Demo in Frankfurt.

saul 28.03.2009 20:33 Themen: G8 Soziale Kämpfe
Wir zahlen nicht für eure Krise.

Soviel Geld haben wir ohnehin nicht. Aber Papa Staat hat s doch und latzt brav. Wie angekündigt und breit beworben fand auch in Frankfurt die Demo gegen die Finanzpolitik statt. Können 15 000 gewesen sein oder mehr, der Römer war voll. Hier ein kleiner Bildbericht.
Es gab zwei Demos die sich am Römer trafen. Eine erwisch ich noch am Paulsplatz, für das lausige Wetter sind s recht viele und auf der Kundgebung ist s grad ne trockene Phase. Rundum ist die Polizei gut vertreten, belagern die ganze Innenstadt, nur zu tun gab s für die nichts, soweit ich vor Ort war. Vom Römer ist noch zu hören, das Lafontaine auch noch reden wird. Jedenfalls viel Rot, dominiert von den Gewerkschaftern, Verdi, IG Metall und Linke auch fett vertreten. Dazu Attac und das fetteste Transpi haben die KPD Aufbauleutchen mitgebracht. Kennt man schon, den Notstand der Republik, ca zwanzig Meter lang. Sonst ist natürlich alles vertreten, was hier seine Existenz nachweisen will. SAV Leut, DKP darf nicht fehlen, sogar die MLPD hat ihre Leut rangekarrt, so viel haben sie hier gar nicht, Rebellen mit Trommlergruppe, dahinter die Heiligen von Marx bis Mao und sogar die KPD/ML zeigt Flagge. Das war wohl der Block der Traditionskommis. Die Fakezeit ist zu haben, na die meisten hier kennen sie ja schon. Natürlich gibt es noch mehr Papier, aber das kostet. UZ etwa, n Blättchen von der SAV oder die KAZ. Sorry, dafür hab ich keinen € übrig. Das Bild wird von Verdirot bestimmt, dazwischen eingesprenkelt einige Schwarzkapuzenträger und natürlich wird munter abgelichtet, was der Speicher hergibt. Mit fetter Digireflex, Flachdigi oder Handycam. Dies nur für die Leser, die stets unter Verfolgungswahn leiden. Gesichter schwärzen wäre bei dieser Demo mehr als lächerlich.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Videos

Pfandpirat 28.03.2009 - 21:56
Video von den Demos, der Dachaktion und der Eier-Tomate-Attacke gibt's hier:  http://rapidshare.com/files/214686637/Wir_zahlen_nicht_fuer_eure_Krise_.zip

Gewalt gegen andere Linke und gegen Kinder

Cinderella C 28.03.2009 - 22:16
Kritik an Lafontaine ist sicher zulässig, aber hier gab es eine Grenzüberschreitung. Bisher habe ich die Autonomen immer verteidigt, auch wenn ich ihre Aktionen nicht immer sinnvoll fand. Ab heute nicht mehr.
Auf dem Römerberg waren in der ersten Reihe brutale Schläger, die gegen andere Linke und auch gegen Frauen mit Fußtritten und Schlägen vorgingen. Nicht nur Lafontaines Rede sondern auch die Reden von Gewerkschaftsfrauen und die musikalischen Beiträge wurden mit hämischen, z.T. frauenfeindlichen Parolen kommentiert und gestört.
Ob dies von der Masse der Leute im Schwarzen Block mitgetragen wurde, weiß ich nicht. Aber der gesamte schwarze Block versuchte mit Gewalt in Richtung Bühne zu kommen, versuchte in einer dichten Menschenmasse mit Gewalt vorzudringen. Dabei störte es sie offenbar nicht, dass dort nur andere Teilnehmer darunter auch ahnungslose Demonstranten mit Kinder in der Menge standen. Es hätte leicht zu Verletzen oder sogar Toten kommen können. Diese Angehörigen des Schwarzen Blocks waren in meinem Empfinden um nichts weniger bedrohlich als Nazischläger. Von mir gibt es ab sofort keinerlei Solidarität mehr für solche Typen.

