über die Polizeitaktik beim G8-Gipfel
Die Einsatzkräfte müssen beim G8-Gipfel für ein Höchstmaß an Sicherheit sorgen, ohne dabei den Rückhalt in der Bevölkerung zu verlieren. Wie man hart durchgreifen kann und trotzdem noch Applaus bekommt, steht im folgenden Artikel.
1. Die allgemeine Ausgangslage.
Die Situation für die Sicherheitskräfte ist schwierig.
Einerseits hat die Sicherheit während des Gipfels höchste Priorität. Andererseits ist der Gipfel politisch höchst umstritten, da bei vielen Menschen weltweit die Meinung besteht, dass die herrschenden Politiker ihre Entscheidungen nicht im Namen der Bürger sondern im Namen des Profits treffen.
Ein 13 Kilometer langer Zaun rund um den Tagungsort dokumentiert, wie sehr sich die Politik bereits von den Regierten entfernt hat. Ausgaben von 100 Millionen Euro sowie das größte Polizeiaufgebot der Nachkriegsgeschichte belegen außerdem die völlig fehlende Bürgernähe.
Um diesen Eindruck der Distanz nicht zu verfestigen, wird öffentlich kommuniziert, dass Demonstrationen im Rahmen des Gipfels geradezu erwünscht seien.
Tatsächlich mobilisiert der Gipfel tausende Globalisierungsgegner, darunter auch Gewalttäter, die aktiv versuchen werden, zu randalieren und Sicherheitskräfte anzugreifen.
Eine erfolgreiche Polizeitaktik muss nun zwei Dinge schaffen:
1. Sie drängt den Protest soweit zurück wie möglich
2. Die Öffentlichkeit begrüßt dabei die Vorgehensweise der Polizei.
2. Die Großdemo am 2. Juni.
Am 2. Juni versammeln sich Globalisierungsgegner in Rostock zu einer Großkundgebung gegen die Politik der Gipfelstaaten.
Tag und Ort sind für die Sicherheit des Gipfels unbedeutend. Denn Rostock ist viele Kilometer von signifikanten Orten – wie zum Beispiel dem Zaun – entfernt und der eigentliche Gipfel beginnt erst 4 Tage später.
Unter den rund 50.000 Demonstranten befinden sich auch eben jene Gewalttäter, die erfahrungsgemäß nur auf eine Gelegenheit warten, die Polizei anzugreifen.
Im Hinblick auf die kommenden Tage käme es also sehr gelegen, wenn es an diesem Tag zu Krawallen käme.
Eine Straßenschlacht Tage vor dem Gipfel und weitab der Sicherheitszone würde die Öffentlichkeit davon überzeugen, dass aufgrund der erkennbaren Gewaltbereitschaft ein hartes Durchgreifen gegen Demonstranten gerechtfertigt ist.
Tatsächlich kommt es zu Auseinandersetzungen, bei der zahlreiche Kameras filmen, wie Polizisten in einem Steinhagel stehen, wie ein Auto brennt (das einsam und ganz zufällig direkt am Versammlungsort parkte) und wie Schwaden von Tränengas über den Platz ziehen.
Praktisch jeder, der diese Bilder sieht, ist entsetzt über das brutale Vorgehen der gewalttätigen Demonstranten sein.
Die Polizei hat im Vorfeld verkündet, eine Strategie der De-Eskalation anwenden zu wollen. Das wirkt sympathisch. Nach den Geschehnissen (die die Bild-Zeitung in alter Tradition später als „G8-Schande“ tituliert) kann die Polizei nun deutlich härter vorgehen, und dabei der Zustimmung eines Großteils der Bevölkerung sicher sein.
Eine weitere Folge der Geschehnisse ist, dass die inhaltliche Kritik an der G8-Politik von der Öffentlichkeit kaum mehr wahrgenommen wird.
Die Strategie der Polizei ist also aufgegangen.
3. Fragen, die sich stellen.
Ist es möglich, dass es die Leiter der Sicherheitskräfte darauf angelegt haben, dass es zu genau diesem Szenario kam?
