FFM: Antinationaler Block erfolgreich!!!!

rosa quitsche entchen 29.03.2009 04:07 Themen: Antifa Soziale Kämpfe
Fast 2.000 Teilnehmer im antinationalen und sozialrevolutionären Block/ Rede von Oskar Lafontaine massiv gestört
Ungefähr 2.000 Menschen nahmen heute am sozialrevolutionären und antinationalen Block teil. Dieser führte ab der Bockenheimer Warte den Zug der Großdemonstration in Frankfurt „Wir zahlen nicht für eure Krise“, zu der zahlreiche Gewerkschaften, Verbände und Parteien mobilisiert hatten, an.

Die hohe Teilnehmenerzahl des sozialrevolutionären und antinationalen Blocks zeigt, dass immer mehr Menschen, radikalere und konsequentere Lösungen für die aktuelle Weltwirtschaftskrise unterstützen. Wir merken, dass immer mehr Leute, unserem Aufruf 'alles muss man selber machen' Folge leisten und sich nicht mehr nur mit staatstreuen Parolen zufrieden geben,

so Hertha Barwich, Sprecherin der Freien ArbeiterInnen Union (FAU).

Es war seit vielen Jahren der größte sozialrevolutionäre Block im Rahmen einer solchen Großveranstaltung, dass lässt für die kommenden Proteste hoffen.

Verschiedene autonome und antifaschistische Gruppen, die Basisgewerkschaften Freie ArbeiterInnen Union (FAU) und Industrial Workers of the World (IWW), sowie Ökolinx hatten unter dem Motto "Staat, Nation, Kapital, Scheiße. Für die soziale Revolution!" zur Beteiligung aufgerufen.

Ein massives Polizeiaufgebot begleitete die Demonstration, trotzdem blieben größere Zwischenfälle am lautstark und kraftvoll auftretenden antinationalen und sozialrevolutionären Block, am dem auch eine Sambaband teilnahm, aus.

Mit dem Block auf der Großdemonstration wollten die Linksradikalen, wie sie in verschiedenen Redebeiträgen und auf Transparenten betonten, emanzipatorische Alternativen zu den „staatstragenden und nationalistischen Krisenlösungsstrategien von Linkspartei und DGB-Gewerkschaften“ aufzeigen. Eine linke Antwort auf die Wirtschaftskrise müsse dagegen auf Selbstorganisation und Solidarität jenseits der Standort Deutschland-Debatte setzen.

Hertha Barwich, Sprecherin der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) erklärte dazu:

Wenn wir wirklich verhindern wollen, dass die Lösung der kapitalistischen Krise auf dem Rücken von ArbeiterInnen, Arbeitslosen und MigrantInnen ausgetragen wird, müssen wir uns selbst organisieren und dürfen nicht auf Hilfe von Oben warten. Statt, wie der DGB, in Gemeinschaft mit Staat und Kapital, die Verluste der Krise durch nationale „Rettungspakte“ auf die Lohnabhängigen abzuwälzen, setzen wir langfristig darauf, uns mit Streiks und Besetzungen den gesellschaftlichen Reichtum selber anzueignen.

Am Römerberg versuchte eine Polizeikette, den Block mit Fußtritten und Schlägen von einer Teilnahme an der gemeinsamen Abschlusskundgebung der Demonstration zu hindern. Aufgrund des entschlossenen Vorgehens der DemonstrantInnenen gelang dies jedoch nicht. Allerdings gab es hier einige leichte Verletzungen.

Die Rede von Oskar Lafontaine wurde dann von autonomen AntifaschistInnen und Linksradikalen unter Sprechchören wie "Flüchtlinge bleiben, Lafontaine vertreiben! und "Nie wieder Deutschland!" massiv gestört. Außerdem flogen vereinzelt Eier auf den Vorsitzenden der Linkspartei, der hinter Regenschirmen und Polizeischildern in Deckung ging. Da einige Linksparteimitglieder und DGB-Gewerkschafter die Rufenden verbal und körperlich angingen, kam es vereinzelt zu Rangeleien.

Sahra Brechtel, Sprecherin der autonomen antifa [f], erklärte zu der Aktion:

An Lafontaine zeigen sich deutlich die reaktionären Konsequenzen der Staatsfixiertheit weiter Teile der Linken. Sein Vorschlag, Auffanglager für MigrantInnen in Nordafrika aufzubauen, seine Beteiligung an der Abschaffung des Asylrechts, seine Zustimmung zu Folter und seine Hetze gegen „Fremdarbeiter“ ist der Versuch eine rassistische, nationalistisch und autoritäre Politik als Links auszugeben. Dass solchen reaktionären Positionen auf der Abschlusskundgebung Raum geboten wurde, war eine Provokation für alle linken und antifaschistischen Bewegungen und Basisorganisationen und hat eine entsprechende Antwort bekommen.

