Antifaschistischer Protest in Frankfurt/Main

Autonomes Medienkollektiv Freiburg 10.07.2007 16:05 Themen: Antifa
 In Frankfurt am Main konnten am 7. Juli 2007 rund 632 Nazis marschieren. Sie wurden beschützt von 8.000 Bullen mit Wasserwerfern, Knüppeln und Fäusten vor mehreren tausend AntifaschistInnen. Die Nazis marschierten in Frankfurt-Hausen zwischen den Autobahnen durch menschenleere Straßen. Als Reaktion gab es Blockaden und militanten Widerstand gegen die Deutsche Bahn, welche den Transport der Nazis gewährleistete und dafür mit rund 300.000 Euro Sachschaden bezahlte. Nazis und Antifas warfen Steine und Flaschen, über 200 Antifas wurden vorübergehend festgenommen. Zeitgleich demonstrierten in Rostock zwischen 800 und 1.000 AntifaschistInnen gegen einen Aufmarsch von etwa 330 Nazis und einen Naziladen im alternativen Viertel Kröpeliner Tor Vorstadt, kurz KTV. Doch auch hier schützten deutsche Polizisten die Faschisten.

Artikel: Vorgeschichte | Günther Saré | Antifaprotest (Videoclip) | Nazianreise | Naziaufmarsch | Naziabreise | Nazis

Antifa: Antifa Koordination Frankfurt (Bericht und Resumé, Auswertung) | Anti-Nazi Koordination Frankfurt | Antifa Frankfurt | Autonome Antifa [f]
(Alle Fotos können vergrößert werden, gelegentlich ändert sich auch mal die Sichtweise)


     Vorgeschichte

Im Vorfeld des Aufmarsches von deutschen FaschistInnen und ihrer europäischen KameradInnen am 7. Juli 2007 in Frankfurt am Main wurde von den Medien so ziemlich alles geschrieben, nur nicht das Wesentliche. Wie so oft wurde der Kern um Längen verfehlt. Man begnügte sich und die lethargische Leserschaft mit Endzeitphrasen und der Vermittlung der Notwendigkeit des Grundrechtes auf Sicherheit. Die Tatsachen wiegen schwer und sind wohl nicht belangvoll genug in Zeiten des Klimawandels und Konzerten zur Rettung der Erde.



Wasserwerfer am 07.07.07
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„Arbeit statt Dividende – Volksgemeinschaft statt Globalisierung“. So wollten angekündigte 1.500 Nazis durch Frankfurt marschieren, um ihre schlichte Kapitalismuskritik zu äußern, doch es kamen nur rund 632 Faschistinnen und Faschisten. 632 geistige Erben derer, die niederträchtig Millionen Menschen in den Tod schickten. 632 Unholde, die genau diese Greultaten verherrlichen und sich nichts sehnlicher wünschen, als die Geschichte zu wiederholen.


Wasserwerfer am 07.07.07
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Doch dass Frankfurt kein gutes Pflaster für solch niederträchtige Aufmärsche ist, wurde in der Vergangenheit oft bewiesen und auch an diesem Wochenende sollte es einen schlagkräftigen Widerstand gegen den NPD-Aufmarsch geben. Statt uns die Nazis verjagen zu lassen, handelte der Staatsapparat nach dem altbekannten Muster: Repression gegen mobilisierende AntifaschistInnen (1 2 3 4), erfundene Tatsachen (1) in polizeilichen Presseerklärungen – Repression à la Heiligendamm. Die damit verbundene Gleichsetzung von rechter und linker Gewalt in den Medien erschwerte die Mobilisierung nach Frankfurt und die Akzeptanz entschlossenen Widerstandes gegen Faschismus in der Bevölkerung.


     Günther Saré

Die antifaschistischen Proteste in Frankfurt haben eine lange Tradition, doch auch die brutale Unterdrückung dieser Proteste durch die Bullen ist bekannt. Erinnert sei an den am 28. September 1985 verstorbenen Günther Saré, der an diesem Tag an einer Kundgebung gegen die NPD im Frankfurter Gallusviertel teilnahm. Er wurde von einem Wasserwerfer der Polizei an der Ecke Hufnagelstraße / Frankenallee überrollt und getötet. Seine Tötung hatte für die für seinen Tod Verantwortlichen keine rechtlichen Konsequenzen. Nach Günthers Tod kam es in vielen Städten zu gewaltsamen Protesten gegen die Polizei und der erkämpfte Sachschaden war enorm.

Günther stand an diesem kühlen Samstagabend vor 22 Jahren alleine mitten auf der Straßenkreuzung, nicht etwa in einer Masse von DemonstrantInnen. Zwei Wasserwerfer der damals neuen aber noch immer aktuellen Bauart nahmen Günther unter Beschuss – ein Vorgang, der an sich schon skandalös ist: Mit neuartigen Hochdruckwerfern eine einzelne Person beschiessen, die alleine den Ungetümen gegenübersteht. Im Anschluss daran wurde er von einem der beiden Wasserwerfer überfahren und starb noch an der Unglücksstelle.


Nichts und niemand wird vergessen!
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Demosanis, die damals dem Schwerstverletzten Erste Hilfe leisten wollten, wurden von den Bullen daran gehindert – erst 20 Minuten später kam ein Krankenwagen. Zu diesem Zeitpunkt war Günther bereits tot. Die Besatzung des Wasserwerfers kam wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung vor Gericht und wurde in einem endlosen, fünf Jahre andauernden Prozess im Jahr 1990 schließlich freigesprochen.

Mehr: Indyartikel zum 20. Todestag | Dokumentationsseite | Wikipediaseite


     Antifaprotest (Videoclip)

Während sich rund 1.500 Menschen mit dem von SPD und DGB organisierten „Bratwurstessen gegen Nazis“ auf dem Römerberg zufrieden gaben, beteiligten sich 3.000 aktive AntifaschistInnen an direkten Aktionen, um die Anreise der Neonazis zu verhindern oder zu zumindest zu erschweren.

Link zum Video

In Rödelheim wurden am Morgen mehrere hundert AntifaschistInnen von der Polizei gekesselt und in Gewahrsam genommen. Zeitgleich zu vielen Gleisblockaden zog eine entschlossene Spontandemo von der S-Bahnstation Bockenheimer Warte bis ins Gallusviertel und durchbrach dabei mehrfach Polizeiketten. Der Versuch, die S-Bahnstation Galluswarte zu blockieren, scheiterte an dem brutalen Vorgehen der Polizei, eine minderjährige Person wurde wegen angeblicher Vermummung festgenommen.

