Zehntausende bei Auftaktdemo gegen G8-Gipfel

((( i ))) 03.06.2007 03:42 Themen: G8 G8 Heiligendamm
Freude und Niederlage lagen auf der Rostocker Großdemo gestern nah beieinander. Manche der TeilnehmerInnen sprachen von einem „großen Erfolg“, andere waren einigermaßen enttäuscht. Die Bewertungen der gestrigen Großdemonstration in Rostock gegen den nahenden G8-Gipfel gingen zwischen den teilnehmenden Organisationen weit auseinander. Denn auch die AktivistInnen hatten unterschiedliche Vorstellungen von wirkungsvollem Protest. Nach einer bunten Großdemo durch die norddeutsche Metropole, an der laut VeranstalterInnen rund 80.000 Menschen teilnahmen, kam es zu Schlagabtauschen zwischen autonomen DemonstrantInnen und der Polizei.

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Zu Beginn der Demo, die ab 13 Uhr in zwei Zügen durch Rostock verlief, schien ein gewisser Grundkonsens vorzuherrschen gegen das repressive Verhalten der Polizei. Die hatte erst gestern Morgen einen strategischen Erfolg erzielt, als das Oberverwaltungsgericht Mecklenburg-Vorpommerns das Demoverbot nicht nur gegen die NPD in Schwerin, sondern auch gegen die geplante Antifa-Gegendemo durchsetzte. Im Vorfeld der Demo in Rostock musste sich die globalisierungskritische Gruppe Attac noch mit der Bundespolizei herumstreiten, weil die 15 Beamtinnen für jeden Sonderzug nach Rostock abstellen wollte. Diese Zahl sank später auf zwei Personen in zivil. Auch die Durchsuchungen der Bundesanwaltschaft in verschiedenen linken Freiräumen im norddeutschen Raum Anfang Mai, die einhellig aus vielen Protestspektren kritisiert wurden, waren den TeilnehmerInnen gestern noch gut in Erinnerung.

Der friedliche Beginn der Demo passte so gut ins Bild. Auf der Auftaktkundgebung wurden verschiedene thematische Schwerpunkte gesetzt: Ewa Hinca von den „Euromärschen“ in Polen kritisierte die Vernichtung von Arbeitsplätzen durch neoliberale Privatisierungsprogramme. Europaabgeordneter Tobias Pflüger verurteilte die Kriegsgewinne der G8-Staaten, die laut Pflüger für 90 Prozent der weltweiten Rüstungsausgaben verantwortlich sind und mahnte vor Kriegsplänen gegen den Iran. Auch um die Themen "Faire Handelsbeziehungen", "Schuldenerlass für die Ärmsten Staaten der Welt" und "Nachhaltige Energiepolitik“ ging es.

Es gab verschiedene Blöcke auf der Demo, vom obligatorischen Black Block (mehrere tausend Menschen) hin zu Personen der Umweltbewegung, von Attac und Entwicklungsorganisationen. Eine Sambagruppe spielte in der Demo und im vorderen Bereich war die Kampagne „Gerechtigkeit jetzt“ mit überdimensionierten Pappfiguren der acht Leitfiguren des diesjährigen G8-Gipfels vertreten. Dutzende Großpuppen waren deutlich im Demozug zu sehen.

Gegen 15.00 Uhr kippte die Stimmung, nachdem die Polizei ohne erkennbaren Grund den Make-Capitalism-History Block angriff.

Zu Konfrontationen kam es, als der Zug den Rostocker Hafen erreichte, wo eine der Abschlussveranstaltungen geplant war. Hier drängte die Polizei in den Block und spaltete ihn. Dabei schlug sie wahllos auf Personen ein, entsprechende Reaktionen in Form von Wurfgeschossen blieben nicht aus. Zu diesem Zeitpunkt waren fünf Verletzungen und zehn Festnahmen nach unbestätigten Berichten bekannt. Von der Veranstaltungsleitung wurde die Demonstration zu diesem Zeitpunkt als beendet erklärt. Die DemonstrantInnen versuchten, die Situation zu entschärfen, indem sie mit erhobenen Händen auf die Polizei zugingen. Dadurch beruhigte sich die Lage etwas.

Später rückte die Polizei erneut in die Masse vor und wurde in diesem Fall einmal selbt von Menschenreihen umringt. Es flogen Steine, Flaschen und Stöcke auf die BeamtInnen. Dadurch kam es zu weiteren Auseinandersetzungen die im Einsatz von Tränengas durch die Polizei ihren vorläufigen Höhepunkt fanden.

Inzwischen ging der Polizeieinsatz mit fünf Wasserwerfern auf dem Festgelände und drei zusätzlichen auf der Straße weiter, um brennende Barrikaden, bestehend aus einem Auto und Mülltonnen zu löschen. Die Lage schien sich kurzzeitig etwas zu beruhigen, während die BesucherInnen der Veranstaltung in zwei größere Gruppen, durch Polizeieinheiten und deren Wasserwerfer, getrennt wurden. Die Polizei hatte mittlerweile die Zufahrtsstraßen in Richtung Innenstadt abgeriegelt, so dass Einheiten aus mehreren Bundesländern und von der Bundespolizei beschäftigt waren. Einige Zeit später waren Dunstwolken von Tränengas auf dem Festplatz auszumachen.

In einer Polizeimitteilung wird das folgende Geschehen so beschrieben: „Am Stadthafen eskalierte die Lage. Aus dem ´Schwarzen Block´ heraus griffen militante Autonome massiv Polizeibeamte in ihrem Dienstfahrzeug an. Das Fahrzeug wurde schwer beschädigt, die Beamten konnten sich dem Angriff entziehen, wurden dabei aber erheblich verletzt. Parkende Fahrzeuge von Anwohnern wurden in der weiteren Folge umgestürzt und teilweise in Brand gesetzt.“ Laut der Polizeieinhei Kavala wurden 146 Beamte verletzt.

Der Republikanische Anwaltsverein (RAV) hat hingegen der Polizei in Rostock brutales Verhalten und tätliche Angriffe auf Anwälte vorgeworfen. Der RAV kritsierte die gewalttätige Behinderung gekennzeichneter Demo-SanitäterInnen für verletzte DemonstrantInnen durch die Polizei. Auch die Arbeit des anwaltlichen Notdienstes sei massiv behindert worden. Bis zum Abend seien über 100 Verhaftungen in Rostock und ebenso viele Gewahrsamnamen von DemonstrantInnen in Schwerin bekannt geworden. Auch die Initiativen Dissent und die Campinski-Gruppe kritisierten das harte Vorgehen der Polizei. Campinski sprach von 156 verletzten DemoteilnehmerInnen.

Als besonders skurril beschreiben DemonstrantInnen die Abschlusskundgebung am Stadthafen mit anschließendem prominent besetztem Konzert. Während auf der Bühne mit mehrmaliger Unterbrechung Musik gemacht wurde, bedrängten die Polizei, Wasserwerfer und Räumpanzer permanent aus verschiedenen Richtungen die Menge. Auch viele an Gewaltaktionen Unbeteiligte bekamen so ihre Ladung Tränengas ab.
Später am Abend, gegen 19 Uhr, stoppte die Polizei erneut rund 200 Personen beim Fischereihafen mit fünf Wasserwerfern.

Als Reaktion auf die Gewaltaktionen am Tag distanzierte sich die Gruppe Attac gestern Abend von großen Teilen der ProtestteilnehmerInnen: „Es gibt keine Rechtfertigung für diese Angriffe“, sagte ein Attac-Sprecher und meinte damit die an den Ausschreitungen beteiligten AktivistInnen. An der Eskalation der Situation seien allerdings beide Seiten, also auch die Polizei, beteiligt gewesen.

Andere Gruppen lobten hingegen den Verlauf der Demo bis zum Nachmittag. „Gerechtigkeit jetzt“ etwa wertete die „internationale Großdemonstration in Rostock als großen Erfolg“. „Wir haben die Protestwochemit einer großen, lauten, bunten und vielfältigen Demonstration begonnen,“ sagteLotta Kemper von der Pressegruppe Campinski: „Dabei haben wir alle unsere entschiedene Kritik an der Politik der G8-Staaten deutlich gemacht.“ Karin Schnetzinger vom BundessprecherInnenrat der Linksjugend ´solid sagte: "Der große Erfolg dieser Demonstration setzt ein klares Signal gegen die G8-Politik, die weltweit zu Kriegen, Hunger und Elend führt."

Artikel

03.06.2007: Missglückter Polizeieinsatz: 1000 Verletzte
03.06.2007: Abtransport mit Feuerwehr-Wagen
03.06.2007: G8 Strassenkampf objektiver Bericht
03.06.2007: Erlebnissbericht Rostock + 47 Fotos
03.06.2007: Augenzeugenbericht Anti-G8 Demo Rostock
03.06.2007: G8 Zwischenbilanz
02.06.2007: G8, Rostock, Großdemo Bericht und Fotos
02.06.2007: Rostock: Polizei gewaltausloesendes Element
02.06.2007: G8 DEMO IN ROSTOCK 02.06.2007

Bilder

Video

Police attacks the closing speeches - g8-tv.org Great Demo - Fights with the police - g8-tv.org Rostock: Polizei inszeniert Festnahme - gipfelsoli.org
Videos from Rostock
Demo-Block of the Interventioninal Left - g8-tv.org
Black Block in Rostock - g8-tv.org

Audio

03.06.2007: pressesprecherin des legal teams berichtet - Freies Sender Kombinat, Hamburg (FSK)
03.06.2007: G8-Rostock Interview mit MichaelGroll (Gendreck weg) - Radio T
03.06.2007: Liveberichte aus Rostock und Schwerin vom 2.6. (II) - Freies Sender Kombinat, Hamburg (FSK)
03.06.2007: Liveberichte aus Rostock und Schwerin vom 2.6. (I) - Freies Sender Kombinat, Hamburg (FSK)
03.06.2007: Erklärung eines Vertreters der interventionistischen Linken - Radio T
02.06.2007: Bericht des EA zur G8-Großdemo - Radio T
02.06.2007: Katja Kipping auf der G8-Demo in Rostock - Radio T
02.06.2007: Werner Rätz von attac-de auf der Hauptbühne der G8-Proteste in Rostock - Radio T
02.06.2007: Interview mit Werner Rätz auf der G8-Demo - Radio T
02.06.2007: G8 / Rostock: Demobericht zu "Deeskalation" - Radio Dreyeckland
02.06.2007: G8-Abschlusskundgebung Rostock, Interviews Repression - Radio Dreyeckland
02.06.2007: G8 / Rostock: zweiter aktueller Bericht von Großdemonstration - Radio Dreyeckland
02.06.2007: G8 / Rostock: erster aktueller Bericht von Großdemonstration - Radio Dreyeckland
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Ergänzungen

Bullenwannen

Anna und Arthur 03.06.2007 - 08:49
Es waren auch an einigen Stellen leere Bullen unbewacht abgestellt um Aktionen zu provozieren. Um so eine Wanne ging es auch bei den Durchsagen auf der Abschlußkundgebung, als die Bullen gebeten wurden ihre Fahrzeuge zu entfernen.

Agressiver Wasserwerfer

Christoph 03.06.2007 - 09:23
Ich stand in einiger Entfernung, aber was ich sah, war nicht zu glauben. Aus Gorleben und Hamburg war ich ja schon einiges gewöhnt, aber das...
Es brannte ein Auto und die Feuerwehr konnte nicht löschen da die Leute es nicht zuließen. Plötzlich kam ein Wasserwerfer angerast und eröffnete sofort ohne Vorwarnung das "Feuer". Die Menge floh. Doch der Wasserwerfer folgte ihnen. Er hat regelrecht Jagt auf die Demonstranten gemacht. Es ist nicht etwa so, daß er gezielt diejenigen beschoß, die an dem Feuer oder der Blockade der Feuerwehr beteiligt waren. Nein, das Gebiet war sehr weitläufig, und viele saßen einfach auf dem Boden und erholten sich, wussten teilw. gar nicht, was da los ist. Der Wasserwerfer hat wild in die Menge geschossen, setzte zurück, dann wieder mit Vollgas nach vorne. Die ganze Zeit wurde mit Wasser alles nass gemacht, was in Reichweite war. Auf einer Telefonzelle stand jmd. mit einer großen Kamera und Stativ. Der ist regelrecht runtergespült worden (komisch daß das keine Bilder im TV hatte).
Die Demonstranten wichen zurück. Und der Wasserwerfer hinterher. Wieder wahllos in die Menge gespritzt. Es war, als wollte da jemand seine Macht demonstrieren. Die Macht des Stärkeren. Kein Wunder also, wenn da Steine und Flaschen fliegen...

video from the demonstration

police 03.06.2007 - 10:26
erste aktion gegen polizei - auto

 http://www.myvideo.de/watch/1602921

Ich bin kein Schutzschild

Schutzschild 03.06.2007 - 11:30
Ich habe überhaupt keine Lust, von Steinewerfern als Schutzschild gegen die Polizei benutzt zu werden, ich bin für Selbstbestimmung auch auf Demos. Diese Autonomen haben mich benutzt und da bin ich ziemlich sauer. Dem nächsten autonomen Steineschmeißer, der hinter mich flüchtet, werde ich ein Bein stellen. Damit er seine Demo und meine Demo bitte nicht durcheinanderbringt und damit er sich nicht hinter uns wieder mit seinen Freunden ausruhen und zurechtmachen kann für den nächsten Angriff. Einige autonome Gruppen, die sich während der Auseinandersetzungen in der Menge vorbereitet haben (mit North-Face Regenjacken-ha,ha) hätte ich gerne eingekesselt.
Vielleicht sollten wir Ketten nicht nur gegen Bullen sondern auch gegen Autonome bilden. Warum haben wir die in die Menge rennen lassen, wo dann die Wawis hinterher sind?


Vor Ort

Vor Ort 03.06.2007 - 12:00
Wer getsren in Rostock war muss bestürzt sein über die Medienberichterstattung. Und ein besseres Bild zeigt sich auch hier nicht. Die Szenen waren krank. Und das sowohl von Seiten der Demonstranten, wie auch der Polizei.
Neben der Frage, wie man überhaupt bewusst Menschen mit dicken Steinen und Flaschen bewerfen kann, steht die Frage, wie es sein kann, dass DemonstrantInnen Steine und alles mögliche andere aus der vierten Reihe schmeißen und dabei die DemonstrantInnen in der ersten Reihe treffen?
Wie kann es sein, dass DemonstrantInnen die Fensterscheiben von Feuerehrwagen zerschmeißen, in denen die Feuerwehrleute noch sitzen. Wie kann es sein, dass weiter Steine fliegen, wenn Sanitäter die Verletzten bergen wollen und dabei selbst verletzt werden? Wie kann es sein, dass MitdemonstrantInnen, die gegen die militanten Autonomen einschreiten und sie zurechtweisen eine Faust abbekommen? Das ist krank, pervers menschenfeindlich, dumm und überhaupt nicht politisch und schon gar nicht verantwortungsvoll.

Aber wie kann es auf der anderen Seite sein, dass die Polizei permanent mit ca. 30-50 Mann in die Menge rast, die Unbeteiligten und sich selbst dabei dermaßen fahrlässig in Gefahr bringt, dass es absolut unverständlich ist. Wie kann die Polizei Tränengas in die Menge schießen und damit die Massen verletzen und gegen sich aufbringen, die wirklich unbeteiligt dabei waren. Wie kann die Polizei willkürlich ihre Knüppel schwingen und auch mal unbeteiligte in ihren Massenspurts Kinder umrennnen? Das ist Provokation, genauso wie der Hubschrauber über dem Platz, der allerdings tatsächlich nach Aufforderung mehrzeitlich abgezogen wurde.

Wie kann es aber auch sein, dass die Demoleitung selbst mit provoziert und sich nicht traut auf der Bühne zu sagen, was Sache ist: Nämlich, dass die Mehrheit der 80 000 DemonstrantInnen diese kranken SchwarzblöcklerInnen nicht will, die Ausschreitungen dringend gestoppt werden müssen (von beiden Seiten! es war immer nur die Rede davon, dass die Polizei gehen soll). Wieso wird nicht gesagt, sorry, wir tolerieren auch keine menschenverachtende Gewalt von Seiten der DemonstrantInnen? Nein, teilweise wurde von der Bühne auch noch aufgestachelt und erst spät ein wenig eingelenkt und vorsichtig versucht sich von den Autonomen zu distanzieren. Hat man Angst von den Autonomen nicht mehr anerkannt zu werden? Als Überläufer zur Staatsmacht, der diese legitimiert zu gelten? Ganz sicher spielen bei der Demoleitung diese Ängste auch eine Rolle!

Und wieso schießen sich die Medien wieder so einseitig ein? Es ist erschütternd, wie die paar tausend KrawallmacherInnen wieder einmal die friedliche Demo von vielen vielen zehntausenden Menschen überschatten. Das ist nicht objektiv. Das ist Willkür und Geilheit an der Eskalationsnachricht. Auch wenn sie tatsächlich heftig war!
Ein Reporter oder eine Reporterin vor Ort hätte nie so einseitig berichten können, denn es war ein Katz und Maus-Spiel, das von beiden Seiten provoziert wurde und sich hochgeschaukelt hat. Wenn erst einmal ein paar DemonstrantInnen mitgenommen wurden bilden die Autonomen und auch viele nicht Radikale, die nicht wissen, warum diejenigen mitgenommen wurden, eine „Solidargemeinschaft“. Aber auch die Polizei geht emotional vor und macht viele Fehler. Knüppelt wahllos auf Leute ein und rennt auch mal Kinder über den Haufen wenn sie in die Menge preschen. Beide Seiten stacheln sich auf! Das ist Räuber und Gendarm, wie man es früher im Wald gespielt hat. Und wer behauptet, dass man nur noch Menschen verletzen könne auf Demos, weil es sonst nicht „wirkt“ gegen die „kapitalistischen Herrschaftsstrukturen“, der hat vergessen, dass mit 430 verletzten PolizistInnen mehrere tausend Leute allein aus den Familien der PolizistInnen gegen „die Autonomen“ aber leider dann häufig auch gegen die „Globalisierungskritiker“, die „Demonstranten an sich“ aufgestachelt werden. Darüber hinaus kommen Millionen, die am Bildschirm die menschenverachtenden Szenen der Autonomen und nicht die Repression der Polizei sehen. In sofern erreicht dann Bono in der „Bild am Sonntag“ wohl doch mehr für die globalisierungskritische Bewegung als Steine und Flaschen auf Menschen. Der Kampf von „der Straße“ oder „von unten“ gegen „Staatsterror“ ist ein Traum, der in der Steineschmeißenden Form nicht mehr legitimiert ist. Die Autonomen waren gestern von zehntausenden MitdemonstrantInnen nicht legitimiert! Die Autonomen haben insbesondere auch eine Verantwortung gegenüber der MitdemonstrantInnen und gestern haben sie diese Verantwortung zutiefst verletzt.