Denn:
Die Straßenschlacht beginnt, als Autonome einen Polizeibus attackieren, der verlassen ganz in der Nähe der Demo steht.
Das war mindestens fahrlässig, da Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass stumpfe Gewalttäter auf eine solche Gelegenheit reagieren, wie Hunde, denen man eine Wurst hinlegt.
Bis zum Beginn der Straßenschlacht kreist ein Polizeihubschrauber direkt über dem Demozug. Der Lärm und der Anblick des Hubschraubers heizen die Stimmung der Demonstrationsteilnehmer an.
Als die Randalierer loslegen, werden zunächst Polizisten regelrecht verheizt, indem sie in Kleingruppen in einen Steinhagel geschickt werden.
Ein einziges Auto steht – trotz Parkverbots – in unmittelbarer Nähe der Krawallmacher. Prompt wird es angesteckt und dient als beliebtes Motiv für zahlreiche Kameraleute und Fotografen. Wenn später von „brennenden Autos“ die Rede ist, werden als Beleg immer Bilder dieses Wagens gezeigt.
Nachdem das Auto nahezu ausgebrannt ist und eine telegene Qualmwolke über dem Ort der Demo wabert, versucht ein Löschzug der Feuerwehr, das rauchende Wrack zu löschen, um das zu dieser Zeit gerade die Straßenschlacht tobte.
Auch hier war leider zu erwarten, dass die Feuerwehrleute von einigen Chaoten mit Steinen beworfen werden und unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen (auch diese Szene wird gefilmt und sorgt später für Empörung bei der großen Mehrheit).
Später rücken dann Wasserwerfer und weitere Polizeikräfte an, die wenig zimperlich auch auf dem Platz agieren, wo auch viele friedliche Demonstranten stehen.
Erstaunlich ist, dass kurz vor den Krawallen ein Konvoi von Wasserwerfern und Räumpanzern in einer Entfernung von rund 200 Metern aufgefahren war. Als die Krawalle losgingen, waren die Fahrzeuge zunächst verschwunden, um dann, nachdem der Mob fernsehwirksam getobt hatte, recht rabiat für Ordnung zu sorgen.
Die Tatsache, dass Menschen, die kiloschwere Steine auf andere Menschen werfen, zu recht für Empörung sorgen, dürfte also von der Einsatzleitung ausgenutzt worden sein, um auf Kosten der Polizisten, der Feuerwehrleute und der friedlichen Demonstranten die Hoheit über die öffentliche Meinung zu gewinnen.
Diese Strategie ist zynisch und menschenverachtend, aber sie hat funktioniert.
Die Situation für die Sicherheitskräfte ist schwierig.
Einerseits hat die Sicherheit während des Gipfels höchste Priorität. Andererseits ist der Gipfel politisch höchst umstritten, da bei vielen Menschen weltweit die Meinung besteht, dass die herrschenden Politiker ihre Entscheidungen nicht im Namen der Bürger sondern im Namen des Profits treffen.
Ein 13 Kilometer langer Zaun rund um den Tagungsort dokumentiert, wie sehr sich die Politik bereits von den Regierten entfernt hat. Ausgaben von 100 Millionen Euro sowie das größte Polizeiaufgebot der Nachkriegsgeschichte belegen außerdem die völlig fehlende Bürgernähe.
Um diesen Eindruck der Distanz nicht zu verfestigen, wird öffentlich kommuniziert, dass Demonstrationen im Rahmen des Gipfels geradezu erwünscht seien.
Tatsächlich mobilisiert der Gipfel tausende Globalisierungsgegner, darunter auch Gewalttäter, die aktiv versuchen werden, zu randalieren und Sicherheitskräfte anzugreifen.
Eine erfolgreiche Polizeitaktik muss nun zwei Dinge schaffen:
1. Sie drängt den Protest soweit zurück wie möglich
2. Die Öffentlichkeit begrüßt dabei die Vorgehensweise der Polizei.
2. Die Großdemo am 2. Juni.
Am 2. Juni versammeln sich Globalisierungsgegner in Rostock zu einer Großkundgebung gegen die Politik der Gipfelstaaten.