anderer Fotobericht von der Demo

(muss ausgefüllt werden) 29.03.2009 - 00:06
Einen anderen Fotoberciht von der Demo ab Bockenheimer Warte findet ihr auf  http://anarchosyndikalismus.org/action/krise2009/demo_ffm2009-03-28/index.html

Lafontaine

Kommunist 29.03.2009 - 00:08
Ich sehe es so wie Cinderella. Man kann Kritik an Lafontaine äußern, ich persönlich mag ihn sehr und bin ein großer Sympathisant der Linkspartei, aber dass angeblich linke Leute mit Essen werfen ist schon Mal beschämend. Wenn man jetzt noch sieht, was das war (Äpfel, Eier und Flaschen) dann sollte ein Teil des Black Block wirklich mal darüber nachdenken ob er sowas unterstützen will. Rafft doch endlich mal, dass wir in nem parlamentarischen System leben. Da muss man Parteien gründen, um mitreden zu können. Ihr könnt ja versuchen jetzt ne Revolution zu starten, viel Spaß ihr Trottel. Lafontaine ist einer von uns, die Linkspartei demonstriert im Bundestag gegen den Nato Gipfel, die Linke ist doch mit vielen Punkten, die auch radikale Linke fordern überein und in der Linken gibts ne kommunistische Plattform, ne antikapitalistische etc. und da gibts echt sogenannte Linke, die sich ganz revolutionär fühlen und meinen einen linken Politiker mit Gegenständen, die wirklich hart sind, bewerfen zu müssen. Zeigt natürlich große Einigkeit in der Linken, super! Wie man sich so selber spalten kann. Und ihr wundert euch dann, dass Demos immer eingeteilt werden in Demonstranten und den Black Block.

Festnahmen bei Anreise?

bos 29.03.2009 - 00:21
Laut  http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_36671170 gab es bei der Anreise in einem Bonner Bus zwei Festnahmen. Weiß jemand darüber genaueres?

Lafontaine und sozialrevolutionärer Block

foobar 29.03.2009 - 01:01
Nach eigenen Angaben waren 2.000 Leute im sozialrevolutionären Block, der den Auftritt von Lafontaine übrigens schon im Vorfeld als Provokation bezeichnet hat.

 http://www.antifa-frankfurt.org/Nachrichten/krisendemo-block-pm.html

Danke

Roland Koch 29.03.2009 - 01:03
Liebe Frankfurter Autonome,

danke dass ihr uns im Kampf gegen DIE LINKE unterstützt.
Auf euch ist Verlass!

Solidarische Grüße
Roland Koch

nicht verstanden...

ich 29.03.2009 - 01:10
...habe ich die Würfe von Obst etc. auf Lafontaine. Kann mir wer erklären was das soll? Wem das nützt? Wo ist das taktische oder strategische Ziel dahinter?
Ich jedenfalls bin der Auffassung, dass es momentan sicherlich nicht darum gehen kann die Unterschiede auszutragen, sondern durch Sammlung der Kräfte auf der Linken eine Situation herbei zu führen, die eine revolutionierung der Verhältnisse zulässt. Das Bewerfen von L. wird augenblicklich kaum einer der Leute auf die jedenfalls ich mich in erster Linie beziehe wirklich verstehen.
Ich fürchte, dass ich mit meiner Vermutung richtig liege, dass an den Banken wegen der vielen Bullen leider nichts drin war und dann irgendetwas anderes her musste um action zu machen. Das aber hat mit revolutionärer Politik - noch nicht einmal etwas mit Politik - zu tun.