Eine Schande, dass sich keiner traut für die Objektivität einzustehen und sich alle wieder mit "Sorry wir waren’s aber nicht Schuld"-Bekundungen abtun. Es gibt hunderte Verletzte und im Laufe des Tages wird noch einiges mehr rauskommen.

In Trauer über diese abartigen Szenen...

Vor Ort

bilder von der demo

((d)) 03.06.2007 - 12:23

Bilder aus Rostock

KAP 03.06.2007 - 12:31
Hier: http://www.kap-media.de/cmm/index.php?option=com_content&task=view&id=91&Itemid=55
könnt ihr euch eine Bilderserie zu der Demo in Rostock ansehen. Auch ein kleiner Artikel ist dabei.

Zu agressiven Wasserwerfer

Primus 03.06.2007 - 12:39
Ich möchte mich nicht an den Spekulation über Provokation seitens der Polizei oder des schwarzen Blocks beiteiligen, sondern nur zwei Erlebnisse schildern.

Zwischen Schwarzen Block und Polizei

Ich habe mich zurückfallen lassen um auch den hinteren Teil der Demo zusehen. So habe ich in Höhe der OSPAR gewartet die Samba Band genossen und mir den Zug angesehen. Für mich, ohne ersichtlichen Grund ist dann eine Hundertschaft in voller Ausrüstung auf dem Gehweg angestümmt gekommen. Das ist wörtlich zu nehmen. Ich habe mich mir einem Freund an die Scheibe der OSPAR gedrückt. Das Auftreten der Polizei war für mich sehr massiv und erschreckend, besonders nach dem Eindruck der Samba Gruppe und der friedlichem Demo. Als der Trost sich weiter vorschob, flogen Flaschen und ich konnte mich noch hinter einer Säule in Deckung bringen. Ich konnte aber keine defekten Fenster ausmachen, gestehe aber, das ich mich dann lieber wieder der Samba Gruppe angeschlossen habe. Aus meiner Sicht kann ich das massive Auftreten nicht zuordnen, da ich bis dahin die Situation als friedlich empfunden habe.

Agressiver Wasserwerfer

Die brennenden Barrikaden bzw. Autos habe ich nicht gesehen. Ich habe die anrückenden Löschzuge beobachtet und bangte um die Feuerwehr Leuten und hoffte das sie nicht zwischen die Fronten geritten. Die Strasse war frei und Demonstranten flankierten sitzende und stehend die Seite der Feuerwehrfahrzeuge so kam es auch zu keine Übergriffen kam. Die Löschfahrzeuge wurden aber noch nicht eingesetzt. Ich habe mir das mit anhalten Auseiandersetzungen zwischen Polizei und den Radalieren erklärt. Es rückte eine Wasserwerfer an. Ich freut mich für die Feuerwehr das nun der Wasserwerfer die Löscharbeiten im umkämpften Gebiet übernehmen würde. Was dann passierte hat mich zutiefst erschreckt. Der Wasserwerfeer richtete seine Strahl ohne Vorwanung auf die Demonstanten die friedlich neben den Löschfahrzeugen standen und sassen. Die Menschen flohen panisch, verfolgt von den Wasserwerfer, der die Menschen immer weiter in Richtung Bühne drängte. Den Anblick der verängsten Menschen die auf mich zuliefen, werde ich so schnell vergessen. Besonders das Gesicht einer älten Damen die völlig verstört vor dem Wasserwerfer davonlief wurde, hat mich tief berührt.

Ich kenne nicht das ganze Bild. Ich hoffe aber das ich möglichst objektiv meine Beobachtungen und Empfindungen wiedergeben habe.

laßt euch nicht spalten

morkvomork 03.06.2007 - 12:47
wenn ich das hier lese, denke ich, ich wäre auf einer anderen demo gewesen. man kann nicht für jede/n seine hand ins feuer legen, der/ die an einer so großen bündnisdemo teilnimmt, deswegen kann es aber für die polizei lange noch kein grund sein in hooliganmanier eine demo mit zigtausenden leuten anzugreifen. ich habe das so wahrgenommen, daß wenn die bullen nicht da waren alles ruhig und entspannt wurde, und sobald sie auftauchten die lage weiter eskalierte. die ersten angriffe auf den großen lautsprecherwagen wurden relativ defensiv von sehr unterschiedlichen leuten abgewehrt, bzw. einzelne bullentrupps mit erhobenen händen aus der demo gedrängt. je häufiger ud heftiger die angiffe der bullen wurden, desto heftiger kam mir auch die gegenwehr vor.
die frage ist immer, wem es nützt. nach all den diskussionen um bürgerrechte und demonstrationsfreiheit im vorfeld des g8-gipfels, nach der miesen presse für die bullen nach den hausdurchsuchungen und einer demo in hamburg die beendet werden mußte, weil die polizei nicht locker lies, haben die jetzt einen freifahrtschein für alles was die nächsten tage passiert. jeder polizeieinsatz, egal wie krass, rechtfertigt sich von selbst. ein ausstehendes urteil des verfassungsgerichtes zum demoverbot am zaun könnte zum präzedensfall werden und ein herr schäuble kann seinem projekt zur verschärfung oder einschränkung des demonstrationsrecht wiedre positiv entgegensehen. wenn da nicht jemand die polizeihooligans aus berlin vorgeschickt hat, um genau das zu erreichen. so wie die propaganda maschiene gerade läuft, würde mich nichts mehr wundern.

Demoleitung

Paulchen 03.06.2007 - 12:48
Leidige Diskussion seit schon immer. Weit ab von Verurteilung und Bewertung verschiedener Handlungsweisen, möchte ich hier die Demoleitung dafür loben, dieses zumindest während der Kundgebung und dem Konzert auch nicht getan zu haben.
Die Spaltung die viele von euch hier recht schnell vornehmen in gut und böse, schwarz und weiß, friedlich oder gewalttätig und vor allem sinnlos und sinnvoll(?!), wurde gestern gekonnt ausgespart. Ich fands echt schön, dass die Demoleitung ihren Fokus auf der Polizei hatte und nicht auf der eigenen Demo. Ja das war ein bisschen "Mutti"-like "das eigene Kind um jeden Preis in Schutz nehmen" aber ich denke das genau diese Solidarität mit den Teilnehmenden tatsächlich deeskalierend gewirkt hat. Und von der Polizei zu verlangen sich ruhiger und besonnener zu verhalten ist aus meiner Sicht nicht irgendwie verblendet, sondern in diesem Staat eine berechtigte Forderung, schließlich sind die PolizistInnen genau dafür ausgebildet (und geschützt bekleidet).
Was stimmt ist das die Demoleitung früher hätte direkt an die Brennpunkte herangehen/-fahren können aber wie sie es getan haben hat mich sehr erfreut! Zu oft erlebt mensch auch schon direkt auf der Demo das was ihr hier grad macht (leider). Deeskalationseams, die die Spreu von Weizen trennen wollen und vergessen, dass es im Verhalten, in der Art zu Kämpfen und in der Toleranz-, Schmerz- und Provokationsgrenze von Menschen viele aber tausenden Grauzonen gibt.

Bleibt kritisch!

Beobachter 03.06.2007 - 12:52
Ich kann mich vielen Vorrednern nur anschließen. Zur Demo in Rostock gefahren bin ich in erster Linie, weil ich das Auftreten der Polizei bei der Demo gegen das ASEM-Treffen in Hamburg für völlig überzogen halte, die Repression der Staatsmacht, Hausdurchsuchungen, Postöffnen, die massive Absperrung von Heiligendamm und damit insgesamt das Aussperren von Protesten aufs Schärfste ablehne.

Was ich in Rostock erlebt habe hatte eine ganz andere Dimension. Die Polizei war natürlich da. Aber die meiste Zeit kaum zu sehen. Ich habe mich frei gefühlt in meinem Protest. Komplett andere Situation als bei Demos in Hamburg. Zum Vergleich: Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal mit einer Demo auf den Hamburger Rathausmarkt durfte um lautstark meinen Unmut zu bekunden. In Rostock war dies beim Hotel der amerikanischen Delegation möglich. Wir sind direkt daran vorbei gezogen.

Und es ist für mich legitim, Steine auf Sparkassen-Fenster zu werfen, um gegen den Kapitalismus zu demonstrieren.

Was später im Hafen passierte bewerte ich anders. Ich habe zuerst vermummte Autonome gesehen, die Steine gegen Polizisten warfen, Polizisten, die immer wieder in Richtung schwarzem Block rannten und sich wieder zurückzogen. Demonstranten mit tränenden Augen, mit Steinwurf-Verletzungen, Polizisten mit Verletzungen. Aber in der Zusammenfassung bleibt bei mir als Beobachter leider hängen, dass die Gewalt diesmal in erster Linie vom sogenannten Schwarzen Block ausging. Danach ist die Polizie massiv aufgetreten, ist unverhältnismäßig weit auf den Kundgebungsplatz vergedrungen. Aber als REaktion.

Warum ist es nicht möglich ein Auftreten der Polizei, was ich bis zum Hafen als annährend deeskalierend bewerten würde zu honorieren, indem ihr Gewalt einfach mal lasst? Warum fährt der sogenannte Schwarze Block darüber hinweg? Warum ist es der Demo-Leitung scheinbar nicht möglich, die Situation objektiv zu bewerten und Steinewerfer - aller Bemühungen um ein gemeinsames Auftreten der vielfältigen Protestbewegungen und - formen zum Trotz - wenigstens zum Aufhören aufzufordern? Und was hilft es dann noch wenn sich die vorderen Reihen mutig mit erhobenen Händen der Polzei entgegenstellen, wenn von hinten wieder Steine geworfen werden? Für alle Klagen gegen die Sicherheitszonen um Heiligendamm sehe ich schwarz und damit verhindert ihr die Möglichkeit von Protest nah an den Leuten, die ihn hören sollen. Zusätzlich trennt ihr eine breite gesellschaftliche Basis für unsere Proteste ab. Bitte nicht noch einmal in dieser Form!

noch ein mehr berichte

linking 03.06.2007 - 14:49

Bilder und Video der Demo

graswurzel.tv 03.06.2007 - 16:25
graswurzel.tv war auf der Demo und hat ein Video sowie mehrere Bilder online gestellt:

www.graswurzel.tv

Bilder von den Aktionen

AKuBiZ e.V. 03.06.2007 - 17:39
weitere Bilder von Aktionen rund um die Demo und von der Demo finden sich hier:  http://akubiz.de/modules/myalbum/viewcat.php?cid=74

Wir sind ein Verein aus Pirna der sich aktiv mit dem Themen Rassismus und Antisemitismus auseinandersetzt.

Für uns hören diese Themen nicht an der Parteigrenze der NPD auf, sondern sind in der Mitte der Gesellschaft verankert bzw. werden aus der Gesellschaft genährt. Zu diesen Themen laden wir für Vorträge, Seminare und Workshops Referentinnen ein oder referieren selbst zu einigen Themen. Weiterhin organisieren wir Ausstellungen, Buchlesungen oder kleinere Konzerte.

In unserem Büro unterhalten wir ein Presse- und Videoarchiv, das Interessierten jederzeit offen steht.

fotos vom "...ums ganze" block

kreuzberg 03.06.2007 - 19:08

…ums Ganze! distanziert sich von Gewalt

…ums Ganze! 03.06.2007 - 20:25
wir hatten uns bereits im Voraus ganz klar positioniert.

Pressemitteilung vom 28. Mai 2007:

+++G8-Gipfel: Linksradikales Bündnis distanziert sich von
Gewalt ++ UmsGanze-Block in Rostock++

Das bundesweite und linksradikale UmsGanze-Bündnis hat sich anlässlich der Diskussion um Gewalt beim G8-Gipfel in Heiligendamm in einer Mitteilung deutlich von ‚Gewalt und Berufschaoten’ distanziert.

Sahra Brechtel, Sprecherin der im UmsGanze-Bündnis organisierten antifa [f] aus Frankfurt am Main, erklärte dazu: ‚Es ist unerträglich wie das Anliegen einer vernünftigen Einrichtung der Welt von kapitalistischen Chaoten und polizeilichen Berufsschlägern immer wieder diffamiert und bedroht wird. Wir begrüßen ausdrücklich eine unterstützende Beteiligung der so genannten Sicherheitskräfte bei der Blockade des G8-Gipfels. Besonders würden wir uns über logistische Nettigkeiten (Kaffee und Kuchen und später Aufräumen) und die Regelung des Verkehrs (Shuttle-Busse) freuen. Wenn allerdings einige Sicherheits-Extremisten versuchen sollten, die antikapitalistischen Aktionen zu behindern müssen sie die ganze Härte der Vernunft zu spüren bekommen.’ Die Antifa-Sprecherin rief daher alle Polizeibeamten dazu auf, sich schon im Vorfeld von Gewalttätern in den eigenen Reihen zu distanzieren.

Überdies sei es notwendig, den aktuellen Vereinnahmungsversuchen der Bundesregierung praktisch entgegen zu treten. Brechtel weiter: ‚Man muss Merkel und Co. dankbar sein, besser kann man die Essenz bürgerlicher Demokratie nicht auf den Punkt bringen: Wer sein Gewissen beruhigen und seine Stimme im wahrsten Sinne des Wortes abgeben will, der soll schön ‚friedlich’ demonstrieren - damit die alltägliche Gewalt immer weitergeht. Wer aber der brutalen Gewalttätigkeit der kapitalistischen Verhältnisse tatsächlich mit zivilem Ungehorsam oder gar militanter Gegenwehr entgegentritt, der kriegt was auf die Mütze. In diesem Zusammenhang sollte auch dem letzten Betroffenheitspazifisten klar sein, was jetzt zu tun ist.’

Das linksradikale und bundesweite UmsGanze-Bündnis mobilisiert anlässlich der Proteste und Blockaden gegen den G8-Gipfel am 2. Juni in Rostock zu einem eigenen Block. Unter dem Motto ‚…ums Ganze! Fight the G8-summit - smash capitalism!’ wollen die Gruppen ein ‚deutliches Zeichen gegen reformistische Illusionen und reaktionäre Kapitalismuskritik’ setzen.
Sahra Brechtel: ‚Der Kapitalismus ist ein falsches System. Wo eigentlich immer weniger Arbeit nötig ist, dadurch aber das Leben der meisten Menschen immer prekärer wird, ist das Gebot der Vernunft die Abschaffung des Kapitalismus und die Vergesellschaftung der Produktionsmittel - kurz der Kommunismus. Wer dagegen nicht sehen will, dass es ums Ganze geht, redet um den heißen Brei herum.’
Der G8-Gipfel biete sich als Symbol an, um die ‚unmissverständliche Ablehnung’ dieser Verhältnisse zuartikulieren. Die Sprecherin bezeichnete es in diesem Zusammenhang als fatal, dass auch von linker Seite anlässlich des Gipfels ‚reformistische Illusionen und reaktionäre Vorurteile aufgewärmt’ würden. Staat und Nationalismus seien keine Garanten einer besseren Welt, sondern eines von Rassismus und Ausgrenzung geprägten Kapitalismus. Brechtel weiter: ‚Sozialer Fortschritt wird gegen Staat und Nation erkämpft - und nicht erbettelt. Oskar Lafontaine, Heiner Geißler, Bono u.a. sind die hässliche Seite der Antiglobalisierungsbewegung.’

Die Antifa-Sprecherin abschließend: ‚Wir begreifen unsere Aktivitäten in Rostock und Heiligendamm als erste Schritte zu einer Neuorganisierung der radikalen Linken hierzulande.’ Für eine emanzipatorische radikale Linke könne daher nur gelten: ‚Wenn Rostock -dann ums Ganze!’

Treffpunkt für den UmsGanze-Block ist am Samstag, den 2.Juni um 13 Uhr in Rostock am Platz der Freundschaft.

die erste provokation

mmm 03.06.2007 - 21:38
das märchen von der deeskalation ist gezielte desinformation. die polizei hat die lage von beginn an eskaliert. sie hat lediglich gewöhnliche strategien abgeändert. bilder wie von polizeikesseln sollten ersteinmal nicht um die welt gehen. stattdessen entschloss sich die staatsmacht mit mehreren hubschraubern zunächst die auftaktveranstaltungen am 2. juni in rostock zu stören. nur einige dutzend meter oberhalb der bühnen postierten die sicherheitsbehörden ihre hubschrauber und verhinderten durch die hintergrundgeräusche, die an bürgerkrieg erinnerten, dass auf den auftaktveranstaltungen die worte der politischen reden wahrgenommen werden konnten. von beginn an vermittelte die staatsmacht ihre absicht, eine medienwirksame, gewaltfreie politische aussage gegen den gipfel mit allen mitteln zu verhindern. durch den einsatz der hubschrauber hat die staatsmacht bewusst eine atmosphäre der provikation hergestellt. die geräuschkulisse eines "luftkrieges" lag gewollt und inszeniert über rostock. jetzt war es aus dem blickwinkel der staatsmacht dringend notwendig, dass ein paar leute auf die ohrenbetäubende "bürgerkriegs"atmosphäre anspringen, um so den anlass dafür zu kriegen reinzuknüppeln. so haben sie die bilder bekommen, die notwendig sind, um ihren fuck durchzuziehen. die riots wurden von beginn an durch den system mit einkalkuliert. sie waren notwendig und verursacht durch staatsstrategie. die haben begonnen. wer das nicht begreift, hat nichts begriffen.

Claudia Roth aus der Demo geworfen

Abschiebungen stoppen 03.06.2007 - 23:45
Claudia Roth von Bündnis 90/Die Grünen versuchte, sich am Auftaktkundgebungsort Hamburger Strasse in den Block vor "kein mensch ist illegal" zu mogeln. Durch "Abschieber Raus" Rufe vieler vieler Menschen musst sie sich jedoch zeimlich schnell wieder zurückziehen. Ihr wurde somit klargemacht, dass es zeimlich heuchlerisch ist, die herrschende Politik mitzutragen, um sich in Opposition wieder an Protesten zu beteiligen.
kein mensch ist illegal!