Die Demo zog weiter einmal quer durch das Gallusviertel, wieder vorbei an der Galluswarte, wo mehrmals Bullenketten durchbrochen wurden. Das Konzept „Immer in Bewegung bleiben!“ erwies sich an diesem Tag wieder einmal als überaus erfolgreich. Auch von einem Prügeleinsatz der hessischen Polizei ließen sich die etwa 400 DemonstrantInnen nicht abhalten, machten kehrt und rannten einfach in die entgegengesetzte Richtung weiter. Ein Demonstrant brachte es gegenüber der Polizei auf den Punkt: „Wir woll'n nur den Faschos auf's Maul hau'n, mehr wollen wir nicht.“


Demo an der Galluswarte
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Begleitet von wenigen und überforderten Bullen zog die Demo, welche sich nun über fast einen Kilometer Länge hinzog, weiter zur Messe. Dort stießen weitere 100 DemonstrantInnen hinzu, welche auf der Emser Brücke versuchten den Zugverkehr zu blockieren. Ein Teil der Demo wurde gekesselt, und es wurden Leute von der Brücke in den Kessel gedrängt. Nach Verhandlungen mit der Polizei zog der nichteingekesselte Demoteil als angemeldete Spontandemo weiter nach Bockenheim. In direkter Nähe zur Auftaktskundgebung der Nazis fand eine genehmigte DGB-Veranstaltung statt. Und trotzdem fuhr der Polizeistaat hier alles auf, was er zu bieten hatte: Mehrere Reihen Rangelgitter, Panzerabsperrungen, sieben Räumpanzer und sieben Wasserwerfer.

Als die Nazis ihren Aufmarsch um 15:30 Uhr begannen, setzten sich insgesamt 1.000 Menschen von zwei Blockadepunkten in Richtung Innenstadt in Bewegung. Dortin trugen sie ihre Wut über den von der Polizei, Bahn und Stadt durchgesetzten Aufmarsch tragen wollten. Im Verlauf der energischen Demonstration wurden mehrere Scheiben des Verwaltungsgerichts in der Adalbertstraße mit einem Gullideckel eingeworfen. Im Stadtteil Westend kam es zwischen dieser Gruppe und der Polizei zu Auseinandersetzungen, bei denen einige Müllcontainer in Brand gesetzt wurden. Die Polizei ging – wie so oft an diesem Tag – mit Schlagstöcken gegen DemonstrantInnen vor.


Früchte des Zorns
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Antifas zogen in Kleingruppen weiter in den Stadtteil Hausen, wo die Nazis marschieren durften. An der Marschroute der Nazis fast dasselbe Bild: Es standen drei Wasserwerfer, ein Räumpanzer, zwei Reihen Rangelgitter und mehrere Hundertschaften Bullen bereit. In Hausen gab es kleinere Auseinandersetzungen mit vermummten Beweis- und Festnahmeeinheiten der Bundespolizei. Ein Bauwagen wurde auf die Straße gekippt, und aus Baustellenmaterial eine kleinere Barrikade gebaut. Etwa eine Stunde lang verbrachten die BFEs damit, Rucksäcke von Punks zu durchsuchen.

Als die Nazis in 20 Meter Entfernung an den DemonstrantInnen vorbeimarschierten, wurde es kurzzeitig etwas hektisch: Bullenhundertschaften sprangen über Gartenzäune und Rangelgitter, Plastikflaschen und Äpfel flogen auf die Nazis. AntifaschistInnen versuchten über Hinterhöfe und Gärten an die Naziroute zu gelangen, das BFE ständig im Nacken. Es gab mehrere gezielte Festnahmen, vor allem von Minderjährigen.


     Nazianreise

Eigentlich sollte der Naziaufmarsch um 13 Uhr beginnen, doch zu diesem Zeitpunkt befanden sich keine Nazis am Startpunkt unter der Breitenbachbrücke. Schuld an der Verzögerung waren antifaschistische Aktionen, wie der Hack eines Nazi-SMS-Verteilers und direkte Aktionen, welche den Nahverkehr in Frankfurt teilweise zum Erliegen brachten. Durch Böschungsbrände und brennende Gegenstände auf den Schienen wurden die S-Bahnlinien 3, 4, 5, 6 und 8 erheblich behindert.

Linke GegendemonstrantInnen blockierten die Gleise im Bereich Rödelheimer Bahnhof, Emser Brücke/Messe und Galluswarte. Schaltkästen, Kabel und Signalanlagen wurden im Bereich der Bahnhöfe Rödelheim, Stadion, Westbahnhof und auf der Strecke Hauptbahnhof Richtung Westbahnhof durch Brände beschädigt, so dass die Sonderzüge, welche die Deutsche Bahn freundlicherweise den Nazis zur Verfügung stellte, immer wieder stoppen mussten und von GegendemonstrantInnen mittels Wurfgeschossen beschädigt wurden. Wenn Naziaufmarsch, dann teuer!


Deutsche BahnfahrerInnen
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In einer S-Bahn vom Haupt- zum Westbahnhof sorgte ein Bundesbulle aus Berlin für gute Stimmung, als er seine Meinung über die Kameradinnen und Kameraden zum Besten gab. Die Nazis seien doch „alles Weicheier“ und „überhaupt nicht mit den Autonomen zu vergleichen“. Seiner Einschätzung nach „gucken die nur doof, wenn du einen von denen mitnimmst“. Die Solidarität bei den Nazis sei „unterste Schublade“ und „feige sind sie auch noch“.

Der Bundesbulle illustrierte den gebannten ZuhörerInnen seine Erfahrung immer wieder mit schönen Bildern: „Wenn du zu einem von denen sagst, er soll seine Zigarette ausmachen, dann hat der die schon zertreten, bevor du deinen Satz zu Ende gesprochen hast.“ Die etwa 340 Nazis, hauptsächlich aus dem Spektrum der „Autonomen NationalistInnen“, schauten zum Großteil betreten zu Boden und versuchten nur vereinzelt, sich mit opportunistischen Witzchen bei den Bundesbullen einzuschleimen.


Sympathisches Deutschland
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Trotz des massiven Bullenaufgebots gelang es gegen 12 Uhr mindestens 150 Antifas direkt bis zum Startpunkt der Nazis zu gelangen. Bis etwa 15 Uhr vergrößerte sich die Anzahl der GegendemonstrantInnen auf etwa 300 Personen. Als die Nazis mit den S-Bahnen ankamen, wurden die Antifas von den Bullen brutal angegriffen. Die Bullen setzten später einen Wasserwerfer ein, der unter anderem auf Gebüsche schoss, hinter denen Kinder spielten.


