Segeberg Soliaktion für das HAK

Basta! linke Jugend 08.01.2009 23:21 Themen: Freiräume
Bad Segeberg: Die Gruppe BASTA! Linke Jugend hängte am Mittwoch den 07.01. an verschiedenen Stellen in Bad Segeberg Transparente an Brücken, auf denen sie dazu aufrufen das HAK, ein selbstverwaltetes Jugendzentrum, welches um seinen Erhalt kämpft, zu Unterstützen und sich mit den dort engagierten Jugendlichen zu solidarisieren. Das HAK führt am 10.01. um 14.30 eine Demo durch, um sich gegen die Schikanen der Stadtverwaltung, Polizei und des Ordnungsamtes zu wehren.
Die Transparente sind weithin sichtbar, bunt und auffällig, wer nach Bad Segeberg kommt kann sie nicht übersehen, wie sie da an den Brücken hängen und dazu aufrufen, die ehrenamtlichen Betreiber des Hotel Am Kalkberg zu unterstützen.
Unterstützung haben sie auch bitter nötig, denn seit Eröffnung des HAK vor etwa 7 Jahren gibt es Konflikte mit Anwohnern und der Stadtverwaltung.
Finanzierte sich das Jugendzentrum lange vor allem durch Großveranstaltungen mit Live-Musik und vielen Gästen, so beendete die Stadt dies unter fadenscheinigen Vorwänden mittels Einschränkungen und Verboten:

Nach der Hip Hop Veranstaltung „Rap am Berg 9“ (03.05.2008) tauchten in der Innenstadt Schmierereien auf, was die Stadtverwaltung direkt dazu veranlasste, dem Jugendzentrum alle Großveranstaltungen zu verbieten. Diesem Verbot ging eine Reihe von Einschränkungen voraus, die das Hotel Am Kalkberg in finanzielle Bedrängnis brachten. Das Stadt hat offenbar ein großes Interesse daran, dass das Verbot auch eingehalten wird, denn anders ist es nicht zu erklären, dass Ordnungsbeamte in den Räumen des HAK auftauchten, um die dort anwesenden Besucher peinlich genau zu zählen!
Um dem Ärger mit Anwohnern und Verwaltung zu entgehen und weiter bestehen zu können, waren die Leute im HAK bereit umzuziehen und einen anderen Standort zu nutzen. Das Gelände des alten Bahnhofs in Bad Segeberg wäre durchaus geeignet gewesen (etliche unbezahlte Stunden ehrenamtlicher Arbeit vorausgesetzt), doch die Stadt entschied anders.
Das Gelände wurde verlustreich an eine Gastronomie verkauft.

Das HAK und seine UnterstützerInnen wollen nicht länger mit ansehen, wie die Stadtverwaltung von Bad Segeberg den Jugendlichen Knüppel zwischen die Beine wirft und deren soziale und kulturelle Arbeit sabotiert und verbietet.
Wir rufen auf, das HAK zu unterstützen und in diesem Sinne mit uns, unser Anliegen auf einer friedlichen, bunten und LAUTEN Demonstration durchzusetzen!!!


Beteiligt euch lautstark an der Demo am 10.01.2009 um 14:30 Uhr am Bahnhof in Bad Segeberg!

BASTA! LINKE JUGEND
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Ergänzungen

Bastelspaß

Milli Meter 09.01.2009 - 18:59
Etwas Bastelspaß bis zur Demo

@monk

Dein Name 09.01.2009 - 20:00
du hast es ja schon fast selbst geschrieben. betreiber von gaststätten und ajz´s sind nicht dafür verantwortlich (zu machen), wenn irgendwo in der stadt schlägereien oder "schmierereien" (warum wird in dem artikel eigentlich bullen/spiessersprache benutzt?) passieren. sowas passiert auch ohne ein ajz. die strategie, die die verantwortlichen der stadt fahren, ist doch offensichtlich: den nichtigsten anlass suchen, um ungeliebte häuser zentren usw. dichtzumachen. ich denke, die demo ist längst überfällig und daher äußerst sinnvoll. von daher wünsche ich den leuten in segeberg gutes gelingen!