Über 600 Bilder aus Rostock

OWL gegen Sozialabbau 04.06.2007 - 10:02


Fotos von der Demo 2. Juni in Rostock unter ...

www.demos.owlgegensozialabbau.de


DIESEN LINK BITTE OBEN IN DIE LISTE EINFÜGEN ... DANKE.

fingierte Festnahmen, steinerwerfende hools

toni 04.06.2007 - 12:28
wichtige ergänzung:

als die demo die an der hamburger str. startete auf das stadthafengelände kam lief ich neben dem blauen lauti vom migrationsblock. die menschen die mit mir mitliefen wunderten sich das die schwarzgekleideten buletten sich hasskappe und helme aufsetzten. zu der zeit war es am stadthafen noch ruhig.
wir fragten uns: "was haben die vor? die demo ist doch gleich zu ende und löst sich in diesem peacigen volksfest auf."

pustekuchen. eine person von uns beobachtete zwei typen, einer gekleidet mit schwarzen kapuzenpulli usw. der andere war eher unuaffällig gekleidet. der unauffällige überreichte dem kapuzenpulliträger einen zettel in die hand und flüsterte ihm etwas ins ohr. dann trennten sie sich sich.

ca. 30-40 meter später trafen sie sich wieder. ich dachte zunächst ich sehe eine verhaftung eines autonomen durch zwei zivi bullen. durch unsere gespräche und beobachtungen von mehreren personen konnten wir die situation so gut rekonbstruieren:

die buletten haben eine show veranstaltet. denn die "verhaftung" löste aus das leute aus dem demozug vom hbf die zivi-bullen versuchten niederzureissen um den "autonomen" zu befreien. die zivi bullen riefen schnell die prügelbullen in schwarz die sich bereits ja vorher für die prügelei vorbereiteten. diese bullen stürmten sofort mit tonfas in der hand auf den schwarzen block der demo vom hbf zu. dann erst flogen flaschen und steine aus unseren reihen.

die entglasung der wanne direkt auf dem stadthafengelände kam erst kurz danach.

(die buletten hatten also min. zwei eskalationspunkte vorher bereits fingiert)

sie haben uns verarscht. und wir müssen aufpassen das bei uns die sicherungen bei solchen provo aktionen nicht zu schnell durchbrennen.

--

das leute von uns von den geworfenen steinen zum teil schwer verletzt wurden ist zu einem _grossen_ teil den anwesenden hooligans und faschos zuzurechnen. auf beiden demonstrationszügen wurde eine erhebliche zahl von hooligans beobachtet. einige tanzten vor lautis rum und zeigten den fahrer_innen den stinkefinger.

später waren es kleine fünfer gruppen hools die aus der dritten oder vierten reihe steine auf die leute in der ersten reihe warfen.

beim versuch diese gruppen davon abzuhalten wurden leute von uns in mackerpose folgendes entgegnet:"was wollt ihr? kommt her wenn ihr was auf die fresse wollt? es ist egal wen unsere steine treffen, wir treffen immer die richtigen."

auf der bunten demo vorher konnten siche diese arschlöcher einfach so tummeln.

wir müssen entschlossener hools und faschos aus der demo drängen. und wenn sie nicht hören dann müssen wir sie aus der demo prügeln.

Schöner "Dialog" bei Spiegel TV

Herbert_Hansen 05.06.2007 - 16:16
Sehr schön auch ein kleiner Ausschnitt von Spiegel TV von letztem Sonntag:
 http://www.youtube.com/watch?v=jGDODlj56Dk
Was für ein Glück, dass da grade ne Kamera dabei war. Möcht nich wissen, was da ohne Kamera los los wäre....

videos

chronist 05.06.2007 - 17:17
chronologie - die auseinandersetzungen vom samstag (4:30 min)
claudia roth aus demo geworfen (1:45 min)
 http://www.interpool.tv

WDR Bericht zu Genua 2001 - Parallelen...

qatfy 05.06.2007 - 22:26
...zu Rostock 2007 ???

Wer den WDR-Bericht noch nicht kennt - sehr interesant:

 http://video.google.com/videoplay?docid=-8876259762606192748

Verletztenzahlen manipuliert

Beobachter 05.06.2007 - 23:31
Verletztenzahlen manipuliert
Berlin. Die Zahl der angeblich schwer verletzten Polizisten bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen am Rande der G-8-Großdemonstration in Rostock muß deutlich nach unten korrigiert werden.


Die am Wochenende von der Polizei in Pressemeldungen in die Welt gesetzte Zahl von 30 bis 41 schwer verletzten Beamten ist offensichtlich manipuliert. Ein Polizeisprecher erklärte am Dienstag auf Nachfrage von junge Welt, daß sich noch ein Beamter in stationärer Behandlung befindet. Ein weiterer, der kurzzeitig stationär hatte behandelt werden müssen, war bereits am Montag entlassen worden. Bis auf diese beiden war kein einziger Polizist in ein Krankenhaus eingeliefert worden.
Normalerweise gibt es eine klare Definition dafür, welche Personenschäden im Polizeibericht als »schwere Verletzungen« bezeichnet werden – das Straßenverkehrsunfallstatistikgesetz (StVUnfStatG). Danach gelten Personen, die aufgrund einer Verletzung stationär eingeliefert werden müssen, als »Schwerverletzte«.
Warum diese Richtlinie am Wochenende von der Rostocker Polizei außer Kraft gesetzt wurde, konnte deren Sprecher am Dienstag gegenüber junge Welt nicht plausibel erklären. Man habe die Verletzungen zunächst für schlimmer gehalten, hieß es, dann sei man bei den einmal veröffentlichten Zahlen geblieben. Denn: »Wenn wir das jetzt zurücknehmen würden – wie könnte man das noch verkaufen?«
Gute Frage. Auch das Ausmaß der Verwüstung erreicht nicht ganz den historischen Rekord, den gewisse Medien herbeiredeten. Ganze »drei PKW wurden angezündet«, erklärte der Polizeisprecher auf junge Welt-Nachfrage.


Quelle:  http://www.jungewelt.de/g8/index.php?start=10

Korrektur: Attac distanziert sich so nicht!

Kay Schulze 06.06.2007 - 12:38
Der folgende Abschnitt ist inhaltlich nicht korrekt:

> Als Reaktion auf die Gewaltaktionen am Tag distanzierte sich die Gruppe Attac gestern Abend > von großen Teilen der ProtestteilnehmerInnen: „Es gibt keine Rechtfertigung für diese
> Angriffe“, sagte ein Attac-Sprecher und meinte damit die an den Ausschreitungen beteiligten
> AktivistInnen. An der Eskalation der Situation seien allerdings beide Seiten, also auch die
> Polizei, beteiligt gewesen.

Dazu ein Abschnitt aus der Erklärung von Attac zum Ablauf der Großdemo, veröffentlicht am 2. Juni:

"Dabei sind offenbar zwei Polizisten verletzt worden. Danach eskalierte die Situation. An der Eskalation waren beide Seiten beteiligt. Dabei hat insbesondere die Polizei mit gezielten Übergriffen auch auf friedliche Teilnehmer der Kundgebung unverhältnismäßig reagiert. Eine Beruhigung der Lage erfolgte nach aktivem Bemühen um Deeskalation durch die Veranstalter und intensiven Kontakten zwischen Demo-Leitung und Polizei.
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac verurteilt scharf den tätlichen Angriff auf die beiden Polizeibeamten. "Auch das wiederholte Nachsetzen einiger Protestteilnehmer auf die sich zeitweise zurückziehende Polizei war vollkommen verantwortungslos", sagte Werner Rätz vom Attac-Koodinierungskreis."

Attac distanziert sich nicht von "großen Teilen der Bewegung", sondern von jenen TeilnehmerInnen, die sich über den ausdrücklich von verschiedenen Seiten ausgehandelten Aktionskonsens hinweggesetzt haben. Deren Militanz war ein unsolidarischer Akt gegen den Rest der Bewegung und ist menschlich nicht zu rechtfertigen. In dieser Bewertung weiß sich Attac einig mit großen Teilen auch des linksradikalen Spektrums.

Uns ist jedoch auch bewusst, dass ein Teil der Provokation von den staatlichen Ordnungshütern ausging. Dies wurde in verschiedenen Interviews von Attac-Kokreis-Mitgliedern immer wieder betont. Leider gibt es innerhalb des Kokreises unterschiedliche Bewertungen der Situation. Wenn Attac-KoKreis-Mitglieder Interviews geben, können sie das nicht mehr für das gesamte Attac-Netzwerk tun. Aufgrund der starken Belastung der Beteiligten ist es derzeit schwer, verbindliche Absprachen zu treffen. Attac ist Teil der Bewegung und vereint als Netzwerk sehr unterschiedliche Strömungen. Dies sollte berücksichtigt werden, bevor es zu pauschalen Verurteilungen kommt.

Infos zum Polizeieinsatz

Munk 10.06.2007 - 18:23
Einsatzleiter wurde abgelöst

Berlin. Der Einsatzleiter der Polizei wurde in Rostock noch während der Krawalle am Samstag abgesetzt.

Der Tagesspiegel berichtet in seiner Montagausgabe unter Berufung auf Polizeikreise, der unerfahrene bayrische Einsatzleiter sei gegen einen Berliner Kollegen ausgetauscht worden sei. »Das ist ein fast einmaliger Vorgang«, zitierte das Blatt einen Beamten. Ein anderer habe sich beklagt: »Wir sind verheizt worden«. Die Berliner Polizei war mit 900 Mann in Rostock im Einsatz. Von den 30 Beamten, die angeblich schwer verletzt wurden, kämen 16 aus Berlin.
(ots/jW)

03.06.2007, 17:52 Uhr
Allgemeine Kontrollen in Rostock
Rostock. Die Polizei in Rostock ist offenbar zur allgemeinen Einschüchterung der Bevölkerung übergegangen.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP haben die Beamten am Sonntag damit begonnen, in der Innenstadt von harmlosen Passanten die Ausweise zu verlangen und ihre Taschen zu
durchsuchen.
Vor dem Amtsgericht Rostock fand indes eine friedliche Spontandemonstration von rund 100 Menschen statt. Sie setzten sich auf die Straße und forderten die sofortige Freilassung der zehn
Personen, gegen die die Staatsanwaltschaft Rostock Haftbefehle beantragt hat. Die Polizei sperrte die Straße zum Gericht.
(AP/jW)
 http://www.jungewelt.de/g8/index.php?start=0


Gipfelsoli:
Dieses Video zeigt deutlich, dass die Polizei die Auseinandersetzungen provoziert hat, kommentiert ein Augenzeuge. Das Video ist darüberhinaus interpretationsoffen: die Vermummten bewegen sich derart auffällig, dass eine gestellte Festnahme nicht auszuschließen ist.

Download unter:
 http://gipfelsoli.org/rcms_repos/Misc/070602_polizei_inszeniert_festnahme.rm

Erklärung acbo

acbo 22.06.2007 - 15:46
attac campus bochum lehnt einseitige Verurteilung des „Schwarzen Blockes“ ab
Polizei provoziert mit gezielter Eskalationsstrategie die Auseinandersetzungen am 2. Juni in Rostock

attac campus bochum teilt die in Presseerklärungen und Interviews verbreiteten Einschätzungen prominenter Mitglieder des KO-Kreises, aus dem Bundesbüro von attac und des DFG-VK Sprechers bezüglich der Ausschreitungen am Rande der Kundgebung im Rostocker Stadthafen nicht. Wir halten diese Äußerungen für vorschnell, unreflektiert und folgenreich. Die zweifelhafte Rolle der Polizei, insbesondere die gezielten Provokationen und Angriffe auf die Kundgebung im Stadthafen wurden nicht berücksichtigt.

Wir selbst konnten beobachten, wie auf der Strasse „Am Strande“ vor dem Stadthafen unvermittelt, jedenfalls ohne für uns ersichtlichen Grund starke Polizeieinheiten aus der Straßenabzweigungen „Warnowufer“ und „Am Kanonsberg“ auf den „Make capitalism History“ – Block und dessen Lautiwagen mit Schlagstöcken im Anschlag zuströmten. Ausgerechnet an jenen Ort, wo die Auseinandersetzungen folgten, war das Equipment unzähliger Presseagenturen aufgebaut. Zuvor auf dem Weg zum Kundgebungsort beobachten einige AktivistInnen der campus-gruppe Personen im so genannten „Autonomen“- Outfit, die sich innig mit der Polizei am Seitenrand unterhielten. Ein weiterer Aktivist sah, wie fünf zweifelhafte Personen mit Jack Wolfskin Sachen kurz vor den Auseinandersetzungen sich unter jenen „Block“ mischten und aufteilten.
Die Polizei benötigte für das enorme Aufgebot von Einsatzkräften, den Zaun und die willkürlichen Festnahmen an jenen Abend und den folgenden Tagen Rechtfertigungsgründe.

Wir befürchten, dass attac mit den Äußerungen der „Führungsriege“ seiner Rolle als BürgerInnenrechtsorganisation nicht gerecht geworden ist und durch einseitige Schuldzuweisungen an den so genannten „schwarzen Block“ der Polizeiführung Einverständnis für die an den folgenden Tagen zu beobachtenden Willkürmaßnahmen, insbesondere der mit überwiegend an den Haaren herbeigezogenen Vorwürfen begründeten Festnahmen signalisierte. Die AnwältInnen des Legal Teams berichteten von Festnehmen, die mit der Mitführung von Edding-Stiften, Mützen, Schals, PET-Flaschen oder Camping-Utensilien wie Taschenmessern gerechtfertigt wurden.

Wir erwarten von den Mitgliedern des Attac - Koodinierungskreises eine eindeutige Verurteilung dieser polizeilichen Willkürmaßnahmen: Mecklenburg-Vorpommern ist nicht Gran Canaria und Mützen und Schals sind als UV- wie als Kälte- oder Regenschutz der Witterung dieses landschaftlich einmalig schönen Gebietes ganz einfach angemessen. Sie als Vorbereitung von Straftaten auszulegen ist lächerlich und hinterhältig!

Alle Mitglieder von attac campus bochum setzen sich für Protestformen ein, in denen sich auch gebrechliche, behinderte oder durch die Sondergesetze für „AusländerInnen“ in ihren Rechten eingeschränkte Menschen couragiert und vielfältig einbringen können. Wir sehen zivilen Ungehorsam und direkte Aktionen als legitimes Mittel des Protestes an.

Es sollten darüber hinaus Strategien unter den diversen Gruppen und Einzelpersonen in Absprache entwickelt werden, die sich in den Protesten einbringen, wie auf Bedrohungen und gezielten Provokationen durch die Polizei ohne Gefährdung der eigenen sowie von anderen Personen besonnen reagiert wird.

Der Polizei sollte nicht unnötig in die Hände gespielt werden!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 94 Kommentare

Attac???

---- 03.06.2007 - 03:59
also Attac hat den namen schon lange nicht mehr verdient:
Zitat:andere waren tief enttäuscht (Attac)

----von wen waren die wohl waren die enttäuscht?? wie war das mit nicht spalten lassen??



Zitat: Gruppe Attac noch mit der Bundespolizei herumstreiten, weil die 15 Beamtinnen für jeden Sonderzug nach Rostock abstellen wollte. Diese Zahl sank später auf zwei Personen in zivil.

----Ach gugge, da verarschen sie lieber die leutz die ihnen vertrauen indem sie zivis akzeptieren, statt uniformierte die von jeden erkenntlich sind.


Mit wem arbeitet Attac nochmal zusammen?? Wer ist grad beigetretten?? <-- Nur mal um die grauen zellen anzuregen.............

Attac abschaffen

hähä 03.06.2007 - 04:26
Ach, ich erinnere mich nur zugerne an kÖLN 99, wo während der Proteste gegen das EU-Treffen auch Attac was abbekam. genauerweise wurden einem Trupp Atacler Schilder, Propoganda u.s.w. abgenommen und daraus ein schönes Feuerchen entfacht. Natürlich haben die Atacler damals laut um Hilfe bei den anwesenden Bullen gerufen....... welche sich nicht zweimal bitten liessen.

Attac abschalten

nur mal so nen tipp

peter 03.06.2007 - 04:53
der name der Bewegung Attac kommt nicht von Atacke....

weisse bescheid

yop 03.06.2007 - 05:37
so wie immer

die polizei spielt das unschuldslamm:
Mit Unverständnis hat der Polizeiführer zur Kenntnis genommen, dass trotz der offensichtlichen massiven Angriffe durch Gewalttäter Sprecher der Veranstalter auf der Bühne der Abschlusskundgebung noch während der Auseinandersetzungen der Polizei Gewalt provozierendes Verhalten vorgeworfen haben. - PM71

die medien (alle!) helfen gerne, dieses bild aufrecht zu erhalten.

frage an die berliner bullen : musstet ihr weg, a) wegen der verluste, b) war euer koks alle(schönen gruss an rouwen) oder c) wolltet ihr pfeffer sparen und zeigt erst die kommenden tage, eure ultimative hooligan-kungfushow.

nichts desto trotz, halb so geladen ihr wart wie sonst

an spiegel,faz,welt,stern,ard,zdf,focus und natürlich whothef+++ ist ostseezeitung, ihr braucht euch gar nicht mehr gleichschalten und ja, ich habe verständnis für die Boris Beckers.

da war noch was offen - lichtenhagen

Repression gewaltigen Ausmaßes

Wildcat 03.06.2007 - 08:12
Das vorgehen der Polizei gestern war meines Erachtens nicht nur fragwürdig, sondern auch inhuman. Die Polizisten sind extrem provozierend und gewaltbereit, auf DemonstrantInnen losgestürmt. Ein Polizeikommandeur stellte beispielsweise durch auffordernde Gesten und Rufe seine Gewaltbereitschaft zur schau die darin gipfelte, dass er eine Demonstrandin, die zwar vermummt war,sich jedoch stehend fernab des Mobs in einer Gruppe von zirka fünf Personen, in der auch ich mich befand aufhielt, im Gesicht Packte und ihr den Kiefer zudrückte. Als daraufhin ein Mann dieser, nicht gewalttätigen gruppe versuchte zu schlichten, wurde er Tätlich von dem Ranghohen Polizisten angegriffen, wobei es diesem gelang einige Tücher vom Gesicht zu reissen. Die Gruppe wurde nun unvermummt ca. einen Meter zurückgedrängt, während ein anderer Polizist völlig grundlos, da keine Gefahr von der Gruppe ausging, Pfefferspray auf die nun unvermummten sprühte. Schließlich wurde noch einer aus der Gruppe zusammengschlagen und herausgezogen. Auch ist der wahllose Einsatz von Tränengas zu kritisieren, da durch den Wind viele unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen wurden und sich der Ganze Platz bald in einer Art Wolke befand. Der Gipfel des ganzen war Schließlich der einsatz der ersten beiden Wasserwerfer, die auf den Kundgebungsplatz und auf die Dächer feuerten, und somit Menschen in Mitleidenschaft zogen, die sich nur das Konzert ansehen wollten. auch ist die Polizei nicht nur gegen Autonome vorgegangen, sondern hat auch friedliche DemonstrantInnen massiv angegriffen.Freunde berichteten mir, ein Polizeiauto fuhr rücksichtslos auf eine Gruppe sitzblockierende zu, die dabei zu Schaden kamen. Schließlich befanden es die Herren von der Polizei auch noch für notig, mit 13(!) Wasserwerfern den Kundgebunsplatz zu umstellen, und die gesamte veranstaltung Massiv zu bedrohen. Die Polizei hat meines erachtens in extremem Maße zur Eskalation beigetragen, und
immer wieder in ruhigen Phasen versucht, diese herbeizuführen.

