Herford: Gaza Mahnwache

xxx 28.12.2008 19:44 Themen: Militarismus Weltweit
Gestern tötete israelisches Militär im Gazastreifen bislang etwa 155 Menschen und eine der Hamas- Raketen tötete einen Israeli. Daraufhin trafen sich heute Mittag, nach einer spontanen Verabredung, immerhin zwölf Leute in der Herforder Fußgängerzone, um zusammen eine Mahnwache gegen die Gewalt im Gaza-Streifen abzuhalten.
Die Empörung über diese Militäraktion einte die Protestierenden, wie bei vielen anderen Militäraktionen, gegen die sie schon gemeinsam demonstriert hatten. Sie waren sich auch darin einig, dass nicht nur Militarismus, sondern auch Nationalismus immer kacke ist, - egal von wem! Einige meinten darauf hinweisen zu müssen, dass wir auch für Israel einstehen und einige andere meinten, dass sie als Anarchisten eigentlich gar keine Staaten fordern wollen, aber in diesem Falle für die Palästinenser, sozusagen als Übergangslösung dann eben doch.

In der Innenstadt schoben sich, an diesem verkaufsoffenen Sonntag, die Massen durch die Straßen und entgegen der Annahme, dass Weihnachten vorbei sei, erstaunte das turbulente Leben mit (immer noch:) Weihnachtsmarktbuden und kaufwütigen Bürgern. Unter einem zentralen Weihnachtbaum standen also die Friedensbewegten mit einem Transpi „Hands off GAZA, stop violence!“, mehreren Friedensfahnen und Schildern: „Stoppt die Gewalt“, „Verhandlungen statt Gewalt“, „Für einen gerechten Frieden im Nahen Osten, einen freien und unabhängigen Palästinenserstaat und ein Israel in Grenzen“, oder einfach „Frieden“. Einige Grablichter brannten. Ein paar eilig kopierte Flugblätter wurden verteilt. Die Reaktionen waren größtenteils positiv. Eine gute Stunde hielten die Friedensbewegten in der Kälte aus.

So. Damit wenigstens ein winzig-kleiner Artikel zum Thema bei Indymedia zu finden ist :-)
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

...

ra0105 28.12.2008 - 23:03
Kommentar
Zugeschlagen wie ein entfesselter Riese

Von Sebastian Engelbrecht, ARD Hörfunkstudio Tel Aviv

Israel hat sich für einen Krieg gegen die Hamas entschieden, abermals für einen sinnlosen Krieg. Wie ein entfesselter Riese schlägt das israelische Militär jetzt zu. Die über Monate angestaute Aggression entlädt sich über dem Gazastreifen. Hunderte Menschen in Gaza sterben, hunderte werden verletzt. Verteidigungsminister Barak benannte seine Strategie mit dem einfachen Satz: "Unsere Absicht ist es, die Spielregeln total zu verändern." Mit anderen Worten: Die israelische Armee will dieses mal die militärische Substanz der Hamas zerstören, bis zur letzten Waffenschmiede, bis zur letzten Abschussbasis.
Hamas kämpft hilflos um die Ehre

Der Zorn der Israelis und ihrer Regierung ist verständlich. Die jüngste Raketen-Offensive der Hamas und der mit ihr verbrüderten Gruppierungen war eine sinnlose und aussichtslose Provokation, ein hilfloser Kampf um die Ehre. Aber Baraks Strategie ist ebenso sinnlos und zum Scheitern verurteilt. Die israelische Luftwaffe zielt auf militärische Stützpunkte der Hamas. Wenn diese zerstört sind, werden die Palästinenser in Gaza ihren Krieg gegen Israel an anderen Orten fortsetzen: Sie werden in unterirdischen Werkstätten ihre Waffen produzieren und lagern, sie werden weiter ihre Raketen mitten aus den Dörfern, Städten und Flüchtlingslagern abschießen.