     Naziaufmarsch

Wöll hatte erfolgreich die Auflage gekippt, in Blöcken, Zügen und Reihen zu marschieren. Nach stundenlangem Warten befahlen die Blockwarte gegen 15:30 Uhr zum Appell. Der von den Autonomen bis ins Detail kopierte „Schwarze Block“ der Nazis formierte sich zu den erdigen Klängen von Frank Rennickes Gitarrenmusik, über Geschmack lässt sich bekanntlich sehr wohl streiten. Kurz nach dem Abmarsch gab es bereits die ersten Rangeleien mit den Bullen und den Ordnern, da die Ordnungshüter darauf bedacht waren, die absurde Auflage des Mindestabstands von Seitentranspis von sage und schreibe 20 Metern einzuhalten – einfach unglaublich, was die Faschos sich so bieten lassen.


Anti-Antifa en masse
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Es wurden Parolen wie „Linkes Gezeter, neun Millimeter“, „Gegen Demokraten, helfen nur Soldaten“, „Schlagt den Roten die Schädeldecke ein“ und „Nie wieder Krieg, nach unserm Sieg“ skandiert. Neben den faschistischen Evergreens „Hier marschiert der nationale Widerstand“ und „Die Straße frei der deutschen Jugend“, „Frei, sozial, national“ wurde so gut wie alles von den Linken kopiert, was sich irgendwie umreimen ließ – scheiß aufs Metrum. Die ganze Zeit schwirrten Anti-Antifas wie die Schmeißfliegen umher, während Kameraden versuchten, die „gekaufte Systempresse“ mit einer Handyfotogegenoffensive zu beeindrucken.


Nazikader mit Nachwuchs
Fotos vergrößern: WöllWulffWorchWelpe

Die Nazis hielten unglaublich interessante Reden: Wusstet ihr, liebe Leserinnen und Leser, dass Deutschland nach dem Krieg von den Trümmerfrauen aufgebaut wurde? Ganz alleine. Und alle lebten glücklich bis diese schmarotzenden Ausländer kamen und „uns“ die Arbeit abnahmen – in den Siebzigern. An diesem Samstag gehörten die Schweden und die Briten nicht zu den arbeitenden Ausländern, dafür durften sie Reden halten. Und die Italiener? Na gut, für nen Bus voller Venetoglatzen lassen Wöll, Wulff und Worch schonmal fünfe gerade sein. Am Ende wurde den Faschos nochmal vor der neuen Börse die Kapitalismuskritik des dummen Kerls eingebläut – gut, dass niemand zuhörte.


     Naziabreise

Mit der Aussicht auf Wadenmuskelkater und Lippensonnenbrand kamen die Nazis gegen 19:30 Uhr im Frankfurter Hauptbahnhof an. Schnell sammelten sich Antifas am Gleis 16 und sangen für die Nazis deutsche Volkslieder vom verlorenen Krieg und den Naziopas in Stalingrad. Nur wenige Bullen beschützten den gaffenden Nazimob. Als die Züge abfuhren, welche die Sicht zum benachbarten Bahnsteig versperrten, hatten die Nazis plötzlich eine überaus lange offene Flanke. AntifaschistInnen und erboste Reisende stürmten auf den Nachbarbahnsteig, was die Faschos zu Hoolgesängen reizte.


Nazis im Frankfurter Hauptbahnhof
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Plötzlich warfen die Nazis mehrmals mit Steinen, die sie offenbar in ihren Rucksäcken mit sich geführt hatten. Aus allen Richtungen kamen Sondereinheiten der Polizei angerannt und stießen alle aus dem Weg, die sich nicht schnell genug ausweichen konnten. Rigoros wurden Videobänder beschlagnahmt und Handyfotos kontrolliert, welche die Steinwürfe der Nazis dokumentierten. Die BFH der Bundespolizei Hünfeld beschlagnahmte Videomaterial, das die Aussagen des Frankfurter Polizeipräsidenten Achim Thiel als Lüge entlarvt: „Die Faktenlage stimmt so nicht. Es waren keine vermummten NPDler dabei, es wurden keine verbotenen Lieder gesungen, es wurden auch keine Steine geworfen.“
 
Beim Aufmarsch wurde zu Gewalttaten aufgerufen und die Polizei ließ die Nazis gewähren, obwohl der operative Einsatzleiter vor Ort auf die Straftaten hingewiesen wurde. Nazis haben im Frankfurter Hauptbahnhof AntifaschistInnen mit Steinen beworfen. Außerdem lief beim Aufmarsch eine Frau mit, die im Vorfeld via YouTube unverhohlen zu faschistischer Gewalt aufgerufen hatte:


jung, national, militant und strohdoof
unvermummtvermummtmollivermummtunvermummt

Beim Aufmarsch hatte Wulff noch getönt, dass „die Gewalt auch heute wieder nur von der kriminellen Antifa“ ausgehen würde. Auch das war eine Lüge. Die Polizei hat Steinwürfe von Nazis gefilmt und von unabhängiger Seite gefilmtes Beweismaterial beschlagnahmt: Wir fordern die sofortige Herausgabe der beschlagnahmten Videoaufnahmen! Außerdem sollte die Polizei endlich der Öffentlichkeit Aufnahmen der faschistischen Gewalttaten zur Verfügung stellen. Sonst machen das andere.


     Nazis: Wir kriegen euch alle!



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    Bisherige Indyberichte des
Autonomen Medienkollektivs Freiburg


15.06.2007 – Repression während des Gipfels
25.05.2007 – Squat « Le Tobbogan » in Dijon geräumt
23.05.2007 – Espace Autogéré des Tanneries in Dijon bleibt
21.05.2007 – Kampf um Freiräume in Dijon
08.05.2007 – Besetztes Hotel Stein&Graben in Basel geräumt
03.05.2007 – Schwarz-roter 1. Mai in Strasbourg & Freiburg


Deutsche Uniformen ham ne lange Tradition
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Freiburger IndyberichteStadtberichte

    Ergänzungen
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Ergänzungen

Video

ich 10.07.2007 - 17:25
In dem Video "Antifaprotest (Videoclip)" wird steht bei 12:29 , dass der Kessel in der Nähe der Messe für 4 Stunden aufrecht erhalten wurde.Das ist allerdings maßlos übertrieben.Ich habe kein gutes Zeitgefühl, aber es war auf keinen Fall länger als eine Stunde.

Italienischer Bus

Busfahrer 10.07.2007 - 17:37
Das Kennzeichen des Italienischen Bus ist : DD-905KN
Firma : Pavin



Im übrigen hier mal wieder ein beweis dass es auch bei "wachmännern" faschistische tendenzen gibt...