Dumm und Dümmer

Tim 03.06.2007 - 09:15
Ich schließe weder Militanz für mich aus, noch grenze ich mich von militanten Gruppen grundsätzlich ab. Allerdings erfordert Gewalt - in welcher Form auch immer - ein Höchstmaß an Verantwortungsbewusstsein, damit sie gerechtfertigt werden kann. Dass Die Polizei provozieren würde und dass Einige ein Interesse an einer Eskalation hatten - klar, das ist immer so. Dass einie Hundert DemonstrantInnen das ebenfalls hatten, Dutzende Kilometer vom eigentlichen Schauplatz Heiligendamm entfernt, mitten in einer Bündnisdemo, finde ich zwar falsch, aber: O.K.
Dass aber diese GenossInnen über Stunden immer wieder die Polizei angriffen und nach jedem Angriff dann Schutz in der nicht-militanten Bündnisversammlung suchten, wo u.a. Kinder und ältere Leute waren, dass Steine noch aus der dritten und vierten Reihe geworfen wurden, nach Spiegel-Online-Bildern SanitäterInnen geduckt und im Steinhagel zu "unseren" Verletzten laufen mussten, die teilweise von den "eigenen" Leuten verletzt wurden ... nee Leute. Militanz benötigt ein vertretbares Ziel und Verantwortung. Das was gestern abgelaufen ist - bei aller Mitverantwortung der Polizei - war nichts als gefährlicher Schwachsinn, ausgelöst von erlebnisorientierten Jugendlichen - mit Politik hatte das so wenig zu tun wie schimmliges Brot. Und zu all den "Gewalt-gegen-die-Polizei-ist-geil-und-alle-nicht-Militanten-sind-ohnehin-doof" - Postern: Geht nach Hause, geht zur Schule, macht was Vernünftiges und überlasst Anderen die Politik.

Cops an A 20

Knight Rider 03.06.2007 - 09:56
An der A 20 Richtung Lübeck standen gegen 19.30 Uhr zwei Beamte mit einem Gerät ähnlich einer mobilen Radarfalle gesehen worden. Sind noch jemandem diese Personen aufgefallen und gibt es Kenntnisse über diese Maßnahme (Datenerfasung?).

D'accord

Simpson 03.06.2007 - 10:34

Schließe mich Tim vollständig an. Das politische Selbstverständnis von Leuten, die sich von einem leeren Polizeifahrzeug zur Eskalation bewegen lassen und die Gefährdung tausender Mit-DemonstrantInnen bewusst in Kauf nehmen, scheint mir doch extrem fragwürdig. Aber wenn man sich die Bilder und Filmausschnitte von den beginnenden Auseinandersetzungen so ansieht, erhält man ohnehin den Eindruck, dass die ausführende Klientel mit politischem Selbstverständnis nicht so viel zu tun hat. Ich behaupte mal, das sind nicht die Menschen aus den Zusammenhängen mit denen ich gewöhnlich zusammenarbeite und nicht die Leute, die gewöhnlich Verantwortung für Organisation und Bündnisse übernehmen. Eher die Leute, die aggressiv auf dich losgehen, wenn du versuchst, ihnen klarzumachen, dass ihre Aktionen grad weder inhaltlich noch strategisch Sinn machen.

Das Problem ist, dass es in der militanten Bewegung keinen Konsens oder auch nur Diskurs zum Umgang mit exzessiver und selbstbezweckender Gewalt gibt. Grundsätzlich davon auszugehen, dass die Polizei Agent Provocateur einsetzt, um friedliche Versammlungen zu eskalieren, ist sicher nicht zu weit hergeholt, aber wir müssen uns doch die ernsthafte Frage stellen, ob die Polizei dieses Mittel überhaupt benötigt. Möglicherweise haben wir in den eigenen Reihen genügend Personen, die Gewalt und damit zusammenhängende Macht viel zu sehr genießen, um auf sie verzichten zu wollen. Und möglicherweise scheißen diese Personen auf die Interessen anderer Menschen, um diesen Kick regelmäßig haben zu können.

Solche Personen widersprechen übrigens meinem politischen Selbstverständnis, denn sie missbrauchen ihre Macht (Gewalttätigkeit), um sich über gemeinsame Entscheidungen hinwegzusetzen und sabotieren mühsam aufgebaute langfristig hilfreiche Strukturen, Bündnisse und Ergebnisse.

Sicher muss hier auch über den Zusammenhang mit Männlichkeitsidealen gesprochen werden, denn mir scheint hier ein extrem maskulines Machtgebaren zu Tage zu treten, dessen Platz in der emanzipatorischen Linken ich nicht sehen kann und will.

Bei alldem hab ich natürlich die Rolle der Bullen ausgespart. Dass Militanz von denen provoziert wird, ist ja gar keine Frage. Und das diese wiederum auf Gewalt unsererseits begeistert einsteigen auch nicht. Aber grade WEIL man das weiß, muss man die Verantwortung übernehmen und die Sicherheit der GenossInnen schützen, die mit einem gemeinsam agieren, indem man entsprechend auf Provokationen und Gewaltbereitschaft der Bullen reagiert. Genauso wie Sitzblockaden lässt sich übrigens auch sowas trainieren und vorbereiten.

Soviel dazu. Wenn die Vorkommnisse vielleicht wenigstens zu lokaler Auseinandersetzung mit diesen Themen in der "Szene" führt, hatte die Sache wenigstens etwas gutes.

Zwei Seiten

onkelFungus 03.06.2007 - 10:44
Man muss sagen das die Schuld der Eskalation gestern auf beiden Seiten beruhte. Natürlich wird von den meisten Medien (Stern, Rtl) eine einseitige Betrachtung der Geschehnisse in denn Vordergrund gestellt. Nämlich das die Gewaltbereitschaft nur von Autonomen Aktivisten ausgeht. Dies ist meiner Meinung nach eine viel zu pauschale Aussage, die eigentlich typisch für dt. Medien ist. Was ist ein Autonomer Aktivist - ein sinnloser Randalierer oder ein ernsthafter, verantwortungsbewusster(!!!) politischer Aktivist? Für diejenigen die das Gestern als adrenalinhaltige Straßenschlacht gesehen haben, denn rate ich sich zu besinnen und sich nochmals mit ihren Zielen ernsthaft auseinander zusetzten. Der anderen Seite (mich eingeschlossen) sei gesagt das sie ein hohes Maß an Verantwortung in der Hand hält und das Gewalt ein zwiespältiges Mittel ist wie Tolstoj gut betont. Natürlich geht auch die Polizei äußerst provozierend vor, um die Situation zu eskalieren und die komplette Protestbewegung in einem schlechten Licht darzustellen. Dies wird netterweise von den Medien nicht betont. Und da kommt mir noch einer mit DE-eskalations Programm der Polizei.

Zwei Seiten

onkelFungus 03.06.2007 - 10:48
Man muss sagen das die Schuld der Eskalation gestern auf beiden Seiten beruhte. Natürlich wird von den meisten Medien (Stern, Rtl) eine einseitige Betrachtung der Geschehnisse in denn Vordergrund gestellt. Nämlich das die Gewaltbereitschaft nur von Autonomen Aktivisten ausgeht. Dies ist meiner Meinung nach eine viel zu pauschale Aussage, die eigentlich typisch für dt. Medien ist. Was ist ein Autonomer Aktivist - ein sinnloser Randalierer oder ein ernsthafter, verantwortungsbewusster(!!!) politischer Aktivist? Für diejenigen die das Gestern als adrenalinhaltige Straßenschlacht gesehen haben, denn rate ich sich zu besinnen und sich nochmals mit ihren Zielen ernsthaft auseinander zusetzten. Der anderen Seite (mich eingeschlossen) sei gesagt das sie ein hohes Maß an Verantwortung in der Hand hält und das Gewalt ein zwiespältiges Mittel ist wie Tolstoj gut betont. Natürlich geht auch die Polizei äußerst provozierend vor, um die Situation zu eskalieren und die komplette Protestbewegung in einem schlechten Licht darzustellen. Dies wird netterweise von den Medien nicht betont. Und da kommt mir noch einer mit DE-eskalations Programm der Polizei.

Militanz?

muss ausgefüllt sein 03.06.2007 - 11:00
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Militanz und Gewaltbereitschaft gegen ein keinesfalls weniger gewaltbereites kapitalistisches System. Aber was ich gestern nachmittag auf der Großdemo gesehen habe, war leider in keinster Weise eine antikapitalistische Aktion, sondern reinstes Machotum und Rumgeprolle von Einzelnen, bspw. wurde ich im Stadthafen mehrfach angerempelt von Leuten, die vorher ein großes Transpi mit "Fight Sexism" trugen. Wo bleibt denn da die Logik? Und was sollen die Angriffe auf Unbeteiligte? Und wer glaubt, dass er den Kapitalismus mit ein paar brennenden Autos von Zeitarbeitnehmerinnen und fliegenden Steinen auf Bullinnen auch nur irgendwie ankratzt, der sollte vielleicht auch mal ein Buch lesen. Nicht ganz so direct action mäßig, aber das könnte extrem helfen, die sinnvolleren Anlässe und Momente für Riots herauszufiltern. Ach ja, ich persönlich lache auch immer über die Leute in den Schuhen mit den drei Streifen, die, ja ach so Antikapitalista sind, aber eben ihr Geld einem der übelsten globalen Konzerne in den Rachen werfen... Innerhalb des Black Block gibt es selbverständllich auch Menschen mit einer fundierten Analyse. Es wäre nur schön, wenn ihr dem Rest ein paar Basics mit auf den Weg geben könntet, damit man und frau ein bisschen zielgerichteter handeln kann.

Die Linke drangsaliert sich selbst

alexander w. 03.06.2007 - 11:13
- ein plädoyer gegen pubertären krawalltourismus -

der hier immer wieder zu lesende tenor der berichte war mir bereits im vorfeld klar. besonders in diesem artikel liest sich die beschreibung der vorgänge als hätte der autor einen allwissenden zugang zur objektiven wirklichkeit gehabt. aber es gibt auch andere perspektiven.

fakt ist, dass es gestern massive gewalttätige ausschreitungen gab bei denen weder polizei (aka "die bullen") noch autonome kräfte ganz unschuldig waren. allerdings ertrage ich das ewige lamentieren von "brutalsten übergriffen" "ohne jede provokation" auf "friedliche demonstranten", welches in vielen berichten anklingt nicht länger.

ich bin weder ein sympathisant der polizei noch war ich an besagtem nachmittag schwarz vermummt unterwegs. allerdings befand ich mich direkt am geschehen und wundere mich über die teils absurden augenzeugenberichte.

wer hat also angefangen?

diese frage kann ich natürlich nicht mit letzter sicherheit beantworten, da ich mich nicht in unmittelbarer nähe der ersten scharmürtzel befand. aber denken wir doch mal nach: welches interesse hat die polizei an einer eskalation? gestern vor 40 jahren starb der friedlich protestierende student benno ohnesorg durch absolut inadäquates und brutales vorgehen der ordnungshüter. das war ein imageschaden und ein trauma für die bundespolizei. im vorfeld galt es für sie gerade durch das verhindern von eskalation zu zeigen, dass sie aus der vergangenheit gelernt hat. des weiteren will sich deutschland während des G8 gipfels als friedliches, demokratisches land präsentieren. die stratgie war auch eine generalproble für die eigentliche tagung. medienberichten zufolge sehen polizei und politik den versuch einer deeskalation als gescheitert an. schlechte schlagzeilen also (für die polizei!). auch wenn es schwer fällt zu glauben: die polizei hatte kein motiv für gewalt - ganz im gegenteil! wenn man für einen moment die ideologische brille ("wir leben in einem faschistoiden polizeistaat der jede kritik gewaltsam niederschlägt") abnimmt, wird dieser umstand schnell evident.

welche ziele verfolgten die autonomen gruppierungen? wurde von den "ordnungshütern" tatsächlich provoziert, so dass keine alternative zur selbstverteidigung blieb? ich denke nicht. für mich ist das immer wieder angeführte polizeifahrzeug das - ohne begleitung - seine runde auf dem platz drehte und wieder wegfuhr kein hinreichender grund ein auto anzuzünden, barrikaden zu errichtenund die polizeistellungen zu stürmen. die angeführten übergriffe der polizei sind inakzeptabel, aber sie haben eine vorgeschichte. bei dieser haben sich viele autonome im sinne einer "friedlichen zurückhaltung" nicht gerade mit ruhm bekleckert. dies war offensichtlich auch nie geplant. wenn man einen blick in diverse foren wirft, lässt sich schnell abschätzen wer die "militanzdebatte" letztlich "gewonnen" hat. eskalation war von anfang an die erwartung der angereisten schwarzen, die meiner ansicht nach praktisch nichts mit der zusammensetzung und den zielen der restlichen 60000 demonstranten zu tun hatten.

ich frage jene "autonome" die sich an den krawallen beteiligt haben: war das nötig? habt ihr euer ziel erreicht? glaubt ihr ihr könntet "das system" zwischen kaffeetrinken und abendessen abwickeln? das ist lächerlich. das einzige ergebnis dieser aktion ist, dass die öffentlichkeit wieder ein schlechtes bild von uns linken demonstranten hat, dass ihr die G8-gegner spaltet, dass sich konservative politiker auf die schultern klopfen und jede rechtfertigung haben die sicherheitsmaßnahmen weiter zu verschärfen. vor allem wurde mal wieder nur über die krawalle, kaum über die inhalte berichtet.

danke, dass ihr die aufmerksamkeit so wirksam von den problemen dieser welt auf euren pubertären krawalltourismus gelenkt habt. aber klar, wenn man jemanden von euch zu "tobin-tax" und "mirkokrediten" befragt, bekommt man nur einen dumpfen blick und schlackernde ohren zu sehen. die meisten gewaltbereiten autonomen (ich will auf keinen fall alle über einen kamm scheren) sind so politisch wie meine kleine schwester. politik und ideologie dienen nur als deckmäntelchen die primitiven gelüste nach adrenalinschüben beim "bürgerkrieg spielen". kaum einer intessiert sich wirklich für die probleme in afrika oder die folgen des kapitalismus weltweit. daher sind die hier angesprochenen menschen doppelzüngiger als alle G8 politiker. letztere haben wenigstens ein, wenn auch ausbeuterisches, interesse an der welt.

ich bin gegen ende in polemik und anschuldigungen abgedriftet. das tut mir ein wenig leid, da hierunter wirklich nur die gewaltbereiten 1% der teilnehmer / leser fallen. meine frustration resultiert daraus, dass ich sehe wie der idealismus von vielen aktiven (so auch mein eigener) immer mehr in frustration umschlägt. das ist der grund warum die linke in deutschland schon so lange nichts mehr reißt: unsere eigenen leute fühlen sich entfremdet von den zuständen die sie wieder und wieder in den eigenen reihen beobachten müssen.

ich wünsche alle friedlichen menschen eine produktive und spaßige woche!

alexander w.

handyvideos

... 03.06.2007 - 11:13
hört endlich auf mit eurer sensationsgeilheit alles mit handy festzuhalten! Das schadet nicht nur uns sondern ist höchstgefährlich!

Denkt echt mal nach

UnserEins 03.06.2007 - 11:19
Meine Fresse, was zur Hölle war da nur gestern los?
Ich hab mir die LiveÜbertragungen verschiedener Sender (wie zum beispiel Phoenix und EuroNews) angeguckt und muss Tim zustimmen.
Wegen einem Bullenauto da Terz zu machen is genauso bescheuert als würde die Polizei Wasserwerfer einsetzen weil 1 von 1000 n Papierflieger in Richtung Bullen geschmissen hat.
Sicher, die Pozilei ist extrem unprofessionell und dämlich vorgegeangen und das lässt sich auch nicht gleichstellen oder irgendwie im Vergleich zu den gewaltätigen irgendiwe relativieren. Jedoch muss ich mir bei den Bildern die ich da gesehn habe ernsthaft die Frage stellen wieso manche nach Rostock gekommen sind...Verdammte Axt, ich bin echt enttäuscht von den Autonomen.Ich glaube nicht, dass jeder,der sich vermummt oder n schwarzen KaPu trägt n Randalierer oder son Blödsinn ist...Ich selbst setz mir die Kapuze und sonnenbrille bei demos auf, weil ich keine Lust drauf habe, den Hobbyfilmverein der Pozilei da den Affen zu machen...nur warum, warum in aller Welt, laufen diejenigen die Steine geschmissen haben in die friedliche Demo laufen, sich da sozusagen verschanzen und die Leute in Mitleidenschaft ziehen...ich könnt schwören,das sich Schäuble gestern richtig derbe gefreut hat.
Mein Appell für Heiligendam:
Leute...Gewalt erst in Notwehr, basta...

aktion=reaktion

timtom 03.06.2007 - 11:21
da haben wohl einige in physik nicht aufgepasst, denn aktion ist gleich reaktion.
es ist immer wieder das gleiche, kleine gewaltbereite gruppen, nutzen friedliche demos als plattform um ihr persönliches gewaltpotenzial auszuleben.(frust, feindbild) leute, wenn ihr meint mit gewalt was zu erreichen, und euch dabei noch gross vorkommt, dann lasst euch als söldner anheuern. spätestens da merkt ihr, dass ihr ganz klein seit. und hört endlich auf feindbilder aufzubauen, die es gar nicht gibt. versetzt euch mal in die lage des einzelnen polizisten, viele von denen wollen eigentlich gar nicht in heiligendamm sein, aber müssen. sicherlich gibt es auch unter den beamten vor ort gewaltbereite, aber nicht alle. viele haben angst, und reagieren dann aus affekt, oft aus notwehr. dann heisst es, "ja, die scheiß bullen". dieses video zeigt klar, wer eigentlich kein frieden will. dies ist auch der grund warum ich pesönlich nicht an dieser veranstaltung teilnehme, und so geht es zig tausend anderen auch, deshalb sind auch nicht 100.000 menschen oder mehr erschienen.

vielen dank ihr gewaltbereiten arschlöcher dieser welt, ihr kotzt mich an.