weitere Bewertung

Peter H. 29.03.2009 - 10:02
Es sei noch Folgendes angemerkt: Der Demozug, der sich ab Hauptbahnhof in Marsch setzte, wurde von der DKP angeführt. Dies hat mich doch sehr verwundert, weil von anderen Demos her seltenst bekannt. Auch war auffallend, dass sie, gemessen an ihrer Größe recht zahlreich vertreten war. Ich muß davon ausgehen, dass die Partei so ziemlich Jeden ihrer Mitglieder einsammelte und das wohl hessenweit, zumindest gilt dies wohl für das Rhein-Main-Gebiet.
Habe erst hier über indy erfahren, dass Oskar Lafontaine mit Eiern beworfen wurde. Das gefällt mir keineswegs. Ein Ausbuhen hätte völlig gereicht. Es kann doch nicht angehen, dass eine gezielte Spalterei betrieben wird, wo doch die Probleme dermaßen gravierend sind und die Linke alles andere als stark ist! Liegt eine gewisse numerische Größe vor, dann erst kann man sich den Luxus einer Spalterei ggf.leisten, so aber ist von einer Nabelschau und Selbstsüchtigkeit auszugehen!
Ich hätte es "beeindruckender" gefunden, wenn die gleichen Leute mal ne Bank besetzt hätten oder sonstwie gegen Einrichtungen des Finanzkapitals vorgingen. So in etwa wurde es auch von der Veranstaltungsbühne den Akteuren zugerufen.

Video von der Demo online

graswurzel.tv 29.03.2009 - 10:51
Wir haben ein Vodeo von der Demo online.  http://www.graswurzel.tv

Sympathie für den schwarzen Block - so nicht!

jimy 29.03.2009 - 12:40
habe bisher auch immer mit den schwarzen sympathisiert! aber gestern in ffm, das ging gar nicht! auf dem dichtgedrängten platz waren viele mütter mit kindern, teilweise kleinstkinder. die asozialen bei den schwarzen sind wirklich völlig ausgetickt. habe selbst gesehen und auf band, wie ein kinderwagen (mit lebendigem inhalt) umgetreten wurde. ob absicht oder nicht, das geht gar nicht. seit gestern muss ich wirklich sagen, schade, das keiner dieser kriminellen verhaftet wurde! also an die polizei habt ihr euch nicht rangetrau - die kollegen in berlin haben da ihrem namen alle ehre gemacht! - aber an friedlichen menschen vergreifen, das ist asozial und kriminell und sollte bitte mal in der szene diskutiert werden. zum thema getretene frauen. egal wer wen tritt, es geht einfach nicht, das stärkere sich an schwächeren vergreifen! und eine randale-erprobte schwarzkaputze ist mal stärker als eine junge mutter!!!

Unsere Helden

aue 29.03.2009 - 14:00
Wieder mal erhebend, wie unsere schwarzen Sozialhelden ihre Brotzeit auf einen linken Redner abladen, weil sie sichs in die richtige Richtung nicht trauen. Wir sind ja auch alle nur gekommen, damit die anderen mal die r i c h t i g e Linke kennenlernen, sprich uns. Die Banken lassen wir stehen, alle Fenster drinne, die kapitalistische Weltverarschung unbehandelt passieren, damit ja alle die Lektion unserer revolutionären Überlegenheit lernen dürfen. Unsere schwarze Sekte ist eben die unübertroffen frömmste, viel r e i n e r links als das reformbeschmutzte Rotwild.
Macht sich vielleicht mal einer klar, dass auch die schönste anarchistische Weltumwälzung in einer Welt stattfinden wird, die mehrheitlich von Nichtanarchisten bewohnt wird? Kann man bedauern, aber nicht ändern. Speziell auf einen losgehen, den die Kpitalisten/Medien/ unsere vier Bundestags-F.D.P.s so behandeln, wie sie den Dreck unter ihren Schuhen nicht behandeln würden. Das toppen wir natürlich mit links. Die Lafontaine-Rede war schwach. Aber jeder hat mal so einen Tag, er hat schon so geredet, dass die Banken nachher auf jeden Fall gewackelt hätten. Schließlich ist er auch kein religiöser Führer. Glauben muss man ihm nicht, helfen würde mancher Vorschlag von ihm trotzdem.
Verstehen kann ich, dass L. mit dem schwarzen Blockmist nichts anfangen kann, sich distanziert. JedeR Linke wird gebraucht, meinte er, außer denen. Ich widerspreche aber und finde: wirklich jedeR. Die ganz links sind wichtig für alle. Trotzdem kann nicht jedeR seine Edelrevolution keimfrei gegen eine unwissende Masse abschirmen - die er andererseits zum Mitlatschen und -klatschen für seinen Heldenauftritt (miss)braucht. P.S.: Was würde ein Anarchist wie Dorutti, Gil oder Souchy lachen, wenn er unsere schwarzen Anarchistendarsteller beobachten könnte.