Tag und Ort sind für die Sicherheit des Gipfels unbedeutend. Denn Rostock ist viele Kilometer von signifikanten Orten – wie zum Beispiel dem Zaun – entfernt und der eigentliche Gipfel beginnt erst 4 Tage später.
Unter den rund 50.000 Demonstranten befinden sich auch eben jene Gewalttäter, die erfahrungsgemäß nur auf eine Gelegenheit warten, die Polizei anzugreifen.
Im Hinblick auf die kommenden Tage käme es also sehr gelegen, wenn es an diesem Tag zu Krawallen käme.
Eine Straßenschlacht Tage vor dem Gipfel und weitab der Sicherheitszone würde die Öffentlichkeit davon überzeugen, dass aufgrund der erkennbaren Gewaltbereitschaft ein hartes Durchgreifen gegen Demonstranten gerechtfertigt ist.
Tatsächlich kommt es zu Auseinandersetzungen, bei der zahlreiche Kameras filmen, wie Polizisten in einem Steinhagel stehen, wie ein Auto brennt (das einsam und ganz zufällig direkt am Versammlungsort parkte) und wie Schwaden von Tränengas über den Platz ziehen.
Praktisch jeder, der diese Bilder sieht, ist entsetzt über das brutale Vorgehen der gewalttätigen Demonstranten sein.
Die Polizei hat im Vorfeld verkündet, eine Strategie der De-Eskalation anwenden zu wollen. Das wirkt sympathisch. Nach den Geschehnissen (die die Bild-Zeitung in alter Tradition später als „G8-Schande“ tituliert) kann die Polizei nun deutlich härter vorgehen, und dabei der Zustimmung eines Großteils der Bevölkerung sicher sein.
Eine weitere Folge der Geschehnisse ist, dass die inhaltliche Kritik an der G8-Politik von der Öffentlichkeit kaum mehr wahrgenommen wird.
Die Strategie der Polizei ist also aufgegangen.
3. Fragen, die sich stellen.
Ist es möglich, dass es die Leiter der Sicherheitskräfte darauf angelegt haben, dass es zu genau diesem Szenario kam?
Denn:
Die Straßenschlacht beginnt, als Autonome einen Polizeibus attackieren, der verlassen ganz in der Nähe der Demo steht.
Das war mindestens fahrlässig, da Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass stumpfe Gewalttäter auf eine solche Gelegenheit reagieren, wie Hunde, denen man eine Wurst hinlegt.
Bis zum Beginn der Straßenschlacht kreist ein Polizeihubschrauber direkt über dem Demozug. Der Lärm und der Anblick des Hubschraubers heizen die Stimmung der Demonstrationsteilnehmer an.
Als die Randalierer loslegen, werden zunächst Polizisten regelrecht verheizt, indem sie in Kleingruppen in einen Steinhagel geschickt werden.
Ein einziges Auto steht – trotz Parkverbots – in unmittelbarer Nähe der Krawallmacher. Prompt wird es angesteckt und dient als beliebtes Motiv für zahlreiche Kameraleute und Fotografen. Wenn später von „brennenden Autos“ die Rede ist, werden als Beleg immer Bilder dieses Wagens gezeigt.
Nachdem das Auto nahezu ausgebrannt ist und eine telegene Qualmwolke über dem Ort der Demo wabert, versucht ein Löschzug der Feuerwehr, das rauchende Wrack zu löschen, um das zu dieser Zeit gerade die Straßenschlacht tobte.
Auch hier war leider zu erwarten, dass die Feuerwehrleute von einigen Chaoten mit Steinen beworfen werden und unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen (auch diese Szene wird gefilmt und sorgt später für Empörung bei der großen Mehrheit).
Später rücken dann Wasserwerfer und weitere Polizeikräfte an, die wenig zimperlich auch auf dem Platz agieren, wo auch viele friedliche Demonstranten stehen.
Erstaunlich ist, dass kurz vor den Krawallen ein Konvoi von Wasserwerfern und Räumpanzern in einer Entfernung von rund 200 Metern aufgefahren war. Als die Krawalle losgingen, waren die Fahrzeuge zunächst verschwunden, um dann, nachdem der Mob fernsehwirksam getobt hatte, recht rabiat für Ordnung zu sorgen.