Der Aufruf, sowie weitere Informationen zu dem Block finden sich im Internet unter krise.blogsport.de
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Ergänzungen

Videos...

pfandpirat 29.03.2009 - 09:21
... von den Demos, der Dachaktion und der Eier-Tomate-Attacke gibt's hier:  http://rapidshare.com/files/214686637/Wir_zahlen_nicht_fuer_eure_Krise_.zip

Lafontaine-Rede ist eine Provokation

einfach Linksradikal 29.03.2009 - 12:54
Lafontaine-Rede ist eine Provokation
Presseerklärung des sozialrevolutionären und antinationalen Blocks auf der Krisendemo

Linksradikale Gruppen rufen zu sozialrevolutionärem und antinationalem Block bei der Krisendemo am 28.3 in Frankfurt auf Bei der geplanten Großdemonstration „Wir zahlen nicht für eure Krise“ am 28. März in Frankfurt, zu der zahlreiche Gewerkschaften, Verbände und Parteien mobilisieren, rufen verschiedene autonome und antifaschistische Gruppen, die Basisgewerkschaften Freie ArbeiterInnen Union (FAU) und Industrial Workers of the World (IWW), sowie Ökolinx zu einem „sozialrevolutionären und antinationalen Block“ auf.

Damit wollen sie, nach einer Mitteilung vom Freitag, emanzipartorische Alternativen zu den „staatstragenden und nationalistischen Krisenlösungsstratgien von Linkspartei und DGB-Gewerkschaften“ aufzeigen. Eine linke Antwort auf die Wirtschaftkrise müsse auf Selbstorganisation und Solidarität jenseits der StandortDeutschland-Debatte setzen.

Hertha Barwich, Sprecherin der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) erklärte dazu:

Wenn wir wirklich verhindern wollen, dass die Lösung der kapitalistischen Krise auf dem Rücken von ArbeiterInnen, Arbeitslosen und MigrantInnen ausgetragen wird, müssen wir uns selbst organisieren und dürfen nicht auf Hilfe von Oben warten. Statt, wie der DGB, in Gemeinschaft mit Staat und Kapital die Verluste der Krise durch nationale „Rettungspakte“ auf die Lohnabhängigen abzuwälzen, setzen wir langfristig darauf, uns mit Streiks und Besetzungen den gesellschaftlichen Reichtum selber anzueignen.

In diesem Zusammenhang kritisierte Sahra Brechtel, Sprecherin der autonomen antifa [f], den geplanten Auftritt des Linksparteivorsitzenden Oskar Lafontaine auf der offiziellen Abschlusskundgebung scharf:

An Lafontaine zeigen sich deutlich die negativen Konsequenzen der Staatsfixiertheit weiter Teile der Linken. Sein Vorschlag, Auffanglager für MigrantInnen in Nordafrika aufzubauen, seine Zustimmung zu Folter und seine Hetze gegen „Fremdarbeiter“ ist der Versuch, eine rassistische und autoritäre Politik als Links auszugeben. Dass solchen reaktionären Positionen auf der Abschlusskundgebung Raum geboten wird, ist eine Provokation für alle linken Bewegungen und Basisorganisationen und braucht eine entsprechende Antwort.

Der sozialrevolutionäre und antionationale Block trifft sich am 28.3. auf einer eigenen Auftaktkundgebung an der Senckenberanlage/Ecke Beethovenplatz und beteiligt sich dann an der Demonstration von der Bockenheimer Warte zum Römerberg. Der Aufruf, sowie weitere Informationen zu dem Block finden sich im Internet unter krise.blogsport.de Am Dienstag, den 24.3., findet um 20 Uhr eine Informationsveranstaltung des sozialrevolutionären und antinationalen Bündnisses im Koz an der Universität Frankfurt/Campus Bockenheim statt.

