Demonstration gegen NATO/Raketenschutzschild
Am Samstag den 29 fand in Slupsk (Polen) 100 km westl. von Gdansk eine Demonstration gegen die beabsichtigte Installation einer US-gefuehrten Raketenbasis auf einem laenger nicht genutzten polnischen Militaerareal statt. Diese Plaene sehen vor, zusammen mit mehreren Radarstationen einen Raketenschutzschild zu installieren mit dem die Menschen in Osteuropa, Russland und Vorderasien bedroht werden. Offiziell ist eine Begruendung auch die Abwehr von terroristischen Gefahren. Gestern demonstrierten mehrere hundert Menschen gegen das Projekt in der Slupsker Innenstadt. Danach zogen noch knapp hundert Leute unangemeldet zum geplanten Stationierungsort, entfernten eine Holzbarrikade der Stationszufahrt und wackelten am Zaun.
Letzteres fassten die oertlichen Riotcops wohl als Provokation auf und gingen im Anschluss an eine After-Demo-Party extrem brutal gegen Aktivistinnen vor, von denen (gegen 16 Uhr Ortszeit immer noch 21 im Polizeigewahrsam sassen.
Letzteres fassten die oertlichen Riotcops wohl als Provokation auf und gingen im Anschluss an eine After-Demo-Party extrem brutal gegen Aktivistinnen vor, von denen (gegen 16 Uhr Ortszeit immer noch 21 im Polizeigewahrsam sassen.
Die Plaene gegen den Raketenschutzschirm gibt es schon lange, sie sind ein Thema der polnischen antimilitaristischen Bewegung. Allerdings gibt es vor Ort noch keine allzu breite Bewegung gegen die Plaene. In der Bevoelkerung vor Ort wird es eher als nicht so bedeutsam diskutiert. Waehrend auf die Frage, ob sie die Schutzschildplaene gut finden, ca 90 Prozent nein sagen, bejahen 44 % die Frage, ob sie eine solche Raketenbasis in Slupsk akzeptieren wuerden, wenn die damit versprochehnen Investitionen auch kommen. Ein hoeherer Lokalkpolitiker, der bis vor kurzem noch gegen die Station war, aenderte seine Meinung, als er von einer Reise in die USA heimgekommen, von den Segnungen militaerischer Investitionen fuer die lokale Wirtschaft zu berichten wusste.
Fuer die AktivistInnen vor Ort war es unter diesen Vorraussetzungen ein sehr gutes Zeichen, dass sich bei der Auftaktkundgebung mehrere hundert Menschen v. a. aus Slupsk beteiligten. Was auch fuer grosse Freude sorgte, das engagierte Vorgehen aus der Bevoelkerung heraus gegen einen befuerwortetenden Redner der Radarstation.
Bei dem folgenden Demonstrationszug durch die Stadt beteiligten sich aber ueberwiegend nur AktivistInnen aus der antimilitaristischen Szene aus ganz Polen und wenige Internationals.Es wurde generell der Militarismus kritisiert und nicht nur, dass hier eine Station gebaut wird. Die Demo war bunt und laut, eine Sambaband sorgte fuer Stimmung mit wenig Polizeibegleitung. Es war eine grosse Medienpraesenz vor Ort und im TV wurde umfangreich berichtet. Nach der Abschlusskundgebung gab es noch einem spontanen unangemeldeten Zug zur Militaerstation. Ueberraschend fuer die ca 50 anwesenden Riotcops, die die Demo am Haupteingang erwarteten, bog diese am Nebeneingang ein, konnte durch den sehr loechrigen Zaun einige Meter aufs Gelaende eindringen, bevor sie dann von den Riotcops zurueckgedraengt wurde. Eine eher symbolische Blockade der Gelaendezufahrt mit Geruempel wurde von den DemonstrantInnen zwecks besserer Begehbarkeit unter den Augen der Polizei weggeraeumt. Dann ging es zur Haupteinfahrt. dort wurden Kundgebungsbeitraege gehalten und danach wurde noch mehrmals nach dem ueblichen herunterzaehlen 10,9,8.... gegen den Zaun angerannt, was die Robocops auf den Plan rief, die aber nur mit heftig fuchtelnden Bewegungen sich versuchten Respekt zu verschaffen. Danach wurde die Demo beendet.
Danach gab es noch eine Afterparty. Als von dieser das Soundsystem und einige AktivistInnen aufbrachen um in ein Privathaus zu gehen um dort zu schlafen, klingelte dort die Polizei.
Nachdem die Barrikade an der Tuer geraeumt wurden, verpruegelte die Poizei alle sich in der Wohnung befindendenden Personen, schmiss eine Traengasgranate und nahm 24 Personen mit auf die Wache. Einer Person wurde dabei der Arm gebrochen und danach von der Polizei ins Krankenhaus gebracht. Dort konnte sie aber durch ein Fenster von der Polizei entkommen. Die anderen Personen sind, bis auf 2, die inzwischen freigelassen wurden, noch in Haft. Vorraussichtlich werden sie Montag 15 Uhr freigelassen. 9 werden wegen Widerstandes angeklagt. Begruendung des Polizeieinsatzes gegen die anderen ist das Benuetzen boeser Worte und Trinken auf der Strasse.