meine eindrücke der demo in ffm (subjektiv)

GO! 30.03.2009 - 23:47
die demo an sich fand ich super, in weiten teilen lief es friedlich ab, ich selbst habe keine gewalteakte wahrgenommen, weder von seiten der polizei noch von irgendwo anders ... in diesem sinne - dank an die polizei - als ich die horden morgens gesehen hatte wollte ich eigentlich schon wieder umdrehen ...

aber zu nächst mal muss ich die organisatoren ein wenig anscheißen ...

welcher rübenkopf ist auf die idee gekommen an dem platz wo die abschlusskundgebung war vor dem brunnen in der mitte solche bühnenelemente aufzustellen?! die dinger wurden überlagert von menschen, auch ich habe mich darauf gesetzt und mir nichts weiter gedacht, bis diese plötzlich komplett unter dem gewicht der menschenmassen zusammen brachen (nein sie sind nicht darauf rumgehüpft!) das hätte wirklich abartig bös ins auge gehen können, finger an der falschen stelle gehabt und ab wärer gewesen ... also das fand ich echt SAU SCHEIßE! glücklicherweise ist da nichts passiert, abgesehen von nem kleinen schrecken hats jeder überstanden, fand ich gut das die autonomen dann auch so autonom waren und den schrotthaufen gleich mehr oder weniger beseitigt haben :)

dann ist mir beim wandern durch die city und dem betrachten der skyline was aufgefallen, was mich absolut empörte:

die fassade der deutschen bank wird renoviert ... alles klar, also so wie ich das sehe steckt unser steuergeld jetzt in den wänden des deutsche-bank-towers! geil! also dafür wollte ich ja echt schon immer mal geld ausgeben! klar milliarden-beträge hat das nicht gekostet, einige hundert-tausend euro hingegen schon, denke die wären für unser bildungssystem oder ähnliches wirklich besser investiert worden ... ich will MEHR EINSICHT ÜBER DIE FINANZIELLEN TRANSAKTIONEN UND INVESTITIONSPLÄNE DER BANKEN!!!

ich bin auch im schwarzen block mitgelaufen, vor dem platz der abschlusskundgebung meinte die polizei dreistiger weise sie könne uns doch - da wir ja eh nur zum randalieren da sind und uns absolut nicht für das "gelaber" interessieren - nach links auf den vorplatz leiten. was soll das? halten die uns für blöd? oder für die letzten deppen die es nicht interessiert was die leute zu sagen haben?! mich persönlich hat das schon interessiert, und ich fand es gut dass der schwarze block die bitten der polizei konsequent ignorierte! sieht man mal wieder das die polizei auch nach klischee arbeitet ... naja der fairnis halber behalte ich mir das ACAB-klischee bei (ja nicht alle cops sind gleich bastarde ... einmal, in flensburg (oder wars regensburg? 0o) war das, traf ich doch echt auf zwei nette und hilfsbereite polizisten ;) )

die aktion mit dem lafontaine finde ich gut und teilweise schlecht ... ja es istn arsch ... und ja er hatte auf der kundgebung nichts zu suchen! (die moderatorin betonte ja im vorfeld das dies eine antifaschistische demo sei, und lafontaine ist für mich alles andere, nur nicht links). jedenfalls jemanden mit obst und eiern zu bewerfen ist für mich n mittel des mittelalters, vllt. hätte man sich etwas intelligenteres ausdenken können um dem da ein wenig den mut zu nehmen ... etwas gutes hatte es auf jeden fall: es war medienwirksam!