Fast 2.000 Teilnehmer im antinationalen und sozialrevolutionären Block/ Rede von Oskar Lafontaine massiv gestört Presseerklärung des antinationalen und sozialrevolutionären Blocks auf der Krisendemo am 28. März

Demo in Frankfurt

dabeiGewesen 29.03.2009 - 13:56
Impressionen von der Demo:

Bockenheimer Warte:
Ich bin an der Bockenheimerwarte gewesen. Es gab dort eine recht lahme Auftaktveranstaltung. Der sozialrevolutionäre-antinationale Block (so mit ca. 1000 Leuten) mit FAU, Antifa etc. hatte seine Auftaktkundgebung vor dem Senkenbergmuseum. Da waren auch 2 Israelfahnen zu sehen.
Der sozialrevolutionäre-antinationalen Block setzte sich in zuerst in Bewegung und bog in die Bockenheimer Landstraße ein. Er bildete somit die Spitze der Demo.
Es hat der Demoleitung gewaltig gestunken, dass sich der sozalrevolutionäre Block an die Spitze der Demo gesetzt hatte. Sie haben deshalb auch noch einige Zeit gewartet, bevor sie sich in Bewegung setzten, um einen gehörigen Abstand zwischen sich und den vorausziehenden antinationalen Block zu bilden. So haben sie durch ihre Ordner im geradezu Befehlston die eigenenen Leute angeheischt, sich hinter ihren Fronttransparent einzureihen.

So bildete sich zwischen den antinationalen Block und der folgenden Demo eine Lücke von ca. 100-200 m, welche zunächst nur von einigen wenigen Leuten aufgefüllt wurde. Dies ging so bis zum Opernplatz. Dort hatte die FAU eine kleine Zwischenkundgebung eingelegt, so das die beiden Demoteile wieder zusammen kamen. Die Demoroute selbst war große Scheiße gewesen. Es ging im wesentlichen durch leere Straßen und ein massives Polizeiaufgebot verhinderte jedwelche eigenmächtigen Änderungen der Route. Dort, wo tatsächlich Zuschauer waren, hatte die Polizei die Demo mit Absperrungen und dichten Polizeiketten großräumig von der Bevölkerung abgesperrt. Man kann daran erkennen, dass den Herrschenden sehr daran gelegen ist, einen möglichen spontanen Zulauf zur Demo zu vereiteln. Deshalb wurde auch die Hauptwache und die Zeil als Demoroute nicht zugelassen. Der Lafontaine ist zwar wegen seiner nationalen Aussagen zu recht ausgebuht worden, dass er aber mit Eiern beworfen wurde, war nicht so gut.

Hauptbahnhof:
Zuviel Gewerkschaftler, zu viele attac Leute, D. Linke sowie DKPler, die alle dadurch auffielen, dass sie Rezepte zur Sanierung des Kapitalismus erteilten. Hätte mir gewünscht, dass die Systemfrage ganz dezidiert proklamiert würde, jedenfalls von den Bühnensprechenden. Doch das ist von den Reformisten nicht zu erwarten. Auch ein Appell für einen Generalstreik sowie Besetzungsempfehlungen suchte man vergeblich. Einzeläußerungen lass ich mal Außen vor.
Einsamer "Höhepunkt", der Auftritt von Lafontaine, der wie man weiß, der recht fragwürdige Arzt am Krankenbett des Kapitalismus sein möchte.Er wurde minutenlang ausgebuht! Na das war doch was.
Schlecht übrigens auch, dass auf der Rednerbühne nur gewerkschaftsnahe und sonstige Reformfreunde zu Wort kamen, so als wenn alle Teilnehmer auf dieser Linie lägen, was nun mal nicht der Fall war. Schließlich war ein recht breites Spektrum an Politströmungen vertreten, eben alles was die Republik zur Zeit zu bieten hat.
Beeindsruckend allerdings die große Anzahl der Demonstranten, waren bestimmt über 20000, die in 2 großen Demonstrationszügen zum Römer hinzogen.

Ich selbst bin vom Hauptbahnhof losmarschiert und kann daher nur über diesen Zug berichten. Der Demozug, der sich ab Hauptbahnhof in Marsch setzte, wurde von der DKP angeführt. Dies hat mich doch sehr verwundert, weil von anderen Demos her seltenst bekannt. Auch war auffallend, dass sie, gemessen an ihrer Größe recht zahlreich vertreten war. Ich muß davon ausgehen, dass die Partei so ziemlich Jeden ihrer Mitglieder einsammelte und das wohl hessenweit, zumindest gilt dies wohl für das Rhein-Main-Gebiet.

