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11.10>Antikapitalistischer Block>Berlin

Autonom 16.09.2008 21:01
Der staatlichen Repression entgegentreten!
Terroristisch ist das System – nicht der Widerstand!

Aufruf zum antikapitalistischen Block auf der „Freiheit statt Angst-Demo“ am 11.10. in Berlin.
Wir rufen im Gegensatz zu den bürgerlichen Veranstaltern dazu auf es am 11.Oktober nicht nur dabei zu belassen verbal gegen Überwachung zu demonstrieren sondern unsere Ablehnung auch praktisch zu zeigen. So rufen wir dazu auf – ähnlich wie bei der „Freiheit stattt Angst“ Demonstration am 22.September 2007 die Vorkontrollen der Berliner Polizei durch geschlossenes Auftreten zu verhindern und auf der Demonstration durch symbolische Vermummung und direkte Aktionen gegen Überwachungskameras unsere radikale Ablehnung gegenüber bürgerlicher HERRschaft zu demonstrieren. Seid kreativ und unberechenbar. Bringt Sonnenbrillen, zu lange Seitentranspis und andere Utensilien mit.

Rückblick 2007

Nachdem im letzen Jahr ein geschlossener (aber friedlicher) Antikapitalistischer Block mit über 2000 Teilnehmer_innen brutal von der Berliner Polizei angegriffen - und mit ausdrücklicher Billigung des AK Vorratsdatenspeicherung zusammengeprügelt wurde – haben sich die bürgerlichen OrganisatorInnen der Demo dieses Jahr entschlossen die radikale Linke schon im Vorfeld von der Demo auszugrenzen. Wurden im letzten Jahr auf den Vorbereitungstreffen noch monatelang darüber diskutiert ob faschistische Gruppen an der Demo teilnehmen dürfen und ob Holocaustleugnung unter „Freie Meinungsäußerung“ fällt, hat sich der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung dieses Jahr entschieden alle „extremistischen“ Gruppen von der Demonstration auszuschliessen. Damit macht sich das Bündnis einen reaktionären Extremismusbegriff zu eigen der radikale Linke und Neonazis auf eine Stufe stellt. Konkret heisst das alle Gruppen die im Verfassungsschutz-Bericht aufgelistet sind nicht an der Demo-Vorbereitung teilnehmen dürfen. Das trifft Antifaschistische Gruppen, ebenso wie die Deutsche Kommunistische Partei. Damit haben sich die Demonstrationsveranstalter eindeutig auf die Seite von Schäuble und Co geschlagen. Trotzdem lassen wir uns unsere Teilnahme als radikale Linke nicht verbieten.Wir sind tausende, die Funktionäre vom AK Vorratsdatenspeicherung nur ein paar öder Berufspolitiker. Und wenn sie uns nicht mögen, müssen sie halt die Bullen rufen…..

Warum wir nicht an Freiheit unter kapitalistischen Bedingungen glauben

In einer auf Profitmaximierung ausgerichteten kapitalistischen Gesellschaft kann es für die breite Masse keine Freiheit geben. Denn der Zugang beziehungsweise der Ausschluss von der Befriedigung von Bedürfnissen, wie gesunde Nahrung, Kultur und vieles mehr ist im Kapitalismus an das Haben oder eben Nicht-Haben von Geld gekoppelt. Die Freiheit seine Bedürfnisse zu befriedigen ist also für einen immer größeren Teil der Bevölkerung extrem eingeschränkt. Weltweit betrachtet ist sogar der Zugang zu den grundlegendsten Bedürfnissen für sehr viele Menschen verschlossen.
Auch die angebliche Freiheit, seine Arbeitskraft gegen Lohn zu verkaufen, stellt keine wirkliche Wahlmöglichkeit dar. Ohne Job ist mensch dem Druck der Arbeitsagenturen ausgeliefert und muss sich, um überhaupt Arbeitslosengeld zu bekommen, um jeden schlechten Job bewerben und jedes noch so miese Angebot annehmen. Dabei könnte die gesellschaftlich notwendige Arbeit so aufgeteilt werden, dass alle viel weniger arbeiten müssten. Doch das widerspräche der Verwertungslogik des Kapitals. Deshalb führen im Kapitalismus technische Fortschritte zu Entlassungen statt zu Entlastung. Auf der einen Seite steigen somit der Stress und der Leistungsdruck für die Beschäftigten, während die anderen in sinnlose Maßnahmen oder 1-Euro-Jobs gesteckt werden.
Alle, die versuchen aus der bestehenden Logik auszubrechen geraten schnell ins Visier der Repressionsorgane. Von PolitikerInnen wird die Ausweitung der Überwachung mit der Herstellung von mehr Sicherheit gerechtfertigt. Doch um wessen Sicherheit geht es wirklich? Um die Sicherheit der Masse der Lohnabhhängigen, Arbeitslosen und MigrantInnen sicher nicht. Denn deren Leben ist zunehmend von Angst und Unsicherheit geprägt, sei es im Job oder auf dem Amt. In Zeiten in denen der so genannte soziale Frieden auch hier in den Metropolenländern Risse bekommt, ist es für die Herrschenden umso wichtiger, den Ausbau der Repressions- und Überwachungsmöglichkeiten voranzutreiben, um gegen mögliche Unruhen gewappnet zu sein.

Folter, Isolation, Mord..