Gratulation

Tutnix Zursache 03.06.2007 - 11:21
Na, habt ihr Linken euch mal wieder vorbildliche Straßenschlachten geliefert, um eine bessere Welt zu schaffen?
Toll, dass ihr in der Gruppe Autos anzünden und einzelne Menschen angreifen könnt - wahrlich heroische Taten!

Und viel Spaß, wenn ihr am Montag wieder zur Arbeit trottet und das Böse Geld verdient, um euch neue Jamba Klingeltöne zu kaufen. Beziehungsweise viel Spaß auf der Couch, wenn ihr arbeitslos seid - aber natürlich nur, um es dem System mal so richtig zu zeigen.

Wo beginnt Gewalt?

zorro 03.06.2007 - 11:24
Wieso wird die Frage der Gewalt eigentlich am Steine werfen und knüppeln diskutiert? Stellen 18.000 Polizisten durch ihre pure P r ä s e n z etwa keine Gewalt da? Wäre, wenn sich alle der Staatsgewalt b e u g t e n und friedlich demonstrierten, diese etwa keine Gewalt mehr? Oder anders gefragt: Nimmt die friedvolle U n t e r w e r f u n g unter die Staatsgewalt dieser den Gewaltcharakter? Das sollte man mal zum Thema machen, statt den Gewaltbegriff des Staates zu übernehmen (der da lautet: gesetzmäßige Monopolgewalt = keine Gewalt).

traurig

onkelD 03.06.2007 - 11:25
Ich find es extrem traurig, dass inzwischen ein solch großer ANteil offensichtlich nicht politisch motivierter Menschen ("schwarzer Block") die Geschehnisse dominiert. Ich habe selbst gesehn wie die schwarzen den Demozug angegriffen haben weil die Mehrheit der friedlichen demonstranten lautstark bekundete, dass diese Ausschreitungen an der Stelle unerwünscht waren!
Es war eine Kundgebung eines breiten Bündnisses und jeder, der das gemeinsame Ziel im Kopf hat, kann nur daran interessiert sein, dass diese Veranstaltung friedlich abläuft!
Ich kann Wut verstehen und auch irgendwo Gewaltanwendung, wenn es Sinn macht, bei Blockaden, Castor etc....
Aber auf eine Bündniskundgebung ???? Sehr arm, die Jungs! ABer wenn die schon Morgens wie geile Gockel über den Bahnhofsplatz stolzieren wird schnell klar warum die anreisen, denen is die Bewegung scheissegal!

militanz?

mili's tanzbär 03.06.2007 - 11:39
militanz, unabhängig wie man zu ihr steht, erfordert ein politisches ziel. militanz auszuüben, ohne jegliches erkennbares ziel, kann wohl eher als hooliganismus bezeichnet werden. und genau diese tendenz war gestern deutlich erkennbar. es ging hier einzig und allein darum einigen lifestyle-autonomen kiddies den lange ersehnten adrenalin-kick zu verschaffen, nachdem man ja auf den meisten demos in deutschland zu schwach vertreten ist um eine derartige schlagkraft entwickeln zu können.
ohne sinn wurden da mal wieder steine geworfen, unabhängig davon ob damit nun auch eigene leute gefährdet und verletzt wurden. wie hier schon ergänzt wurde, setzt militanz auch verantwortungsbewusstsein voraus. hiervon konnte gestern jedoch keine rede sein.

wer nun versucht diese ausschreitungen durch "bullen-provo" zu begründen, macht es sich deutlich zu einfach. wie oft (bzw. eher selten), bitte schön, waren denn die entsprechenden demonstranten bereits auf demos um sich von dem, im vergleich zu vielen anderen aktionen, doch deutlich zurückhaltenden vorgehen den cops provozieren zu lassen? das war doch demo-alltag, wenn nicht sogar deutlich unter normalem provokations-niveau. auch der hinweis, es sollten willkürliche verhaftungen aus dem block heraus verhindert werden, führt ins leere: genau das gegenteil wurde bewirkt - massenweise verhaftungen, weil die autonomen völlig hysterisch, wie die aufgescheuchten hühner, kreuz und quer durch die gegend liefen!

ansonsten wird die konsequenz dieser ausschreitungen wohl v.a. eines sein: ein massiver rückschritt was linksradikale bündnis-fähigkeit betrifft, wenn nicht gar ihr vorläufiges ende - zumindest auf bundesebene.

ebenfalls gezeigt haben die randale, dass es dringend notwendig ist gerade junge, nachrückende autonome mit einer militanz-debatte zu konfrontieren, die als grundlage erstmal die begrifflichkeiten und deren bedeutung als politisches instrument klären. in dieser willkürlichen form, kann die erlebte gewalt jedenfalls nur noch als eines benannt werden: adrenalinsaure mackerkultur ohne jegliches emanzipatorisches / fortschrittliches bewusstsein.

Verlogenheit und Feigheit

Fotograf 03.06.2007 - 11:46
Eins vorneweg: Mit Pflastersteinen auf Menschen zu werfen ist etwas, wo man den Tod des anderen in Kauf nimmt oder sogar bewußt wünscht. Wasserwerfer, Gumminüppel und Pfefferspray sind dagegen Kinderkram!

Was man hungernden Kindern in Afrika damit gutes tun will, daß man in Deutschland irgendeinen Polizisten ins Krankenhaus, Rollstuhl oder Grab befördert müßte mir mal jemand erklären. Die Welt ändert man so nicht!

Ich war schon auf vielen Demos und habe oft genug das Geheule über Polizeigewalt nachher lesen müssen. Fakt ist: Die meisten wirklich verletzten Demonstranten die ich bislang gesehen habe sind durch die Stein und Flaschenwürfe ihrer vermeintlichen Mitdemonstranten verletzt worden. Auch wenn viele das aus ideologischer Verhärmung nicht zugeben können und es natürlich immer "die Bullen" waren.

Wer Kinder und friedliche Menschen als Schutzwall benutzt und daraus mit Steinen zu werfen oder sich nach Steinwürfen unter diesen zu verstecken, ist ein verantwortungsloser Feigling und zeigt ein menschenverachtendes Verhalten, daß man sonst eher durch die Staatsmacht in Diktaturen findet. Wer dazu noch so feige ist, daß er sich soweit hinten versteckt, daß seine Steinwürfe noch in der eigenen Demo einschlagen, wer auf die eigenen Sanitäter wirft etc. dem sollten die anderen Demoteilnehmer eigentlich mal zeigen wo der Hammer hängt.

Denn auch das ist Feigheit: Zulassen, daß irgendwelche Hooligans eine politische Demo kapern um Randale zu machen und die anderen Demoteilnehmer zu gefährden oder gar zu verletzen.

Kritik vs. GegnerInnenschaft

anton 03.06.2007 - 11:46
Was bei dem Begriff Globalisierung richtig und wichtig ist, ist bei dem Begriff Kapitalismus genau die Trennlinie.
Menschen die die Tobin-Tax fordern bezeichnen sich wohl auch eher als KapitalismuskritikerInnen. Herzlichen Glückwunsch, aber wenn eure Netzwerke bei einigen Aktionen Schaden nehmen ist mir das ziemlich egal.
Richtig ist auch das Gewalt in der militanten Linken wohl viel zu selten tiefgehend genug reflektiert wird, aber das ist wohl ehere Sache der handelnden Personen. Aber sehr interessant das sich hier mal wieder ein Großteil derer die eine Ergänzung geschrieben haben darauf beziehen.
Von wem die Gewalt tatsächlich ausgeht bleibt dabei viel zu oft unberücksichtigt. Es wird von zwischen Cops und "Autonomen" abgwogen und sich dann entschieden, oder auch nicht.
Die Kriege der BRD, die Unterstützung und Förderung der Rüstungsindustrie die so genannte Entwicklungspolitik, all das ist Gewalt. Und wenn dann ein paar Leute Steine schmeißen fangen gleich alle an zu schreien. Der Protest wird in Veruf gebracht. Oh schade, bei all dem heulen über den Zusammenbruch des schönen Netzwerkes bleiben dann wohl keine Tränen für die Millionen von Verhungerten, Kriegstoten oder SklavenarbeiterInnen übrig.
Adäquat wäre es wohl mit der gleichen Stärke der Gewalt zu antworten welche auch vom System ausgeht, aber das ist gar nicht im Interesse der AktivistInnen. Das einzige was sie zun ist ein Zeichen setzen.
Und natürlich tun mir auch die Cops leid die jetzt verletzt wurden. Schließlich kann ich hinter der Uniform auch immer den Menschen erkennen. Aber ein/e SodatIn braucht sich nicht zu wundern wenn er/sie im Krieg getötet oder verwundet wird. Und ein Cop braucht sich nicht zu wundern wenn er/sie beim Schützen des repressiven Staates, seiner Institutionen oder der durchsetzung kapitalistischer Interessen "unter die Räder" kommt. Schließlich haben sie sich, zumindest in den Grenzen der ökonomischen Zwänge innerhalb des Systems, freiwillig für den Dienst am Staat entschieden.
Vielleicht sollten sich alle Menschen die hier gegen militante Aktionsformen wettern mal überlegen, ob es nicht gut wäre auch anderen die Wahl ihrer Widerstandsform offen zu lassen und sie nicht zu verteufeln.
Ein Wunsch noch an dieser Stelle an die AktivistInnen in schwarz: achtet bitte in den kommenden Tagen darauf das nicht die eigenen Leute in Mitleidenschaft gezogen werden.

Betreff: erste aktion gegen polizei - auto

BallaBalla 03.06.2007 - 11:50
Toll! Ein Polizeiauto mit Stöcken angegriffen, das wird den hungernden Kindern in Afrika aber toll was helfen!

Onaniert Ihr eigentlich zu solchen Videos?

Aber ich wette das Auto hat anegfangen, oder?


Hirnlose Randalierer!

Ein Teilnehmer

der Demo in Rostock war mittendrin und.. 03.06.2007 - 12:24
.. ich kann nur sagen, dass ich unglaublich überrascht war, dass einfach nirgendwo Polizei war. Die haben sich in hinterhöfen und Seitenstraßen positioniert, waren nur sehr selten zu sehen und sowas von deeskalierend. Bis der schwarze Block angefangen hat Autos umzuwerfen. Also nicht mit Polizeiprovokationen und so. Ist doch klar dass die in die Menge rennen, wenn Leute Autos aufs Dach werfen und das Pflaster aufreißen!
Ich hätt am liebsten den ganzen bekloppten Blackblock ins Meer geworfen und werd mich in Zukunft nicht mehr nur passiv davon distanzieren, sondern aktiv ausgrenzen und dagegen arbeiten.. Wie kann man so bescheuert sein? Hooligans... Gewalt ist sowas von kontraproduktiv und wenn dann auch noch zehntausende Unschuldige da reingezogen werden, weil ihr direkt neben und in der Kundgebung ne Straßenschlacht startet, dann ist das auch verantwortungslos!
Die Medien haben im Übrigen meiner Meinung nach echt okay berichtet.

Polizeigewalt 365 Tage im Jahr

A 03.06.2007 - 12:26
Die Polizei drangsaliert, ignoriert Rechte, prügelt, foltert, tötet.
365 Tage im Jahr.
Im Vorfeld Hausdurchsuchungen, Kriminalisierungen des Widerstands gegen ein repressives tötendes System.
Und ihr redet von Deeskalation der Polizei und der Staatsmacht ?
Einige Polizeitrolle/ VS-Spams hier auf der Netzseite einmal ausgenommen ist es sehr erschreckend zu lesen, wie hier Büttel und Widerstand in einen "Gewalttopf" geworfen werden.
Schreibt für irgendeinen Merkur oder für die Springerpresse oder geht zur ARD oder zum ZDF.
KRIEG DEM KRIEG. ÜBERALL.

@alexander w.

nichsowichtig 03.06.2007 - 12:27
Ich stimme dir zu, allerdings mit einer Ausnahme:

Ich glaube, dass die Polizei und Sicherheitsbehörden eine Eskalation sehr wohl zupass kam:

Nach der Kriminalisierung der G8-Gegner vor einigen Wochen gab es (meiner Meinung nach) unerwartet hohe Unterstützung für die Kriminalisierten aus den Medien und der Gesellschaft. Die Massnahmen wurden oftmals als überzogen und unangemessen und als Verstoss gegen Grundrechte ("Schnüffelaktion") gewertet.

Der Zaun um Heiligendamm und das weitläufige Demonstrationsverbot ist ebenfalls starker Kritik ausgesetzt.

Die Terrorismusdebatte ist nach wie vor im Gange und Schäuble wird nicht müde im Werben für weitere Massnahmen wie etwa die Überwachung von PCs, den Ausbau der Mautinfrastruktur zum Fahndungsinstrument, Einsatz der Bundeswehr im Inland usw. usf.

Das Herauskitzeln von Militanz aus der linken Szene kann ihm weitere Argumente und Akzeptanz zur Rechtfertigung bescheren. Insbesondere Polizeimassnahmen und Demonstrationsverbot werden sich nach einem ausreichenden Mass an Gewalt gut an die bürgerliche Gesellschaft verkaufen lassen.

Schade, dass manche der "erlebnisorientierten Krawalltouristen" (dieses Bezeichnung triffts genau) diese Zusammenhänge nicht erkennen können oder wollen. Umso wichtiger wäre es meiner Meinung nach gewesen, Gewalttäter konsequent auszuschliessen und ihnen einen eigenen, vom bürgerlichen Protest abgetrennten Aktionsraum zu geben. Diese Leute wird es immer geben und man wird mit den meisten von ihnen nicht sinnvoll diskutieren können (das hab ich schon so oft vergeblich probiert), aussperren kann man sie nicht. Aber isolieren und ächten, das könnte man.

Ich bin es einfach leid, in Diskussionen mit Otto Normalos immer wieder auf Krawalle eingehen und rechtfertigen zu müssen ("Ihr bietet aber doch diesen Leuten Schutz!") anstatt die wirklich wichtigen Inhalte thematisieren zu können.

Leider ist die Linke diesen Argumenten auch nicht sehr zugänglich, es wird sofort der "Wir dürfen uns nicht spalten lassen"-Reflex ausgespielt. Warum eigendlich nicht? Was ist falsch daran, die Leute auszugrenzen, die offensichtlich kein Interesse an Argumentation und Veränderung haben, den Sicherheitsbehörden in die Hände spielen und unseren Anliegen nur schaden, weil sich Bürger von Gewalt angeekelt umdrehen und einfach gehen?

ihr seid nichts als linke Spiesser

meinName 03.06.2007 - 12:33
Bitte den Titel nicht falsch verstehen, aber was ich hier so von manchen Leuten lese, lässt die Übelkeit in mir hochsteigen.

Ich will mich jetzt nicht weiter über die Politik von Attac oder sonstigen bürgerlichen "sozialen" Gruppen auslassen.
Aber anstatt zu versuchen Pflaster, wie die so hoch gelobte Tobin-Steuer, auf ein marodes, pervertiertes System zu kleben und damit sein soziales Gewissen zu beruhigen, solltet ihr euch mal mit fundierteren Analysen beschäftigen bzw. euch in Solidarität mit den Autonomen üben.

Ich möchte hier nicht alle Leute über einen Kamm scheren.
Natürlich ist Macho-Gehabe und Macker-Gewalt ein Problem innerhalb der linxradikalen Szene und der Sinn von militanten Aktionen musss unbedingt diskutiert werden, da es sonst, wie schon beschrieben, jeglichen politischen Aspekt verliert.

Aber trotzdem solltet ihr nicht auf diese typische Argumentationswelle der Bürgerlichen hereinfallen und euch spalten lassen.

Natürlich ist gestern nicht alles optimal abgelaufen und das beschrieben Schutz-Suchen innerhalb anderer Demonstranten ist wirklich nicht die feine Art, aber deshalb so aggressiv gegen die eigenen Reihen zu schießen mit einer opportunistischen Argumentation, die ich vielleicht von der Regierung, aber keinesfalls von Oppositionellen erwartet hätte, ist kontraproduktiv.

Und nochmal zu den ja so friedlichen, "menschlichen" Bullen:

Diese Menschen haben sich freiwillig (ökonomische Zwänge innherhalb des Systems können nun wirklich nicht als Grund bezeichnet werden.) an den Staat verkauft und schlagen/erschießen auf Befehl andere Menschen.

Norg

.. 03.06.2007 - 12:33
Als die Bullen sich nach Aufforderung der Veranstalter und nach langem Bitten und Drängeln dann zurückziehen wollten war das einzige was es anscheinend für einige Menschen zu tun gab hinterherzurennen und gleich ne Rückzugsschlacht mit Pflastersteinen anzufangen. Gehts noch? Auch Demoteilnehmer die versucht haben zu schlichten und sich den Leuten in den Weg zu stellen sind einfach weggeschupst worden, oder haben aufs Dach bekommen..
Was wollt ihr denn? Das nächste Mal verabredet der Attac mit der Polizei, dass die den schwarzen Block von Anfang an Kesseln und von der Demoroute in ne Seitenstraße bringen und alle, zack, ins Unterbringungsgewahrsam, oder 10 Stunden Kessel. Dann gibt es eventuell mal eine friedliche, ÖFFENTLICHKEITSWIRKSAME Demo..
Hoch die internationale Soliarität!

randale

blackblock 03.06.2007 - 12:43
Liebe friedliche menschen:
Natürlich helfen latschdemos und lichterketten viel mehr gegen elend und kapitalistische globalisierung.

