Rassistische "ipahb"-Demonstration, 03.10 Bln

Antifa 10.09.2008 14:20 Themen: Antifa
Am 03. Oktober, dem "Tag der deutschen Einheit" bzw. dem "Tag der offenen Moschee" will die rassistische Interessensgemeinschaft Pankow-Heinersdorfer Bürger zum wiederholten Male mit rassistischen und kulturalistischen Parolen sowie rechtsextremen Bündnispartnern gegen die Moschee in Pankow aufmarschieren.
Anscheinend versucht nicht nur die aktionsorientierte radikale Linke in Berlin alles, damit sich Aktivist_innen am dritten Oktober nach Berlin verirren, um hier zu demonstrieren, zu diskutieren und zu feiern. Mittlerweile gibt es auch aus dem rechten bis extrem rechten Lager Ambitionen, den symbolträchtigen Tag für sich zu nutzen.
Die rassistische (1) "Interessensgemeinschaft Pankow-Heinersdorfer Bürger" ("ipahb"(2)) plant(3) am "Tag der deutschen Einheit", der seit 1997 auch immer der "Tag der offenen Moschee"(4) ist, eine Demonstration unter dem Motto "Für Demokratie und Menschenrechte - gegen Rechts- und Linksextremismus sowie Islamismus!". Anscheinend wollen sich hier wütende Nationalist_innen, die doch schon enttäuscht genug sind, dass ihr Staat auch nach Petitionen nicht den Bau der Moschee verhindert hat, ihren "Tag der deutschen Einheit" nicht nehmen lassen.
Die "ipahb" gründete sich kurz nachdem bekannt wurde, dass die Ahmadiyya-Gemeinde eine Moschee für ihre Mitglieder in Heinersdorf errichten wollte. Eine Frage- und Antwort-Stunde der Gemeinde wurde beinahe Schauplatz eines Pogroms. Hunderte skandierten Parolen wie "Keine Moschee!" oder "Wir sind das Volk!" und auch offen fremdenfeindliches. Die Ahmadis, die sich zum Gespräch stellen wollten, mussten unter Polizeischutz aus dem Saal gebracht werden.
Seit dem Zeitpunkt ihrer Gründung entfaltet die "ipahb" eine beträchtliche Aktivität. Sie machte Unterschriftenlisten, Demonstrationen, Lichterketten und Diskussionsveranstaltungen. Von einer wirklichen Religionskritik war natürlich weit und breit nicht die Spur, es wurde nur ein völkisch-nationalistisch aufgeladenes Islam-Bashing serviert.
Als klar wurde, dass die Moschee mit rechtsstaatlichen Mitteln nicht mehr zu verhindern war, wurde die Stimmung im Heiners-Dorf resignierter, aber auch aggressiver. Seitdem kam es zu einem Brandanschlag auf dem Baugelände, gewalttätigen Übergriffen auf Gegen-Demonstrant_innen durch an den "ipahb"-Demos teilnehmende Nazis und eine große Sprüh-Aktion an der Kuppel des Moschee-Baus. Die Moschee steht nun unter Polizei-Schutz. Beim "Tag der offenen Moschee" in Pankow kann also durchaus mit einigem Gewalt- und Eskalationspotential gerechnet werden.
Die Bürger-Initiative, die sich kulturalistischer und offen rassistischer Argumentationsmuster bedient(5), sich nicht der Zusammenarbeit mit gewalttätigen Neonazis (6) scheut und sich auch schon mal als Anti-Antifa versucht (7), propagiert hier also wieder einmal die rassistische Ausgrenzung, die verkürzte "Religionskritik" und die absolute Staatstreue. Die Abgrenzung zum Rechtsextremismus können wir nicht ernst nehmen. Wie aus den verlinkten Berichten hervorgeht, macht sich die "ipahb" da noch weniger Mühe als zum Beispiel die ebenfalls rassistische "Bürgerbewegung ,Pro Köln'" (8).
Wir rufen zu vielfältigen und kreativen Protesten gegen diese Demonstration auf.
In Köln könnt ihr und mehrere Berliner Bus-Besatzungen (9) von Aktivist_innen am 20. September (10) schon einmal üben, wie erfolgreiche Aktionen gegen solche Rassist_innen-Meetings aussehen können.
Am 03. Oktober muss es dann heißen, erst der rassistischen Heinersdorfer Dorf- bzw. Volksgemeinschaft entgegenzutreten, um dann um 21 Uhr bei der Nachttanzdemonstration in Mitte nochmal richtig auf den Putz zu hauen!

Ihr seid das Volk - ihr seid der Feind!

Deutschland in den Rücken fallen! Kämpft mit uns gegen Staat, Nation und Kapital!




Weitere Infos unter:

 http://www.heinersdorf-buendnis.de.vu

 http://www.dritteroktober.blogsport.de



(1) Siehe:  http://aw.antifa.de/heinersdorf/texte_andere_20070901_zustaende.html

(2) Homepage der "ipahb":  http://anonym.to/?http://ipahb.de/index-Dateien/Page1845.htm

(3) Dazu: "Richtig ist, dass die ipahb für den 03.10.2008 eine Demonstration plant. Das Motto dieser DEMO ist: „Für Demokratie und Menschenrechte - gegen Rechts- und Linksextremismus sowie Islamismus“" "ipahb"-Homepage am 09.09.2008 15:07

(4) Siehe:  http://de.wikipedia.org/wiki/Tag_der_offenen_Moschee

(5) Sowas führt zu sowas:  http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,473112,00.html

(6) Ist hier belegt:  http://de.indymedia.org/2006/06/151032.shtml

(7) Es wurden dutzende Bilder von Antifaschist_innen, die gegen die "ipahb" protestierten ins Netz gestellt

(8)  http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerbewegung_pro_K%C3%B6ln#Organisationsfeld

(9) Busfahrkarten gibts hier  http://www.heinersdorf-buendnis.de.vu/ ||  http://www.top-berlin.net/

(10) Infos Hier:  http://september.web-republic.de/September/wordpress/ hinfahren!
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Ergänzungen

busfahrkarten nach köln

antifa 11.09.2008 - 00:20
busfahrkarten nach köln gibts auch hier:

 http://www.solid-fhain.de/


(die zwei im bericht verlinkten seiten sind dafür nicht mehr geeignet, da deren busse voll sind)

Ergänzung

Kommunist 11.09.2008 - 14:25
Mit einem Interviewausschnitt sei nochmals die nationalistische Gesinnung der "ipahb" illustriert:

"Die Ipahb kümmert sich nun auch um andere Sorgen der Heinersdorfer, aber am 3. Oktober will man wieder demonstrieren. Nicht gegen die Ahmadiyya-Moschee, sondern allgemein gegen Islamismus. Es sei nicht in Ordnung, dass die Moscheen in Berlin ausgerechnet am 3. Oktober ihren Tag der offenen Tür feiern, sagt Swietlik. „Das ist unser Nationalfeiertag. Den wollen die überlagern.“"

Joachim Swietlik, Vorsitzender der "ipahb" zum Tagesspiegel.

 http://www.tagesspiegel.de/berlin/Ahmadiyya-Moschee-Heinersdorf;art270,2589199

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