Bahnstreik - warum?

Wal Buchenberg 06.08.2007 14:40 Themen: Soziale Kämpfe
In der Urabstimmung zur Einleitung von tariflichen Streikmaßnahmen stimmten über 95 Prozent der Mitglieder der Lokführergewerkschaft GDL für den Arbeitskampf. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit 34.000 Mitgliedern sieht sich als älteste deutsche Gewerkschaft, die 1867 gegründet wurde, dennoch zählt die Deutsche Bahn AG sie nicht zu den tariffähigen Gewerkschaften, mit denen sie Lohntarifverträge abschließt.
In der GDL sind nicht nur Lokführer organisiert, sondern auch anderes Zugpersonal wie Schaffner und Mitarbeiter der Bord-Bistros. Sie fordern eine Lohnerhöhung von 31 Prozent.
Für bundesdeutsche Verhältnisse sind das hohe Lohnforderungen. Zuletzt wurden in den 70er Jahren zweistellige Lohnerhöhungen in Deutschland gefordert und durchgesetzt.

Streikberichte:
Gerichtliches Streikverbot: Wolfgang Däubler, 8.8.2007: Justiz als Tarifpartei? |Denker, 7.8.2007: Pressestimmen |recht, 9.8.2007: Hände weg vom Streik
Sonstiges:gis, 8.8.2007: Streik in B und HH geplant!
Warum Bahnstreik?

Angestellte Lokführer verdienen bei der deutschen Bundesbahn im Monat maximal 2.150 Euro brutto. Die Zugbegleiter bekommen im Monat höchstens 1.885 Euro. Die Forderung der GDL beläuft sich also auf 645 Euro mehr für Lokführer und 565 Euro mehr für Zugbegleiter. Oder anders: Die Lokführer verlangen einen Monatslohn von 2.795 Euro, die Zugbegleiter von maximal 2.450 Euro. Und das nennt Herr Mehdorn eine "irrwitzige Forderung".
Sieht man die jetzige Lohnforderung auf dem Hintergrund von 10 Jahren Lohnstagnation, dann schrumpft eine einmalige Erhöhung von 30 Prozent über zehn Jahre verteilt auf 2,7 Prozent jährlich. (Wer es nicht glauben will, der sollte nachrechnen, indem er 100 (und jedes weitere Resultat) zehnmal mit 1,027 multipliziert. Nach zehn Erhöhungen sind 130 erreicht.)

Hintergrund dieses Lohnkampfs ist die Konkurrenz zweier Gewerkschaften, der GDL und der Transnet, um Einfluss und Mitglieder.
Deshalb schreien der Bahnchef Mehdorn und die Konkurrenzgewerkschaft Transnet: "Einheit, Einheit über alles!" Mehdorn im Spiegel: "Eine kleine Gruppe von Gewerkschaftsfunktionären ... versucht, die Bahnbelegschaft zu spalten."

Tatsächlich hat der gewerkschaftliche Einheitsbrei in Deutschland den Interessen der Lohnarbeiter eher geschadet als genutzt. Das weiß auch Herr Mehdorn, wenn er im Spiegel sagt: "In Frankreich hat die SNCF rund ein Dutzend verschiedene Gewerkschaften, das heißt, sie ist schwer steuerbar. Ich lege großen Wert darauf, dass wir in den vergangenen Jahren mit hohem Maß an Sozialverträglichkeit das Unternehmen saniert haben - im guten Dialog mit allen Gewerkschaften."

Konkurrierende Gewerkschaften sind für die Herren Arbeitgeber schwerer "steuerbar". Leichter steuerbar ist eine Einheitsgewerkschaft. Aber sind Einheitsgewerkschaften, die von der anderen Seite aus "steuerbar" sind, auch gut für die Lohnarbeiter?

Nur in Japan sind Streiks noch seltener als in der Bundesrepublik.



Wenn dann in Deutschland doch einmal gestreikt werden soll, dann schreien Politiker und Journalisten Zeter und Mordio und tun so, als ginge die (deutsche) Welt unter.