achja noch was was ich richtig scheiße fand ... wir sind da an sonem restaurant oder irgendwas vorbei, und da drin so lauter reiche und wie die richtig von oben auf uns herab geblickt haben, uns fotografiert haben, gelacht haben ... ich weiß ja ned, ich geh auf ne demo um die gesellschaft zu verbessern, auch wenns nur ein ultra-klitze-kleines bisschen ist, und dann seh ich sowas von leuten die dummerweise auch zu unserer gesellschaft gehören ... in diesem moment verspürte ich hass! früher war ich ja eher son reform-mensch, transkapitalismus, kapitalismus ohne mehrwert oder ähnliche konzepte hielt ich eigentlich für ganz brauchbar ... aber seit dem moment hab ich nen ekel ... ich hoffe diesen menschen wird es sehr bald sehr schlecht gehen, und ich hoffe diese menschen müssen auch irgendwann mal die letzten euros zusammenkratzen um sich alle zwei tage mal ein frühstück zu leisten ... dann werden sie sich hoffentlich daran erinnern wie sie in ihren tollen markenanzügen die DV-CAM ausgepackt haben um diese "attraktion" zu filmen ...

ist euch außerdem auch mal aufgefallen das die demo hauptsächlich von älteren leuten dominiert wurde? in den anderen blocks bin ich ja nicht vor ort gewesen und so, aber im allgemeinen fand ich das die jungen leute, also unsere nächste generation die das ja dann eigentlich wirklich ausbaden muss viel zu wenig vertreten war? insofern bin ich stolz auf den schwarzen block! auch wenn von diesem ja immer die randale ausgehen soll, man kann ihnen niemals vorwerfen dass ihnen ihre welt in der sie leben scheiß egal ist ... hätten mehr junge leute da sein müssen, viel mehr! dank unserem bildungssystem und unserer spaß- und überflussgesellschaft juckt es die meisten jungen leute ja garnicht was so in der welt vor sich geht - naja ich schweife vom thema ab ...

alles in allem fand ich die demo in ffm super, schade nur das es so wenig leute waren ... 25k bei dieser thematik? weiß ja ned ... jeder deutsche hat eigentlich geld aufm konto, von daher gehts ja doch jeden was an, aber ich denke wir wissen ja alle wo die probleme hier für liegen ...
die demo war für mich ein erfolg, so sollten die demos öfters stattfinden, nur mit mehr leuten, um ein noch größeres signal in die welt zu senden - WIR zahlen nicht für eure krise!

Für die, die es nicht verstehen ...

oder nich verstehen wollen 01.04.2009 - 11:24
Fast 2.000 Teilnehmer im antinationalen und sozialrevolutionären Block/ Rede von Oskar Lafontaine massiv gestört
Presseerklärung des antinationalen und sozialrevolutionären Blocks auf der Krisendemo am 28. März

Ungefähr 2.000 Menschen nahmen heute am sozialrevolutionären und antinationalen Block teil. Dieser führte ab der Bockenheimer Warte den Zug der Großdemonstration in Frankfurt „Wir zahlen nicht für eure Krise“, zu der zahlreiche Gewerkschaften, Verbände und Parteien mobilisiert hatten, an.

Die hohe Teilnehmenerzahl des sozialrevolutionären und antinationalen Blocks zeigt, dass immer mehr Menschen, radikalere und konsequentere Lösungen für die aktuelle Weltwirtschaftskrise unterstützen. Wir merken, dass immer mehr Leute, unserem Aufruf 'alles muss man selber machen' Folge leisten und sich nicht mehr nur mit staatstreuen Parolen zufrieden geben,

so Hertha Barwich, Sprecherin der Freien ArbeiterInnen Union (FAU).

Es war seit vielen Jahren der größte sozialrevolutionäre Block im Rahmen einer solchen Großveranstaltung, dass lässt für die kommenden Proteste hoffen.

Verschiedene autonome und antifaschistische Gruppen, die Basisgewerkschaften Freie ArbeiterInnen Union (FAU) und Industrial Workers of the World (IWW), sowie Ökolinx hatten unter dem Motto "Staat, Nation, Kapital, Scheiße. Für die soziale Revolution!" zur Beteiligung aufgerufen.