Unterwegs sprachen im Bahnhofsviertel von einem Lautsprecherwagen mehrere Menschen, auch Gewerkschaftler, einer davon von der GEW. Die waren allesamt recht langweilig, ausgenommen eine Griechin sowie ein Schüler, dessen leidenschaftliche Rede, recht erfrischend und beeindruckend war. Lautstark forderte er weitere Kampfaktionen, die er kraftvoll abrundete, mit dem Satz, "das ist erst der Anfang".
Es ging an alle maßgeblichen Banken vorbei, wobei auffiel, dass die Dresner, - u. die Commerzbank besonders stark von Bullen bewacht waren. Dort filmten sie auch die Leute ab, wurden allerdings auch selbst zurückgefilmt.
Die songs auf der Rednerbühne auf dem Römer hatten mir noch am besten gefallen, dagegen gab`s eigentlich nix einzuwenden, abgesehen von einer jungen Frau am Schluß der Veranstaltung, die als Mitglied einer Montagsdemo Kinderliedlein sang. Das war dann auch für mich der Zeitpunkt, das Feld zu räumen.
Zuvor konnte ich am Römerbrunnen sehen, wie Justitia mit 2 roten sowie einer weiteren bunten Fahne bestückt wurde. Das gefiel mir schon. Zu beobachten war auch, wie ein Pappanzer in Brand gesetzt wurde, worüber sich irgendwelche Reformmenschen empörten. Ja, ja immer hübsch gesittet und auch artig sein.
Ach ja die Rednerbühne wurde wie stets üblich von Katinka Poensgen, so heißt sie wohl glaub ich,moderiert.
Kurze Zeit übrigens stand ein Lautsprecherwagen der FAU auf der Braubachstraße, wo ein Tonband eine politische Rede abspielte.Die war deutlich radikaler als die Reden auf dem Römer.

Redebeiträge:
Leni Breymaier (Vorsitzende Ver.di Baden-Württemberg)
 http://www.28maerz.de/fileadmin/user_upload/Kampagnen/casino/Aktionen/28maerz09/reden/Demo_Frankfurt_Rede_Leni_Breymaier.pdf

Jutta Sundermann (Koordinierungskreis Attac)
 http://www.28maerz.de/fileadmin/user_upload/Kampagnen/casino/Aktionen/28maerz09/reden/Frankfurt_Jutta_Sundermann_Demorede.pdf

Gerda Maler (No-NATO-Bündnis Baden-Baden und Strasbourg)
 http://www.28maerz.de/fileadmin/user_upload/Kampagnen/casino/Aktionen/28maerz09/reden/nonatoIL_Rede_28-3_endf.pdf


Berichte, Videos und Fotos:
anarchosyndikalismus:
 http://anarchosyndikalismus.org/action/krise2009/demo_ffm2009-03-28/index.html

Die.linke Frankfurt:
 http://www.linke-frankfurt.de/meldungen/eindrucksvolle-demonstration-gegen-krisenpolitik

FNP:
 http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.5711269.de.htm

FR:
 http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/?em_cnt=1702647&


Graswurzel:
 http://www.graswurzel.tv/index.php?flv_id=65

HR:
 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_36671170
 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_36671170&seite=1&gallery=1&mMediaKey=mediathek_36674438&jm=1&jmpage=1
 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?key=standard_document_36671170&seite=1&jmpage=1&type=v&rubrik=36082&jm=1&mediakey=fs/hessenschau/20090328_hs_grossdemo

Indymedia:
 http://de.indymedia.org/2009/03/245422.shtml

stattweb:
 http://www.stattweb.de/baseportal/NewsDetail&db=News&Id=4879

Youtube:
 http://www.youtube.com/watch?v=2fuARLmj4OA
 http://www.youtube.com/watch?v=NHir6W8NEHE
 http://www.youtube.com/watch?v=qPSOocx0Ai4
 http://www.youtube.com/watch?v=heVFo-yokNI