Peinliche Aktion der Nazis

Anarchist 11.01.2009 - 22:00
Peinlich lief die Aktion der Nazis in Bad Segeberg ab. Ca. 200 Menschen fanden sich zur Demonstration in Bad Segeberg ein, um für das HaK zu demonstrieren, die Nazis waren nur versprengt vor Ort obwohl die Nazis großspurig angekündigt hatten die Demonstration zu verhindern. Nachdem die Demonstration ein Stück lief, versuchten die Nazis an die Demonstration zu kommen wurden dann aber durch entschlossene Antifaschisten vertrieben. Die Demonstration verlief friedlich und wurde von keinem Nazi gestört geschweige denn verhindert. Ebenso war die Polizei völlig überfordert und nicht reaktionsfähig, was einen antifaschistischen Selbstschutz ermöglichte.
Die Solidarität reichte bei den Nazis nicht sehr weit, was der Samstag wieder einmal zeigte.

Das schrieben die Lübecker Nachrichten

Baracuda 12.01.2009 - 01:02
HaK-Demo: Politik hält sich weitgehend raus

Bad Segeberg - Politische Unterstützung ja, persönliche nicht: Mit Ausnahme der SPD wollen Bad Segebergs Fraktionen den Protestzug für das „Hotel am Kalkberg“ morgen nicht begleiten.

„Wer demonstrieren will, soll demonstrieren“, so Hermann E. Westphal, FDP-Fraktionsvorsitzender in der Bad Segeberger Stadtvertretung. Mit Unterstützung der FDP können die jungen Leute vom „Hotel am Kalkberg“ (HaK) allerdings nicht rechnen, wenn sie morgen für den Erhalt ihres Jugendzentrums auf die Straße gehen (die LN berichteten). Westphal ist nicht gut auf die Jugendlichen zu sprechen: Er gönne ihnen eigentlich ein selbstverwaltetes Jugendzentrum, „aber sie haben innerhalb der vergangenen sieben Jahre bewiesen, dass sie es nicht können“.

Mit Ausnahme der SPD will sich keine Partei an dem Protestzug beteiligen, zu dem die Veranstalter bis zu 300 Teilnehmer erwarten. Allerdings gibt es für die Genossen andere Beweggründe: „Das ist jetzt auch ein Zeichen gegen Rechts“, erklärte die Fraktionsvorsitzende Kirsten Tödt. Wie berichtet, hat eine rechte Gruppe, die so genannten Nationalen Sozialisten Rostock, im Internet dazu aufgerufen, die „Kommunisten-Demo“ zu stören. Kirsten Tödt befürchtet, dass die Veranstaltung, sollte sie nicht friedlich verlaufen, kontraproduktiv für das HaK sein werde. Kritisch sieht sie das Engagement der FAU, der Arbeiterinnen und Arbeiter Union. Die unabhängige Gewerkschaftsorganisation, deren Segeberger Gruppe mit zu der Demo aufruft, gilt als extrem linksgerichtet und kämpft nach eigener Aussage für „eine Welt ohne Bosse und Staat“. Die SPD habe keine Bedenken, wenn im HaK politisch diskutiert werde. „Aber es ist eine andere Sache, wenn das Zentrum für die Arbeit der FAU missbraucht wird“, so Kirsten Tödt.

Der BBS sei grundsätzlich bei den Jugendlichen des HaK, aber er werde sich nicht an der Demo beteiligen, sagte Fraktionschef Udo Karlins. „Die ist aus meiner Sicht okay. Aber wir sind aufgefordert, eine politische Lösung zu suchen und nicht zu demonstrieren“, so Karlins. Wie diese Lösung aussehen könnte? „Wenn das so einfach wäre“, so Karlins, der gegenwärtig ebenso ratlos ist wie alle anderen Stadtvertreter.

Der Ortsverband der Linken fordert zur Teilnahme an der Demo auf, denn: „Beim jetzigen Stand der Dinge ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Schließung des HaK in der Stadtvertretung auch formal beschlossen wird.“ Das weist CDU-Fraktionschef Thomas Vorbeck zurück: „Wenn wir das HaK hätten schließen wollen, hätten wir das zu Zeiten der CDU-Mehrheit schon lange machen können.“ Die Position der CDU sei unverändert: Man brauche für das Jugendzentrum einen neuen Standort, beispielsweise am Lok-Schuppen.

Auch Annelie Eick, Fraktionsvorsitzende der Grünen, sieht als Lösung des HaK-Konfliktes nur einen anderen Standort. Allerdings sei sie von den jungen Leuten enttäuscht, weil die ständig nach der Politik riefen: „Die Jugendlichen müssen sich auch äußern, welcher Standort für sie interessant ist.“ Die Stadtvertretung könne sich auch nicht nur auf die Seite der Jugendlichen schlagen: „Wir haben auch eine Verpflichtung gegenüber den Anwohnern.“ An der Demonstration werde sie nicht teilnehmen, sagte Annelie Eick: „Ich hoffe nur, dass das nicht eskaliert.“

Die Demonstration beginnt morgen um 14.30 Uhr am Antik-Schuppen mit einer Kundgebung, die Teilnehmer ziehen anschließend über die Theodor-Storm-Straße, Hamburger Straße, Ziegelstraße, Schillerstraße und Kurhausstraße zum Marktplatz zu einer Abschlusskundgebung.