Die Hamas führt diesen Kassam-Raketen-Krieg gegen Israel seit sieben Jahren, und die hochtechnisierte israelische Luftwaffe hat in diesen sieben Jahren kein Rezept gegen die selbstgebastelten Raketen gefunden. In den Jahren 2002 bis 2005 waren im Gazastreifen noch israelische Bodentruppen stationiert. Auch ihnen gelang es nicht, die Kassam-Raketen der Hamas auszuschalten.
Brechstangensystem bereits im Libanon gescheitert

Selbst eine erneute Besetzung des Gazastreifens würde also keine Ruhe bringen. Der Kampf gegen die Raketen hat sich über sieben Jahre hinweg als aussichtslos erwiesen. Auch im zweiten Libanonkrieg versuchte die israelische Armee, mit der Brechstange gegen die schiitische Hibollah und ihre Raketen anzugehen. Es gelang ihr nicht. Der Beschuss hörte nicht auf, trotz systematischen Bombardements des Libanon.

Das Klima ist erfüllt von "Bedrohung und Gegenbedrohung, von Verfolgungshass und Rachewut", so beschreibt der Psychologe Horst Eberhard Richter diese und ähnliche Situationen. Und er schreibt weiter: "Die Pathologie liegt in der Furcht (davor), sich auf die positiven emotionalen Energien zu verlassen." Allein diese positiven Energien wären dazu imstande, das Klima aus Hass und Rache zu verändern.
Nur ein Tabubruch kann noch helfen

Krieg ist keine Lösung. Nur das Gespräch wird Israel und die Hamas erlösen. Dazu brauchen die Kontrahenten einen Anstoß von außen. Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter versuchte, eine diplomatische Brücke zu bauen, als er im Sommer den Hamas-Chef Chalid Maschaa in Damaskus besuchte und anschließend in Jerusalem Vertreter der israelischen Regierung traf. Carter tat das einzig richtige: Er brach das Tabu, das lautet: "Mit den Islamisten spricht man nicht." Von Barack Obama, dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, ist ein ähnlicher Anstoß zum Gespräch zu erhoffen. Auch Obama besuchte Israel im Sommer. Später wurde bekannt, dass seine Berater sich während des Besuchs auch um Kontakt zur Hamas bemühten.

Obama wird den Nahost-Konflikt nicht allein lösen. Aber er könnte den Anstoß geben, damit Israel und die Hamas ihr sinnloses Blutvergießen endlich beenden.


 http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentargaza100.html

Hintergründe des israelischen Gegenschlags

fischer24.eu 28.12.2008 - 23:10
Wie Katya Adler von der BBC berichtet sind die eigentlichen Hintergründe nicht militärischer sondern politischer Art. Vielmehr gehe es der Regierung Olmert darum ihre Wahlschancen zu verbessern. In Umfragen, die kurz nach den Angriffen durchgeführt wurden, hatte sich der Vorsprung des Olmert-Herausforderers Netanjahu erheblich verringert.

Ein anderer Grund sei die Befürchtung der israelischen Regierung gewesen nach der Amtsübernahme durch den neuen US-Präsidenten Obama Zurückhaltung üben zu müssen. Daher habe man die letzten Tage der Bush-Administration für einen ungehinderten Angriff auf den Gaza-Streifen nutzen wollen.

Zum Thema Frieden:

Butter bei die Fische! 29.12.2008 - 12:33
siehe Artikel 13 der Charta der Hamas:

"Friedensinitiativen und so genannte Friedensideen oder internationale Konferenzen widersprechen dem Grundsatz der Islamischen Widerstandsbewegung. Die Konferenzen sind nichts anderes als ein Mittel, um Ungläubige als Schlichter in den islamischen Ländern zu bestimmen ... Für das Palästina-Problem gibt es keine andere Lösung als den Jihad. Friedensinitiativen sind reine Zeitverschwendung, eine sinnlose Bemühung."

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 12 Kommentare an

shalom — egal

Alle toten Zivilisten... — ultrá bal

@.... — huibuhh

Religlion — bleibt Religion

jaja — memo

hamas ist schuld — alex

passend, weil: — bluewhite

WAs IST — Shalom

scheinheilige Aktion — Herforder