GI: Campus Camp eröffnet

the secretary 21.06.2007 17:20 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Seit Montag, dem 18.6.07, stehen die ersten Zelte des mittlerweile dritten Campus Camps in Gießen. Schon 2005 und 2006 gab es Camps auf dem Gießener Phil1-Campus. Themenschwerpunkte damals wie heute: fortschrittliche Bildungspolitik und Widerstand gegen die Einführung von allgemeinen Studiengebühren an den hessischen Universitäten. Im letzten Jahr hielten die AktivistInnen 143 Tage lang durch, wurden aber von ihren Kieler Mitstudierenden im Rekordcampen dennoch übertroffen.
Am Wochenende zuvor wurde schon eifrig gebaut, geplant, gefeiert: Endlich wieder ein Camp, endlich wieder ein Lagerfeuer! Obwohl die letzte Open-Air-Veranstaltung für viele der CamperInnen nicht lange zurück liegt: Gerüchten zu folge war die Gießener Präsenz auf diversen G8-Camps recht ordentlich.

Und die dort gesammelten Erfahrungen wollen umgesetzt werden: Eine Dusche wurde gezimmert, ein provisorisches Baumhaus errichtet, ein Wohnwagen soll als Kommunikationscenter mit Internetzugang und Mini-Campbibliothek umfunktioniert werden. Einige träumen von einem Camp-Gate inklusive Wachturm und einem extra Info-point für die noch ahnungslosen Studierenden; solidarische Volxspeisungen wurden ersten Praxistests unterzogen. Befund: bis jetzt sind hier vegan und vegetarisch lebende Menschen leider noch eindeutig in der Minderheit.

Auch thematisch geht es zumindest in den ersten Tagen um nicht viel anderes als das erst kurz zurückliegende politische Großreignis. In den folgenden Wochen sollen immer wieder Bezüge zwischen lokalen und globalen Vorgängen sichtbar gemacht werden. Interessant werden außerdem die Fragen, die die Überschneidungen, Vernetzungen und Perspektiven globalisierungskritischer und studentisch-bildungspolitischer Bewegungen behandeln. Schlüssigerweise lautet denn auch das Motto des diesjährigen Camps: "Von global zu lokal - Bildung braucht Zeit und Raum!"

Also packt euer Zelt und euren Schlafsack ein und beteiligt euch mit einem/r eigenen Workshop, Lesung, Diskussion, Seminar, Filmvorführung oder was euch sonst so einfällt!

Hessen brennt wieder - jeden abend im Campus Camp Gießen!

Was bisher geschah:

- Workshop "kreative Protestformen"
- AK Recht: Seminar zum Demonstrationsrecht und zu der Arbeit eines Ermittlungsausschusses
- Peter Müller von der GEW referierte zu der "Zukunft der Lehrer"
- Posterausstellung "Ungleichheit in Zahlen" von Marco Tullney aufgestellt (www.tullney.de)
- Presseschau "Das war der G8-Gipfel 2007" aufgestellt

Das weitere Programm wird in Kürze bekannt gegeben, eine aktualisierte Homepage ist in Arbeit. Jeden Donnerstag ist um 18.00 Uhr ein regelmässiges Plenum angesetzt (was vorher auch schon kontinuierlich seit den Sommersemesterferien 06 stattgefunden hat, nur ist es nun zu seinem "Ursprungsort", dem Camp, zurückgekehrt). Am Sonntag um 18.00 Uhr soll es eine Diskussionsveranstaltung geben: "Perspektiven der Bewegung Für Solidarität und freie Bildung: Teil 1"

Dazu folgende Information:

"An diesem Logo kam letztes Jahr in Hessen wohl kaum eineR vorbei: Es klebte auf Autos und Straßenschildern, in Kneipen, überall an den Universitäten und Hochschulen, es zeichnete tausende Flyer und Plakate aus, die auf Demonstrationen und Protestaktionen hinwiesen. Studierende, SchülerInnen, Eltern und SympathisantInnen tragen es als T-Shirt, Button oder Fahne. Meist in gelb gehalten ist es das große Symbol der Anti-Studiengebühren-Bewegung in Hessen und anderswo.