Tausende demonstrieren gegen Krisenpolitik

DDP-Meldung 29.03.2009 - 15:24

Eine notwendige Richtigstellung

Frank'N'Furter 29.03.2009 - 15:37
In einem der Kommentare wird behauptet, es habe der Demoleitung gewaltig gestunken, dass der sozialrevolutionäre Block die Spitze des Zuges aus Bockenheim gebildet habe. Das ist sachlich falsch. Es gab in Bockenheim ein Gespräch zwischen dem Demoanmelder, einem Vertreter des sozialrevolutionären Blocks und der Polizei, indem die vereinbart wurde, dass der sozialrevolutionäre Block die Spitze des Zuges aus Bockenheim bilden soll. Die Polizei nahm das übrigens zum Anlass, am Opernplatz den Versuch zu unternehmen, den sozialrevolutionären Block mit seinen 2.000 TeilnehmerInnen vom nachfolgenden Rest des Demozuges abszuschneiden. Den DemoteilnehmerInnen ist es aber gelungen, dieses Manöver zu verhindern. Ein kleiner Zusatz übrigens noch in Bezug auf das Gejammere wegen der Störung der Rede von Lafontaine. Es ist bezeichnend, dass praktisch niemand der Leute, die sich über diese Störung aufregen, auch nur mit einem einzigen Wort darauf eingehen, was der Grund hierfür war. Angesichts der Krise scheinen es manche Leute ganz normal zu finden, dass man mit Leuten gemeinsame Sache macht, die in ihren Veröffentlichungen und ihrem politischen Handeln zutiefst ausländerfeindliche und national-sozialdemokratische Einstellungen an den Tag legen. Die Linkspartei ist im Demobündnis wiederholt gebeten worden, einen anderen Sprecher als Lafontaine zu nominieren, hat aber aus wahltaktischen Gründen darauf beharrt, auf den beiden Demos in Berlin und Frankfurt/Main ihre Spitzenkandidaten an den Start zu schicken. Dass viele AntirassistInnen dies im Falle Lafontaines nicht einfach hinnehmen würden war bekannt.

Rede beitrag von AKU-Wiesbaden

AKU 29.03.2009 - 15:44

Rede von Jutta Ditfurth (Ökolinx)

xyz 29.03.2009 - 16:08
Jutta Ditfurth (ÖkoLinX-ARL, Ökologische Linke)

Redebeitrag

auf dem sozialrevolutionären und antinationalen Block auf der Krisen-Demo am 28.3.2009 in Frankfurt/Main

Kürzlich bat ein IG-Metall-Funktionär in der Tagesschau die Bundesregierung, wieder »ordentliche Verhältnisse« herzustellen. Was für ein grundlegender Irrtum über das Verhältnis von Staat und Kapital. Und: Ist der »Normalzustand« des Kapitalismus nicht schon mörderisch genug? Der Multimilliardär Warren Buffett sagte zwei Jahre vor der Weltwirtschaftskrise zur New York Times:

»Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.«

Jetzt, mit der Weltwirtschaftskrise, geht der Krieg in eine neue, härtere Phase.

Natürlich versuchen die Herrschenden, möglichst viele Krisenfolgen in den Trikont, in die sogenannte Dritte Welt zu verschieben. Allein in China wird es Ende des Jahres 40 Millionen arbeitslose Wanderarbeiter geben, die ihre Familien nicht mehr ernähren können. Nahrungsmittelprogramme von UN-Hilfsorganisationen für afrikanische Staaten wurden letztes Jahr schon halbiert.

Die Befriedung des deutschen Untertanen funktioniert durch Konsum und Repression. Hundertausende von Leiharbeiter sind in wenigen Wochen geräuschlos entsorgt worden. Keine Solidaritätsstreiks, keine wilden Streiks, nichts. Mehr als eine Million Kurzarbeiter werden im Herbst arbeitslos. Sofern sie sich nicht ihr »Schicksal« und in Hartz IV ergeben, wird die soziale Frage mit Hilfe von Armee, Polizei und Justiz »gelöst«, notfalls mit Heimen, Sicherheitsverwahrung und Psychiatrien.

Die soziale Ordnung in Deutschland bleibt eine Gefängnisordnung.

Während Staatschefs uns einreden wollen, dass sie in unserem Interesse agieren, handeln sie in Wahrheit im Interesse der hinter ihnen stehenden Kapitalfraktionen. Der Zugang zu Energiereserven ist zentral in der innerkapitalistischen Konkurrenz. Auch deshalb – Weltwirtschaftskrise hin und Massenelend her – rüstet die USA für den Krieg in Afghanistan auf.

Wird es den kapitalistischen Zentren gelingen, ihre wachsenden Ghettos unter Kontrolle zu halten und einen größeren Teil ihrer Mittelschicht vor dem Absturz zu retten? Falls ja: zu welchem Preis und auf wessen Leichenbergen? Mehr Menschen als bisher werden unter den Augen auch deutscher Polizisten im Mittelmeer ertrinken, bevor sie europäische Küsten erreichen.

Und wir: Finden wir die strategischen Punkte der Schwäche im System, um es zum Absturz zu bringen?

Diese Weltwirtschaftskrise hat enorme Vorteile für den Teil des Kapitals, der die Krise überstehen und seine Konkurrenten fressen kann. Das Kapital nutzt die Krise und entledigt sich der restlichen sozialen und demokratischen Menschenrechte und der ökologischen Erfordernisse aller Art und was sonst noch die Profite behindert.

