EU-Richtlinie Immigration

tierr@ 25.06.2008 15:26 Themen: Antirassismus Globalisierung Repression Soziale Kämpfe
Reaktionen
EU-Richtlinie Immigration

Reaktionen

In der Nacht zum 23. Juni versuchten - wieder einmal und leider erneut erfolglos - Dutzende Afrikaner den Grenzübergang in der spanischen Exklave Ceuta zu überwinden (siehe:  http://afp.google.com/article/ALeqM5iE953O-0sl7EEzRhw_RJA2XMnQdw ). Im vergangenen Jahr ertranken allein vor Europas spanischen Aussenküsten mind.3700 Menschen!. Am vergangenen Sonntag brannte nach dem Tod eines Inhaftierten das Abschiebelager Vincennes bei Paris; siehe Video auf:  http://www.oryva.net/spipindy/article.php3?id_article=308; Bilder und Bericht der Sans Papiers: http://www.oryva.net/spipindy

Die Rechte,-und Überlebenskämpfe der ImmigrantInnen ohne Papiere werden immer härter, immer tödlicher... Das "verdanken" sie nicht zuletzt den "SozialistInnen" der EU, wie etwa den spanischen oder deutschen, welche Letztere zu verantworten haben, dass die EU-Richtlinie zur Rückführung von papierlosen ImmigrantInnen vom Europarat doch noch gebilligt wurde Betroffen sind annähernd 8 Millionen in den 27 EU-Staaten lebende ImmigrantInnen.

Die Richtlinie schreibt u.a. vor, dass illegal eingereiste Einwanderer und abgelehnte Asylbewerber sieben bis 30 Tage Zeit für eine freiwillige Ausreise erhalten müssen. In Abschiebehaft dürfen sie danach nur dann genommen werden, wenn Fluchtgefahr besteht. Die Haftdauer soll im Regelfall nicht mehr als sechs Monate betragen. Eine Verlängerung um weitere zwölf Monate ist aber möglich, wenn sich "die Rückführung wegen mangelnder Kooperation" des Flüchtlings oder wegen Problemen bei der Feststellung seiner Nationalität verzögert. Wer abgeschoben wurde, darf die EU 5 Jahre lang nicht mehr betreten (siehe auch:  http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27989/1.html). Während die Richtlinie hierzulande sogar teilweise als "Verbesserung" dargestellt wird, reagiert insbesondere Lateinamerika auf die Verschärfung nicht etwa "nur" mit Stimmen der Entrüstung, sondern ist dabei, höchst praktische Sanktionen gegen die EU in die Wege zu leiten. Das widerständische Temperament Lateinamerikas, das sonst meist intern gegen die missliebige Politik der dortigen Regierungen oder die zerstörerische Freihandelsdiktatur der USA gerichtet ist, erreicht damit eine neue Dimension. Die Regierungen der lateinamerikanischen Länder solidarisieren sich mit "ihren Clandestinos" gegen die EU und setzen Zeichen ihrer, auch menschenrechtlichen, Souveränität...

KONSEQUENZEN FÜR MENSCHENRECHTSVERLETZUNGEN

Am entschlossensten war die Reaktion des venezuelanischen Präsidenten Hugo Chávez, der kurzerhand damit drohte, die EU mit einem Erdölboykott zu belegen. "Auch die Investitionen jener Länder, welche die neue Richtlinie annehmen, würden geprüft. Venezuelanisches Erdöl wird nicht an Länder geliefert, die dieses peinliche Abkommen unterzeichnen." Nach Chávez´Definition (und nicht nur nach seiner) verstösst die EU-Richtlinie gegen das Internationale Recht.

Der Präsident Ecuadors Rafael Correa (bekannt auch durch sein Engagement gegen den Klimawandel: VON KYOTO NACH QUITO - Teile 1 bis 3
 http://de.indymedia.org/2007/07/188274.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/07/188303.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/07/188420.shtml
und seine entschlossene Haltung während des Konflikts mit Kolumbiens Staatsoberhaupt Alvaro Uribe, nach dem Überfall auf das Lager der FARC innerhalb der ecuadorianischen Grenzen:  http://de.indymedia.org/2008/04/213914.shtml ) bezeichnete das EU-Reglementarium als "Schandverodnung" und kündigte der internationalen Öffentlichkeit an, dass es eine gemeinsame Antwort Lateinamerikas geben werde.