Die Tatsache, dass Menschen, die kiloschwere Steine auf andere Menschen werfen, zu recht für Empörung sorgen, dürfte also von der Einsatzleitung ausgenutzt worden sein, um auf Kosten der Polizisten, der Feuerwehrleute und der friedlichen Demonstranten die Hoheit über die öffentliche Meinung zu gewinnen.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Er sagt es!
Die Polizeistrategie hat Ideal gegriffen, der Mainstream lechtzt nur über die ein oder zwei Autos und die verletzten Bullen (~430 sollens sein). Die Situation wird umgedreht. Es ist also mehr als wichtig das wir denkenden und dabeigewesenen die Sache in jede Richtung aufklären, die Provokationen seitens der Polizei sind belegt, auch mit Bildern. Fight Ignorance with Knowledge!!!
arme verletzte
Zahl schwerverletzter Polizisten nach Rostocker Ausschreitungen vom Sonnabend manipuliert. »Block G 8« fordert Abzug von Berliner Einsatzhundertschaft
Von Jörn Boewe / Sebastian Wessels
Drei Tage nach der »blutigen Anti-G8-Schlacht« (Bild-Zeitung) von Rostock, der »Orgie der Gewalt« (Spiegel online) bleibt nicht viel übrig von dem Horrorbild der »Verwüstung« (Neue Zürcher Zeitung), das Polizei und interessierte Medien in Umlauf gebracht haben.
Wie ein Polizeisprecher auf jW-Nachfrage erklärte, befand sich am Dienstag noch ein Polizeibeamter in stationärer Behandlung. Ein weiterer, der kurzzeitig stationär hatte behandelt werden müssen, war bereits am Vortag entlassen worden. Bis auf diese beiden war kein einziger Polizist in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Die am Sonnabend in Pressemeldungen der Polizei und Medienberichten in die Welt gesetzte Zahl von 30 bis 41 schwerverletzten Polizisten erweist sich damit als ebenso schlichte wie wirkungsvolle Manipulation. Normalerweise gibt es eine klare Definition dafür, welche Personenschäden im Polizeibericht als »schwere Verletzungen« bezeichnet werden. Die findet sich im Straßenverkehrsunfallstatistikgesetz (StVUnfStatG). Danach gelten Personen, die aufgrund einer Verletzung stationär behandelt werden müssen, als »Schwerverletzte«. Warum diese Richtlinie am Wochenende von der Rostocker Polizei außer Kraft gesetzt wurde, konnte deren Sprecher gestern nicht plausibel erklären. Man habe die Verletzungen zunächst für schlimmer gehalten, hieß es, dann sei man bei den einmal veröffentlichten Zahlen geblieben. Denn: »Wenn wir das jetzt zurücknehmen würden – wie könnte man das noch verkaufen?«
(...)
http://www.jungewelt.de/2007/06-06/040.php
es sind nur noch zwei
der angriff mit der giftigen flüßigkeit durch die clownsarmee sind auch nur noch zwei (brand)löcher auf einer einzigen uniform.
kritik eines polizeipsychologen
Das ist für mich ein weiteres Argument für eine beabsichtigte Provokation von seiten der Polizei.
Polizeistrategie in Rostock am Samstag
"Auch das war Teil der Strategie. Der normale Bürger wundert sich, aber er hat eben nie eine strategische Ausbildung bei der Polizei genossen."
Leider wurde er dann nicht weiter nach polizeilicher Strategie gefragt, aber das ist eigentlich auch egal, irgendwie...