Soziales Elend bringt keine automatische Linksentwicklung, schon gar nicht hier. Im autoritären Deutschland hat linker Widerstand keine erfolgreiche Tradition. Ein emigrierter Jude, vor deutschen Mördern geflohen, brachte erst in den 1960ern das Recht auf »résistance« nach Deutschland zurück. Herbert Marcuse sagte:

»Ich glaube, dass es für unterdrückte und überwältigte Minderheiten ein ›Naturrecht‹ auf Widerstand gibt, außergesetzliche Mittel anzuwenden, sobald die gesetzlichen sich als unzulänglich herausgestellt haben…«.

(Repressive Toleranz, 1964)

Unsere Gegner werden in diesem Jahr versuchen die Ideologie der »nationalen Schicksalsgemeinschaft« zu beschwören. Aber die deutsche Nation steht immer gegen soziale Gleichheit aller Menschen, gegen die Freiheit von Ausbeutung, Rassismus, Antisemitismus und Sexismus. Sie kennt weder grenzenlose Solidarität noch umfassende gesellschaftliche Emanzipation.

Ein menschenwürdiges Leben für alle ist nur in einer Gesellschaft ohne Lohnarbeit und Kapital vorstellbar und ohne das grenzenlose Wachstum des kapitalistischen Wirtschaftens mit seinem Zwang zu Profit, Konsum und Konkurrenz.

Um das große Ziel zu erreichen, »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«, wie Karl Marx es formulierte, ist die herrschende Ordnung zu erschüttern. Es ist die schönste vorstellbare Utopie, in einer Welt zu leben, in der alle Menschen, die Chance haben, ihr ganzes soziales, intellektuelles und kreatives Potenzial frei zu entfalten.

Organisieren wir Proteste und Aktionen, werfen wir Widerhaken in die Risse, in die flüchtigen Zeitfenster, bevor die mörderische alte Ordnung sie wieder zuschmiert.

Es gilt der alte Dreiklang: Theorie, Aktion, Organisation.

Theorie: Kopfarbeit, lesen, denken, streiten, klüger werden.Ohne Praxis & Aktion droht aber der Theorie der Elfenbeinturm. Der theorieblinden Praxis wiederum droht die Sektierei oder die Kriminalisierung. Also Aktion und Theorie. Was sind beide aber ohne Organisierung? Organisierung ist im Land der unverbindlichen, von Mittelschichtskids geprägten »Netzwerke« auch so ein Tabu, das den Herrschenden gefällt.

Bündnisse funktionieren nicht unterhalb eines gewissen Niveaus.Wir sollten nicht unterschlagen, dass wir das Ziel haben, den Kapitalismus abzuschaffen. Das geht nicht mit sozialdemokratischen Organisationen, egal ob SPD oder Linkspartei. Das ist klar – seit der SPD/Linkspartei-Koalition in Berlin, seit dem Deutschen Herbst, seit den Notstandsgesetzen, seit Ebert und Noske, seit der verratenen Novemberrevolution von 1918/19 und den Kriegskrediten von 1914.

Bündnisse der antikapitalistischen und staatsunabhängigen Linken sind: antinationale und reformismusfreie Zonen!

Das klassische revolutionäre Subjekt, die Arbeiterklasse mit einem kollektiven Bewusstsein ihrer sozialen Lage, existiert nicht mehr. Unsere potenziellen Bündnispartner sind: Migranten, Subproletarierinnen, Straßenkinder, Facharbeiter, Schüler, Studentinnen, Leiharbeiterinnen, Künstler, Hartz-IV-Empfänger, Intellektuelle. Es ist mühsam, aber auch ziemlich interessant über den spießigen Tellerrand des eigenen Milieus zu schauen.

Man kann mit Leuten Revolte machen, die nicht die gleiche Musik mögen wie man selbst. Aber, ich gestehe die Grenzen meiner Toleranz ein: Volksmusik, Operette und Marschmusik sind auf ewig ausgeschlossen.

Unser Ziel ist eine Gesellschaft, die auf Solidarität aufbaut und auf sozialer Gleichheit, in der es keine Ausbeutung und keine Herrschaft von Menschen über Menschen mehr gibt, eine Gesellschaft, in der wir basisdemokratisch entscheiden, wie wir leben und arbeiten wollen. Das ist ein tollkühner Plan. Den Weg, durch den wir dieses Ziel erreichen könnten, nennen wir soziale Revolution.