Polizisten sind aus allen teilen der welt stets nur als freundliche onkels bekannt, die auf einhaltung der rechte der bevölkerung pochen und nicht den herrschenden als sa-prügeltruppe dienen.

Die armen polizisten müssen die g8 verbrecher beschützen, so wie auch z.b. demonstrierende nazis. Schlimm, wenn man denen dafür direkt die quittung gibt...

Wenn aufgrund der g8-politik z.b. wasser privatisiert wird und nun täglich menschen sterben, die kein geld dafür haben, tja, macht doch eine latschdemo! Bringt den bullen und konzernen blumen!
Die beschützen doch nur die g8-politiker, die unseren schönen planeten unter sich aufteilen.

;P

Schwarzer Block... so überflüssig

G8 Gegner 03.06.2007 - 13:09
Die Leute im "Schwarzen Block" sind doch allesamt nicht politisch motiviert, die haben doch nur Lust mal wieder die Sau raus zu lassen. Ist in HH auch ständig so... sehr unsympathisches Volk. Wir brauchen keine Demonstranten, die andere, wesentlich besser vorbereitete Demonstranten und Demozuschauer bespucken und anpöbeln. Pfui! ( http://www.spiegel.de/videoplayer/0,6298,18680,00.html -> bei 1:46)

Mal davon ab, auch wenn die Polizei gern prügelt: Warum muss man Menschen mit 10x10x15 cm großen Steinbrocken bewerfen?

Shame on you!

me 03.06.2007 - 13:14
Because of people like you nobody will take our protest serious. The rich countrys are damaging our planet and our populations and you have nothing else to do than to throw stones and bottles at some police men. Shame on you!

Spalter oder gleich Zivilbulle

Verpiss dich 03.06.2007 - 13:52
"Vielleicht sollten wir Ketten nicht nur gegen Bullen sondern auch gegen Autonome bilden. Warum haben wir die in die Menge rennen lassen, wo dann die Wawis hinterher sind?"

Wer ist "wir", Du Zivilbulle.

1. Deine Kollegen haben doch provoziert.
2. Spaltereien haben wir hier nicht gern.

Und sollte sich tatsächlich jemand von solchen "operative Information"s-Aktionen der Bullen verblöden lassen, soviel von meiner Seite: Pseudo-Globalisierunsgegner, die mit dem Staat gegen die radikale Linke vorgehen, sind für mich nicht links. Und ich hab ein Elefantengedächtnis. Wenn z.B. Attac glaubt jetzt der Systempresse oder Herrn Schäuble in den Arsdh kriechen zu müssen, und sich "von den Linksradikalen distanziert", mehr als unbedingt nötig ist, dann ist für mich Attac aus jedem Konsens raus.

Und das schadet Attac sicherlich mittelfristig mehr als den bösen Linksradikalen, denn die kleinbürgerlichen Mitläufer, die Attac gerade einsammelt, arbeiten nicht beständig und auch Monate und Jahre über Durststrecken hinweg.

Ich fordere jeden echten Linken, Antifa, Autonome, K-Gruppen Sozialist, dazu auf, jeden Spaltungsversuch entschieden zurückzuweisen!

Wer das System gegen engagierte Widerständler, Globalisierungsgegner und Revolutionäre unterstützt, hat sich selbst disqualifiziert!

@ Easy E

... 03.06.2007 - 13:52
Man merkt, dass du nicht verstehst um was es geht. Dir ist schon klar, dass du da ein System verteidigst, verharmlost und veherrlichst, was dafür sorgt, dass alle 5 sekunden ein Kind verhungert, was nie die Chance haben wird es im leben "zu etwas zu bringen". Was willst du erreichen? Geld anhäufen? Traurig, wenn es dir um Statussymbole geht, denn dann bist du ein oberflächlicher Mensch. Im Leben geht es nicht darum irgendetwas völlig vergängliches anzuhäufen. Das einzige was bleibt, sind die Menschen die du bewegt hast, oder eben die Umstände. Und genau das ist doch Widerstand. Murray Bookchin hat einmal gesagt: "Die vornehmste Aufgabe eines Revolutionärs, ist es andere Revolutionäre zu überzeugen" (so ähnlich zumindest). Das heisst, natürlich muss man sich von ziellosem Krawall distanzieren, und natürlich steht hinter jedem verletzten Bullen ein Mensch. Aber es heisst auch, dass man sich gegen die Existierende Verhältnisse stellen muss, und eben andere Menschen zum denken anregt. Das geht nicht mit Stein- und Flaschenwürfen, sondern mit zielgerichteten, geschickten Maßnahmen. An dieser Stelle würde ich zum Beispiel gerne die "Projektions-Aktion" anführen. Ein Mann, ein Projektor, ein Laptop und ein öffentliches Gebäude auf das intelligente, vielleicht witzige und in jedem fall kritische Cartoons, Slogans und Parolen projeziert werden. Kommen wir der "Provokation" und der "Repression" die du hier dummerweise kritisch belächelst. Natürlich kann man diese beiden Argumente nicht als begründung für Militanz anführen, denn dann beginnt dieses Spiel "Der hat aber das gemacht!". Fakt ist, die Provokation, und dazu ist auch die Repression im Vorfeld des G8-Gipfels und der Proteste zu zählen, ist überzogen, Bundeswehr Einsatz im Inland (verfassugnswidrig nebenbei), Hausdurchsuchungen die überhaupt nichts ergeben, ausser glaube ich einem WG-Bewohner der eine gefälschten Schülerausweis besaß (was erfahrungsgemäß nicht mehr als einen Eintrag in deine Akte bewirkt - im Normalfall), die Kontrollen an den Grenzen um diese sog. "Krawall-Touristen" abzufangen - wieso verstehen die bitte nicht, dass vielleicht nicht jeder Demonstrant aus dem Ausland Steine und Flaschen im Gepäck hat? - , die DB die an die Polizei jede Bewegung von Demonstranten-Gruppen melden muss, und vieles mehr. Das ist alles eine Provokation, die größtenteils völlig verhältnislos dasteht. 12 Millionen Euro für einen scheiss Zaun, der uns von 8 Staatsoberhäuptern abschirmt, die völlig ohne Einfluss durch die Öffentlichkeit über unsere Köpfe hinweg etwas entscheidet, was einem System dient, welches soviel Unrecht anrichtet wie nichts anderes. Kapitalismus heisst nunmal Ausbeutung. Wie kannst du da noch behaupten der Staat sei nicht scheisse? Geh auf die Straße guck dir die Welt bitte mal an, mach mal ausnahmsweise die Augen auf und dann geh nach Hause und schreib mal das ganze Elend auf, was du gesehen hast, wovon du weisst, die unschuldigen Menschen die in Kriegen um "Ideale" und das so von dir geliebte Geld sterben, Medikamente, die die Menschen die es brauchen nicht bezahlen können, und (auch wenn ich es schon angeführt habe) die Kinder die da verhungern, die vielen Menschen die kein Recht auf Bildung haben (Nazis mal ausgenommen ;) ) und so vieles mehr, ist das nichts? ist der Staat vielleicht doch scheisse, wenn er sowas zu lässt? muss man dann nicht alles dafür geben um gegen so etwas vorzugehen? Vielleicht ist demonstrieren nicht alles, nein ich weiß es: es ist nicht alles, du kannst viel mehr machen, schnapp dir vielleicht ein paar sprühdosen und verschöner irgendetwas (aber mit sinn!), verteil flugblätter oder diskutiere mit menschen - all das kann die welt veränden! Man ist doch nicht "verlogen" nur weil man arbeiten geht und gleichzeitig gegen ein Prinzip der menschenverachtenden Ausbeutung kämpft. Verlogen ist es sich über Menschen die auf das Gute hoffen und daran glauben lustig zu machen. Nur weil ich mein Überleben sichern muss, und eine Entscheidung getroffen habe, heisst das nicht, dass ich "geschluckt" worden bin! Die Frage ist, ob ich arbeite um ein Statussymbol zu haben/ zu sein, oder ob ich arbeite um genug Geld zu haben, um meinen Kindern eben nicht diesen Aldi-Fraß sondern richtiges Essen auf den Tisch zu stellen. Solange man eben auch gegen das kämpft, was einem zu dieser verrenkung zwingt, ist es okay- oder man geht in den Untergrung und gibt alles auf - nur das kann eben nicht jeder.

Auch wenn du vielleicht glaubst, wir würden unser Leben verschwenden, ich werde weiter kämpfen für eine andere Welt. Ich glaube ehr, du verschwendest dein Leben, in dem du arbeiten gehst und abends ein Bier trinkst und Fußball guckst und dich über die "linken Chaoten" ärgerst. Wenn du stirbst, was war deine größte Leistung? Du bist deinem Chef in den Arsch gekrochen, hast Kinder in eine menschenfeindliche Welt gesetzt, du hast vielleicht eine Frau, oder auch eine Sekretärin (wenn du so richtig schön deinem Chef in den Arsch gekrochen bist). Aber was bleibt davon? Vielleicht ein paar Freunde, vielleicht deine Kinder, aber mehr ist da nicht! Wenn ich sterbe kann ich zumindest sagen: "Ich hab dagegen gekämpft" und "Ich wollte eine bessere Welt" ja letztendlich kann ich sagen, dass ich ein Träumer war - das bin ich auch jetzt - aber zumindest bin ich nicht so traurig verbittert wie du. Du hast vielleicht auch als du noch jung warst auf der Straße gestanden, vielleicht bist du einer von denen, die das ewige Kämpfen frustriert hat. Ich mache was aus meinem Leben in dem ich was veärndere, nicht umgekehrt, diese "Protestwelt" existiert nicht zu ihrem Selbstzweck, sondern zu dem zweck, etwas zu verändern. so long

WER LIEST EIGENTLICH INDY ???

traditioneller 03.06.2007 - 14:08
seit wann lesen diese ganzen attac kids eigentlich indy? könnte das an der print-ausgabe liegen, die auf der demo verteilt wurde?

muss ich mir jetzt jedesmal sone kommentare reinziehn? krank!

Frage

frage 03.06.2007 - 14:13
Wieso wird auf de.indymedia.org genauso subjektiv berichtet wie auch auf der anderen Seite? Wieso findet man nur in den Kommentaren objektivere Berichterstattung?

MILITANZ GEHT ANDERS

Undogmatischer 03.06.2007 - 14:16
Mein Eindruck von gestern:

a) Diese hinrlosen Kiddies, die mit mit den Riots angefangen haben sind NICHT der "schwarze Block". Unpolitische Hooligans, Wohlstands-Kiddies, die sich auf unsere Kosten ihren Kick holen.

b) Militanz geht anders. Aus der zehnten Reihe hinter einem Schutzschild gewaltfreier Genossen Steine zu werfen und sich dann zu verpissen. Dabei die eigenen - bzw. halt die wirklichen G8-Gegener zu treffen (so geschehen einer jungen Frau direkt vor mir). Alte Menschen und Kinder in der Demo zu gefährden. Ihr Vollidioten!

Macho-Kiddies aus der Demo und aus allen Widerstandsaktionen rauszuwerfen ist m. E. die einzige Lösung!! (Sie aus politischen Zusammenhängen ausserhalb der Aktionen rauszuwerfen ist nicht notwendig, da sie sich dort ja nicht aufhalten).

Lasst uns entschlossen und - wo notwendig - auch militant, aber solidarisch gegen die G8 kämpfen. Aber lasst es nicht zu, dass sich diese Vollidioten auf unserem Rücken und auf Kosten des Widerstands ihren Abenteuerspielplatz basteln. Andernfalls: Unsolidarischen Randalekids aufs Maul! Wir sehen uns bei den Massenblockaden.

achtung

tina 03.06.2007 - 14:16
das die bullen gewalt ausüben, ist ja nun wirklich nichts neues, sie sind teil eines in sich gewälttätigen systems, in dem sich einige vom schwarzen block wieder nächste woche die karriere unterstützen lassen --- alles bekannt und geschenkt. aber: mich ekelt die raf-sprache einiger "widerständler" an, mir geht ihr scheinrevolutionäres getue auf den keks, das weder revolutionär noch emanzipatorisch ist, noch nicht mal ne revolte darstellt, sondern nur negativ .... achtung: ich betrachte sie als "provokateure" und werde mich beim nächsten aufeinanderstreffen nicht nur gegen die bullen sondern auch gegen diesen jungmännermöchtegernmachoverein zu wehr setzen.
fuck off -machos, egal von welcher seite

@ "verpiss dich"

nichsowichtig 03.06.2007 - 14:27
Lass mich kurz zusammenfassen:

"verpiss dich"
"Du Zivilbulle"
"Spaltereien haben wir hier nicht gern"
"verblöden lassen"
"Pseudo-Globalisierunsgegner"
"Konsens"

Dieses Vokabular! Das ist geradezu ein Musterbeispiel von Intoleranz, Arroganz, Unwissenheit und Macho-gehabe. Und du willst mir was von Konsens erzählen!

Was du willst, ist: Teil einer kleinen, aber feinen Elite sein, die sich über ewige Verfolgung und Repression definiert, damit sie schön weiter jammern und Gewalt ausüben kann. Da wird immer von einer freien, friedlichen und gerechten Welt geschwafelt, ohne das kaum mal ein argumentativer Unterbau kommt, statt dessen werden immer nur die ewig gleichen Parolen nachgeplappert. Und wenn andere Menschen nicht deiner Meinung sind, wird untergebuttert, es folgen Beschuldigungen, man wäre ein Spitzel usw. Leute wie dich hab ich zu genüge in der Linken kennengelernt.

Ihr sprecht davon, dass normale Bürger manipuliert werden, tut es aber selbst noch viel krasser. Ihr könnt euch, analog zu den paranoiden Verschwörungstheoretikern, eure Welt so zurechtdrehen, dass ihr immer eine Rechtfertigung für Gewalt in der Tasche habt.

Ihr seid intolerant. Wer ein differenzierteres Bild ausserhalb des "Bullen provozieren immer und wir müssen uns schliesslich wehren!"-Mainstreams hat, wird ausgegrenzt, anschliessend aber rumgeheult, wenn von "Spaltung der Bewegung" die Rede ist. Ihr versucht anderen Menschen, eure Sichtweise aufzuzwängen und andere Aktionsformen zu sabotieren. Ihr verstosst damit gegen jegliche Ideale, für die ihr angeblich kämpft und beweist, nicht für fünf Pfennig in die Zukunft denken zu können.

Ich bin seit fast zwei Jahrzenten aktiv und kämpfe für eine bessere Welt. Menschen wie du haben mir auf diesem Weg nichts als Ärger und Frust eingebracht :( Das kotzt mich an.

so geht das nicht

ebenfalls vor ort 03.06.2007 - 14:28
dem beitrag "vor ort" ist eigentlich kaum etwas hinzuzufügen, er trifft es
--wie ich finde-- punktgenau.

eine solch verantwortungslose eskalation (ja, die wurde wohl von beiden seiten betrieben) wie die gestrige schadet der bewegung!!

sachliche argumente gehen in den medien zugunsten der berichte über die krawalle hoffungslos unter.

leute wie schäuble werden in ihren verfassungsrechtlich bedenklichen aktionen nachträglich legitimiert und kriegen darüberhinaus neues futter für weitere einschnitte in die bürgerrechte; und dadurch werden zukünftige proteste natürlich weiter erschwert...

auch die überzeugungsarbeit in der bevölkerung wird dank der pr-arbeit des "schwarzen blocks" nicht einfacher.

friedliche protestler werden es sich bei der nächsten gelegenheit mit sicherheit überlegen, ob sie sich so etwas noch einmal antun wollen.

und nicht zuletzt: unschuldige und unbeteiligte menschen kommen zu schaden bzw. werden gefährdet -- allein wie viele familien mit kindern, ältere mitmenschen und körperlich behinderte gestern dabei gewesen sind... mann-o-mann.

an alle ach-so-politischen steinewerfer: hallo, geht's noch???? wer gestern "gesplittet" hat, das wart ihr!!

in zukunft wird es wirklich darum gehen müssen, potentiell randalierende gruppen im vorfeld einer solchen großdemonstration auszugrenzen.


@KatTom

nichsowichtig 03.06.2007 - 14:34
"So ein Gelalle. Die Bullen haben spezielle Schutzhelme, Vollpanzerung, Ja sogar spezielle Hartkunststoff-Schutzschilde."

Die Demonstranten, Passanten und Journalisten, die sich vor oder hinter den Polizisten befinden, allerdings nicht. Nur so als Denkanstoss.

idioten!

nowme 03.06.2007 - 14:36
Das gestrige Verhalten des schwarzen Blocks war so dermaßen daneben, dagegen war ja die Polizei vorbildlich. So etwas habe ich von den schwarzen Mitdemonstranten noch nie erlebt. Und an alle, die hier schreiben: Spalter! Der schwarze Block unternimmt wenigstens was gegen das schweinische System, Du bis nur ein Latschdemonstrant etc...
- Was hilft es den hungernden Menschen in Afrika seine Mitdemonstranten zu bespucken: siehe hier in der Mitte des Videos:  http://www.spiegel.de/videoplayer/0,6298,18680,00.html
- Wie kann man einerseits für Gerechtigkeit kämpfen wollen und andererseits mit ein paar Dutzend Leuten aus nächster Nähe die Scheiben eines Wagens einschmeißen, in dem noch zwei Polizisten (Menschen!) sitzen? Sogar nachdem die Scheibe zu Bruch gegangen ist und der Polizist nur noch versucht seinen Kopf zu schützen, werden weiter Steine ins Auto geworfen! Äußerst mutig mit einer großen Gruppe zwei einzelne Personen mit Steinen zu attackieren. So ein Verhalten schreibe ich eigentlich nur Nazis und Hooligans zu. Die Szene befindet sich ebenfalls auf dem Video  http://www.spiegel.de/videoplayer/0,6298,18680,00.html.
- Schön ist auch, wie einige Autonomen Mitdemonstranten angegriffen und angepöbelt haben, die versucht haben zu deeskalieren. Ich konnte einen älteren Herren beobachten, der versucht hat einige Vermummte davon abzuhalten, Steine aufzusammeln. Deren Antwort: Sie haben den Mann erst beschimpft und ihn dann so lange geschubst, bis er zu Boden gefallen ist. Man kann hlat agressiv werden, wenn ein jemand vom Spaß abhalten will, gell?