Das kapitalistische System braucht Repression, um bestehen zu können. Das staatliche Gewaltmonopol mit seinen verschiedenen Apparaten wie Polizei, Militär und Justiz ist dazu da, die herrschende Ordnung aufrechtzuerhalten und gegen jeglichen Widerstand, der sich gegen die bestehende Gesellschaftsordnung richtet, vorzugehen. Dafür gibt es in der Geschichte und auch gegenwärtig etliche Beispiele: Ermordungen von DemonstrantInnen wie Benno Ohnesorg am 2.Juni 1967, Klaus-Jürgen-Rattay am 22.September 1981 und Carlo Giuliani während des G-8-Gipfel in Genua 2001. Oder die massiven Polizeieinsätze gegen streikende LehrerInnen in Oaxaca/Mexico. Wenn die Stabilität der permanenten kapitalistischen Ausbeutung in Gefahr scheint, wirft das System selbst seine eigenen rechtstaatlichen Grundsätze über Bord. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Reaktion des deutsches Staates auf die Entführung des BDI-Vorsitzenden und Altnazis Hans-Martin-Schleyer durch die Roten Armee Fraktion (RAF) während des so genannte „deutsche Herbstes“ 1977 vor 30 Jahren. Gegen die Angriffe der Metropolenguerilla reagierte der Staat mit einem polizeistaatlichen Ausnahmezustand: Raster- und Killfahndung, Tausende Razzien und Festnahmen gegen den vermeintlichen „Sympathisantensumpf“, Mediengleichschaltung und das faktische Außerkraftsetzten der parlamentarischen Demokratie durch die „Krisenstäbe“. Sein Höhepunkt fand diese ungleiche Auseinandersetzung zwischen der postfaschistischen BRD und der kommunistischen Guerilla in der Stammheimer Todesnacht vom 18. Oktober 1977. Damals wurden die im Isolationstrakt inhaftierten RAF-Mitglieder Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in ihren Zellen tot aufgefunden, Irmgard Möller überlebte schwer verletzt. Die von staatlicher Seite verbreitete Version lautet Selbstmord. Irmgard Möller, die einzige Überlebende, bleibt bis heute bei einer anderen Version. Demnach haben Polizeibeamte sie in den frühen Morgenstunden aus ihrer Zelle gezerrt und ihr die lebensgefährlichen Stichverletzungen zugefügt.

Am 25. September soll der Prozess gegen Axel, Florian und Oliver vor dem Berliner Kammergericht beginnen. Ihnen wird vorgeworfen, Ende Juli 2007 versucht zu haben, auf dem nachts menschenleeren Gelände der MAN AG in Brandenburg (Havel) drei Bundeswehrfahrzeuge anzuzünden.

Als KriegsgegnerInnen und AntimilitaristInnen sehen wir im Unschädlichmachen von Kriegsmaterial – und um nichts anderes handelt es sich bei Bundeswehr-Lkws, spätestens seit Deutschland sich an Angriffskriegen beteiligt – eine konkrete Abrüstungsinitiative. Einer solchen Aktion gilt unsere Solidarität! Es gibt viel zu viele Bundeswehrfahrzeuge!
Seit dem Ende des „kalten Krieges“ folgt dem Gleichgewicht des Schreckens ein Schrecken ohne Ende: permanenter Krieg an allen Fronten. Mal als „humanitäre Intervention“ im Namen der Menschenrechte, mal als „Krieg gegen den Terror“ verkauft, wird die nun nicht mehr durch die Systemkonkurrenz ausgebremste kapitalistische Weltordnung polizeilich und militärisch ausgebaut. Und die BRD mischt kräftig mit, unter anderem in Afghanistan.
Wir wehren uns gegen eine solche Politik, die unverhohlen und zunehmend selbstherrlicher auf die militärische Karte setzt, um ökonomische Dominanz und politische Großmachtambitionen durchzusetzen.

Es gibt zu viele Bundeswehrfahrzeuge – Solidarität mit Axel, Olli und Florian!

Gegen die stetige Militarisierung der Gesellschaft setzen wir auf praktischen Antimilitarismus von unten. Proteste gegen die Verlängerung und Ausweitung des Bundeswehrmandates in Afghanistan sind ein notwendiger Bestandteil, auch wenn es uns um den vollständigen Abzug aller Truppen geht. Und um noch viel mehr: tagtäglich erleben wir auch hier im globalen Norden die Folgen einer militarisierten Politik. Dem Krieg nach außen entspricht der Krieg nach innen: Rüstungsausgaben statt Sozialpolitik, Ausbau der Festung Europa gegen Flüchtlinge, militärische Sperranlagen und Tornado-Einsatz statt Absage eines unpopulären G8-Gipfels in Heiligendamm, Abbau von BürgerInnenrechten. zunehmende elektronische Überwachungsmaßnahmen und Ausbau von Gefängnissen. Diese Situation fordert einen Antimilitarismus auf vielen Ebenen: als kritische Stimme vor Parlamentsdebatten, als alltäglichen Widerstand gegen den sozialen Angriff, als praktische Intervention gegen militärische Infrastruktur und Rüstungsprofiteure...

Die BRD führt Kriege und dabei will sie sich nicht stören lassen. Entsprechend sollen KriegsgegnerInnen „mit der ganzen Härte des Gesetzes“ bestraft werden.
Axel, Florian und Oliver werden nicht allein wegen einer versuchten Brandstiftung vor Gericht stehen, ihnen wird außerdem die Mitgliedschaft in der mg (Militante Gruppe) vorgeworfen.