Nachdem auch Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay, Peru und Uruguay scharfe Kritik an dem europäischen Beschluss übten, darf die Gründungsakte der Union Südamerikanischer Nationen, UNASUR, (zu der ausserdem Chile, Kolumbien, Guayana, Surinam, Venezuela und Ecuador gehören), die neuerdings auch eine vereinte Aussen,-und Sicherheitspolitik in Form eines südamerikanischen Militärbündnisses konkretisieren will, wohl bereits als dieser Antwort realisiert werden. Nicht zuletzt, weil die Millionen in Europa lebenden, lateinamerikanischen MigrantInnen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die genannten Länder (sowie auch für die Länder Afrikas, siehe in diesem Zusammenhang: www.afrikas-perspektive.de ) darstellen, ist die Bildung der UNASUR (im vergangenen Mai), mit der eine stärkere, wirtschaftliche Integration der Region, eine gemeinsame Währung und letztlich ein gemeinsames Parlament und einheitliche Pässe angestrebt werden, ein gewichtiges Instrument gegen die ökonomische, rassistische und militärische Abschottungspolitik der EU.

Um die ganze Intensität der Entrüstung, welche der institutionalisierte EU-Rassismus auslöst, authentisch zu vermitteln, hier einige Stellungnahmen aus dem:

SPECIAL: GEGEN DIE "SCHANDVERORDNUNG"
vom 20. Juni 2008

STELLUNGNAHME DER SPANISCHEN GEWERKSCHAFT CGT
Die Rückführungsrichtlinie errichtet den Faschismus in Europa. Heute ist ein Tag der Schande; der Tag des Europa der Immigrantenjagd; der Tag an dem die Menschenrechte aufhören, universell zu sein. Heute wurde die bereits zuvor von den Regierungen der Europäischen Union als Entwurf angenommene Regelung über das Festhalten und die Abschiebung von ausländischen Menschen vom Europaparlament gebilligt.

Diese Schandverordnung basiert primär auf zwei Repressivmassnahmen: Die antidemokratische Einführung einer willkürlichen Inhaftierung von Menschen ohne Papiere bis zu 18 Monate und die gewaltsame Rückführung ohne die Möglichkeit, innerhalb der nächsten 5 Jahre wieder europäischen Boden zu betreten. Europa wird gleichzeitig zu einer militarisierten Festung und zu einem Paradies für die Ströme, Produkte und Dienste des Kapitals während es den simplen Umstand, ImmigrantIn ohne Papiere und Mittel zu sein, militarisiert und kriminalisiert..., Menschen werden gewaltsam zur Rückkehr gezwungen und der Möglichkeit beraubt, Europa wieder zu betreten, indem man sie wie gefährliche Kriminelle behandelt. Die frisch gebilligte Rückführungsregelung ist der maximale Ausdruck der von den Politik- und Wirtschaftseliten als Kalkühl entworfenen Rückschrittlichkeit im Bereich Menschenrechte. Jetzt ist diese Aggression konzentriert in der Legitimierung der Nichtexistenz von Rechten für MigrantInnen, für die Spezialgefängnisse vorbereitet sind, ohne Rechtsgarantien und mit willkürlichen Haftzeiten sowie Zwangsabschiebung ohne Rückkehrmöglichkeit.
Wer aber, nachdem dieser Schritt einmal vollzogen ist, garantiert dass nicht in Bälde auch die fundamentalsten Rechte derjenigen, welche die zweifelhafte Bezeichnung EinwohnerInnen/BürgerInnen tragen, elliminiert werden? Die Sicherheitskräfte der EU können sich nun mit mehr Eifer und weniger Hemmnissen der Jagd auf ImmigrantInnen widmen, dem fragilen Sport aus der Federführung der Faschisten, der im Italien Berlusconis begonnen wurde, der aber vom Rest der europäischen Länder mehr als heuchlerisch höchstgerne in die Praxis umgesetzt wird. In Kürze werden wir die Statistiken dieser unwürdigen und charakteristischen Olympiaden sehen, mit welchen um den ersten Rang, d.h. darum, dasjenige Land zu sein, welches die meisten ImmigrantInnen erjagt und abgeschoben hat, streitet. Kaum jemand bezweifelt, dass die ersten Plätze auf das Königreich Spanien und die Republik Italien verteilt sein werden.
Aber die Schande dieses Tages zeigen nicht nur die Regierungen und EU-ParlamentarierInnen. Es ist unser aller Schande, die wir EuropäerInnen sind; Mitglieder der berauschten Gesellschaften des Konsums, und der Angst; es ist die Schande unserer Unfähigkeit, eine Antwort zu geben auf den totalitären Kapitalismus einer EU, die weit über die vom irischen Nein zum neuen Vertrag verursachten Krise hinaus entschlossen ist, ihre antidemokratische Regierung der Multinationalen und ihre den Rechten und Bedürfnissen der Menschen ferne Wirtschaftspolitik aufzuzwingen.
Das Problem besteht weder in der Rückführverordnung noch in der 65-Stundenreglung..., das Problem ist die EU als politisches Projekt des globalisierten Kapitalismus, der Länder, Völker, ArbeiterInnen und ImmigrantInnen versklavt.