Das gesamte Interview gibt es hier: http://www.ostsee-zeitung.de/archiv/index.phtml?Param=DB-Artikel&ID=2712716&Stichwort=strategische%20ausbildung&Pre=DB-Artikel&Typ=Artikel&Card=0
Deutschlandfahne im Wasserwerfer
eine Deutschland Fahne hängen. Ich erinnerte mich an die Diskussion zur WM, als es Polizisten
verboten wurde ihre KFZs damit zu "schmücken". Als ich meine Freundin darauf aufmerksam machte und sie den Waagen fotografierte, stieg ein Cop aus, leerte den Wasserwerfer-Besatzungs-Pisseeimer, stieg wieder ein und entfernte die Fahne. Ich glaube man kann eine Deutschlandfahne im Wasserwerfer ruhigen gewissens als Provokation bezeichnen.
Wer mehr über Taktiken zur Schwächung von Bürgerbewegungen wissen will, sollte unter "counter insurgency" googlen.
Deutschlandfahnen
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
dem stimme ich zu!
Mag jeder denken was er will. Ich finde diese Theorie für allzu plausibel!
Leider
Dort waren Bilder zu sehen, wo eindeutig versucht wurde dem Fahrer nen Stein an der Kopf zu werfen, obwohl dieser sichtbar ungeschützt war.
Bei aller Zustimmung zur Militanz, solche Bilder haben nichts bei uns zu suchen, und auch nicht in der Szene solche Deppen.
Und wenn dann Spirnger und Co von Chaoten schreiben, dann ist dies der Reflex soclher Bilder, die Sie doch wie blutrünstige Hunde sehen wollen. Der Widerstand wird degradiert, ein bitterer Beigeschmack
Anmerkung
Im Gegenteil, einige Chaoten legten es geradezu darauf an, den Fahrer zu treffen.
"de"eskalation im Vorfeld
@Anmerker
Dahinter keine Strategie zu sehen bringt mir nur das Wort "Scheuklappe" ins Hirn. Think!
Und ist jemand die Zahl der beteiligten Leute aufgefallen? Auf den Bus gehen insgesamt nicht mehr als zehn bis fünfzehn Leute, wobei da auch Leute sind die sich schützend davorstellen. Und wie in meinem Kopf immer Worte erscheinen ist es diesmal "Agent Provocateur". Siehe Genua Gipfelsürmer Reportage
Don't let them fool you!
Anmerkung zur Anmerkung
alles geplante strategie?
wer sagt mir denn, dass deine theorie nicht köpfen von menschen entspringt, die strategien entwickeln, um die widerstandsbewegungen auseinander zu dividieren? meinst du im ernst, dass die bildzeitung nicht immer gründe finden wird die widerstandsbewegung in misskredit zu bringen? wenn du auf die bürgerlichen medien setzt, um die widerstandsbewegung zu unterstützen, dann bist du entweder noch sehr jung und hast 50 jahre mediengeschichte BRD nicht mitbekommen, oder du bist älter und hast leider nichts dazu gelernt.
jede art von widerstand ist erlaubt, wer irgendeine art, (zb wenn sie gewalttätig ist), moralisch verbieten will, steht mental bereits auf der falschen seite, und hat sich somit abgespalten, traurigerweise ohne es zu wissen.
konzentriert euch lieber auf die sache, statt euch gegenseitig zu denunzieren, auseinander zu spalten, und in alle die kleinen fallen der herrschenden zu treten - im gegensatz zu euch, haben die nämlich genau begriffen wie man widerstand am aller besten bekämpft: hetze die widerständler aufeinander, sag ihnen ein bestimmter teil von ihnen handelt gegen ihre eigenen interessen*, und streue wilde verschwörungstheorien, dann verlieren sie sich schon von ganz allein in tausend kleinkriege, vergessen worum es eigentlich geht und sind nur noch eine menge häuflein einzelgruppen, über die man amüsiert schmunzeln kann.