Ins Visier der BKA-Überwachung gerieten die drei aufgrund des Kontakts zu einer Gruppe politisch aktiver Wissenschaftler, die gleichfalls der Mitgliedschaft in der mg verdächtigt werden. Die mg beteiligte sich seit 2001 an Debatten um Theorie und Praxis militanter Politik und hat sich zu über 20 Aktionen bekannt, u..a. auf Konzerngebäude, Polizei-und Bundeswehrfahrzeuge. Mit ihren Texten und Aktionen griff sie zahlreiche Themen der Linken auf: NS-Zwangsarbeiterentschädigung, Hartz IV, Lohnraub und Entlassungen, Abbau von Gewerkschaftsrechten, Abschiebungen und das tödliche Schicksal von Flüchtlingen, politische Gefangene, staatliche Repression, imperialistische Kriege.
Seit Jahren fahndet das BKA erfolglos nach Mitgliedern der mg auf der Grundlage des §129a und 129 (Bildung einer terroristischen bzw. kriminellen Vereinigung), der schärfsten Waffe des Staates gegen politische GegnerInnen. Mithilfe des §129a , der den Behörden ein umfassendes Ermittlungsarsenal zur Verfügung stellt (Telefonüberwachung, Brief- und Email-Kontrolle, Observationen, Hausdurchsuchungen), werden v.a. linke Strukturen immer wieder ausgeforscht, in ihrer Arbeit blockiert und versucht einzuschüchtern. Dies betrifft u.a. auch AktivistInnen aus der Antifa-Bewegung und den Kampagnen gegen Gentechnik.
In Stuttgart-Stammheim läuft derzeit ein Prozess gegen fünf Linke aus der Türkei, denen die Mitgliedschaft in der DHKP/C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei/Front) vorgeworfen wird. Hier wird zum ersten Mal der 2001 neu geschaffene §129b („Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung“) gegen eine linke Organisation eingesetzt.
Die 129er-Paragraphen sind das Kernstück des politischen Strafrechts gegen Linke in der BRD. Sie dienen der Durchleuchtung und Einschüchterung außerparlamentarischer Bewegungen. Sie fokussieren aber vor allem jene, die die zugelassenen Areale politisch erwünschter Betätigung bewusst überschreiten.
Die radikale Ablehnung von Kriegspolitik, die Überzeugung, dass eine solidarische Weltordnung der Überwindung des kapitalistischen Weltwirtschaftssystems bedarf, sind Gründe, ins Visier der Ermittler zu geraten. Sich verdeckt zu organisieren (Vorsicht am Telefon, Verschlüsseln von Emails und Computerfestplatten, Achtsamkeit vor Observationen) - für viele politische AktivistInnen in Zeiten eines zunehmend repressiven Überwachungsstaates eine Frage der Würde, des Selbstschutzes und der puren Notwendigkeit für offensive Politik – gilt zugleich als Anfangsverdacht der Ermittlungen und Indiz der Anklage.

Kriminell ist das System, nicht der Widerstand

Als radikale Linke kämpfen wir für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, eine Gesellschaft, in der für die Bedürfnisse und nicht für den Profit produziert wird. Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der alle über die Produktionsmittel, die Produkte und deren Verwendung verfügen und nicht eine kleine Minderheit wie es heute der Fall ist. Aber die herrschende Klasse wird nicht freiwillig ihre Macht und ihr Eigentum aufgeben, sondern wird mit allen Mitteln versuchen, ihre Herrschaft zu verteidigen. Wir gehen deshalb davon aus, dass eine neue solidarische Gesellschaftsordnung nicht durch Reformen des bestehenden Systems, sondern nur durch eine revolutionäre Umwälzung erreicht werden kann. Daher ist es klar, dass gerade linke antagonistische Kräfte immer wieder mit staatlicher Repression überzogen werden, um unsere Strukturen auszuforschen, zu behindern und unseren Widerstand zu brechen.
Doch wir werden uns weder von Repressionsmaßnahmen noch so genannten Sicherheitsverschärfungen einschüchtern lassen. Unser Widerstand ist kein Terrorismus , sondern richtet sich gegen die Institutionen und VertreterInnen der herrschenden Klasse. Wir bekämpfen ein System, das immer wieder Krisen produziert und innerhalb der kapitalistischen Logik außer mit Krieg und Zerstörung auch keine Auswege aus den Krisen finden kann. Der Kapitalismus ist deshalb eine historisch längst überholte Produktions- und Herrshcaftsweise und gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Wir werden trotz erschwerter Bedingungen weiterkämpfen für die Überwindung des Kapitalismus und für eine solidarische Welt.

Weg mit § 129a und b!
Freiheit für Axel, Florian, Oliver und Andrej!
Freiheit für die Gefangenen aus der RAF!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Weh mit dem PKK-, ROJ-TV- und DHKP-C-Verbot!
Kapitalismus zerschlagen-
Solidarität aufbauen!

Autonome Gruppen Berlin

Bericht vom letzten Jahr mit Beschreibenungen der Schweinereien vom AK Vorratsdatenspeicherung:

 http://de.indymedia.org/2007/09/195364.shtml
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Ergänzungen

Na dann...

Butter bei die Fische 17.09.2008 - 00:42
Die meisten Behauptungen über den AK Vorrat hab ich so auch schon gehört. Deshalb mobilisiert im Gegensatz zum letzen Jahr die radikale Linke in der BRD auch nicht zur Demo. Wenn sie nicht Stimmen sollte sich der AK verhalten. Noch ist nicht alles verloren. Sonst wird die Demo deutlich kleiner als letztes Jahr. Die Stimmung in Hamburg ist auf jedenfall wegen der Vorwürfe gepisst. Wenn sich nicht stimmen können sie ja schleunigst auf der Seite des AK DEMENTIERT werden. Wenn nicht viel Spass beim Demonstrieren an die Julis und ihre fünf Fans...