Die CGT wiederholt ihre Verpflichtung zur Anklage und zum Kampf gegen die EU und frägt weiter: "EU-wozu?", "für wen?" Die Antworten sind leider zementiert: Um eine militärische und antidemokratische Supermacht zu schaffen und für die Reichen der Politik, des Handels sowie der Industrie und die Finanzgrössen. Vereinen wir unsere Kräfte gegen die EU des Kapitals und des Kriegs, gegen Prekarität und Ausgrenzung; gegen die Ungleichverteilung der Rechte und des Reichtums. Das ist der einzige Weg den es für uns gibt.
Secretaría de Acción Social - Comité Confederal CGT
 http://www.rojoynegro.info/2004/spip.php?article22828
(Im Sinne dieses Textes fanden am vergangenen Samtag in verschiedenen spanischen Städten Demonstrationen gegen die EU-Richtlinie statt. Von ImmigrantInnenkollektiven organisierte Demonstrationen sind in Vorbereitung).

STELLUNGNAHME AUS ARGENTINIEN
(um den die Richtlinie beschreibenden Teil gekürzt)

"Was wäre passiert, wenn unsere Länder in den Jahren des Krieges und Hungers in der "ersten Welt", ihre Türen verschlossen hätten?" Diese von den Müttern der Plaza de Mayo am 18. Juni 08 in einem Brief an die Europäische Union gestellte Frage, scheint inhaltslos gewesen zu sein für die 367 EU-Abgeordneten, welche die Rückführverordnung ohne Veränderung des ursprünglichen Texts gebilligt haben.
Im demselben Brief forderte die Präsidentin der Madres de Plaza de Mayo, Hebe de Bonafini, die EuropäerInnen dazu auf, den von ihnen benutzten Spruch "der Andere bin ich" zu überdenken und sich in Erinnerung zu rufen, dass die europäischen Länder "die ImmigrantInnen als billige Arbeitskraft benutzen" und "sie heute, angesichts der Dekadenz der Staaten (der "3.Welt") zu Hunger und Auswegslosigkeit verurteilen".

STELLUNGNAHME AUS BOLIVIEN

Auch der bolivianische Präsident Evo Morales wandte sich in einem -öffentlichen- Brief an das EU-Parlament und bezeichnete darin "die diskriminierenden Massnahmen, welche man gegen die ImmigrantInnen aller Länder der sogenannten Dritten Welt -mittels Gefängnis und Deportation- anwenden will, als ungezügelt". Weiter sagte der indigene Präsident, die Richtlinie diskriminiert die Menschen, beraubt sie ihrer Freiheit, sperrt Personen an inhumanen und degradierenden Orten ein, ohne dass diese irgendeine eine kriminelle Handlung begangen haben...