*weil die herrschenden natürlich wie immer wissen, was gut für euch ist und was nicht.
solidarische grüße ;)
videos aus rostock von anti g8 protesten
http://www.youtube.com/watch?v=mUU9Qq3EUcU
http://www.youtube.com/watch?v=6BmJ3GNqJWE
http://www.youtube.com/watch?v=4UZqPJljRMg
http://www.youtube.com/watch?v=EjHR_lStioY
http://www.youtube.com/watch?v=Pg8nhGpYZ8A
http://www.youtube.com/watch?v=yeVZDnOj0i0
http://www.youtube.com/watch?v=PLDfqaO6uxE
http://www.youtube.com/watch?v=iOaROs4ZYi0
http://www.youtube.com/watch?v=efHkVwppjo0
gewaltgeil
Fragen über Fragen
Was führt mich zu diesem recht traurigen Resümee:
Ich frage mich welche politischen Inhalte hier transportiert werden sollten, welche politischen Ziele erreicht werden sollten. Auf den Lippen gab es die schon: Ärmere Länder mit einbringen, Machtgefälle angreifen(sprich abbauen), Demokratisierung(wer darf mitreden, wer trifft Entscheidungen) fallen mir als "Überpunkte" ein um unsere(ein breites vielfältiges Spektrum mit unterschiedlichen Ansichten kann diskutiert, daher finde ich "unsere" hier ok) um z.B. wie Verteilung zu organisieren ist, Klimaschutz natürlich, Umweltschutz, was sind Grenzen eigentlich... zu etwas fruchtbaren zu führen. Nur wenn ich an diese G8 Geschichten denke, dann war da nichts.
Fast nichts: "Politik hinter dem Stacheldraht" kritisieren alle Bürgerlichen Medien und tatsächlich sehe ich damit ein politisches Ziel erreicht, Die Abschottung und damit auch eine andere Diskussion unmöglich machen ist Thema - gut.
Die Blockade, die Clowns, die Kunst die da lief - kommen nüchtern gesehen als Karneval an und das wars. So machte dann auch die (wieder)Tagesschau die Nachrichten auf: Die große Demo fing als Karneval am Rande Gipfels an - aber dann kam es doch zu "Kravallen". Ein Übersetzungsfehler führt dann doch noch zu etwas Inhalt - am Ende nur weil da ein Auto gebrannt hat, sonst hätte es den Fehler nicht gegeben. Dass die Abschottung der Mächtigen transparent wird: auch ein Ergebnis befürchteter Angriffe.
Die Blockade: hat gut funktioniert, schön. Die Clows haben gut agiert und hat gut funktioniert. Nur: ohne politische Ziele zu transportieren. Nichts. Gar nichts. Noch das Bild der durstigen Reporterin beim ZDF drückt vielleicht aus was hängen bleibt.
Wenn ich mir das so ansehe, waren, so sehr ich Gewaltfreiheie Ansätze immer vorziehen würde, die bischen Scherben, die es gab noch das einzige, was ein bischen etwas an politischen Zielen vorrangebracht hat: Sie werden sich das nächste mal wieder verschanzen müssen und damit transparent machen, was da läuft.
Wie gesagt: technisch ist ein Wettbewerb mit der "Polizei" gewonnen worden - aber politische Ziele landeten unter dem Teppich. Nichts.
Müssen brennende Autos sein. Ich hoffe nicht. Politisch haben die wieder mal mehr gebracht als der abgefeierte "Sieg" gegen die Polizei am Zaun.
Froh bin ich, nicht vor Ort gewesen zu sein. Der Frust trüge ich sonst wieder ein halbes Jahr mit mir rum. Frust, der um so schlimmer wiegt, wenn dass auch noch als Erfolg wird und kaum hinterfragt. War es das was in den Köpfen als Ziel war? Ich weiss die Frage ist ungerecht. Aber: get real! Politische Erfolge sind (leider) einzig auf das bisschen Feuer in Rostock zurückzuführen. Vielleicht hat jemand derer, die hier am lautesten schreien, wie schlimm es ist, wenn mal eine Scheibe zu Bruch geht, ein paar Ideen parat, es besser, friedlich hin zu bekommen. Wäre cool. Aber da werde ich lange warten können: war ja lustig Räuber und Gendarm zu spielen. Bunt verkleidet, lustig trallala, gut versorgt(im Gegensatz zu anderen auf der Welt) und dann noch das Räuber und Gendarm Spiel gewonnen: wenig dagegen einzuwenden. Aber:HALLO, WAR'S DAS? ABENTEUERURLAUB DER BESONDEREN ART UND SONST NICHTS?
von den Bullen angestachelt?