Der AK sollte sich verhalten:

1. Wie wird mit Polizeiübergiffen umgegangen. Nach dem letzten jahr werdet ihr das ja diskutiert haben

2. Dürfen "extremistische" Gruppen eigene Lautsprecherwagen organisieren? Ja oder Nein?

3.Wie verhält sich der AK bei Regelüberschreirungen und Verstössen gegen die Demo-Auflagen? (Vermummung, Seitentranpis etc - Ich rede nicht von militanten Aktionen)

4. Wie verhält sich der AK bei militanten Aktionen gegen z.b. Überwachungskameras


@Autonome Gruppe Berlin 17.09.2008 - 10:20

ARAB 17.09.2008 - 12:11
Wir bewerben weder die Teilnahme an der Demonstration, noch stammt dieser Artikel von unserer Gruppe. Bei der schnelleren Recherche kann bereits festgestellt werden, dass wir für das Wochenende vom 10. bis 12.Oktober zum bundesweiten Schüler_innen-Kongress in der Technischen Uni werben und uns u.a. mit einem Referat zu "Schule im Kapitalismus" daran beteiligen.

Nach den Geschehnissen vom vergangenen Jahr arbeitet der AKVDS nicht mehr mit uns und Gruppierungen, die im Verfassungsschutz jenseits von "Die Linke" erwähnt bzw. beobachtet werden, zusammen. Unabhängig von unserer nicht-Teilnahme an dieser Demonstration halten wir die Thematisierung der Überwachunsgesetze gerade für eine radikale Linke für wichtig und richtig.

mit solidarischen Grüßen
[ARAB]

"Autonome Gruppen"

jawuc.blogsport.de 04.10.2008 - 01:08
Wir wissen jetzt welche "autonomen Gruppen" zu der Demonstration mobilisieren, es sind die Antifa Moabit und die Antifa Prenzlauer Berg.
Ob der Aufruf nicht dennoch nur ein Fake ist, können wir nicht mit Sicherheit sagen...

Auf einem Flyer, der für eine Musik-Veranstaltung in der Köpi an diesem Abend werben soll, steht unten auch:

"
UND VORHER: DEMONSTRATION
11.Okt. 08 - 14 Uhr Alexander Platz
Freiheit statt Angst 2008
"

Deshalb stellt sich uns nun die Frage, ob sicher der AKV umentschloss hat, oder ob die beiden Gruppen einfach so mobilisieren, obwohl sie auf der Demonstration nicht wirklich willkommen sind.

Doch antikapitalistischer Block?

(muss ausgefüllt werden) 04.10.2008 - 13:28
von wem is denn der aufruf nun?

jedenfalls hab ich gerad gesehen dass zumindest auch 'solid fürn antika-block aufruft:
 http://www.solid-berlin.org

Gerüchte und Unwahrheiten über den AK Vorrat

Ralf Bendrath 06.10.2008 - 02:14
Vorweg: Ich bin zwar Gründungsmitglied des AK Vorrat, spreche hier aber nur für mich selber.

Um ein grundsätzliches Missverständnis auszuräumen: "DER AK Vorrat" hat sich bisher in keiner Weise als Ganzes öffentlich oder sonstwie zu den Ereignissen auf der Demo am 22.9.2007 geäußert. Das mag ein Fehler gewesen sein, er hat aber strukturelle Gründe. Der AKV ist ein sehr loses Bündnis verschiedendster Organisationen und Einzelpersonen, die sich gegen die zunehmende Überwachung, vor allem durch anlasslose verdachtsunabhängige Speicherung der Aktivitäten von Menschen, wehren. "Mitglied" im AK wird man einfach, indem man sich auf der Mailingliste einträgt und mitmacht. Alles weitere - politische Ausrichtung, Aktionsformen, Bündnispolitik etc. - waren im AK immer wieder umstritten. Diese Fragen wurden aber in der Regel zugunsten der gemeinsamen Arbeit gegen die Überwachung ausgeklammert.

Also nochmal: Es gab nie eine offizielle Stellungnahme des AKV zu den Zwischenfällen auf der Demo. Was von der Demo-Leitung (in persönlicher Kapazität) kritisiert wurde, war die fehlende Verlässlichkeit auf vorher gemachte Zusagen aus dem schwarzen Block. Damit wurde vom AK aber niemals gerechtfertigt, dass die Polizei dort so massiv reingegangen ist. Im Gegenteil, viele AK-Mitglieder sind - sogar als Demo-Ordner - selber Opfer der Polizeiübergriffe geworden und verurteilen diese auf das Schärfste. Andere Mitglieder des AK sehen das anders, weisen auf bewusste Provokation und das "drauf Anlegen" hin, und haben das auch in ihren Blogs und anderswo veröffentlicht. All das waren aber KEINE Stellungnahmen DES AK Vorrat.

Im Einzelnen:
> Nachdem im letzen Jahr ein geschlossener (aber friedlicher) Antikapitalistischer
> Block mit über 2000 Teilnehmer_innen brutal von der Berliner Polizei angegriffen
> - und mit ausdrücklicher Billigung des AK Vorratsdatenspeicherung zusammengeprügelt
> wurde
Das ist definitiv falsch. Es gab nie eine Billigung des AK Vorrat dafür, nicht mal von einzelnen Leuten. Wer verbreitet solche Unwahrheiten?

> – haben sich die bürgerlichen OrganisatorInnen der Demo dieses Jahr entschlossen
> die radikale Linke schon im Vorfeld von der Demo auszugrenzen.
Auch das ist falsch. Zum einen muss man angesichts der oben geschilderten Pluralität im AK bezweifeln, dass es eine rein "bürgerliche" Organisation ist. Zum anderen wurde niemals versucht, die radikale Linke auszugrenzen.