Und das schrieb die Presse nach der Demo

Baracuda 12.01.2009 - 01:04
Die Angst vor Krawall war unberechtigt: Die Demonstration zum Erhalt des Jugendzentrums „Hotel am Kalkberg“, an der sich gestern 350 junge Menschen beteiligt haben, ist weitgehend friedlich verlaufen.

Die Demonstration endete mit einem symbolischen Akt: Gestern Abend legten Mitglieder der Segeberger Jugendszene einen schwarzen Pappsarg vor dem Rathaus nieder. „Wir haben symbolisch die Jugendkultur in der Stadt zu Grabe getragen“, sagte Felix Löwe, einer der Organisatoren der Demo, zu der die Jugendlichen vom „Hotel am Kalkberg“ (HaK) aufgerufen hatten.

Mit mehr Zuspruch als erwartet: Nach übereinstimmenden Angaben der Veranstalter und der Polizei waren gut 350 Teilnehmer auf der Straße, darunter auch viele junge Leute aus Jugendzentren benachbarter Städte. Mit lauter Musik und Sprüchen wie „Jubel, Trubel, Heiterkeit – HaK bleibt für die Ewigkeit“ zogen sie gestern vom Bahnhof quer durch die Stadt zur Abschlusskundgebung auf den Marktplatz. „Wir sind mit der Demo sehr zufrieden“, sagte Löwe. Einige Teilnehmer hatten sich eingereiht, um ein „Zeichen gegen Rechts“ zu setzen. Doch die zuvor befürchtete Konfrontation mit rechten Gruppen blieb aus. Wie berichtet, hatten die „Nationalen Sozialisten Rostock“ im Internet dazu aufgerufen, die Veranstaltung zu stören. „Aber eine organisierte rechte Szene war nicht vor Ort“, sagte Polizei-Einsatzleiter Torsten Schmidt. Die Veranstaltung sei ohne besondere Zwischenfälle verlaufen.

Einige Jugendliche, die offensichtlich nur darauf gewartet hatten, auf „Nazis“ zu treffen, reagierten nervös, sobald sich angeblich Rechte dem Protestzug näherten. So kam es unter anderem an der Ecke Hamburger Straße/Ziegelstraße kurzzeitig zu Jagdszenen, als die Mitglieder des „schwarzen Blocks“ mutmaßlichen Rechten nachrannten.

Laut Schmidt musste die Polizei drei Strafanzeigen stellen, darunter eine wegen Körperverletzung. Kurz vor der Demo war ein Mann angegriffen worden, der von unbekannten Tätern offenbar aufgrund seines Aussehens der rechten Szene zugeordnet worden sei, so Schmidt. Der Mann wurde leicht verletzt. Eine Person habe die Polizei in Gewahrsam genommen, weil sie gegen ein Platzverweis verstoßen habe.

Der Protesttag hatte mit einer unerwarteten Aktion begonnen: Mitglieder der linken Jugend „Basta!“ aus Lübeck hatten mittags kurzzeitig das Foyer des „Vitalia Seehotels“ besetzt und ein Transparent enthüllt mit der Aufschrift „Unser neues JuZ“. Eine satirische Anspielung auf die Suche nach einem neuen Standort. „Das war nicht bösartig. Die haben sich ordentlich und freundlich benommen“, sagte Hoteldirektor Guido Eschholz den LN.

Mit teils kämpferischen, teils polemischen Reden forderten die jungen Leute eine klare Linie der Politik gegenüber dem HaK. Sie befürchten, dass die Stadt das selbstverwaltete Jugendzentrum schließen will. Seit dessen Eröffnung 2001 gibt es immer wieder Ärger mit den Anwohnern. Im Mai vergangenen Jahres hatte die Stadt alle Großveranstaltungen im HaK untersagt, nachdem es nach dem Konzert „Rap am Berg“ zu Randale und Farbschmierereien gekommen war. Die Konzerte sind die größte Einnahmequelle für das HaK, und die wollen die Jugendlichen zurück. Und sie seien auch bereit, mit dem HaK umzuziehen. Doch ein neuer Standort ist weit und breit nicht in Sicht.

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