Antifa-Demo gegen Naziaufmarsch in Frankfurt

radio corax 10.07.2007 - 18:05
In Frankfurt am Main gab es am letzten Wochenende einen Naziaufmarsch, der mit einigem Protest konfrontiert war und schlussendlich nur unter einem Polizeiaufgebot von 8000!Beamten stattfinden konnte. Wir sprachen mit Katinka von der Anti-Nazi-Koordination über die Geschehnisse vor Ort.

Janines Video auf youtube

xstraight edgex 10.07.2007 - 18:26
 http://www.youtube.com/watch?v=iTyXQ_9wFhc

Haha, seh lustig das ganze, besser als das Orginal, auch vom Text her authentischer!

der

link 10.07.2007 - 19:09
zu dem video der dame

 http://www.youtube.com/watch?v=2GAkEAPJoBI

großartig....

ein weiterer bericht

bericht 10.07.2007 - 20:28
8.000 Polizisten schützten Faschisten Frankfurt (Korrespondenz), 09.07.07: Es sollte eine Großdemonstration der NPD werden. So wurde sie jedenfalls angekündigt. Bis zu 2.000 Nazis aus ganz Europa sollten am Samstag, den 7. Juli in der Bankenmetropole Frankfurt am Main demonstrieren. Tatsächlich marschierten nur knapp 500 Faschisten unter riesigem Polizeiaufgebot und unter antifaschistischer Gegenwehr durch die Stadt. 

Das Motto des Aufmarsches lautete "Arbeit statt Dividende - Volksgemeinschaft statt Globalisierung". Hier wird die Demagogie der Faschisten deutlich. Sie übernehmen in ihrer sogenannten „Antikapitalismus“-Kampagne linke und fortschrittliche Kritik an der Gesellschaft und versuchen sie in ihr zutiefst reaktionäresWeltbild zu verpacken.

Neben einer bürgerlichen Kundgebung unter anderem mit der Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) gab es Aktionen zur friedlichen Störung und Behinderung des Nazi-Aufmarsches. So konnte dieser erst über eine Stunde später als geplant beginnen. Bei diesen Aktionen beteiligten sich auch MLPD und REBELL, die auch in der „Anti-Nazi Koordination“, einem breiten Bündnis gegen Faschismus und Rassismus, mitarbeiten. Es wurde das Rote-Fahne-Extra und der Verbotsantrag vertrieben und gern genommen.

Aus dem ganzen Bundesgebiet waren 8.000 Polizisten herangekarrt worden. Trotz des friedlichen Protestes tausender Antifaschisten und Antifaschisten gab es massive Provokationen von Seiten der Polizei. So wurde die Demonstration massiv von Polizeieinheiten mit Knüppel und Schild begleitet. Es gab immer wieder willkürliche Sperrungen der Demoroute. Die Polizei versuchte, durch Schikanen eine gewalttätige Reaktion der Demonstrierenden herauszufordern. Doch die ließen sich nicht provozieren.  Die Demoleitung machte hier gute Arbeit. Sie reagierte besonnen und geistreich auf diese Schikanen. So dass der Sprecher der Polizei über Megafon sich öfters der Lächerlichkeit preisgeben musste.

Insgesamt war es eine gelungene Aktion, auch wenn der Naziaufmarsch letztendlich nicht verhindert werden konnte. Überall, wo Nazis auftauchen, stellen sich ihnen eine Vielzahl von Antifaschisten entgegen. Trotzdem muss dieser Protest noch viel mehr werden.

Keinen Fußbreit den Faschisten!
Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda!

Quelle: http://www.rf-news.de/rfnews/aktuell/Politik/article_html/News_Item.2007-07-09.3242

nazichick

chilla 10.07.2007 - 22:26
Die Nazitante vom Video sollte Anne D. aus Wangen im Allgäu sein.
Desöfteren auf Aufmärschen im Süden anzutreffen beim Filmen.
Standard Anti-Antifa-Aktivistin anscheinend.

Kann das jemand bestätigen?

Jungfascho, wahrscheinlich aus Rödelheim

BePoPirmasens 11.07.2007 - 07:26
So, da ist ja auch der junge "Held" in seinem weißen Satinhemd der mit seinem Kollegen todesmutig vom Westbahnhof nach Rödelheim laufen wollte, anstatt lieber mit den Kameraden den sichernen Zug gen Hbf zu besteigen.
Wenn er gewusst hätte welch gute Aufnahmen es von ihm gibt, wäre es nicht nötig gewesen zur Verhinderung einer Porträtaufnahme mit dem Arm vor den Augen frontal gegen einen fahrenden Bullen-LKW zu laufen.
Dabei wollt er doch nur "heim nach Rödelheim", was leider nicht ohne vollgepisste Hose, blaue Flecken und Flucht ins Taxi möglich war. Ist halt was anderes als nachts den Stadteil mit NPD-Aufklebern zu verunstalten, Jungchen. lol

Rechter Videot

Carsten 11.07.2007 - 11:48
Der symphatische junge Mann auf Bild 142, zweiter von links oben (der mit der Kamera), sieht schwer nach dem Typen aus der auf youtube das gewaltverherrlichende Aufrufvideo eingestellt hat. Unter  http://www.youtube.com/profile?user=exvodsPhoenix kann man das gesamte "Oeuvre" des "Kameraden" betrachten.

hopp hopp hopp die doris hat a`wasserkopp

manekopp 11.07.2007 - 12:50
opa bild links ist alfred zutt! mann von doris zutt npd bundesvorstand, zutts idioten(ptrioten) treff usw...

341

mark 11.07.2007 - 13:23
341-Bild obere Reihe zweiter von links (Brille,3Tage Bart,helles Hemd,im Hintergrund weiß,gelber Zaun) --> Andreas Storr ( http://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Storr)

132

132 11.07.2007 - 14:38
132 obereste reihe rechts alfred zutt, schon wieder!

Hehl?

113 11.07.2007 - 14:41
10.Bild 113 Hehl Ludwigshafen ?

121

kulturbrigade 11.07.2007 - 18:53
Reihe 2, 2. von links ist Mathias Müller aus Rudolstadt/Thüringen (ürsprünglich irgendwo aus dem Wald), verkehrt häufig mit den Rudolstädter Assi-Nazis, anzutreffen am Saalfeld Bahnhof und auf den meisten größeren Demos in Thüringen oder den angrenzenden Bundesländern.

VideoStar

Pusch 12.07.2007 - 11:46

...

A 12.07.2007 - 12:49
Bild 134 unten links... Andreas Jeckel aus Bensheim

Wir haben euch belogen!

Autonomes Medienkollektiv Freiburg 12.07.2007 - 18:20
 
Das Transpi sah eigentlich ganz anders aus...



...und wir stehen auch auf Frank Rennicke:

Link zum „Nazi-Black-Bloc“-Video


Zwei Fressen auf Bild 311

erghhrt 12.07.2007 - 19:56
Der erste ist das Kameradschaftsmitglied Stefan Jährling aus Bensheim.