> hat sich der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung dieses Jahr entschieden alle
> „extremistischen“ Gruppen von der Demonstration auszuschliessen.
Erstens gab es so einen Beschluss nie, und zweitens ist allen im AK Vorrat klar, dass von einer öffentlichen Demonstration ohnehin niemand ausgeschlossen werden kann.

> Konkret heisst das alle Gruppen die im Verfassungsschutz-Bericht aufgelistet sind
> nicht an der Demo-Vorbereitung teilnehmen dürfen.
Grober Unfug. Der AK hat mehrfach öffentlich z.B. auf die Gefahren einer Verschmelzung von Polizei und Geheimdiensten hingewiesen. Er wird daher den Teufel tun, Bewertungen des Verfassungsschutzes für seine Entschedungen als Grundlage zu nehmen und hat dies auch nie getan.

> Damit haben sich die Demonstrationsveranstalter eindeutig auf die Seite von Schäuble
> und Co geschlagen.
Mal ehrlich: Für wie blöd haltet ihr uns eigentlich?

> Wir sind tausende,
Ich persönlich freue mich auf die Teilnahme vieler Tausender DemonstrationsteilnehmerInnen aus allen politischen Lagern.

> die Funktionäre vom AK Vorratsdatenspeicherung nur ein paar öder Berufspolitiker.
Der AK Vorrat hat aber weder Funktionäre noch Berufspolitiker, dafür aber mehr als tausend engagierte Mitglieder. Einzelne Leute übernehmen Funktionen im AK, je nach Interesse, Fähigkeiten und verfügbarer Zeit. Das wechselt ständig, und jede helfende und qualifizierte Hand ist dabei gern gesehen. Alle unsere Einnahmen (ausschließlich Spenden) gehen für Aktionen und Material drauf.

Mich erstaunt insgesamt, dass hier so schnell von dem Verhalten einzelner Leute auf die gesamte Ausrichtung des AK Vorrat geschlossen wird. Der AK hat es im Gegensatz zu vielen anderen Gruppen geschafft, trotz aller inneren Meinungsverschiedenheiten und auch Spannungen ein breites Spektrum an Leuten zur gemeinsamen Arbeit gegen den Überwachungsstaat zusammenzubringen. Das Ganze ist gleichzeitig auch ein Experiment in Sachen "Activism 2.0", also mit extrem flachen und transparenten Strukturen, voller Nutzung von Internet-Tools wie Wikis und anderem, Fokussierung auf die verbindenen Ziele, aber dennoch Vielfalt der Aktionsformen und sonstigen politischen Meinungen. Hier von dem Verhalten einzelner Leute auf das Ganze zu schließen, ist ein etwas altbackene wirkender Versuch von Identitätspolitik - so funktioniert das nämlich nicht mehr.

Werr nur auf alles einschlagen will, das irgendwie nach bürgerlich riecht, und sich gleichzeitig als der Gralshüter der Militanz gerieren will, soll das gerne machen, auch mit der Verbreitung von Unwahrheiten.

Wer ein breites, buntes und druckvolles Bündnis gegen den Überwachungsstaat unterstützen will, soll am Samstag zur Demo kommen.

Text

ARAB 06.10.2008 - 09:48
Text ist definitiv nicht von ARAB. Wir beteiligen uns in diesem Jahr nicht an der Demo.

Distanz wahren!

Andreas Hartwich 06.10.2008 - 14:45
Hier ein kurzes Interview zur Demo im letzten Jahr mit dem ALB-Sprecher Michael Kronawitter:
Darin wird auch auf das Abgrenzungsverhalten des AK Vorratsdatenspeicherung, das unsolidarische Verhalten und die skandalöse Kooperation mit der Polizei usw. eingegangen:
 http://www.dkp-online.de/uz/3939/s0203.htm

ALLE Gruppen, die im letzten Jahr den linksradikalen Block organisierten oder unterstützten, haben sich aus besagten Gründen von der Demo-Vorbereitung in diesem Jahr ferngehalten oder zurückgezogen. Eine Mobilisierung ohne ein Bündnis, in dem ein halbwegs tragfähiger Konsens zum Verhalten gegenüber der Polizei und zu anderen grundlegenden Fragen besteht, ist nicht nur unklug, sondern in diesem Fall sogar gefährlich. Ich möchte nicht alle Details zum vergangenen Jahr ausführen, doch die Kooperation des Anmelders und weiterer Personen aus dem AK mit der Polizei und die Distanzierungen, die auch durch die gesamte Tagespresse gingen, haben der linken Mobilisierung ohne Frage geschadet.