Ein massives Polizeiaufgebot begleitete die Demonstration, trotzdem blieben größere Zwischenfälle am lautstark und kraftvoll auftretenden antinationalen und sozialrevolutionären Block, am dem auch eine Sambaband teilnahm, aus.

Mit dem Block auf der Großdemonstration wollten die Linksradikalen, wie sie in verschiedenen Redebeiträgen und auf Transparenten betonten, emanzipatorische Alternativen zu den „staatstragenden und nationalistischen Krisenlösungsstrategien von Linkspartei und DGB-Gewerkschaften“ aufzeigen. Eine linke Antwort auf die Wirtschaftskrise müsse dagegen auf Selbstorganisation und Solidarität jenseits der Standort Deutschland-Debatte setzen.

Hertha Barwich, Sprecherin der Freien ArbeiterInnen Union (FAU) erklärte dazu:

Wenn wir wirklich verhindern wollen, dass die Lösung der kapitalistischen Krise auf dem Rücken von ArbeiterInnen, Arbeitslosen und MigrantInnen ausgetragen wird, müssen wir uns selbst organisieren und dürfen nicht auf Hilfe von Oben warten. Statt, wie der DGB, in Gemeinschaft mit Staat und Kapital, die Verluste der Krise durch nationale „Rettungspakte“ auf die Lohnabhängigen abzuwälzen, setzen wir langfristig darauf, uns mit Streiks und Besetzungen den gesellschaftlichen Reichtum selber anzueignen.

Am Römerberg versuchte eine Polizeikette, den Block mit Fußtritten und Schlägen von einer Teilnahme an der gemeinsamen Abschlusskundgebung der Demonstration zu hindern. Aufgrund des entschlossenen Vorgehens der DemonstrantInnenen gelang dies jedoch nicht. Allerdings gab es hier einige leichte Verletzungen.

Die Rede von Oskar Lafontaine wurde dann von autonomen AntifaschistInnen und Linksradikalen unter Sprechchören wie "Flüchtlinge bleiben, Lafontaine vertreiben! und "Nie wieder Deutschland!" massiv gestört. Außerdem flogen vereinzelt Eier auf den Vorsitzenden der Linkspartei, der hinter Regenschirmen und Polizeischildern in Deckung ging. Da einige Linksparteimitglieder und DGB-Gewerkschafter die Rufenden verbal und körperlich angingen, kam es vereinzelt zu Rangeleien.

Sahra Brechtel, Sprecherin der autonomen antifa [f], erklärte zu der Aktion:

An Lafontaine zeigen sich deutlich die reaktionären Konsequenzen der Staatsfixiertheit weiter Teile der Linken. Sein Vorschlag, Auffanglager für MigrantInnen in Nordafrika aufzubauen, seine Beteiligung an der Abschaffung des Asylrechts, seine Zustimmung zu Folter und seine Hetze gegen „Fremdarbeiter“ ist der Versuch eine rassistische, nationalistisch und autoritäre Politik als Links auszugeben. Dass solchen reaktionären Positionen auf der Abschlusskundgebung Raum geboten wurde, war eine Provokation für alle linken und antifaschistischen Bewegungen und Basisorganisationen und hat eine entsprechende Antwort bekommen.

Der Aufruf, sowie weitere Informationen zu dem Block finden sich im Internet unter krise.blogsport.de

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 31 Kommentare an

Portrait Fotos — du bist zu zynisch für diese Welt

Ordnungsruf — saul

Super geil! — YoYo

zahme Sache — Peter H.

nicht gesehen! — Peter H.

haha vollfreakdemo — tagmata

RinksrechtsLafontaine — blablabla

indy-mods aufgepasst! — Dein Name

jetzt erstma ruhig bleiben — Oskar aus der Mülltonne

schön — bakunin

@Kommunist — Frank

@Kommunist — Peter H.

selbsternannte Linke ma lesen... — Antikap Einheitsfront

autonome Spalter — macht nix

Ohne Worte! — Bärchen

kleine Reflektion — Tut nichts zur Sache

@bolschwik — Antinationaler

Gegen marxistische Spalter — Syndikalist

@ Kommunist — So´n nichtsnutziger Prolet

Rumnerv — saul