"Bis Ende des Zweiten Weltkrieges, so Evo Morales, war Europa ein Kontinent von EmmigrantInnen. Dutzende Millionen EuropäerInnen gingen in die Länder Amerikas, um sie zu kolonialisieren und um den Hungersnöten, den Finanzkrisen, Kriegen oder den europäischen Totalitarismen und der Verfolgung ethnischer Minderheiten zu entkommen". Es folgt der Ausdruck seiner Besorgnis angesichts der EU-Richtlinie über die sichere und drastische Verhärtung von Verfolgung, Haft,- und Abschiebebedingungen für papierelose ImmigrantInnen. "Die Europäer kamen auf massive Weise in die Länder Latein,-und Nordamerikas, ohne Visa und ohne verwaltungsmässig auferlegte Bedingungen erfüllen zu müssen. Sie waren immer willkommen. Und sie sind es weiterhin auf dem amerikanischen Kontinent, der die europäische, politische und wirtschaftliche Krise absorbierte. Sie kamen auf unseren Kontinent, beuteten Reichtümer aus und transferierten sie nach Europa auf, unermessliche Kosten der ursprüglichen Völker Amerikas... Wie im Fall unseres Cerro Rico (reicher Hügel) von Potosí und seinen einzigartigen Silberminen, die dem europäischen Kontinent zwischen dem XVI und XIX Jahrhundert Mengen an Geldern verschafften.
Die europäischen EmmigrantInnen als Menschen sowie ihre Güter und Rechte sind stets respektiert worden.
Die EU, als Konsquenz ihres Images als Raum der Prosperität und öffentlichen Freiheiten, ist heute das erste Ziel der ImmigrantInnen der Welt. Die überwiegende Mehrzahl der Einwanderer kommt in die EU um zu dieser Prosperität beizutragen und nicht um sie auszunutzen. Sie belegen Stellen in der Baubranche, bei öffentlichen Arbeiten, Diensten im privaten und institutionellen (Krankenhäuser) Bereich, die die EuropäerInnen nicht haben wollen. Sie tragen zur demographischen Dynamik des Kontinents bei, indem sie das Verhältnis zwischen Aktiven und Inaktiven ausbalancieren, das seine soziale Sicherheit ermöglicht und indem sie den internen Markt und die soziale Kohäsion dynaminisieren. Die ImmigrantInnen bieten eine Lösung für die demographischen und fianziellen Probleme der EU.
Für uns repräsentieren unsere MigrantInne die Entwicklungshilfe, welche die EuropäerInnen nicht leisten". Anhand wirtschaftlicher Rechenbeispiele legt Morales dar, dass "die Migrationsströme zwar für Europa vorteilig sind, für die "Dritte Welt" jedoch marginalisierend, weil diese z.B. Einbussen in den Bereichen qualifizierter Arbeiten macht, da sie, wenn auch arm, in diese enorme finanzielle und menschliche Mittel investiert hat". "Leider verkompliziert die Rückführungsrichtlinie diese Realität in schrecklicher Weise", heisst es in dem Brief weiter. Im Hinblick auf die möglichen 18 Monate Haftzeit vor einer Abschiebung, sagt Morales, dass es "ohne Verhandlung keine Gerechtigkeit gibt" und verweist darauf, dass die EU-Richtlinie definitiv gegen die Artikel 2, 3, 5, 6, 7, 8 und 9 der Universellen Menschenrechtserklärung verstösst. Insbesondere prangert der Präsident Boliviens an, dass auch Mütter und Kinder und zwar ohne Berücksichtigung ihrer familiären oder schulischen Situation eingesperrt werden können. "Wie sollten wir wohl ohne zu reagieren, akzeptieren können", so Morales, "dass unsere lateinamerikanischen Brüder und Schwestern, die über keine Papiere verfügen, in Lagern interniert werden, die Depressionen verursachen und in denen es zu Hungerstreiks und Selbstmorden kommt...? Auf wessen Seite liegt heute die Pflicht, Humanität walten zu lassen? Wo bleibt die Bewegungsfreiheit, der Schutz vor willkürlichen Inhaftierungen?
Parallel will die Europäische Union die Gemeinschaft der Andennationen (Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Peru) davon überzeugen, ein Assoziationsabkommen zu unterzeichnen, dass in seiner 3.Klausel ein Freihandelsabkommen selben Charakters wie das von den USA aufgezwungene beinhaltet. Wir stehen unter immensem Druck seitens der Europäischen Komission, tiefgreifende Bedingungen zur Liberalisierung de Handels, der Finanzdienste, des intellektuellen Eigentums und unserer Öffentlichen Dienste zu akzeptieren". Weiter prangert Evo Morales die gesetzlich Verurteilung des Prozesses der Verstaatlichung von Wasser, Gas und Telekommunikation an und setzt dem die Frage entgegen, "wo denn der gesetzliche Schutz unserer Frauen, Jugendlichen, Kinder und ArbeiterInnen ist, die in Europa nach besseren Aussichtsmöglichkeiten suchen?"
Die freie Zirkulation der Waren,-und Finanzströme voranzutreiben während gleichzeitig unsere Brüder und Schwestern im Versuch, sich frei zu bewegen, eingesperrt werden..., das ist die Negierung der Freiheit und der demokratischen Rechte! Unter diesen Bedingungen, der Billigung der "Rückführungsrichtlinie", wäre es für uns eine ethische Unmöglichkeit, die Verhandlungen mit der EU zu vertiefen und wir behalten uns das Recht vor, den europäischen BürgerInnen gemäss der diplomatischen Wechselseitigkeit, die minimalste Visapflicht aufzuerlegen, wie sie für uns BolivianerInnen seit April 2007 gilt. Wir haben dieses Recht bislang nicht ausgeübt, da wir positive Zeichen seitens der EU erwartet haben.
Die Welt, ihre Kontinente, Ozeane und Gebiete stehen bekannterweise vor gewichtigen globalen Schwierigkeiten: globale Erderwärmung, Umweltverschmutzung, das langsame aber sichere Schwinden von Energieressourcen und Biodiversität.., während der Hunger und die Armut in allen Ländern zunehmen und unsere Gesellschaften schwächen. Die ImmigrantInnen, ob mit oder Papiere, zum Sündenbock zu machen, ist keine Lösung. Das steht in keinem Verhältnis zur Realität. Die Probleme der sozialen Kohäsion, unter welchen Europa leidet, sind nicht die Schuld der ImmigrantInnen". Europa möge daher seine "Integrationspolitik" wie sie schon bei seiner vermeintlichen "zivilisatorischen Mission" in Zeiten des Kolonialismus gescheitert ist, hinterfragen, schliesst Morales und grüsst insbesondere alle "Klandestin@s".