Zur Situation in diesem Jahr kommen noch ein paar weitere Facts:
- Mehreren Initiativen (u.a. ARAB, DKP-Berlin, Häuserbündnis, ALB), die sich im letzten Jahr an der Demo beteiligt haben, wurde bereits im August 2008 ein Schreiben zugestellt, in dem der AK Vorratsdatenspeicherung im Namen des Bündnisses diverse Gruppen aus der Vorbereitung ausschloss.
- im Bündnis wurde im September ein Beschluss gefasst, dass alle "extremistischen" Gruppierungen - per Defintion des AK alle im VS-Bericht aufgeführten Initiativen - von der Demo auszuschließen sind. Ob dies mit Hilfe der Polizei geschehen soll, wurde bewusst offen gelassen.
- Nach den heftigen Auseinandersetzungen innerhalb des Bündnisses im Jahr 2007, herrschte insbesondere beim AK Vorrat keinerlei Bereitschaft, sich mit den Ereignissen im letzten Jahr auseinanderzusetzen. Stattdessen wurden Vertreter verschiedener Gruppen erneut als "Extremisten" beschimpft, Entscheidungen wurden keineswegs demokratisch bestimmt.
- Ein Streitpunkt im letzten Jahr war u.a. die Frage, ob man widerspruchslos hinnehmen will, dass die Demo von Polizeikameras abgefilmt wird. 2007 wurde sich vom AK Vorrat bei der Durchführung der "Überwachungsdemo" sogar geweigert, die Polizei darauf hinzuweisen, die Kameras einzupacken. Eine Ausübung von Druck o.ä. wurde abgelehnt. Stattdessen wurde hinterher noch behauptet, die Kameras seien nur auf der Demo gewesen, um vor "Naziübergriffen" und "Randalierern" zu schützen.
- das Vorgehen des AK Vorratsdatenspeicherung hat sich meines Wissens nicht geändert. Wenn der AK Vorrat so heterogen ist, wie hier beschrieben wurde, dann sollten entsprechende Personen IM BÜNDNIS das Wort ergreifen. Bisher ist dahingehend nichts passiert.

Noch was: Das Thema ist selbstverständlich sehr wichtig, wahrscheinlich sogar eines der wichtigsten, das die radikale Linke betrifft. Eine andere Mobilisierung ist aber nur möglich, wenn das Bündnis auf einen anderen, tatsächlich breiten Konsens gestellt wird, der linke Gruppen nicht ausschließt. In diesem Jahr sind die Möglichkeiten dafür verspielt worden.

KEINE Ausgrenzung der Linken durch AK Vorrat

Ralf Bendrath 06.10.2008 - 16:52
Zum Kommentar von Andreas Hartwich:

> Mehreren Initiativen (u.a. ARAB, DKP-Berlin, Häuserbündnis, ALB), die sich im
> letzten Jahr an der Demo beteiligt haben, wurde bereits im August 2008 ein
> Schreiben zugestellt, in dem der AK Vorratsdatenspeicherung im Namen des Bündnisses
> diverse Gruppen aus der Vorbereitung ausschloss.
Uns ist im AK Vorrat von einem solchen Schreiben nichts bekannt, und es würde meiner Einschätzung nach auch nie ein solches Schreiben geben. Im Gegenteilk hat uns diese Information gerade ziemlich schockiert.

Falls das wirklich stimmt, müssen wir von gezielter Sabotage unserer Arbeit ausgehen.

Kannst du das Schreiben irgendwie zur Verfügung stellen?

> - im Bündnis wurde im September ein Beschluss gefasst, dass alle "extremistischen"
> Gruppierungen - per Defintion des AK alle im VS-Bericht aufgeführten Initiativen
> - von der Demo auszuschließen sind. Ob dies mit Hilfe der Polizei geschehen soll,
> wurde bewusst offen gelassen.
Auch das ist nicht wahr. Es gab weder im AK Vorrat noch auf den Vorbereitungstreffen jemals einen solchen Beschluss.

Ein Demo-Bündnis im klassischen Sinne gibt es hier übrigens gar nicht. Das kann man sicherlich kritisieren (wie es Michael Kronawitter im erwähnten Interview auch bereits getan hat), und ich habe den Aufbau einer klaren Bündnis-Kommunikations- und Entscheidungsstruktur auch mehrfach selber im AK angemahnt. Dass das nicht geklappt hat, führe ich aber eher auf die Faktoren "Unerfahrenheit", "Verpeilung" oder "Überarbeitung" zurück als auf Absicht.

Es gab allerdings dieses Jahr eine Reihe von Vorbereitungstreffen in Hannover und Berlin, die eher der konkreten Koordination der Arbeit, der Absprachen bzgl. Finanzierung etc. dienten. Von einem solchen Beschluss ist aber auch auf diesen Treffen NIE die Rede gewesen.

Wer behauptet so einen Unsinn?

> - Nach den heftigen Auseinandersetzungen innerhalb des Bündnisses im Jahr 2007,
> herrschte insbesondere beim AK Vorrat keinerlei Bereitschaft, sich mit den Ereignissen
> im letzten Jahr auseinanderzusetzen.
Die Ereignisse wurden im AK im Gegenteil sehr heftig und kontrovers diskutiert. Sie hätten damals fast zur Spaltung des AK geführt. Aus diesen und den in der Ergänzung oben bereits genannten Gründen war es leider nicht möglich, sich auf eine gemeinsame Einschätzung zu einigen und diese auch nach außen zu vertreten. Dass wir das dann auch später, als die Wellen ruhiger wurden, nicht wieder aufgegriffen haben, ist uns sicherlich vorzuwerfen. Insgesamt zeigt sich hier aber auch, dass solche sehr politischen Diskussionen auf Mailinglisten (und das ist die hauptsächliche Kommunikations- und Entscheidungsstuktur des AK Vorrat) extrem schwierig zu führen sind und regelmäßig in Flame-Wars ausarten. Man sieht also auch schon die Grenzen des netzgestützten Aktivismus. Der AK Vorrat hat daraus versucht zu lernen und plant dieses Jahr bereits mehrere Face-to-Face Nachbereitungstreffen zur Demo, sowohl mit den Bündnispartnern als auch intern.