Richtig ist, dass die DGB-Gewerkschaften mit wenig Kampf einiges für die Lohnarbeiter in Deutschland erreicht haben. Sicher ist aber auch, dass sie mit mehr Kampfeinsatz viel mehr erreicht hätten.
Wirtschaftsprofessor Klaus Hardach schrieb über die Gründung der Einheitsgewerkschaften in der jungen Bundesrepublik Deutschland: "Die Bildung von Einheitsgewerkschaften hatte ... auch ihre Verantwortung für das Gemeinwohl erhöht. Da die Gewerkschaftsführung nicht unter dem Zwang stand, eine besonders aggressive Lohnpolitik verfolgen zu müssen, wie dies unter konkurrierenden Gewerkschaften üblich ist, konnte sie mit Erfolg einen zeitweiligen Lohnverzicht ... das Wort reden. ... Neben der allgemeinen Abneigung der Gewerkschaften, den beginnenden Wiederaufbau durch hohe Lohnforderungen zu gefährden, hatte ihre Zurückhaltung noch andere Gründe. So waren die gewerkschaftlichen Streikkassen nach der Währungsreform leer ... Lohndrückend wirkte sich ferner die Praxis aus, regionale statt betriebliche Tarifabkommen abzuschließen; sie zwang dazu, sich nach der Kostensituation der Grenzproduzenten und nicht nach der Ertragslage des Spitzenreiters der Branche zu richten ...
Die Berücksichtigung von Dingen, die nicht in der Lohntüte steckten, wie Sicherheit des Arbeitsplatzes, Urlaubsregelungen, Mitbestimmung, aber auch Geldwertstabilität ... kennzeichnete die gewerkschaftliche Tarifpolitik bereits in der Frühphase des Wiederaufbaus.
Es dauerte Jahre, bis der erste größere Streik der Nachkriegszeit ausgerufen wurde, doch selbst die sechs Monate dauernde Arbeitsniederlegung der Metallarbeiter Schleswig-Holsteins im Jahr 1955 konnte das im allgemeinen harmonische Verhältnis der Sozialpartner nicht ernsthaft beeinträchtigen. Die Zurückhaltung der Gewerkschaften - sei es aus gesamtpolitischem Verantwortungsbewusstsein ihrer Führung, sei es in richtiger Erkenntnis der harten Notwendigkeiten durch ihre Mitglieder - trug ganz erheblich zum deutschen Wiederaufstieg bei."
(Karl Hardach; Wirtschaftsgeschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert (1914-1970). Kleine Vandenhoeck-Reihe Göttingen, 3. Aufl. 1993: 203f.)

Herr Schell und die Lokführer in der GDL sind keine "Klassenkämpfer". Sie bedrohen mit ihrem Streik nicht den Fortbestand des Kapitalismus in Deutschland. Die streikenden Bahnbediensteten tun nur, was jeder tun muss, der im Kapitalismus überleben will: Sie nutzen ihre Verhandlungsmacht und verschenken sie nicht für ein Linsengericht an die Kapitalseite.
Vielleicht nehmen sich ja andere Lohnarbeiter ein Beispiel daran. Es wäre nicht zu ihrem Schaden.

Wal Buchenberg für Indymedia, 06.08.2007-08-06

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Solidarität jetzt!
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Ergänzungen

Solidarität wichtig!

Thomas Trueten 06.08.2007 - 23:17
Neben der notwendigen Begründung für den Kampf des Fahrpersonals ist auch Solidarität mit den KollegInnen nötig. Besonders deshalb, weil das "Privilegiertenbashing" -die "Kritik" an "überzogenen Forderungen" nicht nur in den bürgerlichen Medien, sondern in einer seltsamen Koalition von Mehdorn über Transnet bis hin zu vielen "Linken" gerne im Vordergrund steht.