Und wie wird die Sache ausgehen? Das soll Marx beantworten:

»Die Weltgeschichte wäre allerdings sehr bequem zu machen, wenn der Kampf nur unter der Bedingung unfehlbar günstiger Chancen aufgenommen werden würde.«


tagesschau | Zehntausende bei Kundgebungen

verlinkerIn 29.03.2009 - 16:09

Redebeitrag des AKU-Wiesbaden

richtigeAdresse 29.03.2009 - 16:21

Fotos und Videos von der Demo in Ffm

attac-frankfurt 29.03.2009 - 16:33

20000 Demonstranten in Frankfurt

LinkeZeitung 29.03.2009 - 16:38

Video auf Youtube

Lutz 29.03.2009 - 17:41

Demo in Frankfurt am 28.03.2009

Youtube 29.03.2009 - 17:44

Antinazi Koordination Ffm

flickr 29.03.2009 - 17:55

Demo in Ffm Bildergalerie

FNP 29.03.2009 - 18:00

etwas mehr journalismus

linke zeitung 29.03.2009 - 18:56
Zitat:
Umso provokativer wurde nicht nur von den Teilnehmern des antikapitalistischen Blocks das Auftreten von Oskar Lafontaine als Redner empfunden. Immerhin hatte dieser sich besonders engagiert für die Rettungspakete notleidender Banken ausgesprochen und damit das genaue Gegenteil der Hauptforderung der Demo vertreten.

Auf der Schlußkundgebung schlug ihm deshalb keinesfalls nur vom schwarzen Block sondern von der großen Mehrheit der Teilnehmer ein ohrenbetäubendes Pfeifen und Buhen entgegen, was dazu führte, dass seine Rede mehrfach unterbrochen wurde und er nicht zu verstehen war. Hinter Polizeischilden und Regenschirmen stand Oskar auf der Bühne angegriffen von Eier- und Äpfelwürfen wütender DemonstrantInnen.

Zitat Ende

Wenn die LinkeZeitung auch nicht anarchistisch ist und sogar ebenfalls gegen die Autonomen hetzt (zumindest in diesem Artikel) so schreibt sie doch recht objektiv zu der Sache mit dem Oskar.

20.000 auf der Demonstration

FAU-Ffm 29.03.2009 - 21:27

Bilder auf Flickr

Bert 29.03.2009 - 21:47

Demo-Frankfurt

hjuergenberger 29.03.2009 - 21:55

Wir zahlen nicht für eure Krise!

videogold 29.03.2009 - 23:14

Verteidigung der Redebehinderung Lafontaines

Anarchista 29.03.2009 - 23:28

Eier für Lafontaine

youtube 30.03.2009 - 00:03

Der Zorn der Bankerin

TAZ 30.03.2009 - 11:47

Antnationale in Berlin

... 30.03.2009 - 12:02
Erfreulicher Weise gab es in Berlin ebenfalls antinationale Gruppen, die sich an der Kriesendemo mit einem eigenen Aufruf "Where is my fuckin’ happiness?!" beteiligten.

Den Aufruf findet Ihr unter: www.top-berlin.net

Diskussionsveranstaltung zum Thema: Where is my fuckin’ happiness? Von Top Berlin mit Matthias Wiards (Leipzig)

Do 02. April 2009 │ 19:00 Uhr │ Monarch │ Skalitzer Str. 134


Zum Verhältnis von Kapitalismus und Krise, zur Kritik nationalökonomischer Ordnungsmodelle und marxistischer Zusammenbruchstheorien, und zu Problemen politischer Praxis unter Bedingungen des Krisennationalismus.

In der aktuellen Jungle World gibt es zu dem einen Diskussionsbeitrag von TOP Berlin zu den Kriesendemos

PS: An Alle SozialversöhnlerInnen, euer Geheule über die Eier auf euren geliebten Führer "Oscar, Oscar" entlarven euch mehr als alle Eier die eine ganze Legefabrik überhaupt hergibt.

Tja, Akku...

F.Rankfurterin 30.03.2009 - 12:55
das hat hier wirklich noch gefehlt, dass ein Lafontaine-Jünger dessen Lager-Phantasien jetzt auch noch in Schutz nimmt. Vermutlich empfindest du die "Fremdarbeitern" vor denen Lafontaine die "deutschen Arbeitnehmer" gerne schützen möchte, auch noch als Bedrohung, oder? Es tut mir aber trotzdem leid, dass du auf den Altstalinisten Pirker in der "Junge Welt" hereingefallen bist. Nur um dein Weltbild etwas geradezurücken. In Frankfurt haben nicht "die Antideutschen" demonstriert, sondern viele Menschen, die sich - ganz im Sinne des proletarischen Internationalismus - als AntinationalistInnen verstehen. Das sind - auch wenn das für dich vielleicht und für Pirker ganz sicherlich ein wenig zu viel ist - zwei ganz verschiedene paar Schuhe. Um dich jetzt aber ganz und gar zu irritieren: Lafontaine wurde in Frankfurt von tausenden ausgebuht und nicht nur von deinen vermeintlichen "Antideutschen". Es gibt halt zunehmend mehr Leute, die ihr Gehirn und Gewissen nicht mit dem Austeilen des Parteibuches abgegeben haben.