Heute nachmittag gab es noch eine spontane Versammlung von ca 25 AktivistInnen vor der Polizeiwache, bei der die Freilassung gefordert wurde. Die Polizei wurde mit Trillerpfeifen und Spruechen sowie durch die Dauerbetaetigung der Klingel genervt.
Die Spontanversammlung dauerte 1,5 Stunden und hatte ebenfalls grosse Medienpraesenz.
Interresant noch: Die 50 Robocops mussten aus der weiteren Umgebung zusammengezogen werden, weil die eigentlich in Slupsk stationierten Robocops seit kurzem im Kosovo eingesetzt sind.
Fuer die AktivistInnen vor Ort war es unter diesen Vorraussetzungen ein sehr gutes Zeichen, dass sich bei der Auftaktkundgebung mehrere hundert Menschen v. a. aus Slupsk beteiligten. Was auch fuer grosse Freude sorgte, das engagierte Vorgehen aus der Bevoelkerung heraus gegen einen befuerwortetenden Redner der Radarstation.
Bei dem folgenden Demonstrationszug durch die Stadt beteiligten sich aber ueberwiegend nur AktivistInnen aus der antimilitaristischen Szene aus ganz Polen und wenige Internationals.Es wurde generell der Militarismus kritisiert und nicht nur, dass hier eine Station gebaut wird. Die Demo war bunt und laut, eine Sambaband sorgte fuer Stimmung mit wenig Polizeibegleitung. Es war eine grosse Medienpraesenz vor Ort und im TV wurde umfangreich berichtet. Nach der Abschlusskundgebung gab es noch einem spontanen unangemeldeten Zug zur Militaerstation. Ueberraschend fuer die ca 50 anwesenden Riotcops, die die Demo am Haupteingang erwarteten, bog diese am Nebeneingang ein, konnte durch den sehr loechrigen Zaun einige Meter aufs Gelaende eindringen, bevor sie dann von den Riotcops zurueckgedraengt wurde. Eine eher symbolische Blockade der Gelaendezufahrt mit Geruempel wurde von den DemonstrantInnen zwecks besserer Begehbarkeit unter den Augen der Polizei weggeraeumt. Dann ging es zur Haupteinfahrt. dort wurden Kundgebungsbeitraege gehalten und danach wurde noch mehrmals nach dem ueblichen herunterzaehlen 10,9,8.... gegen den Zaun angerannt, was die Robocops auf den Plan rief, die aber nur mit heftig fuchtelnden Bewegungen sich versuchten Respekt zu verschaffen. Danach wurde die Demo beendet.
Danach gab es noch eine Afterparty. Als von dieser das Soundsystem und einige AktivistInnen aufbrachen um in ein Privathaus zu gehen um dort zu schlafen, klingelte dort die Polizei.
Nachdem die Barrikade an der Tuer geraeumt wurden, verpruegelte die Poizei alle sich in der Wohnung befindendenden Personen, schmiss eine Traengasgranate und nahm 24 Personen mit auf die Wache. Einer Person wurde dabei der Arm gebrochen und danach von der Polizei ins Krankenhaus gebracht. Dort konnte sie aber durch ein Fenster von der Polizei entkommen. Die anderen Personen sind, bis auf 2, die inzwischen freigelassen wurden, noch in Haft. Vorraussichtlich werden sie Montag 15 Uhr freigelassen. 9 werden wegen Widerstandes angeklagt. Begruendung des Polizeieinsatzes gegen die anderen ist das Benuetzen boeser Worte und Trinken auf der Strasse.
Heute nachmittag gab es noch eine spontane Versammlung von ca 25 AktivistInnen vor der Polizeiwache, bei der die Freilassung gefordert wurde. Die Polizei wurde mit Trillerpfeifen und Spruechen sowie durch die Dauerbetaetigung der Klingel genervt.
Die Spontanversammlung dauerte 1,5 Stunden und hatte ebenfalls grosse Medienpraesenz.
Interresant noch: Die 50 Robocops mussten aus der weiteren Umgebung zusammengezogen werden, weil die eigentlich in Slupsk stationierten Robocops seit kurzem im Kosovo eingesetzt sind.
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Ergänzungen
weiter Druck machen
wuypuschte pschetifko demonstrantov tartsche !
(in etwa: laßt die DemonstrantInnen frei, die gegen die Nato base
demonstrierten).
Mit Vorwahl 01042 kost 1,7 cent pro Minute.
Aktuelle Infos auf cia.bzzz.net
Viel auf Polnisch, wer kann bitte uebersetzen.
Soli-Aktionen in Leipzig, Hamburg und Berlin
Soli-Aktionen in Leipzig, Hamburg und Berlin
Interview mit einem der Aktivisten vor Ort
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=21746
Brutaler Überfall auf schlafenden Aktivisten
http://www.indymedia.org/de/2008/03/903616.shtml
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
RaketenSCHILD — Christian
@ Christian — Maroni
Bewährungsprobe für NATO-Gegner — http://www.neues-deutschland.de
Polen noch unschlüssig — http://de.rian.ru
Nato und Russland — Radio Corax