> Stattdessen wurden Vertreter verschiedener Gruppen erneut als "Extremisten" beschimpft
Das sind Einzelmeinungen. Mittlerweile müsste doch klar sein, dass die Leute auf der Mailingliste des AK Vorrat mindestens genauso heterogen sind wie die Leute, die hier auf Indymedia posten. Und ja, es gibt im AK Vorrat viele Leute, die keinen Bock auf gewaltbereite Halbstarke haben, die nur auf Randale aus sind. Diese haben aber niemals einen solchen politischen Ausgrenzungsbeschluss gegenüber linken Gruppen herbeiführen können.

> - Ein Streitpunkt im letzten Jahr war u.a. die Frage, ob man widerspruchslos hinnehmen
> will, dass die Demo von Polizeikameras abgefilmt wird.
Das war nie ein Streitpunkt. Natürlich halten wir Kameras auf einer Demo gegen Überwachung für absurd und provozierend. Wir haben das stets massiv abgelehnt und haben auch in den Vorgesprächen mit der Polizei die Zusage bekommen, dass nur gefilmt wird, wenn Straftaten begangen werden. (Ja, da kann man jetzt wieder lästern, aber wer eine so große Demo anmeldet, muss sich mit denen einfach im Vorfeld unterhalten.) Die Polizei hat sich an diese Zusage nicht gehalten, was von uns auch kritisiert wurde.

> 2007 wurde sich vom AK Vorrat bei der Durchführung der "Überwachungsdemo" sogar
> geweigert, die Polizei darauf hinzuweisen, die Kameras einzupacken.
Falsch. Die Demo-Leitung hat die Polizei mehrfach auf die o.g. Zusage hingewiesen und sie aufgefordert, das Filmen einzustellen. Auch die Ordner und diverse Demo-Teilnehmer aus dem AK haben das gegenüber einzelnen Polizisten mit Kameras deutlich gemacht. Dieses Mal wird es übrigens ein stärkeres Legal Team geben, das auf solche Sachen dann professionell reagieren kann.

> Eine Ausübung von Druck o.ä. wurde abgelehnt.
Definiere "Druck".

> Stattdessen wurde hinterher noch behauptet, die Kameras seien nur auf der Demo gewesen,
> um vor "Naziübergriffen" und "Randalierern" zu schützen.
Das mag die Polizei behauptet haben. Der AK Vorrat oder seine Mitglieder jedenfalls nicht.

Nochmal: Wenn solche Gerüchte gestreut und sogar Ausgrenzungsschreiben im Namen des AK Vorrat verschickt werden, dann müssen wir von gezielter Sabotage ausgehen. Der AK Vorrat und auch die Vorbereitungstreffen für die Demo haben solche Ausgrenzungsbeschlüsse nie gefasst und würden sie auch nicht unterstützen.

@ Mensch vom AKV

jawuc.blogsport.de 06.10.2008 - 18:32
Was von der Demo-Leitung (in persönlicher Kapazität) kritisiert wurde, war die fehlende Verlässlichkeit auf vorher gemachte Zusagen aus dem schwarzen Block.

Kann Mensch diese Absprachen erfahren?

Das mag ein Fehler gewesen sein, er hat aber strukturelle Gründe.

Naja, wir wissen es, aber wäre es nicht trotzdem schön gewesen, hätte sich der/die Veranstalter_in, irgendwer hat die Demo ja schließlich angemeldet, dazu geäußert?

Damit wurde vom AK aber niemals gerechtfertigt, dass die Polizei dort so massiv reingegangen ist. Im Gegenteil, viele AK-Mitglieder sind - sogar als Demo-Ordner - selber Opfer der Polizeiübergriffe geworden und verurteilen diese auf das Schärfste.

Am Ende der Demonstration bedankte sich ein_e Sprecher_in (wir wissen nicht wer) bei der Polizei für die Kooperationsbereitschaft und bei dem schwarzen Block, dass er sich aufgelöst hat.
Falls ein Großteil des AKV wirklich an Bündnisarbeit mit der radikalen Linken interessiert ist, sollte man vielleicht sein_e Redner_innen besser auswählen.

Andere Mitglieder des AK sehen das anders, weisen auf bewusste Provokation und das "drauf Anlegen" hin,

Solltet ihr euch dann nicht besser mit diesen Personen zusammensetzen und, falls es gar nicht geht von der Demo-Planung ausschließen?
Das es ein paar Menschen schaffen eine ganze, im Grunde sehr positiv zu bewertende, Gruppe in den Dreck ziehen können, sollte euch eigentlich stören.

und haben das auch in ihren Blogs und anderswo veröffentlicht. All das waren aber KEINE Stellungnahmen DES AK Vorrat.

Wieder die gleiche Kritik, der AKV (Gründer_in oder Demo-Veranstalter_in)hätte sich dazu äußern müssen.

Im Einzelnen:
> Nachdem im letzen Jahr ein geschlossener (aber friedlicher) Antikapitalistischer
> Block mit über 2000 Teilnehmer_innen brutal von der Berliner Polizei angegriffen
> - und mit ausdrücklicher Billigung des AK Vorratsdatenspeicherung zusammengeprügelt
> wurde
Das ist definitiv falsch. Es gab nie eine Billigung des AK Vorrat dafür, nicht mal von einzelnen Leuten.

"Wir bedanken uns bei der Polizei für die Kooperatinsbereitschaft"

Das macht nun mal den Eindruck, es wäre so.

Auch das ist falsch. Zum einen muss man angesichts der oben geschilderten Pluralität im AK bezweifeln, dass es eine rein "bürgerliche" Organisation ist. Zum anderen wurde niemals versucht, die radikale Linke auszugrenzen.