Der zweite ist Peter Strumpler von der KS Saarlautern aus Saarlouis (Saarland);
mehrfach, u.a. wegen Körperverletzung, vorbestraft

Fotos

Frankfurter 12.07.2007 - 22:51
An der Nordseite vom HBF war der Parkplatz von der Polizei beansprucht. Dort hatte die Polizei einen Bus mit Riesenantenne! Was ist das?

Foto von nem Nazi

Aus Ks 13.07.2007 - 00:44
Unten rechts bei Bild 122 (der Typ der dumm rumbrüllt) müsste Mike Sawallich aus Kassel (JN) sein.

@ zwei Fressen auf Bild 311

Archivarin 13.07.2007 - 02:13
@ SORGFALT:
Ich bin mir auch nicht sicher, ob das nicht doch Peter Strumpler ist.
Hier ein Bild, das Strumpler beim Naziaufmarsch am 1. Mai 2006 in Heppenheim zeigt (und hier ist er es definitiv!).

Nun kann jedeR selbst vergleichen.

Keep it coming...

Autonomes Medienkollektiv Freiburg 13.07.2007 - 06:33


Mollipärchen
Fotos vergrößern: linksmitterechts


Am-Lauti-Mitläufer & Aachener Landnazis
Fotos vergrößern: linksmitterechts


Dicke Dinger
Fotos vergrößern: linksmitterechts

s. jährling / mollie-darstellerin

a 13.07.2007 - 14:41
..von bild 311... ist die frau neben ihm die vermummte?

122

marko 15.07.2007 - 15:21
122-Bild zweite Reihe von unten,ganz rechts(kurze Haare,helle Jacke,dunkle Streifen auf hellem Hemd)
--> Eckhart Bräuniger ( http://de.wikipedia.org/wiki/Eckart_Bräuniger)

Der kleine Fehlerteufel...

Autonomer Kameramann 15.07.2007 - 16:57
In dem Video hat sich leider ein kleiner Fehler eingeschlichen: Mehrere Quellen u.a. auf Indymedia haben von einem mehrstündigen Kessel an dieser Stelle gesprochen. Da dies auch der hessische Rundfunk berichtete, wurde dadraus wohl automatisch "vier Stunden", ohne die Angaben zu überprüfen. Dafür möchte ich mich entschuldigen, da es nun nichtmehr rückgängig gemacht werden kann.

Sexy Fotograf in Lüneburg am 14. Juli

Autonomer Wandergesell 16.07.2007 - 01:40
Der Nazifotograf beim Aufmarsch in Frankfurt...



...war auch am 14.07.2007 in Lüneburg:



Quelle: Nazidemo in Lüneburg

Vor allem die Antifaschisten...

FR-LeserIn 16.07.2007 - 02:31
Frankfurter Rundschau von Samstag, 14. Juli 2007

Frankfurt

Polizei wertet Material aus

Neonazi-Demo hat Nachspiel

VON FELIX HELBIG

Wer kennt diese Frau? Die Frage prangt an diesem Freitag groß über dem Bild einer Dunkelhaarigen mit Sonnenbrille auf den Internetseiten der Anti-Nazi-Koordination. Szene-Kundigen ist sie aus einem NPD-Mobilisierungsvideo aus den Tagen vor dem Aufmarsch, das bei Teilen von Medien und Polizei flugs in Verdacht geriet, es könne eine Fälschung der Antifa sein. Doch das neue Foto stammt vom NPD-Aufmarsch am 7. Juli. Die junge Dunkelhaarige - eindeutig Neonazi.

Nach dem Aufmarsch von mehr als 700 NPD-Anhängern am vergangenen Samstag tobt im Internet eine Beweisschlacht. Vor allem die Antifaschisten haben Ton- und Bildmaterial gesammelt und ausgewertet. Ihre Vorwürfe reichen vom kruden Verdacht, die Bundeswehr bereite sich eigenmächtig auf den Einsatz im Innern vor, weil ihre im Industriehof stationierten Feldjäger den Aufmarsch vom Dach ihres Gebäudes aus beobachteten, bis hin zu handfesten Beweisen.

So belegt die Anti-Nazi-Koordination mit Videos und Zeugen antisemitische Sprechchöre, gegen die die Polizei trotz klarer Demo-Auflagen nicht eingeschritten war. Die Parolen "Nie wieder Israel!" und "Juden raus aus deutschen Straßen!" sind ebenso dokumentiert wie der Slogan "BRD, Judenstaat, wir haben dich zum Kotzen satt!". Auf Nachfragen, ob solche Parolen nicht Anlass zur Auflösung der Demo seien, hatten die Einsatzkräfte vor Ort nicht reagiert. Statt dessen erklärte der Frankfurter Polizeipräsident Achim Thiel im Anschluss an den NPD-Aufmarsch im Hessischen Rundfunk, in Absprache mit der Staatsanwaltschaft sei sehr eng kontrolliert worden. "Es waren keine vermummten NPDler dabei, es wurden auch nicht verbotene Lieder gesungen, es wurden auch keine Steine geworfen", so Thiel.

Die Anti-Nazi-Koordination hält dagegen und belegt sowohl den Auftritt vermummter Neonazis als auch antisemitische Sprechchöre. Die Polizei habe beim Vorgehen gegen rechte und linke Demonstranten außerdem mit zweierlei Maß gemessen, so die Vorwürfe. Bei Feiern etwa an der Universität seien auch in der Nacht noch unschuldige Partygäste festgenommen worden. Sie fordert deshalb den Rücktritt des Polizeipräsidenten. Die Evangelische Gemeindejugend, ebenfalls Zeuge von Hetzparolen, fordert in einem offenen Brief an Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) ein entschiedeneres Vorgehen gegen die NPD-Anhänger. Bei Polizei und Staatsanwaltschaft heißt es, bislang seien aus der Bevölkerung keine Anzeigen gegen Neonazis eingegangen. Bild- und Tonmaterialien von eigenen Dokumentationstrupps würden noch ausgewertet. "Die Aussagen der Antifa korrespondieren allerdings nicht mit den Beobachtungen unserer eingesetzten Kräfte", sagt Polizeisprecher Karlheinz Wagner der FR.

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Kommentar zu NPD-Demo

Falscher Fokus

Von Felix Helbig

Im Internet lässt sich viel lernen über Verschwörungstheorien. Keine noch so verrückte Schlussfolgerung der Ereignisse vom vergangenen Samstag, die nicht auf Seiten der Neonazis und Antifaschisten publiziert würde. Doch unter dem von der Anti-Nazi-Koordination gesammelten Dokumentationsmaterial finden sich auch zahlreiche handfeste Beweise, die belegen, was da tatsächlich geschehen ist am vergangenen Wochenende, unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit, weit draußen am Stadtrand.