Einige KollegInnen vom "Metallertreff Stuttgart" erklärten sich solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen:

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir unterstützen Euren Kampf um höhere Löhne und solidarisieren uns mit Eurem Streik.
Wir verurteilen, wenn Gewerkschaftsführer Euren Streik torpedieren und die Bahnprivatisierung unterstützen.
Seit vielen Jahren ist die Gewerkschaftsbewegung in der Defensive und muss Reallohnverluste, Arbeitszeitverlängerung und den Abbau von sozialen Errungenschaften hinnehmen, weil gewerkschaftliche Kämpfe nicht hartnäckig als Erzwingungsstreiks geführt werden.
Wir wünschen Euch viel Erfolg, Stehvermögen und Durchsetzungskraft. Dies würde allen Gewerkschaftern den Rücken stärken und sich auf die nächsten Kämpfe positiv auswirken.
Wir verurteilen die Bahnprivatisierung wie auch die Angriffe auf das Streik- und Koalitionsrecht durch Bahnchef Mehdorn.
Nur wer kämpft kann gewinnen! Gemeinsam sind wir stark!

UnterzeichnerInnen:
Tom Adler, IGM, Alternative-Betriebsrat bei Daimler-Chrysler in Mettingen, Delegiertenversammlung IGM Esslingen
Pablo Alderete, Daimler - Chrysler, Delegiertenversammlung IGM Esslingen
Eckhard Althaus, Dortmund, GEW-Vertrauensmann am Clara-Schumann-Gymnasium Holzwickede
Wolfgang Bastian, Lauterbach / Hessen, Vogelsberger Zeitung
Hubert Bauer, Betriebsrat und Mitglied des IGM Ortsvorstand Esslingen
Ursel Beck, IGM
Dirk Bekemeier, Mitarbeitervertreter, Verdi-Vertrauensmann, Diakonische Stiftung Wittekindshof
Reiner Böhmerle, IGM, Alternativ- Betriebsrat, Daimler-Chrysler in Mettingen, Delegiertenversammlung IGM Esslingen.
Alexander Brandner, verdi, netzwerk-verdi, student
Francis Byrne, ver.di, Köln, Netzwerk Linke Opposition
Michael Clauss, IGM, Alternative-Betriebsrat bei Daimler-Chrysler in Mettingen, Delegiertenversammlung IGM Esslingen
Matthias von Dombrowski, Betriebsrat und stellvertretender Sprecher der ver.di Vertrauensleute beim Gesamthafen Hamburg
Jochen Graf, ver.di-Vertrauensmann u. Personalratsmitglied an der Uni Stuttgart
Reiner Hofmann, IGM, Betriebsrat bei der Porsche AG S-Zuffenhausen, Delegiertenversammlung Stuttgart
Wolfgang Hofmann, Betriebsrat, IG Metall,Hauni Maschinenbau AG, Hamburg
Andre Halfenberg, IGM, Alternative-Betriebsrat bei Daimler-Chrysler in Mettingen, Delegiertenversammlung IGM Essslingen
Dieter Janssen, Mitglied im ver.di-Vertrauensleutevorstand und Personalrat Klinikum Stuttgart
Hans-Peter Keul,ver.di-vtl-Sprecher und PR-Mitglied im Landesbetrieb Straßenbau NRW Regionalniederlassung Rhein-Berg, Außenstelle Köln
Petra Kirstein, IGM, Betriebsrat bei BMW in Berlin, Delegiertenversammlung IGM Berlin
Gisela Klein, Dortmund, GEW-Vertrauensfrau am Gymnasium an der Schweizer Allee Dortmund
Werner Klumpp, IGM-VKL und BR bei Elcoteq Communications Offenburg
Stephan Krull, Mitglied des Ortsvorstandes der IG Metall in Wolfsburg
Frank Krupka, Finanzrevisor Linkspartei, Braunschweig
Joachim Kuhnke, langjähriges BR-Mitglied bei Daimlers Lenkungsbau in Düsseldorf
Michael Lemm, Mitglied VKL Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH
Metallertreff im Zukunftsforum Stuttgarter Gewerkschaften
Jürgen Müller, stellvertretender BRV bei Wässa & Schuster GmbH und Co KG, Bezirksfachgruppe Ver.di Westpfalz FB.12, Mitglied des
Landesfachbereichsvorstandes sowie des Landesfachgruppenvorstandes Groß-und Außenhandel Rheinland-Pfalz
Vera Musmann, ver.di, Vertrauensfrau im Lette-Verein Berlin
Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di
Axel Nolte, Aschaffenburg, ehemals BR-Vorsitzender
Fritz Patig, IGM, Alternative-Betriebsrat, Daimler-Chrysler, Werk Mettingen
Georg Rapp, DaimlerChrysler Untertürkheim, IGM-Vertrauensmann, Ersatzbetriebsrat Alternative, Delegiertenversammlung IGM Stuttgart
Frank Schwarzer, SKM, ver.di, Vorstandsmitglied FB3/Bezirk Herford-Minden-Lippe
Serkan Senol, IGM, Alternative-Betriebsrat bei Daimler-Chrysler in Mettingen
Betriebsrat und der IG Metall Vertrauenskörper, der Fa. Sollich KG in Bad Salzuflen (Vst. Detmold NRW)
Thomas Trüten, Mitglied in der IGM VKL Festo AG&Co KG, Esslingen und Delegiertenversammlung Esslingen
Lydia Trüten, IGM Vertrauensfrau Festo AG&Co KG Esslingen
Bernd Walter, IG Metall VKL, OTIS GmbH ,Berlin
Andrea Widzinski, Betriebsratsvorsitzende der Volksbank Ludwigsburg eG
Friedhelm Winkel, Verwaltungsangestellter, ver.di Bezirk Hanau
Jörg Wuttke, IGM Mitglied, BR Vorsitzender von MTS System GmbH Berlin
Bernd Ziegler, Betriebsratsvorsitzender, Amphenol-Tuchel Electronics GmbH, Heilbronn