Wenn dieses unglaublich Verhalten hier verteidigt wird und ich lesen muss, der schwarze Block seien die "echten Linken", die wenigstens etwas gegen das möderische System unternehmen im Gegensatz zu der Mehrheit der anderen Demonstranten, fehlen mir die Worte: Was genau hat denn das oben beschriebene Verhalten genützt. Wo ist die Welt dadurch besser geworden? Wie soll sie es jemals dadurch werden? Was nützen eingeschlagene Scheiben, brennende Autos und verletzte Polizisten? Die Scheiben und Autos werden ersetzt, die Polizisten auch. Der Sinn die Scheiben einer Döner-Bude einzuwerfen erschließt sich mir ebenso wenig. Geht es darum dass der türkische Besitzer ein Kapitalist ist? Wird es nun in Zukunft nicht mehr sein? Oder haben wir ihn jetzt einfach endgültig für unser aller Anliegen (eine gerechtere Welt) verloren, so wie die hunderten Rostocker Anwohner und Millionen Fernsehzuschauer auf der ganzen Welt?

Nein: Dem größten Teil des schwarzen Block ging es gestern einzig und allein um Spaß an der Randale. Schön aus einiger Entfernung mit Steinen auf Bullen werfen und wenn diese dann näher kommen, sich schnell in den Reihen der anderen Demonstranten verstecken. Dafür sind wir ja gut, auch wenn man uns sonst ablehnt, weil wir nicht radikal genug sind. Aber als Schutzschild gegen Bullen dafür reicht jeder Mitdemonstrant. Und wenn man von soweit hinten Stiene wirft, dass die eigenen Mitdemonstranten getroffen werden (die im übrigen bei der Überreaktion der Bullen auch die ersten sind, die Schlagstöcke und Pfefferspary in die Fresse bekommen), dann sind das halt notwendige Opfer im Kampf. Pech gehabt.

Eine tolle Vorstellung von Solidarität, die gestern ein großer Teil des schwarzen Blocks an den Tag gelegt hat.


@ "vor Ort"

Leo 03.06.2007 - 14:37
Gebe Dir 100%ig recht. Ich war selber dabei und habe, als die Schlacht noch im Anfangsstadium war, einen Schwarzen vom Steineschmeissen abhalten wollen. Als ich mich von ihm abwendete, schlug er mir mit der Faust gegen den Kopf.
Die Autonomen waren richtig scheisse und die Cops waren mächtig dumm, dabei mitzumachen. "Räuber und Gendarm" trifft es genau.
Den Bericht oben auf dieser Seite muss ich klar kritisieren. Einseitig, beschönigend, blöde, in Teilen einfach unwahr. Da wird die Abfolge der Ereignisse eben mal vertauscht, Hauptsache, die Bullen sind die Bösen.
So gut wie alles was "vor Ort" inhaltlich zu den Abläufen gesagt hat kann ich bestätigen und teile auch ihre/seine Auffassungen.

@ nichsowichtig

Verpiss dich 03.06.2007 - 14:41
Übertrag Deine maoistischen Sektenerfahrungen bitte nicht auf mich, ja?

Solidarität

prof.dr. 03.06.2007 - 14:45
Dass dieser totalitären machtdemonstration des staates eine aggressive-und vieleicht in einzelfällen nicht immer gelungene-linke Militanz gegenüber gestellt wird, ist selbst von meiner "beobachtend-bürgerlichen" Warte heraus zu begrüßen. Hoch die internationale solidarität! (auch und gerade mit militanten Gruppen!)

militanz

ich könnt kotzen! 03.06.2007 - 14:46
was gestern ablief ist echt das letzte.

ich lehne gewalt nicht völlig ab. richtig eingesetzt ist sie manchmal notwendig (verteidigung besetzter häuser, abwehr von bullenangriffen auf friedliche demonstranten...). seit über 10 jahren bin ich nun u.a. auch bei antifademos dabei und hab auch viel scheiße mit bullen erlebt, doch was gestern ablief ist einfach nur daneben. möchtegernautonome, die die autos von unbeteiligten leuten anzünden (stellt doch eure eigenen autos und busse hin und zündet die an, dann ist es mir egal), die die eigenen leute mit steinen und flaschen treffen, die sich hinter friedlichen deminrantInnen verstecken und somit auch frauen, kinder und ältere menschen gewissenlos und feige gefährden.

ich weiß nicht wann ich das letzte mal auf ner demo war und so wenig bullen gesehen hab. aber das erste bullenauto was dasteht (natürlich nur ne provokation und der bulle der ausgelost wurde drin zu sitzen ist das dumme schwein...) wird heldenhaft zerlegt.

mir tun echt die leute leid, die ewig lange diese bunte und kreative demo gestren mit vorbeiretet haben und die ganzen helferInnen.

ganz ehrlich, wenn ich einen von diesen hirnlosen möchternmackern erwische, zünd ich sein auto an, oder zerleg seinen roller. verpisst euch! ihr habts echt nicht kapiert!

für eine reflektierte und kritische radikale linke!

Gewaltdebatte?

xxx 03.06.2007 - 14:51
Na wenigstens das ist den Schwarzkaputzenträgern zu verdanken. Die Demo kam medienwirksam rüber und füllt alle Medien. Wen interessieren ein paar Karnevallsbilder von Attac? Brennende Autos kommen besser ins Bild und das geht um die Welt. Sorry, das ist eben die Wahrheit, Demos werden erst beachtet wenn es knallt. Und denkt an die armen Profi und Agenturknipser, Bilder von Rentnern die gutgemeinte Transpis hochhalten können sie schlecht verkaufen, Clauns sind auch langweilig, steinewerfende Autonome haben dagegen stets Marktwert.

Für was stehen ...

Peacelover 03.06.2007 - 14:53
Wenn ich diese schrecklichen Bilder von steinewerfenden Chaoten und Idioten sehe, frage ich mich, für was für eine Welt diese Typen wohl stehen. Für eine friedlichere, gerechtere Welt? Mit Springerstiefeln, schwarzen Masken, Pflastersteinen und Molotov-Cocktails? Mir wird speiübel, wenn ich sowas sehe. Und ich habe gehofft, solche fanatischen Auswüchse gabs in Deutschland nur Mitte des letzten Jahrhunderts. Ich möchte nicht in einer Welt leben, wo solche Idioten das Sagen haben ...

@ Solidarität

ja 03.06.2007 - 14:59
militanz ja, aber nicht so!!! das waren keine "militanten gruppen", die mit diesem scheiss angefangen haben. die autonomen gruppen im schwarzen block haben sich gestern konform zu den absprachen verhalten und nur in gegenwehr zu militanten mitteln gegriffen. nicht aber die hormongesteuerten hooligans. verpisst euch von unseren demos!!!! geht zum fussball oder gründet einen fight club! das hat mit militanten aktivismus nichts zu tun...

Nur mal so quergedacht

Querdenkerin 03.06.2007 - 14:59
Ich behaupte nicht, dass es so war. Aber mal angenommen, der Staat schleußt Leute unerkannt in den so genannten schwarzen Block. Genau diese treten dann als Provokateure auf, werfen den ersten Stein usw.... Den folgenden Ablauf kennen wir nun. Absurd oder realistisch? Vielleicht sogar schon vorgekommen auf anderen Demos?
Prinzipiell glaube ich weder den bürgerlichen bzw. Mainstreammedien, denn sie gehören dem Kapital. Aber auch hier bei Indymedia ist leider Manipulation möglich. Dabei sein ist alles!

peaceloving usw.

Iso2 03.06.2007 - 15:14
Die Autonomen würden keine Gasmasken tragen, wenn die Polizei nicht REIZGAS EINSETZEN würde, vergessen wir das nicht.
Vergessen wir bitte nicht, dass die G8-Gegner nicht mit der Gewalt angefangen haben, sondern der Staat, das Kapital, das System. Es wäre nicht "peace", wenn es die Schwatzgekleideten nicht mehr gäbe. Im Irak wäre immernoch krieg, und in dem sind bis jetzt 600 000 Menschen gestorben, davon 3000 US-GIs und 597000 Iraker. Die zehnfache "Menge" wurde schwer verletzt, manche verkrüppelt. Und jeden Tag verenden Menschen, weil sie sich Nahrungsmittel, Medizin, sauberes Trinkwasser usw. nicht leisten können. Ist das etwa "peace"? Das sagt sich so einfach aus dem kleinbürgerlichen Wohnzimmer heraus, aber das ist nicht "peace". Und wer diesen Zustand liebt, der will nicht "peace", sondern Herrschaft und Ausbeutung.

Wer wirklich für peace ist, der muß Widerstand leisten.

Titel der Ergänzung

Dein Name 03.06.2007 - 15:16
@ Solidarität
Solidarität mit Leuten, die demonstrierenden Genossen Prügel androhen (und wie man hört auch ausgeführt haben)? Solidarität mit Leuten, die drauf scheissen, ob ihre Flaschen andere Demonstranten treffen? Die sich nicht drum scheren, ob andere gefährdet werden? Ist das Dein Ernst? Ich hab oft genug Militante vor Festnahmen bei Aktionen geschützt, aber mit den Arschlöchern von gestern zeige ich mich bestimmt nicht solidarisch. (Was nicht heisst, dass die brutale Gewalt der Polizei gestern beschönigt werden darf)

Zusammensetzung im Block?

wtk 03.06.2007 - 15:19
Was mich interessieren würde, wäre die Zusammensetzung innerhalb des Schwarzen Blocks. Ich bin einiges an Gewalt von diversen Demos gewohnt, aber die regelrechte Hetzjagd auf Polizisten und die Gewalt gegen Mitdemonstranten war mir in der Form neu. Warum ist die Gewalt gestern derart ausgebrochen? Rache für Carlo Giuliani? Provozierte Eruption, um die Linke zu spalten?

BTW: Auf dem hier schon oftmals zitiertem Video unter  http://www.spiegel.de/videoplayer/0,6298,18680,00.html ist bei der Zerlegung des Polizeiautos (um 2:00) auch zu sehen, daß sich jemand aus dem Schwarzen Block die Arme hebend vor das Auto stellt und dem Polizisten die Flucht ermöglicht.

Krieg

yahya 03.06.2007 - 15:33
Ich war gestern mit meinen beiden Kindern auf der Demo und werde solches sicher so bald nicht wieder tun. Was die leidige Frage, wer denn angefangen hat betrifft, so fehlt mir der Überblick, das zu beurteilen, denn ich war natürlich hauptsächlich damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass den Kindern nichts passiert. Nachdem jetzt viele Leute aus der Demoleitung zugestanden haben, dass die Hauptverantwortung beim schwarzen Block liegt, muss ich das so langsam wohl oder übel glauben.


Was sicher nicht deeskalierend gewirkt hat, war die Omnipräsenz der Helikopter mit dem wahnwitzigen Lärm, den sie überall verbreiteten. Das hat jedenfalls dazu geführt, dass ich mit meinen Kindern schon gegen 15:00 geflüchtet bin, noch bevor es im Stadthafen richtig losging. Im Nachhinein bin ich ziemlich froh darum.

Was auch immer genau passiert ist - die Rechtfertigungen die hier (vermutlich) von autonomen Jungmännern für ihre Aktionen vorgebracht werden, sind einfach nur lahm: Zu Eurer Info: Das einzige, was Ihr gestern erreicht habt, ist dass Schäuble sich freut. Wenn irgendwer von Euch meint, die kapitalistische Weltwirtschaft oder die G8 ließen sich durch eure Männlichkeitsrituale irgendwie beeindrucken, dem kann ich nur sagen: "Get a life!".

@lso und ähnliche

. 03.06.2007 - 15:35
diese binsenwahrheiten (vorhandensein von struktureller gewalt, krieg, "menschen sterben und ihr schweigt, scheiben klirren und ihr schreit", etc.) hat doch mit gestern absolut nichts zu tun. hört bitte auf, begriffe wie widerstand, solidarität, etc. zu missbrauchen. es geht einzig und allein darum, dass ein paar idioten eben gerade KEINEN widerstand leisten, sondern erlebnishungrig sind und gleichzeitig die leute, die WIDERSTAND leisten massiv gefährden, bzw. sogar noch aktiv angreifen!!! kaum ein "wirklicher autonomer" - im sinne der szene, die bis in den 90ern noch in relevantem umfang existierte und dich sich auch wirklich POLITISCH betätigte - würde sich derart idiotisch und feige verhalten wie die kids gestern. kann die forderung nur unterstützen: schmeisst die idioten raus.

Interessant..

Karl-Heinz 03.06.2007 - 15:36
Schade das dieses Medium aus Unwissenheit und Voreingenommenheit der "Mainstreammedien" nicht der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Sind doch einige Interessante Dinge zu erfahren. Schwarzer Block ist eben nicht gleich schwarzer Block! Differenzierung zwischen linkem (auch militanten) Protest und stupidem Hooliganismus wäre auch in den Massenmedien nötig!

Alles doch sicherlich geplannt!

egal 03.06.2007 - 15:40
Der Staat,Bullen etc. haben Zäune errichtet, Hausdurchsuchungen, Wasserwerfer,tausende von Cops vor Ort etc.! Auf jeder popeligen Kleinstadtdemo laufen fast grundsätzlich Zivicops mit! Da wird es auf der Rostockdemo auch genug von gegeben haben?! Ich frage mich allerdings wer im/von black block zuerst mit dem Steinewerfen anfing? Doch wohl hoffentlich nicht Zivis in schwarz!? Wie man geschickt provoziert und Gewalt hervorruft ist dem Staat wohl bekannt und zur Rechtfertigung seines Überwachungssystems und das in Mistkredit bringen friedlicher Demonstranten sehr angenehm!





LOLCOPZ

ROFLZ 03.06.2007 - 15:56
Und ein paar lolcopz!! zu finden auf flickr.

-

ich 03.06.2007 - 16:10
"Es waren auch an einigen Stellen leere Bullen unbewacht abgestellt um Aktionen zu provozieren." Wer sich von unbesetzten Autos provoziert fühlt, sollte sich in Behandlung begeben.

Der Punkt

Iso2 03.06.2007 - 16:22
Was für einen Quatsch ich mir hier anhören muss. Die Autonomen seien keine echten Autonomen, und natürlich war die Polizei gestern völlig unschuldig - Ist es vielleicht mal möglich sich einen anderen Standpunkt zu eigen zu machen, als diesen völlig beweis-, grund- und gedankenlosen Scheiss!?

Das einzige was hier schiefläuft ist das hysterische Anbiedern von Attacmäßigen Leuten an den Staat und die Spaltereien hier. Damit eins klar ist: Hier wird kein Militanter "raus geworfen"!

Deutscher Frieden in einer Welt voll Krieg!

xxx 03.06.2007 - 16:24
Jaja, immer die gleichen debilen Diskussionen! HALLO? Wer sich sooo massiv über die bösen Autonomen Demonstranten beschwert, kann doch mal erzählen warum die gut 10 % der Demo ausmachten?! Wenn es eine so kleine Minderheit sein soll, WO sind dann die anderen Massen! Seid ihr eigentlich in IRGENDEINER Form über die internationalen Kämpfe informiert? Seid ihr eigentlich informiert über die massive strukturelle Gewalt gegen die ihr eigentlich vorgebt zu demonstrieren? Aber nein, ihr fordert sogar Ketten zu bilden damit die Bullen die bösen endlich verhaften können, damit die Staatsmacht endlich zugreifen kann! Viel Spass noch! Bist du, der das fordert auch bei der Blockade dabei? Wünscht du dir dann auch derartiges Vorgehen bei illegalen Handlungen, also zivilen Ungehorsam? Wer so massiv spalten will, will auch keine Veränderung. Wer die Wut der Menschen verurteilt, hat die strukturelle Gewalt der bestehenden Verhältnisse nicht verstanden oder ist noch nicht ihr Opfer!

Versagen der Veranstalter der G8-Demo

DemonstrantInnen 03.06.2007 - 16:25
In den Berichten über die Großdemo gestern in Rostock wird nun verhandelt wer sich unverhältnismäßiger verhalten habe. Einerseits ist von dem brutalen Vorgehen der Polizei die Rede, andererseits von der Randale sogenannter gewaltbereiter Autonomer. Vergessen wird hierbei durchgängig das Verhalten der Demoleitung.
Trotz massiver Auseinandersetzung in Hör- und Sichtweite zwischen DemonstrantInnen und
PolizistInnen ignorierte diese die Lage. So ergab sich das skurrile Bild, dass DemonstrantInnen vor Wasserwerfern flüchteten, Ketten bildeten und darum rangen, wie sie sich verhalten sollen - während auf der Bühne unerschrocken ein Schlager nach dem anderen angesagt wurde und Musik trällerte.
Zwischendurch erkämpfte sich ein Demonstrant das Mikro und versuchte auf die Lage aufmerksam zu machen und forderte die Demoleitung auf das Programm zu unterbrechen und sich zu den Ereignissen zu verhalten. Darauf hin gab es eine Ansage, dass zwei (!) Verantwortliche sich aufgemacht hätten, um mit der Polizeileitung zu verhandeln. Nach einer kurzen Pause wurde jedoch mit dem Programm fortgefahren, ohne noch einmal Stellung zu beziehen oder die DemonstrantInnen zu informieren.
Der Höhepunkt der Skurrilität ergab sich als die VeranstalterInnen eine kurze Durchsage machten, dass sich die DemonstrantInnen nicht provozieren lassen sollten während gerade Wasserwerfer die DemonstrantInnen bis fast an die Bühne drängten.
Das ignorante Verhalten der VeranstalterInnen zeigt nicht nur ihre Unfähigkeit auf, sondern wirft auch ein höchst beunruhigendes Bild auf die Solidarität zwischen GlobalisierungskritikerInnen. Durch ihr Verhalten lies die Demoleitung die einzelnen DemonstrantInnen in der Situation alleine und nutzte nicht ihre Möglichkeit über die Bühne die gesamte Demonstration zu erreichen und auf die Lage gemeinsam solidarisch zu reagieren. Sie verkannte, dass die Eskalation in mitten der Kundgebung stattfand und es nicht eine Auseinandersetzung Gewaltbereiter am Rande war.
Bereitwillig wird sich nun im Nachhinein von den „wenigen gewaltbereiten Autonomen" abgegrenzt und versichert, dass mensch der Polizei nichts vorzuwerfen habe. Dieses Bild ist zwar medienfähig, aber nicht nur mediale Inszenierung, sondern auch Ausdruck, dass eine Entsolidarisierung Teil des eigenen Selbstbildes ist. Nicht nur die Medien spalten zwischen gewaltbereiten und friedlichen G8-Gegnern, sondern sie selber auch. Sie verkennen damit, dass das politische Spektrum vielfältiger ist – auch das autonome Spektrum.
Die politischen Folgen dieses Verhaltens sind für den Widerstand gravierend. Es müßte eine differenzierte Diskussion in den Reihen des Widerstandes beginnen, in der auch das Verhalten der Demoleitung als Teil der Ereignisse mit einbezogen wird.