Schon während des Aufmarsches der Neonazis hatten sich Demonstrationsbeobachter gewundert, wie viel Hetze und Verfassungsfeindlichkeit die Polizei den NPDlern durchgehen ließ. Bei anderen Gelegenheiten, etwa in Wiesbaden, waren Nazi-Aufmärsche schon viel früher aufgelöst worden. Doch am Industriehof galt die Konzentration der Polizei offenkundig in erster Linie der Verhinderung von Zusammenstößen mit Gegendemonstranten. Alles weitere geriet darüber in den Hintergrund - auch antisemitische Hetzparolen. Sie müssen nun nachträglich geahndet werden.

Der Rechtsstaat schützt die Meinungsfreiheit als hohes Gut und lässt auch Neonazis demonstrieren. Das ist richtig so. Doch jetzt muss der Rechtsstaat zeigen, was er sonst noch kann.

Zum Funkwagen der Polizei

Funker 18.07.2007 - 09:41
Zu einem der unteren Bilder wurde die Frage gestellt, was das für ein Polizeitransporter mit der langen Antenne sei. Es handelt sich dabei um eine Art Relaisstation, die dazu dient, die ganzen Polizeieinheiten und die Führung miteinander in Funkkontakt treten zu lassen. Dies ist insbesondere notwendig, wenn die geografische Lage (Berge / Täler) die Ausbreitung der Funkwellen erschwert. Es ist also eine Zentrale des gesamten polizeilichen Funkkontaktes, ein Nervenzentrum. Also: Ein Außerkraftsetzen des Wagens (!) würde die kleinen Polizeieinheiten ziemlich orietierungslos von ihrer Führung trennen (als wenn man die Borg vom Kollektiv trennt :-)...), sie würden nicht mehr zu dezentral und entfernt stattfindenden Aktionen informiert, könnten auch schwer um Verstärkung bitten. Der Wagen gehört zur Bundespolizei und dürfte in München stationiert sein. Es gibt nicht so viele davon, im Norden würde man sie wegen des flachen Landes auch nicht unbedingt benötigen.

Auf dem rechten Auge blind...

FR-LeserIn 21.07.2007 - 14:41
Frankfurter Rundschau von Samstag, 21. Juli 2007

Antisemitismus ohne Sanktionen

VON FELIX HELBIG UND GEORG LEPPERT

Für die Mitglieder der Anti-Nazi-Koordination ist es klarer Fall: Die Schlachtrufe, die antisemitische Hetze, die martialische Vermummung - allesamt Eindrücke des Aufmarsches von etwa 700 Neonazis am vorvergangenen Samstag, waren verfassungsfeindlich. Nach Einschätzung der Frankfurter Polizei aber werden Konsequenzen vor Gericht ausbleiben.

Alle bisher vorgelegten Beweise wurden ebenso wie die eigene Dokumentation des Aufmarschs von der Staatsanwaltschaft gesichtet und bewertet, sagt Polizeisprecher Jürgen Linker: "Es sind keine Aspekte bekannt geworden, die zu einer Auflösung der Demonstration hätten führen müssen."

Das sieht die Anti-Nazi-Koordination vollkommen anders und nennt ein halbes Dutzend Gründe dafür, "dass dieser Aufmarsch nie hätte stattfinden dürfen", wie Michael Weiss vom Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum erklärt. So hätten gut 150 Neonazis, die in einem Schwarzen Block marschierten und Kapuzenpullis, Sonnenbrille und Handschuhe trugen, gegen das Vermummungsverbot verstoßen. Zudem setzte der Anmelder der Demonstration, der hessische NPD-Vorsitzende Marcel Wöll, nach Erkenntnissen der Anti-Nazi-Koordination vorbestrafte Neonazis als Ordner ein und ließ zu, dass Demonstrationsteilnehmer Tätowierungen wie "Blut und Ehre" oder "H8" (in Neonazikreisen die Abkürzung für "Heil Hitler") zur Schau stellten.

Sprechchöre gegen "Judenstaat"

Besonders erschüttert war die Anti-Nazi-Koordination über die Sprechchöre der Neonazis. Kamera-Aufnahmen von Reportern belegen, dass rund 100 Demonstrationsteilnehmer "BRD, Judenstaat, wir haben Dich zum Kotzen satt" skandierten. Dass die Polizei die Veranstaltung nicht auflöste, ist für die Gruppe um den Pfarrer Hans-Christoph Stoodt ein Skandal. Ein Polizist aus einem anderen Bundesland habe ihm gesagt: "Bei uns wären die keine hundert Meter weit gekommen."

Polizei und Staatsanwaltschaft berufen sich bei ihrer Bewertung der Neonazi-Slogans auf "gültige Urteile" (Linker) und das Strafgesetzbuch. Vorwürfe, die Polizei sei mit zweierlei Maß gegen Neonazis und Gegendemonstranten vorgegangen, nennt Linker "pauschal".

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Leitartikel

Es reicht

Es reicht nicht aus. Das ist die lapidare Zusammenfassung der Frankfurter Polizei nach dem Aufmarsch von Neonazis am 7. Juli im Westen der Stadt. Man habe keine strafrechtlich relevanten Erkentnisse nach der Auswertung stundenlanger Videoaufzeichnungen durch die eigens eingesetzten Dokumentationstrupps. Man finde nach all den Beobachtungen durch die Staatsanwaltschaft keine Ermittlungsansätze. Die vorgelegten Beweise der Anti-Nazi-Koordination, die Zeugenaussagen, Bilder, Videos, haben keine Konsequenzen. Sie reichen nicht aus.

Diese Bilanz der Staatsgewalt ist erschreckend. Zumal die Auflagen für die NPD-Demonstration am vorvergangenen Samstag klar waren. In Punkt acht des Katalogs heißt es, dass Reden, Sprechchöre und Transparente "den öffentlichen Frieden zu wahren" haben. Ferner: "Die Menschenwürde Anderer darf nicht verletzt werden". Die Neonazis riefen unbehelligt am Industriehof "Nie wieder Israel!". Sie skandierten "Juden raus aus deutschen Straßen!". Und sie tönten: "BRD - Judenstaat, wir haben dich zum Kotzen satt!" Und das reicht nicht aus?