Auch Kubas ehemaliger Staatschef und Revolutionsführer Fidel Castro hat sich in der Reflektion: "USA, Europa und die Menschenrechte" zur EU-Richtlinie ausgelassen. Um die Artikellänge hier nicht zu überspitzen: Sie steht auf Spanisch unter  http://www.insurgente.org/modules.php?name=News&file=article&sid=14000


z. T. freie Übersetzungen: tierr@
 http://tierra.bloggospace.de
(work-irgendwann-in progress)

LINKS:
Migration, Repression -Dringend
 http://de.indymedia.org/2008/06/219559.shtml

Rassismus und menschenunwürdige Bedingungen für migrantische ErntehelferInnen in Spanien:
Spanien:Repression gegen streikende ImmigrantInnen
www.de.indymedia.org./2008/02/209200
Andalusien: Gemüsesklaven mit Zeitverträgen
www.de.indymedia.org/2008/02/20881.html
Apartheid ist "ein warmes Bett"/@
 http://de.indymedia.org/2007/01/167253.shtml
ImmigrantInnen in der EU: Hungerstreiks
(CIE-Belgien-SOI- Slowenien)
 http://de.indymedia.org/2008/04/212842.shtml
 http://www.bleiberecht.ch/
 http://de.indymedia.org/2008/04/214118.shtml