"Nach den Geschehnissen vom vergangenen Jahr arbeitet der AKVDS nicht mehr mit uns (ARAB) und Gruppierungen, die im Verfassungsschutz jenseits von "Die Linke" erwähnt bzw. beobachtet werden, zusammen. Unabhängig von unserer nicht-Teilnahme an dieser Demonstration halten wir die Thematisierung der Überwachunsgesetze gerade für eine radikale Linke für wichtig und richtig."
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Erstens gab es so einen Beschluss nie, und zweitens ist allen im AK Vorrat klar, dass von einer öffentlichen Demonstration ohnehin niemand ausgeschlossen werden kann.

Man kann Leute/Gruppierungen aus einer Demonstration entfernen (lassen).

> Konkret heisst das alle Gruppen die im Verfassungsschutz-Bericht aufgelistet sind
> nicht an der Demo-Vorbereitung teilnehmen dürfen.
Grober Unfug. Der AK hat mehrfach öffentlich z.B. auf die Gefahren einer Verschmelzung von Polizei und Geheimdiensten hingewiesen. Er wird daher den Teufel tun, Bewertungen des Verfassungsschutzes für seine Entschedungen als Grundlage zu nehmen und hat dies auch nie getan.

Vielleicht nicht "der AK(V)" aber die Berliner ja scheinbar schon. Gruppen wir ARAB denken sich da ja nicht einfach aus.

Ich persönlich freue mich auf die Teilnahme vieler Tausender DemonstrationsteilnehmerInnen aus allen politischen Lagern.

Aus der radikalen Linken werden außer der "Antifa Moabit" und der "Antifa Prenzlauer Berg" wohl keine radikalen Gruppen teilnehmen.

Wir werden vermutlich, wie ARAB, an dem Bildungskongress teilnehmen, aber nur als Gäste.

mit solidarischen Grüßen

jawuc

Distanzierung zu anderen Gruppen?

Twister 07.10.2008 - 17:58
Hi

Hier stand im Kommentar von Andreas Hartwich:
Zur Situation in diesem Jahr kommen noch ein paar weitere Facts:
- Mehreren Initiativen (u.a. ARAB, DKP-Berlin, Häuserbündnis, ALB), die sich im letzten Jahr an der Demo beteiligt haben, wurde bereits im August 2008 ein Schreiben zugestellt, in dem der AK Vorratsdatenspeicherung im Namen des Bündnisses diverse Gruppen aus der Vorbereitung ausschloss.
- im Bündnis wurde im September ein Beschluss gefasst, dass alle "extremistischen" Gruppierungen - per Defintion des AK alle im VS-Bericht aufgeführten Initiativen - von der Demo auszuschließen sind. Ob dies mit Hilfe der Polizei geschehen soll, wurde bewusst offen gelassen.


Und da ich explizit dazu gefragt wurde:
((und ich schreibe das nicht als Ex-AKler sondern weil mich etliche Leute per Mail angesprochen haben und Fragen stellten und ich es praktischer finde, hier etwas zu schreiben statt zig Mails mit dem gleichen Text rumzuschicken))

Da ich zu der Zeit der Debatte noch im AKV aktiv war, kann ich sagen, dass es überhaupt keine klare Linie dazu gab. Die einen meinten "Radikalinskis" hätten sowieso nichts auf der Demo zu suchen, andere jammerten darüber, dass eine schöne Demo durch "die Schwarzen" kaputtgemacht worden ist, die nächsten schimpften über die prügelnde Polizei (kein Wunder, es hatten ja auch etliche vom AKV etwas abbekommen), die einen fanden die Rede am Schluss sei ausgewogen gewesen, die nächsten hielten sie für einen Affront usw. usf.
Für all diese Fragen und Kritiken gab es nie eine Eindeutigkeit (siehe Ralfs Kommentar).

Auch bezüglich der Teilnahme gab es keinen Beschluss, keine Einigung und gar nichts. Es gab ein buntes Gemisch aus "wenn wir hier anfangen, die VS-Bewertung heranzuziehen für die Bewertung, wer erwünscht ist, machen wir uns lächerlich", "gerade die Linken (nicht die Partei) müssen wir ins Boot holen, denn VDS und §129 gehören ja eindeutig zu einem Teil des kritisierten Überwachungsstaates", "Wenn wir die Linken ausgrenzen, lacht man doch über uns", "wir wollen keine Radikalinskis" und alles, was nur entfernt irgendwie zwischen "ja" und "nein" liegt.
Was auch logisch ist bei einem so grossen "Pulk" wie dem AKV.


Das heisst also schlicht und ergreifend:
wer auch immer hier gemeint hat, im Auftrag des AKV Leute "auszuladen" bzw. ihnen mitzuteilen, dass sie unerwünscht sind, hat nichts davon mit dem AKV abgesprochen, es gab und gibt keinen solchen Beschluss auch schlicht und ergreifend etliche Leute ihr virtuelles und reales Köfferchen sofort gepackt hätten bei einem solchen Beschluss.
Insofern hoffe ich, dass die Angelegenheit durch die Vorlage der entsprechenden Mails usw. zweifelsfrei geklärt werden kann.

Soviel von mir und ich hoffe damit alle Fragen, die mir per Mail gestellt worden sind, beantwortet zu haben
Twister

Die Diskussion geht weiter

auf 10.10.2008 - 11:22

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Verdammt — Bob

jaja — blublub

oh oh die radikalen kommen — böser radikaler

@Böser — Bob

nochmals jaja — letztjähriger teilnehmer

Kommentar — AK-Penner

Letztes Jahr — ich

Stay rude - Stay rebel - Stay home — Autonome Gruppe Berlin

fake? — (muss ausgefüllt werden)

jawuc.blogsport.de — jawuc.blogsport.de