In Punkt zehn der Auflagenverordnung steht, dass die Versammlungsteilnehmer keine Embleme oder Tätowierungen sichtbar tragen dürfen, "die in Verbindung mit dem Nationalsozialismus stehen, die Hass bedeuten oder in den Augen der breiten Öffentlichkeit einen solchen Eindruck hervorrufen könnten". Die Neonazis aber zeigten das "H 8"-Symbol ebenso auf Oberarmen und Pullovern wie "Blut und Ehre". Einer trug ein T-Shirt mit dem Konterfei des NS-Kriegsverbrecher Otto Ernst Remer. Auf einem Pullover waren unter dem Slogan "Hunting Season" schemenhaft weiße Menschen abgebildet, die auf schwarze Menschen schießen, letztere teils als Affen dargestellt. Auch das reicht an Herabwürdigung wohl nicht aus.

Es wäre fahrlässig, diese Eindrücke vom 7. Juli als bedauerliche Einzelfälle abzutun, die bedauerlicherweise von einzelnen Beamten übersehen worden sind. Wenn 8000 Polizisten (das sind immerhin halb so viele wie in Heiligendamm!) bei 700 Neonazis über eine Strecke von sechs Kilometern in der Zeit von sechs Stunden keinen einzigen Auflagenverstoß festgestellt haben wollen, dann steckte dahinter eine Strategie. Sie lautete, die Trennung von Neonazis und Gegendemonstranten um jeden Preis durchzusetzen, gewaltsame Ausschreitungen in jedem Fall zu verhindern - und sie ist aufgegangen. Doch gerade weil das Chaos ausblieb, hätte die Polizei in aller Ruhe gegen die Verstöße der Neonazis vorgehen können - und müssen.

Diese Toleranz wird Folgen haben. Man kann sich fragen, was man eigentlich noch alles rufen darf auf Frankfurts Straßen. Und ob das Wegsehen nur ein Zeichen von Trägheit des Polizeiapparats ist. Oder doch mehr: ein Zeichen von Nachsicht gegenüber Neonazis.

Dann reicht es aber.

312, 3. Zeile, 4. Spalte

antifa 21.07.2007 - 15:27
Sascha Söder aus Weilbach-Flörsheim, Mitglied der NPD Main-Taunus-Kreis, Vorsitzender der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ in seinem Kreis und achtplazierter Kandidat der NPD zu den Landtagswahlen 2008

Es geht immer weiter...

Autonom@ntifA 29.07.2007 - 23:24

Opa verrecke

weg damit 17.08.2007 - 14:55
Auf  http://media.de.indymedia.org/images/2007/07/187318.jpg sitzt
links neben Alfred Zutt der Altnazi Otto Riehs:  http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Riehs

Communiqué und Videoclip vom 18.08.2007

Autonome Antifa Freiburg 19.08.2007 - 02:26
 
Nie wieder Antisemitismus!

Communiqué vom 18.08.07

Antisemitische Sprechchöre in Frankfurt

Durch Frankfurt am Main marschierten am 7. Juli 2007 mehr als 600 Nazis. Im „Jerusalem am Main“ skandierten die Nazis: „Zionisten, Mörder und Faschisten“, „Israel: Internationale Völkermordzentrale“, „Nie wieder Israel“, „Juden raus aus deutschen Straßen“, „BRD, Judenstaat, wir haben dich zum Kotzen satt“, „Linkes Gezeter, neun Millimeter“, „Gegen Demokraten helfen nur Soldaten“ und „Schlagt den Roten die Schädeldecke ein“, während sie von 8.000 PolizistInnen vor der Autonomen Antifa beschützt wurden.

Bei der Abreise stiegen die Nazis, darunter viele Schwarzvermummte aus Süddeutschland, im Hauptbahnhof um. Die Polizei drängte AntifaschistInnen vom Bahnsteig, woraufhin diese ihren Protest auf dem benachbarten Bahnsteig äußerten. Erst bewarfen die Nazis die Antifas mit Steinen, dann drängte die Polizei die AntifaschistInnen ab. Die einzige Person, die in dieser Situation in Gewahrsam genommen wurde, war nicht ein steinewerfender Nazi, sondern ein Antifaschist, der das skandalöse Verhalten der Polizei filmte.

Antisemitische Zerstörungen in Ihringen

In Ihringen am Kaiserstuhl wurde in der Nacht auf den 12. August 2007 der jüdische Friedhof verwüstet. Der Ermittlungsdruck auf die Freiburger Polizei war hoch: Aufgrund ihres Versagens bei der Aufklärung der antisemitischen Anschläge auf den Friedhof in den Jahren 1990 und 1991 und wegen des jüngsten Rassismus-Skandals in den eigenen Reihen. Am 16. August wurden vier Täter aus dem Breisgau im Alter von 15, 17, 19 und 28 Jahren festgenommen. Bei allen vier Tätern fand die Polizei Nazimusik und -devotionalien und leitete daraus eine „rechtslastige Gesinnung“ ab.

Die drei jüngeren Nazis sind Jugendliche aus Dörfern am Kaiserstuhl, auch wenn nach Angaben des Ihringer Bürgermeisters, Martin Obert, „diesbezüglich nichts zu vermelden“ sei. Beim vierten Täter wurde eine Pistole und passende Patronen des Kalibers 9 mm gefunden, wobei es sich nach Angaben der Polizei „um eine scharfe Schußwaffe und um funktionstüchtige Munition“ handeln dürfte.

Antisemitische Transparente in München

In München fand am 17. August 2007 unter den Augen der Polizei am Stachus eine Ersatzveranstaltung für die vom VGH Bayern verbotene Heß-Mahnwache auf dem Marienplatz statt. Thomas Wulff konnte in seiner Lobrede auf Rudolf Heß den Nationalsozialismus verherrlichen und wurde erst danach verhaftet. Die Rede war ein ebenso klarer Verstoß gegen die Auflage, keinen Bezug zu Heß herzustellen, wie das Zeigen eines Transparentes der Kameradschaft München mit der Aufschrift: „Mord verjährt nie – in stiller Trauer.“

Über Stunden wurde ein antisemitisches Transparent mit der Aufschrift „Deutsche macht euch frei von der One-World-Tyrannei“ gezeigt. Die Parole ist dem Lied „Völker wehrt euch“ der Naziband „Stahlgewitter“ entlehnt. Sie hat ihr historisches Vorbild in der SA-Parole „Deutsche macht euch frei von der Judentyrannei“. Mit diesem Satz auf den Lippen zogen SA-Horden am 1. April 1933 durch Berlin und schlugen die Schaufensterscheiben der „jüdischen Warenhäuser“ ein. Noch immer ist der gleiche Hass, das gleiche geschlossene, antisemitische Weltbild die Motivation der Nazis. Und die Polizei schaut noch immer zu.

