"Er heißt Helge und nicht JESUS"!

Alte Hunkel 26.09.2008 18:35 Themen: Globalisierung Kultur Militarismus Soziale Kämpfe Weltweit
Eine Reportage aus dem Brennpunkt des Geschehens
Noch 24 Stunden vergehen bis zur Pressekonferenz des amerikanischen Zentralbankchefs Helge Schneider, die auf der ganzen Welt mit äußerstes Spannung erwartet wird. In den ersten sechs Monaten seiner Amtszeit hat sich der Ex-Nonsenskomiker Schneider einen geradezu legendären Ruf erworben. Im März gelang es ihm, die durch die Bear Staerns Pleite geschockten Märkte durch sein "Yello Investor's Bold Beautification Programm" wieder aufzurichten. Vor zwei Wochen verschaffte er durch sein "Weekend Junk Xerox Tender" Banken zusätzliche Liquidität und schlug den Leerverkäufern ein Schnippchen.
Wie Helge Schneider diesmal den Karren aus dem Dreck ziehen will, ist bislang völlig unklar.
Wie Helge Schneider diesmal den Karren aus dem Dreck ziehen will, ist bislang völlig unklar,da der Zentralbankchef und sein Stab "strenger abgeschirmt werden als die Inzest-Familie in Amstetten", wie es ein Reporter des Wallstreet Journals ausdrückte.
Unter Insidern werden derzeit folgende Szenarien in Betracht gezogen:

ERSTENS das Standard-Szenario der staatsmonopolkommunistischen Machtübernahme: Verstaatlichung der Großbetriebe, Einparteien-System, wöchentliche Militärparaden, Leninstatuen auf allen symbolisch wichtigen Straßenkreuzungen, freiwillige Mitgliedschaft in fortschrittlichen Massenorganisationen. Diese Variante wurde vor zwei Wochen von führenden Rating-Agenturen noch mit AAA ("kaufen") bewertet , inzwischen jedoch auf ABc ("Middelhoff") herabgestuft. "Durch solche Maßnahmen könnte Helge einfach keinen Überraschungscoup mehr erzielen", gab Scrooge Mc Kermit, seines Zeichens assistent execution producer einer nicht mehr existierenden Großbank, zu bedenken. "Es ist einfach nicht
klar genug, was sich dadurch ändern würde".

ZWEITENS das Kondratjew-Reziprok-Szenario: Demnach wird Helge versuchen, in den technologischen Innovationszyklus so einzugreifen, daß der technische Fortschritt wie bisher Wachstum erzeugt, seine Nachteile aber neutralisiert werden. In der Praxis könnte das so funktionieren: Wertpapiere dürfen nach wie vor per elektronisch per Mausklick gekauft,
aber nicht mehr verkauft werden. Wer verkaufen will, muß stattdessen persönlich eine Bankfiliale aufsuchen und sieben Formulare ausfüllen -- natürlich von Hand, mit Firmenstempel und das alles notariell beglaubigen lassen, wie zu Kondratjews Zeiten. "Auf diese Weise brauchen sie Jahre, um all die Anleihen zu verkaufen: Bis dahin werden sich die Preise aber längst erholt haben", so ein Experte. Diese Möglichkeit wird in Manhattan erstaunlich ernst genommen: Im Börsenviertel jedenfalls waren heute morgen sämtliche Kugelschreiber ausverkauft.
DRITTENS das NATO-Szenario: Die Federal Reserve nimmt sämtliche gefährdeten Großbanken und Fonds über die Nacht in die NATO auf. Wer sie verkaufen will, wird bombardiert! "Dadurch schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits stützen wir die Kurse. Welcher Investor wird schon wegen ein paar Schrottpapieren den Krieg riskieren? Anderseits werden es manche Schurken natürlich trotzdem versuchen. Wenn wir denen konsequent die Bude zerbomben, werden die Immobilienpreise irgendwann wieder steigen!" Für diese Theorie spricht, daß sich Helge vor kurzem selbst in diesem Sinne geäußert zu haben scheint.
VIERTENS schließlich das Scharia-Szenario: Die Federal Reserve setzt ein Supreme Mullah board of financial surveillance ein, das unter den Bankern wöchentlich 500 gierige "feindliche Verkäufer" identifiziert. Diese werden
außergerichtlich, aber öffentlich an den Pranger gekettet, auf Ground Zero gesteinigt, nackt über die Fifth Avenue gehetzt oder wahlweise an den Straßenlaternen entlang des Highway von N.Y.C bis nach Rhode Island
aufgeknüpft. Ihr Vermögen wird vollständig eingezogen, der Verkauf der TV-Übertragungsrechte dient zur Schuldendeckung. Dieses Szenario gilt als das unwahrscheinlichste, obwohl es unter den Amerikanern wohl am meisten Zustimmung fände Doch daß Helge solch brutale Maßnahmen ergreifen wird, können sich nicht einmal diejenigen vorstellen, die seine Konzerte überlebt haben.

Langjährige Börsenprofis vermuten indessen, daß Helge keine der genannten Möglichkeiten wählen wird, sondern eine fünfte, von der noch niemand etwas ahnt.
"Helge ist wie ein genialer Fußballer, Schachspieler oder Saxophonist", so McKermit: "Wenn alle glauben, er hätte sich unrettbar in die Sackgasse verrannt und sich beim besten Willen niemand mehr vorstellen kann, wie er da herausfinden will, kommt von ihm urplötzlich ein genialer Paß, ein Springeropfer oder ein Akkord, der die Situation komplett auf den Kopf stellt und ihn schlagartig wieder auf die Siegerstraße bringt. Hinterher können die Experten dann darüber streiten, ob es sich um einen spontanen Geisteblitz handelte oder um ein tiefgründiges, von langer Hand vorbereitetes Manöver. Und so wird es auch diesmal wieder sein."
Sein Kollge Stanley J. Beam bleibt skeptisch: "Hey, er heißt nur Helge und nicht JESUS. Mit zwei faulen Fischen kann er Tausende nicht sattmachen".

Viele New Yorker schauen an diesem Abend nachdenklich auf ein unscheinbares, hell erleuchtetes Fenster in der Liberty Street, hinter dem Helges Arbeitszimmer vermutet wird: "Dort sitzt er bis spät in die Nacht an seinem Schreibtisch und feilt an der Lösung - der Lösung, die uns alle retten wird. Stören wir ihn nicht!"
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Ergänzungen

Verschiebt Helge die Pressekonferenz?

Alte Hunkel 27.09.2008 - 09:18
NEW YORK. (bloomberg)
Ob die mit banger Spannung erwartete Pressekonferenz wie geplant heute um 12.00 pm ET stattfinden wird, scheint inzwischen unklar. "Es gibt da verschiedene Unstimmigkeiten in Helges Plan, für die wir noch keine Lösung haben", so Goldfart L. Dow, der fedederal chief uf stuff consuming officer, heute nacht gegenüber der Presse. Demnach werde Helge erst am Sonntag, dem 28. September, vor die Presse treten. Eine offizielle Bestätigung der Terminverschiebung steht indessen noch aus.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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HÄH?? — KLARTEXT

nach all den Jahren — spamassassin

hmpf! — ...