Doch was steht hinter den Begriffen "Solidarität" und "freie Bildung"? Was wollen die Menschen, die sich gegen soziale Selektion und die Privatisierung der öffentlichen Bildungseinrichtungen engagieren, erreichen, und mit welchen Mitteln? Auf welchen Minimalkonsens können sie sich einigen, und wo gibt es Überschneidungen und Zusammenarbeit mit anderen sozialen Bewegungen? Was kann aus den zurückliegenden Ereignissen gelernt werden?

Welche Strategien und Perspektiven können für die Zeit vor und nach der hessischen Landtagswahl 2008 entwickelt werden?

Durch Diskussionen sollen auf diese und weitere Fragen einige Antworten gefunden werden."
(www.protestarbeitsamt.de)

Infrastrukturelles:

1 großes Veranstaltungszelt (Zirkuszelt)
1 Küchenzelt (Küche derzeit noch im Aufbau)
2 Dixie-Klos
1 Dusche
ca. 20 Schlafzelte
1 Wohnwagen (potentieller Kommunikationscenter)
1 Grillplatz (Feuerstelle)
Strom und Wasser ist rund um die Uhr verfügbar

Internet, Drucker und Kopierer können auf Nachfrage im AStA genutzt werden.
Außerdem ist die Uni-Bibliothek ganz in der Nähe, diese hat an jedem Tag bis abends geöffnet, dort gibt es ebenfalls Internet, Kopierer, Toiletten und fließendes Wasser.

Ort: Campus der JLU Gießen (Phil1, zwischen Haupteingang (Pferd) und Neuer Mensa)

Zeitraum: vom 18.6. - 22.7.07

Kontakt:  campuscamping@web.de


Übersicht über die vorläufigen Wochenthemen:


1. Woche: Mo. 18.06. - So. 24.06.
Global und trotzdem sozial?

2. Woche: Mo. 25.06 - So. 01.07.
Protestkultur / AStA-Sommerfest

3. Woche: Mo. 02.07. - So. 08.07.
„Hochschulpolitik“/ Fachbereiche stellen sich vor

4. Woche: Mo. 09.07. - So.15.07.
Vernetzungswoche

5. Woche: Mo. 16.07. - So. 22.07.
Abschlusswoche / Ausklang


Artikel vom 17.6. zum Campus Camp 07 auf Uebergebuehr:

 http://www.uebergebuehr.de/de/aktuell/news/meldung/ansicht/2007/06/campus-camp-2007-in-giessen-wird-aufgebaut/

Artikel zum Campus Camp 06:

 http://de.indymedia.org/2006/10/159553.shtml

Homepage zum Campus Camp 06:

 http://www.campuscamping.de

Artikel zum Campus Camp 05:

 http://de.indymedia.org/2005/07/123213.shtml

Auch in Heidelberg

 http://www.campuscamp.de

und in Hamburg

 http://de.indymedia.org/2007/04/173260.shtml

 http://www.abs-bund.de/presse/2387/

wird zur Zeit auf dem Campus gezeltet.



Vielen Dank an den extra angereisten Fotografen!!!

Zur Lizenz für die Fotos siehe:

 http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/de/
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Ergänzungen

Ergänzung

Thommy aus dem Baumhaus 21.06.2007 - 19:29
Wichtig: Morgen den 22.6 ab 10 Uhr Demo in Wiesbaden ab Hauptbahnhof. Um 13 Uhr werden die knapp 80.000 Verfassungsklagen beim hessischen Staatsgerichtshof eingereicht, zur Erinnerung, es wurden nur 1% der Bevölkerung, also 43.000 benötigt. Eine klasse Leistung, ob es was bringt sei mal dahin gestellt.