Angaben von Funktionen dienen zur Kenntlichmachung
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Wer die Erklärung unterstützen möchte, melde sich bitte mit Angaben seines Betriebs und seiner gewerkschaftlichen oder Betriebsrats/Personalrats-Funktion per Mail.

Schell hat Angst zuzuschlagen

ftd 07.08.2007 - 07:08
Die Angst des Boxers zuzuschlagen
Der Streik kommt. 96 Prozent der Mitglieder der Lokführergewerkschaft GDL wollen es so. Deren Chef Manfred Schell kann angesichts dieses Abstimmungsergebnisses gar nicht mehr einlenken - selbst dann nicht, wenn Bahn-Chef Hartmut Mehdorn in letzter Minute noch ein verbessertes Angebot machen würde.

Die GDL-Mitglieder sind auf Krawall gebürstet. Doch Schell steckt im Dilemma. Er verspürt nicht nur den Druck der eigenen Leute, sondern auch den der Bahn-Kunden. Offensichtlich scheut er daher vor dem ganz großen Arbeitskampf zurück: Es soll erst ab Donnerstag gestreikt werden, und vorerst nur im Güterverkehr. Die vielen Urlauber, die sich am Wochenende in vollen Fernzügen drängeln, sollen aber verschont bleiben.


Für Schell steht also genauso viel auf dem Spiel wie für Mehdorn. Für das deutsche Wachstum dagegen ist der Streik kein Drama, selbst wenn die GDL ihre Scheu noch ablegen sollte: In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 2007 wird dieser Arbeitskampf - wie noch jeder Streik, der kein Generalstreik ist - keine großen Spuren hinterlassen. Prognosen, wonach der Arbeitskampf täglich bis zu 500 Mio. Euro Schaden verursachen dürfte, sind absurd.

Zweifellos könnte der Ausstand für die Bahn selbst sowie für einige andere Unternehmen teuer werden. Und er kann auch noch viele Kunden Nerven und Geld kosten. Die Wirtschaft wird deshalb aber nicht stillstehen. Taxis und Autovermieter, Billigflieger und Privatbahnen halten den Personenverkehr aufrecht; private Frachtbahnen und Speditionen - darunter die Bahn-Tochter Schenker - profitieren im Gütertransport. Des einen Leid wird des anderen Geschäft sein, die Konjunktur läuft, auch wenn Lokomotiven stehen. Unbequemlichkeiten und Chaos zeigt das Bruttoinlandsprodukt am Ende nicht an.

aus: Financial Times Deutschland

"Es droht der Verkehrsinfarkt". Und nu?

radio corax 07.08.2007 - 10:43
Wer in diesen Tagen mit der Bahn in den Urlaub fahren will, hat Grund, nervös zu werden. Denn: Die Lokführer werden streiken. Und auch wenn sie versprechen, die Bahntouristen möglichst wenig zu stören, muss sich derjenige, der pünktlich am Flug- oder Fährhafen sein will, um Alternativen kümmern. Das mag für Klimaschützer ärgerlich sein, ist aber unausweichlich. Anders ist die starre Haltung des Bahnvorstands nicht aufzubrechen. Eine Meinung die sicherlich auch Peter Korleck vertritt. Er ist stellvertretender Vorsitzender des GDL-Bezirks Mitteldeutschland. Judith von Radio Corax sprach mit ihm.

