier Männern. Darüber steht: "Von Polizeibeamten ermordet". Zu den Abgebildeten gehören der in der Silvesternacht von einem Polizisten erschossene Autoknacker aus Neukölln, Dennis J., und der 2001 in Genua beim G-8-Gipfel von einem Carabiniere getötete Carlo Giuliani. Nicht nur in Sicherheitskreisen wird über die Herkunft der Plakate gerätselt. Vielleicht handele es sich um eine Art "Proll-Antifa" oder "Autonome Hiphop-Antifa", spekuliert der innenpolitische Sprecher der Grünen, Benedikt Lux, angesichts der ungewöhnlichen Machart.

Plakat und nicht abreißende Brandanschläge ließen die CDU am Montag von einer neuen Qualität von Gewalt sprechen. Innensenator und Polizeipräsident würden "das Potenzial der Linken" verharmlosen und sich wegducken. Da "mit Sicherheit" zu erwarten sei, dass aus der Demonstration am 1. Mai heraus Gewalttaten begangen würden, sei ein Demonstrationsverbot zu prüfen, so die Forderung des innenpolitischen Sprechers der CDU, Robbin Juhnke. Am Montag im Innenausschuss will Juhnke Auskünfte über die Polizeitaktik am 1. Mai verlangen.

Der einzige Innensenator, der es je gewagt hat, eine Kreuzberger 1.-Mai-Demo zu verbieten, war der CDU-Politiker Eckart Werthebach im Jahr 2001. Die Reaktion darauf waren heftige Straßenschlachten. Erst die rot-rote Koalition hat in den Folgejahren dafür gesorgt, dass sich Polizei und Kreuzberger Bevölkerung die Hand reichten und der 1. Mai Stück für Stück befriedet worden ist.

Es gebe überhaupt keinen Grund, von der Deeskalationsstrategie abzuweichen, sind sich SPD und Linkspartei einig. Gewalttaten aus den Demos heraus kämen zudem schon lange nicht mehr vor, belehrt Udo Wolf die CDU. Auch die brennenden Autos seien kein Indiz für einen Rückfall in alte 1.-Mai-Zeiten, ist der Grüne Lux überzeugt. Die Militanten würden sich im Vorfeld austoben, weil es am 1. Mai wegen der hohen Kontrolldichte durch die polizeilichen Überwachungskameras "nichts mehr zu holen gibt", vermutet Lux.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 15 Kommentare an

jede soli zählt — autonomer anarchist

Irgendwann — Bert

Schade — Marco

Hail to the — mighty Telefonkette!

Konzept... — Berliner_in

wanderkessel — handgemenge

gähn — gähn

... — ...