„Wir zahlen nicht für eure Krise!“

Funke 30.03.2009 - 13:52

Redebeiträge auf der Demo in Ffm (FAU,Antifa.

FAU 30.03.2009 - 14:01

Weitere Reden auf der Demo

Auftaktreden 30.03.2009 - 14:15
Reden beim Auftakt am Hauptbahnhof:
Carlo Graf (Hartz IV-Cafe Hattersheim)
 http://www.28maerz.de/fileadmin/user_upload/Kampagnen/casino/Aktionen/28maerz09/reden/Rede_Carlo_Graf_Frankfurt.pdf

Niklas Horn (Schülerstreikkomitee / Bonner Jugendbewegung)
 http://www.28maerz.de/fileadmin/user_upload/Kampagnen/casino/Aktionen/28maerz09/reden/bjb-rede-frankfurt_Nilkas_Horn.pdf

Reden beim Auftakt an der Bockenheimer Warte:
Jerry Kwo (Ökonom aus Kamerun, EED-Stipendiat / kamerunische Studierendenbewegung)
 http://www.28maerz.de/fileadmin/user_upload/Kampagnen/casino/Aktionen/28maerz09/reden/030928_Demo_Rede_Jerry_Kwo_Frankfurt_Auftakt_deutsch.pdf

Noch ein Block in FFM 28.3.2009

indymedia 30.03.2009 - 14:51

Rede von Tom Adler auf dem Demo am Römer

Tom 30.03.2009 - 16:40

Rede der Interventionistischen Linken in Ffm

Gerda 30.03.2009 - 16:43
Rede von Gerda Maler auf der Abschlußkundgebung auf dem Römerberg in Frankfurt bei der Demo "Wir zahlen nicht Eure Krise".

Sie thematisiert in ihrem Redebeitrag die Ausbeutung weltweit und die Lügen des Kapitalismus. Der Abschluß ist eine Überleitung zu den Protesten eine Woche später in Straßburg zu 60 Jahren Nato.
 http://www.freie-radios.net/portal/streaming.php?id=27131

Rede an der Bockenheimer Warte

jugendnetzwetzlar 30.03.2009 - 17:37
Wir zahlen nicht für eure Krise. Rede an der Bockenheimer Warte. Michael Wilk (Arbeitskreis Umwelt - AKU Wiesbaden)
 http://www.youtube.com/watch?v=qlrplLBW0uM

Rede von Tom Adler

Adler 30.03.2009 - 17:48

Gute Eier

Paul 30.03.2009 - 20:03
Jemanden wie Lafontaine als Redner ertragen zu müssen ist nicht mehr Grenzwertig.
Auf dem Video Lafontaine und seine Erklärung.

 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_36671170&type=v&mediakey=fs/hessenschau/20090328_hs_grossdemo&msg=36082

@arbeiter aus dem norden

tagmata 30.03.2009 - 21:59
laß die sich man kabbeln. das paßt schon wenns drauf ankommt, haben wir ja gesehen. die wobblies sind btw ziemlich gut drauf soweit ich die kenn; würd ich in der produktion schaffen, würd ich mich an die halten.

siehe auch:

 http://en.wikipedia.org/wiki/Wobbly_lingo

Noch mehr...

muss ausgefüllt werden 31.03.2009 - 12:26
...Fotos aus dem sozialrevolutionären Block:

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 26 Kommentare an

Solidarität mit Lafontaine! — und nicht mit der Koksnasenantifa

toll — linksradikaler

Hartz-IV-Empfänger — seit 3 Jahren

Frage — Jan

Ganz großes Kino — spielverderber

@ Jan — wolle

Dumm dümmer Linksradikale FFM — ghet dich nix an

traurig traurig — tagmata

@Anm. — Omm.

@Anm — fdk

@ Omm. — Anm

die partei — jaja

Weitere Bilder — ...

Scheiße! — AntifaschistIn

was nötig wäre — Peter H.

ads — asd

gegen spaltung — arbeiter aus dem norden

@pfandpirat — wurde ausgefüllt

Mit den Reformisten brechen — klassenbewusster arbeiter

Gewalt gegen andere Linke — cinderella-c@email.de

Tja — Akku

Danke — Roland Koch