Antisemitische Propaganda in Friedrichshafen

Durch Friedrichshafen marschierten am 18. August 2007 rund 170 Nazis unter dem Motto: „Gegen Faschismus und Intoleranz! Meinungsfreiheit für Alle!“. Die Stadt Friedrichshafen unternahm nichts gegen den Aufmarsch, obwohl wie in Frankfurt der bekannte Nazikader Christian Worch als Redner angekündigt war, der schon in den 70er Jahren mit Schildern „Ich Esel glaube, dass in Deutschland Juden vergast worden sind“ den Holocaust leugnete. Es war schon im Vorfeld klar, dass die Kundgebung als Ersatzveranstaltung für den verbotenen Heß-Marsch in Wunsiedel konzipiert war. Die Stadtverwaltung und ihr OB Josef Büchelmeier wollten dem Treiben der FaschistInnen jedoch erneut, wie zuletzt am 20. Mai 2006, keine Aufmerksamkeit schenken. Im Gegenteil: Eine antifaschistische Gegendemonstration wurde verboten.

Während antifaschistische Blockaden der Naziroute in Friedrichshafen von Polizeipferden niedergetrampelt wurden, konnten die Nazis ohne Problem gegen § 130 StGB und damit für das Recht auf Verherrlichung des Nationalsozialismus marschieren. Sie zeigten Schilder, auf denen die Namen der wegen Volksverhetzung verurteilten Nazis Siegerist, Latussek und Wöll, sowie deren Strafen standen.

Paul Latussek, der ehemalige Vizepräsident des „Bundes der Vertriebenen“, behauptete 2001, dass es in Auschwitz „offensichtlich keine 6 Millionen Opfer“ gegeben habe, sondern dass nur „930.000 nachgewiesen“ seien und dass „es nicht um die Relativierung des Verbrechens“ gehe, „sondern um die geschichtliche Wahrheit.“ 2006 wurde die Verurteilung wegen Volksverhetzung vom Bundesgerichtshof bestätigt.

Joachim Siegerist, der geschäftsführende Vorsitzende der „Deutschen Konservativen“, einem Naziverein mit Einfluss auf rechtsradikale Kreise in der CDU, bezeichnete 1992 in Spendenaufrufen „Zigeuner“ als „durchweg ein übles, kriminelles Pack“, das sich „bei uns aufführt wie von Nazis verfolgte Juden“, die „rauben, stehlen, betrügen, erpressen und bedrohen“. Siegerist schaltete am 20. August 1987 eine Traueranzeige in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für den drei Tage zuvor verstorbenen Heß.

Marcel Wöll, der Anmelder der Nazidemonstration am 7. Juli in Frankfurt am Main, bezeichnete im März 2007 Auschwitz und Buchenwald als „Stätten des sogenannten nationalsozialistischen Terrors“ und Fahrten von Schulklassen dorthin als „Gehirnwäsche für Vorschüler“. Gegen Wöll läuft zur Zeit das Revisionsverfahren wegen Volksverhetzung vor dem Landgericht Gießen.

...dass Auschwitz nicht noch einmal sei.

Nach einer Studie (PDF) der Bertelsmann-Stiftung aus dem Februar 2007 sind 38% der Deutschen überzeugt, „die Juden seien mitschuldig, wenn sie gehasst und verfolgt werden“. Weiter sind 33% der Überzeugung, „die Juden haben auf der Welt zu viel Einfluss“ und 46% meinen zum Vorwurf, Juden würden versuchen, Vorteile aus der Vergangenheit zu ziehen: „Da ist was Wahres dran.“ Wenn also die Nazis ihren offenen Antisemitismus auf die Straße tragen, dann formulieren sie mitnichten eine anachronistische oder gar marginale Position in der deutschen Gesellschaft. Nach wie vor verknüpfen die Nazis ihre rassistische Ideologie mit verkürzter Kapitalismuskritik zu einem eliminatorischen Antisemitismus.

In Ihringen waren überzeugte Antisemiten am Werk, die eine Schusswaffe besaßen. Sie wurden gefasst, weil klar war, dass sich der Vorfall aufgrund einer wachsamen Öffentlichkeit nicht ad acta legen lassen würde. In Frankfurt und Friedrichshafen skandierten die Nazis: „Nie wieder Krieg nach unserem Sieg“. Die Parole wird verständlich vor dem Hintergrund, dass sich Nazikader aus der Rhein-Neckar-Region von schweizer Nazis am Sturmgewehr ausbilden lassen.

Die Gefahr eines braunen Terrors ist real und dutzende Waffen- und Sprengstofffunde in den letzten Monaten und Jahren belegen die Bereitschaft der Nazis zum bewaffneten Kampf immer wieder aufs Neue. Wann attackieren Nazis auch in Deutschland AntifaschistInnen mit Brandbomben wie in Bern? Und wann brennen hierzulande wieder Synagogen wie in Genf? Gerne würden wir mahnen: „Wehret den Anfängen!“ Doch dafür ist es zu spät.

Autonome Antifa Freiburg




In Frankfurt am Main konnten am 7. Juli 2007 rund 632 Nazis marschieren. Sie wurden beschützt von 8.000 Bullen mit Wasserwerfern, Knüppeln und Fäusten vor mehreren tausend AntifaschistInnen. Bei der Abreise griffen die Nazis im Frankfurter Hauptbahnhof AntifaschistInnen mit Steinen an. Die Bullen beschlagnahmten dieses Videotape und gaben es erst am 16. August zurück.

alles cool, alles bestens

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wow — AGO

Wunderbar!!! — Antifa Recherche Nord

einfach genial... — ka town

x — y

Youtube-Tante — Mischl

big up! — antifa ka

Super Artikel — Berliner

@ xy — lalelu

Ach die Nazis mal wieder... — xstraight edgex

rischtisch geil — antipasti

link — zu dem

wo? — pancho

Respekt — afa

nazis haben namen und adressen — wirkriegeneuch

Selber machen — Selber macher

Fehlendes Bild im Nazi-Memory — tut nix zur sache

@mods — antifa

@ antifa — 12345

@nix — Indymod

Person erkannt — Anarchie-Punk82

MR BEAN — Super-Ulli

Etwas zu euphorisch? — indyleser

stefan latzel — mr.bean

@anti alles — sexmaschine

winke,winke — dittmeyer

Entdeckt! — Entdecker

wieso? — unwichtig

@unwichtig — Indymod

erkannt — shlomo

ha^^ — max mustermann

(muss ausgefüllt werden) — (muss ausgefüllt werden)

SORGFALT — unabhängige antifaschisten west

@Archivarin — Giessener

ansichten — hamdi

Heftig! — Bürgerlicher

rausgefunden — Antifa-Karlsruhe

hmmm — XXX

@gregor: ist das janine? — ich schon wieder

Faschos sind Frühaufsteher — A-Team Weedbaden