Das panoptische Gehirn der Festung Europa
 http://de.indymedia.org/2007/11/199949.shtml
FRONTEX:
Gute Informationsseiten:
Vielsprachig.
www.fortresseurope.blogspot.com
Borderline-europe- menschenrechte ohne Grenzen e.V.
 http://borderline-europe.de/
 http://no-racism.net
www.transfronterizo.net
frontexwatch - deutschsprachige Seite, noch im Aufbau:
 http://frontex.antira.info
www.proasyl.de

Ökonomie-Afrika:
 http://www.grain.org/semences/?id=69
(span, bask, engl, franz):
 http://www.ruralforum.net/congreso/default.asp?id=es

www.camp08.antira.info
www.klimacamp08.net

Gegen imperiale Hegemonie
www.jpberlin.de/online-ag/

Reader: Peripherie und Plastikmeer. Globale Landwirtschaft-Migration-Widerstand..., zu beziehen über:  plastik.meer@reflex.at


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Ergänzungen

Frankreich erschwert Immigration

http://www.n-tv.de 25.06.2008 - 15:53
Erst haben sie ihre Matratzen in Brand gesteckt, dann brannten zwei Gebäude völlig aus - die Ausländer im größten Abschiebelager Frankreichs haben ihrer Wut freien Lauf gelassen. Seit Monaten flackert im Zentrum von Vincennes immer wieder Gewalt auf. Hilfsorganisationen hatten mehrfach gewarnt, dass ein geringer Anlass ausreichen könnte, um die Situation eskalieren zu lassen. Der Anlass fand sich am vergangenen Wochenende: der Tod eines 41 Jahre alten Tunesiers, der nach Zeugenberichten vergeblich um einen Arzt gebeten haben soll. Kurz darauf verbreiteten sich Gerüchte über die Mitschuld der Behörden an dem Todesfall, Gewalt und Chaos brachen aus.

Die Unruhen im größten Abschiebezentrum Frankreichs kommen für die Regierung zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Eben erst hatte Einwanderungsminister Brice Hortefeux stolz seine Bilanz präsentiert: In den ersten Monaten des Jahres habe Frankreich 80 Prozent mehr Ausländer ohne Bleiberecht abgeschoben als im Vorjahreszeitraum, betonte er. Im Juli will Hortefeux beim EU-Ministertreffen in Cannes Pläne für den EU-Einwanderungspakt vorstellen, der eines der großen Projekte der im Juli beginnenden französischen EU-Ratspräsidentschaft werden soll. Da sieht es nicht gut aus, wenn Hilfsorganisationen und die Opposition im eigenen Land die Einwanderungspolitik der Regierung mit heftigen Worten anprangern.

Quote steckt Abschiebungsziel

Was sich in den vergangenen Tagen in Vincennes abspielte, sah aus wie eine klassische Gefängnisrevolte - mit dem Unterschied, dass es sich nicht um Häftlinge handelte, sondern "um Ausländer, deren Verbrechen darin besteht, keine Papiere zu haben", sagt Laurent Giovannoni von CIMADE, der einzigen Organisation, die Zugang zu den Abschiebezentren hat. Giovannoni kritisiert die "Quotenpolitik" der Regierung, die jeder regionalen Polizeibehörde ein genaues Ziel von Abschiebungen vorgibt. Landesweit sollen in diesem Jahr 26.000 Ausländer ohne Bleiberecht abgeschoben werden.

"Die Jagd nach Zahlen erhöht den Druck auf die Polizisten, in den Abschiebzentren kommt es immer häufiger zu Gewalt", sagt Giovannoni. Immer wieder komme es zu Hungerstreiks, Selbstverstümmelungen, Selbstmordversuchen und gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. "Es herrscht ein Klima der Einschüchterung und der Verzweiflung", fügt er hinzu. Seit Beginn des Jahres haben Abschiebekandidaten mehr als 20 Klagen wegen Verletzung durch Polizisten eingereicht. Im Februar setzte die Polizei im Zentrum von Vincennes Elektroschock-Pistolen ein, zwei Insassen wurden verletzt.