Eindrücke vom Streik in Berlin

Wladek Flakin 10.08.2007 - 20:50
ein kurzer Bericht von der Jugendorganisation REVOLUTION:
 http://de.indymedia.org/2007/08/190359.shtml

Kein Streik der Eisenbahner! - Schade

Wal Buchenberg 29.08.2007 - 13:23
n-TV meldete gestern:
"Im Tarifstreit bei der Bahn haben die Vermittler Heiner Geißler und Kurt Biedenkopf eine Verständigung erreicht und die Gefahr erneuter Lokführerstreiks vorerst gebannt. (...)
Der Konzern und die Lokführergewerkschaft GDL verständigten sich demnach darauf, in welchem Verfahren eine Lösung des Tarifstreits bis 30. September erreicht werden soll. Bis dahin soll es keine weiteren Arbeitsniederlegungen geben.
Geißler sagte, der bundeseigene Konzern solle nun "parallele" Tarifverhandlungen mit der GDL einerseits und den anderen beiden Gewerkschaften Transnet und GDBA andererseits aufnehmen. Dabei solle die GDL über Entgelte und Arbeitszeiten für die Lokführer verhandeln können. (...)
Die Vermittlungsgespräche hatten am 13. August begonnen und wurden nicht-öffentlich geführt. Bahn-Personalvorstand Margret Suckale und GDL-Chef Manfred Schell begrüßten die gefundene Lösung."
gekürzt ausntv
Und Reuters meldete gestern:
"GDL-Chef Schell räumte ein, dass es nicht gelungen sei, die Zugbegleiter in einen neuen Lokführertarif einzubeziehen."

Spiegel schreibt online:
"Die Lokführer-Vereinigung GDL will bis Ende September nicht streiken - und wird dazu verdonnert, sich mit den anderen Gewerkschaften abzusprechen.
Für sämtliche Lokführer der Deutschen Bahn wird nun über eine bessere tarifliche Eingruppierung verhandelt. Im Anschluss sollen auch alle anderen Arbeitsplätze im Unternehmen neu bewertet und eingruppiert werden.
Für die Lokführer besteht damit eine sehr realistische Chance auf eine kräftige Lohnerhöhung. Gleichzeitig bleibt aber das Prinzip der Tarifeinheit gewahrt, das Bahn-Chef Hartmut Mehdorn wie auch die beiden großen Bahnergewerkschaften Transnet und GDBA unbedingt verteidigen wollen: Innerhalb des Unternehmens wird es keine konkurrierenden Tarifverträge geben.
Auf der Strecke bleiben vor allem die organisationspolitischen Ambitionen der GDL und ihres Chefs Manfred Schell. Ein Tarifsolo wird es für die GDL nicht geben; auch einen populären Streik wird Schell nur noch schwer inszenieren können, nachdem sein Hauptargument - Lokführer sind strukturell unterbezahlt - von der Bahn voll akzeptiert ist."

Im Interesse des Zugbegleitpersonals, im Interesse der ganzen Gewerkschaftsbewegung und aller Lohnarbeiter kann mensch es nur bedauern, dass die GDL-Führer einen Streik abblasen, der von den Mitgliedern mit großer Mehrheit beschlossen worden ist. Schade!

Wal Buchenberg

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Frankreich hat schnell seit Letzter Woche — Du ergänzt und versuche, präzise zu sein

Vorbild Japan — ausgefüllt

Gut gut — UnserEins

aber... — fragender Müßiggänger

Schweiz — Andreas (schweizweit.net)

Solidarität mit wem? — immer noch 0815 Schaffner

Richtigstellung — Barkowski

@jim knopf und co — lukas

Uns gehts gut — Bürger

wenn sich doch — frustie