Illegalisierte suchen Wege

Die Zahl der Plätze in den Abschiebelagern hat sich in Frankreich seit 2003 von knapp 800 auf etwa 1700 mehr als verdoppelt. Im vergangenen Jahr durchliefen 35.000 Ausländer ohne Papiere diese Zentren. Nur etwa die Hälfte von ihnen wurde tatsächlich in ihre Heimatländer abgeschoben. Ein Teil von ihnen wurde in die EU-Staaten zurückgebracht, in die sie zuerst eingereist waren, weil sie nur dort einen Asylantrag stellen können. Andere konnten schließlich doch ihr Bleiberecht bekommen.

In Frankreich kommen die meisten Einwanderer aus Nordafrika, der Türkei und China. Ein Teil von ihnen kommt legal ins Land, nämlich mit einem Touristenvisum. Viele arbeiten und zahlen Steuern. Mitte April sind erstmals ausländische Arbeiter ohne Bleiberecht in einen organisierten Streik getreten. Die Regierung hat mittlerweile mehr als 400 von ihnen legalisiert. Offiziell tritt der französische Präsident Nicolas Sarkozy allerdings weiterhin dafür ein, Massenlegalisierung EU-weit zu verbieten, um keine weiteren Einwanderer anzulocken.

Tag ohne Abschiebungen am 30.08.08

no border no nation no prison 27.06.2008 - 08:52
Dezentraler Aktions-Tag ohne Abschiebungen –gemeinsam legen wir das Abschiebesystem lahm!

Überall in Deutschland und Österreich werden wir um den 30. August 2008 herum blockieren, stören, verhindern. Unser Protest richtet sich gegen das System der Migrationskontrolle, gegen die Selektion von Einwanderern und gegen die Brutalität des Abschiebsystems.

Wir beharren dagegen auf dem Recht zu wandern, auf dem Recht zu bleiben, auf dem Recht auf Bewegungsfreiheit. Unsere Solidarität gilt den Verfolgten, den Illegalisierten, den Ausgebeuteten, den Abenteurern!

Wir legen das Abschiebesystem lahm – mit Aktionen an Abschiebeknästen und –lagern, bei Ausländerbehörden, auf Flughäfen und bei Profiteuren – bei allen Agenten der rassistischen Behandlung und Kontrolle von Menschen.

Wir erklären uns solidarisch mit allen, die für ein Bleiberecht kämpfen, die sich wehren gegen die Zumutungen der rassistischen Sondergesetze für Flüchtlinge und Migrant_innen, die Abschiebungen verhindern, die sich ihr Recht auf Bewegungsfreiheit nehmen. Mit dem Aktionstag reihen wir uns ein in die alltäglichen Kämpfe um Würde und Rechte.

Mit Demonstrationen, Blockaden, Ämterbesuchen und kreativen Protestaktionen werden wir Sand ins Getriebe streuen. So wollen wir den Blick auf die Unmenschlichkeit der Zuwanderungsverhinderung lenken, auf die rassistischen Schikanen und Angriffe von Behörden, Polizei und Nazis und die Diskriminierung durch Sondergesetze wie Residenzpflicht, Abschiebehaft und Lagerunterbringung.

Beteiligt euch mit eigenen Aktionen am Tag ohne Abschiebungen – damit das Migrationsregime Geschichte wird!

Wer hierbleiben will, soll bleiben dürfen! Wer kommen will, soll kommen dürfen! Gleiche Rechte und Bewegungsfreiheit für alle!
 http://abschiebefrei.blogsport.de

Institutionalisierung der Ausgrenzung

no-racism.net 27.06.2008 - 20:52
Text überarbeitet übernommen auf:  http://no-racism.net/article/2611

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Es gibt kein Thema, — in dem sich

riotqueer — ist

Dein Empire — Bash Antisemitism

@riotqueer — neben dir bin ich sooooo ein kleines licht.