Leere Polizeiwagen

4Tea 03.06.2007 - 16:34
Polizeiwagen direkt neben den Weg eines wütenden schwarzen Blocks abzuparken ist sehr wohl eine Provokation: Die Bullen glauben, sie können uns auf der Nase herumtanzen.

Vergesst nicht, dass die Polizei uns 365 Tage im Jahr drangsaliert und nicht wenige in solchen Polizeiwagen in Handschellen und mit Gewalt auf den Boden gedrückt abtransportiert wurden, wie Vieh. Kein Wunder, dass sich manche wehren und solche Polzeiwagen in ihrer Frustration über die herrschenden Verhältnisse in seine Kleinteile zerlegen.

Strategiediskussion

Otto Schäuble 03.06.2007 - 16:38
Es ist ausgesprochen nervig, moralische Einteilungen in militanten und friedlichen Protest zu pflegen. Nach den Vorfällen der letzten Wochen und dem agressiven, provokativen Vorgehen der Bullerei bei fast jeder Demo ist es mehr als verständlich, daß die Gelegenheit genutzt wird, Dampf abzulassen, und dem Staatapparat seien Grenzen zu zeigen.
Allerdings spielt dies eventuell selbigen in die Hände, und war vielleicht sogar gewollt und provoziert, ausgerechnet zum Auftakt der G8-Proteste die mediale Legitimität für jegliche Repression und Gewalt des Staates zu liefern und evtl. das wichtige Karlsruher Urteil negativ zu beeinflussen.
Auch wenn Militanz in Angesicht der Verhältnisse legetim sein mag, zu diesem Zeitpunkt war sie wahrscheinlich unklug. Die Diskussion sollte nicht auf einer moralischen, sondern einer zielführend stategischen Ebene geführt.
Das Gerücht, die Polizei habe durch Provokateure gezielt die Eskalation angeheizt, um gewisse Bilder zu produzieren, womit Legetimation von Repression erzeugt wird, und sich Leute dafür einspannen lassen, ist zumindest nicht völlig absurd.

Was sollen Demos bewirken?

Mr.demofrage 03.06.2007 - 16:50
Sollen demos

a)Aufmerksam beim Staat bewirken
b)Aufmerksam bei der Bevölkerung bewirken

Wenn der Staat aufmerksam werden soll, ist Gewalt nötig. Massive Gewalt.
Soll die Bevölkerung sich auf unsere Seite stellen, muss ihnen klar gemacht werden, das wir eine gute alternativre zur Staatsgewalt anzubieten haben.

Und das geht nicht mit Gewalt.

Es bestätigt nur Vorurteile die ihnen von der Staats und Medienmacht eingepflanzt wurden. In diesem Fall arbeite der gewalttätige Teil des schwarzen Blocks gegen die Bewegung.

Die logische Folge sollte Ausgrenzung sein. Oder lässt sich mit Menschen die so fundamentalistisch sind, das sie den Tod anderer Menschen in Kauf nehmen gut diskutieren? Ich weiss es nicht.

Fakt ist nur: Eine Revolution braucht mehr als ne Handvoll Steinewerfer. Sie braucht Rückhalt in der Bevölkerung, um den Druck der Staatsmacht entgegenzuwirken.

Achja, falls wieder jemand auf die Idee kommt, wie in nem andere Artikel, ich sei ein Zivibulle...: paranoid. Nichts als paranoia. Und nicht auszuhalten ehrlichgesagt.

Ursache und Wirkung nicht verwechseln

Crest 03.06.2007 - 17:13
Ich wäre prinzipiell auch gerne nach Rostock/Heiligendamm gekommen, aber erstens kann ich es mir finanziell nicht leisten (wie wohl viele Erwerbslose, die ja direkt von der Globalisierung betroffen sind) und zweitens schwante mir sowas wie gestern schon. Und ohne Krankenversicherung und somit ohne die Möglichkeit, nach Verletzungen durch Steine oder Polizeiknüppel zum Arzt gehen zu können, ist das in einer aufgeheizten Demo halt ziemlich schlecht.

Überraschen konnte einen das Geschehen auf der Demo nicht wirklich, höchstens in der Intensität und der hohen Zahl an Verletzten. Wenn man sich das Geschehen im Vorfeld des G8-Gipfels mit austickenden Sicherheitsorganen, einem 'amoklaufenden' Innenminister Schäuble und der Negierung demokratischer Grundrechte so anschaut, muß man sich allerdings nicht wundern, das sich der Deckel irgendwann nicht mehr auf dem brodelnden Topf halten läßt. In diesem Zusammenhang muß man dem Staat unterstellen, die Konfrontation geradezu gewollt zu haben.

Das die Polizei gerne den Knüppel schwingt und dies besonders gerne gegen linksgerichtete Demonstranten, habe ich zuletzt bei den Sozialprotesten am 3.Juni letzten Jahres in Berlin mitbekommen können. Nicht nur - wie ohnehin schon üblich - der antikapitalistische Block wurde angegriffen (damals gab es wohlgemerkt überhaupt keine Steinwürfe), sondern auch ganz 'normale' Leute wurden grundlos angegriffen und verprügelt, unter ihnen auch protestierende Rentner. Und auch von einer Reihe anderer Demos kennt man das Polizeiverhalten, allzu offensichtliche Gegner des herrschenden Systems aus Demos herauslösen und abdrängen zu wollen. Das hat mit Demokratie und freier Meinungsäußerung herzlich wenig zu tun.

Kein Verständnis muß man allerdings für Flaschen- oder Steinewerfer haben, die ihre Geschosse blind irgendwo in die Gegend feuern, ohne Rücksicht darauf, wer davon letztendlich getroffen wird. Nicht jeder anwesende (verpflichtete) Polizist brennt darauf, jemandem den Knüppel über die Rübe ziehen zu können und die Mitdemonstranten haben es wohl erst recht nicht verdient, Steine aus den eigenen Reihen abzubekommen. Den 1.Mai sollte man dabei imo auch nicht mehr anführen, da dieser schon längst zum alljährlichen Ritual verkommen ist. Wahrscheinlich würde selbst den Bürgerlichen was fehlen, wenn es am 1.Mai plötzlich wirklich völlig ruhig bliebe.

Eine ganz andere Diskussion ist es wohl, wie eine Demo heutzutage aussehen muß, damit sie von den Herrschenden nicht nur wahr-, sondern auch ernstgenommen wird. Die reinen Latschdemos von DGB & Co. sind es dabei offenbar nicht, die wirklich eine Wirkung hinterlassen. In irgendeiner Form muß man dem System also schon zeigen, das es so wie bislang nicht mehr weitergeht oder das es dann zumindest mit entschiedenem Widerstand rechnen muß. Aber einen Toten, wie in Genua, muß es dabei ja wohl nicht erst geben, zumal sich auch nach Genua an der G8-Politik nichts geändert hat, außer das man sich immer massiver gegen die Betroffenen der Politik abschottet.

und der Schäuble freut sich

Nachtkrähe 03.06.2007 - 17:50
Das ganze lief doch wie am schnürchen, wie ein Skript von Schäuble programiert um die (Un)Rechstaatlichen Methoden und Gesetze zur Überwachung zu rechtfertigen. Das sich der Rollstuhlfahrer (soll keine Diskreminierung sein) sich nich öffentlich bei den Autonomen bedankt hat für die freundliche Unterstützung seiner Politik ist alles. Dann kann es ja nun fröhlich weitergehen mit Sicherheit und Überwachung.
Und wir Deutschen ordentlich gewaltfeien wissen ja wer die Bösen sind. Die Autonomen, die auf Alles so reagiuert haben wie Pavlows Hündchen. Danke auch.

Carpe Noctem

Die Nachtkrähe

agents provocateurs

Robert 03.06.2007 - 17:55
Es kommt auf egal welchen Massenveranstaltungen immer wieder vor, daß Idioten, die sich für ganz besonders heroisch halten - als könnte man den Heros überbieten: der Heros ist wider Willen und Wissen tragisch -, der Sache, um die es geht - hier: Einen weiteren großen Schritt der Mobilisierung zur Abschaffung kapitalistischer Verhältnisse hin zu einer Welt ohne Angst ("Der Zweck der Revolution ist die Abschaffung der Angst." Adorno an Benjamin, 18.3.1936) zu schaden.
Besonders für öffentliche Angelegenheiten trifft dies zu. (Denn ohne diese kein Heroenstatus. Nun ja, es kommt auf den Zwergenstand an.)
Aber ich habe eigentlich noch nirgenwo lesen müssen oder selbst gesehen, daß "Autonome" andere Demoteilnehmer attackiert (geschlagen, schwer beleidigt u.a.) hätten.
Und: Sind nicht mit Sarkozy, Putin, auch Bush und der deutschen Polizei, TeilnehmerInnen in und um Heiligendamm, die vom Unwesen der "agents provocateurs" nicht nur gehört haben?
Ich nehme den Hinweis sehr ernst.

Robert

Was soll die Aufregung?

Peter und Paul 03.06.2007 - 18:37
365 Tage im Jahr übt der Staat strukturelle und körperliche Gewalt aus. Die Repressionsmaßnahmen im Vorfeld des Gipfels sind nur der Höhepunkt einer erschreckenden Entwicklung. Sicherlich gab es auch in Rostock gewaltgeile Kids ohne politischen Anspruch, aber nun pauschal von den bösen Autonomen oder dem bösen Black Block zu faseln, ist toaler Quatsch. Ich war selber auf genug Demos und weiß, wie schnell die Provokationen der Buzilei zu einer aggresiven Atmosphäre führen. Nicht jeder im Black Block-Style schmeißt Steine und nicht jeder Autonome findet Gewalt geil. Die Eigendynamik der Geschehnisse, die auch mit Provokationen der Bullen (nicht nur in Rostock)zu erklären sind, führen jedoch dazu, daß auch potentiell defensive Teilnehmer zum Opfer von Bullengewalt werden und in einer emotional aufgeheizten Stimmung zumimdest militante Selbstverteidigung ausüben. Das halte ich (zumindest moralisch) für legitim. Und noch ein Wort an die heulerischen Attac-Mitglieder, die ja so abgeschreckt von den Gewaltausbrüchen sind und am liebsten die bösen Autonomen von Demos auschließen wollen:
1. Seid froh, dass es noch Leute gibt, die sich aktiv gegen die Repressionen des Systems wehren. Auch wenn Ihr es nicht kapiert, sie kämpfen gegen die Repressionsmaschinerie des Staates und für Freiheitsrechte, die Ihr für Euch in Anspruch nehmen wollt.
2. Was seid Ihr für Heuchler. Ihr nennt Euch kapitalismuskritisch, unterscheidet jedoch zwischen schlechtem und gutem Kapitalismus. Die Nazis haben übrigens zwischen raffendem und schaffendem Kapital differenziert, na- funkts??? Die Regierung und G8 kann jedenfalls froh sein, dass es solche Helfershelfer wie Euch gibt, eine nette Latschdemo und Euer Gewissen kann rein sein.

Fight capitalism
fight fascism

Hilfeleistung oder staatliche Unterstützung?

WirNichtIch 03.06.2007 - 19:00
unterlassende Hilfeleistung oder staatliche Unterstützung heißt, dass, wenn es die Autonomen in diesem Fall nicht gegeben hätten, vom sanktiongeilem Staat erfunden hätte werden müssen. Weil sie den Staat und seine pervertierten Forderungen mit getragen haben. Vielleicht ohne es zu wissen.
Sie verweigern denjenigen die Hilfe, die von diesen Staaten ausgebeutet und Unterdrückt werden.

Es mag sein, dass es Adrenalin-Kiddies waren, die dort ihren Thrill in einer spannungsfreiem Leben gesucht haben. Aber die Bilder, die jetzt in den Medien transportiert werden, unterstützen nicht die Proteste der vielen friedlichen Gruppen, sondern machen es Schäuble und Co um ein vielfaches leichter, ihre Vorstellung den Menschen zu übermitteln und die Akzeptanz erst mit möglich.

Die absichtlich Aggressiv gehaltene Stimmung hat seine Wirkung erzielt und die Profis des Staatsschutzes müssen sich die Hände reiben. Die hätten auch eine Strohpuppe oder eine in weiß, blau lackierte Schubkarre als Auslöser nehmen können und die Heißmacher (wahrscheinlich V-Männer/Frauen) hätten mit ihrer gut geschulten Vorgehen die anderen angeheizt, damit es zu Auseinandersetzungen kommen.

Die Autonomen sind nur noch ein Instrument des Staates, die sich nach belieben steuern lassen.
Wenn es sie nicht geben würde, müsste der Staat sie erfinden.

Ich möchte nicht wissen, was es für ein Gefühl ist, zu wissen, eine Marionette von denen zu sein, die sie (vielleicht) bekämpfen.

Es sind Elendstouristen, die mit schuld am Versagen und die Folgen von Politik haben, weil sie sich so billig Instrumentalisieren haben lassen.

Ich habe intelligente Diskussionen und Gespräche von G8-Gegner in Zügen mit den Reisenden, die skeptisch sind (waren) oder überhaupt nichts mit dem Thema anfangen konnten, gehört. Dass die die Botschafter einer anderen Welt. Die Steineschmeißer haben nur noch eine Botschaft: Hass und Zerstörung und sähen Angst...

kann man so und so sehen...

sam 03.06.2007 - 19:03
Will nur sagen, dass die Provokation damit anfing: "Stell dir vor es ist Demo und keiner geht hin!"
Man sollte sich mal folgendes überlegen: Was wäre gewesen, wenn es keine Krawalle dieses Ausmasses gegeben hätte? Es hätte geheissen unserem Protest sei die Puste ausgegangen. Fast 5oo verletzte Polizisten, i am very sorry, aber anscheinend war das nötig. Damit wurde klar gemacht, dass die Protestwellen gegen G8 massiv sind.
Vermutlich meinten wir im Vorfeld naiver Weise, gegen die Übermacht des Staatsapparates einen intelligenten, gewaltfreien Widerstand setzen zu können. Doch durch gezieltes Ausspionieren, durch Manipulationen und Grundrechtsverletzungen seitens des Staatsapparates war das diesmal nicht möglich, leider.

Die Gewaltfrage war nicht das Prägende

keinbockaufsowas 03.06.2007 - 19:04
Gewalt hin oder her - was die gesamte (?) Demo zusammenschweißte, war eine ungeheure Langweiligkeit. Mensch kann langweilig militant sein und in ewig ritualisierter Form irgendwelche Steine schmeißen, beliebige Autos anzünden usw. Das ist scheiße, weil es langweilig, nichtssagend, normiert ist - nicht weil es militant ist.
Mensch kann genauso nicht militant sein und langweilig. So wie der ganze oder prägende Rest der Demo. Dass es einfach nur dummes Gelatsche oder Gewerfe war, das hat viel mit den jeweiligen Führungsriegen in den Strömungen zu tun. Was fehlte, was Kreativität, Widerständigkeit und offensives, druckvolles Agieren. Das drückt sich weder in der Oberarmstärke von SteinschmeißerInnen noch in der Dezibelstärke irgendwelcher RednerInnen aus.

So ein Dreck

muss ausgefüllt werden 03.06.2007 - 20:34
"Es waren auch an einigen Stellen leere Bullen unbewacht abgestellt um Aktionen zu provozieren"

Abgesehen davon, dass er keine leeren Polizisten meint sondern die Wannen, ist es schon unglaublich, wie man so einen Dreck erzählen kann.

Aufarbeitung der Übergriffe

demonstrant aus LE 03.06.2007 - 21:03
Vielleicht ist es ratsam,neben den mehr oder weniger betroffenen Berichten mal zu analysieren, woher die Gewalt kommt und ob es möglich ist, eine andere Welt zu leben.

Zu dem Namen der sogenannten Autonomen: "Black Block"

Der "Black Block" ist, soweit ich weiss, eine Erfindung der Medien nach Genua 2001. Damals traten neben den üblichen Demonstranten in schwarzen Kapuzenpullis Gruppen von schwarz vermummten Gestalten auf, welche Schaufensterscheiben von Banken und Läden einschlugen. In der linken Szene waren diese Gruppen nicht bekannt und man schlussfolgerte, dass es bezahlte Kräfte der Polizei waren, welche das harte Vorgehen des Staates gegenüber der Bewegung rechtfertigen sollten. In der medialen Berichterstattung wurden diese Akteure immer wieder als Black Block der globalisierungskritschen Bewegung dargestellt, obwohl dem Alltagswissen der Protestler eine derartige Herangehensweise fremd war.
In der Folge, mit dem gerechtfertigten Ausbau der Überwachung und des Sicherheitsapparates, kamen immer mehr junge Leute zu dem Schluss, dem System das zu geben, was es verdient. Sie kleideten sich schwarz, assoziierten sich mit der beschworenen Militanz der Kritik.

Zusammensetzung der gewalttätigen, schwarz Vermummten

Meiner Beobachtung nach setzen sie sich aus Anti-Faschisten, Anti-Deutschen, Mob-Action-Leuten und gewaltbereiten Demonstranten zusammen. Die ersteren legitimieren ihre Aktionen durch den Fortbestand des 3. Reiches in den heutigen Strukturen, die anderen sind mehr oder weniger an Auschreitungen aus Aggression, radikalen Motiven oder Hilflosigkeit interessiert.
Den ersteren ist entgegenzuhalten, dass Strukturen und Verfahren des 3. Reiches zwar fortbestehen, aber in anderer Weise. Sie haben sich im Zuge der neuerlichen Globalisierung gewandelt. Ihr Argumentationen und Formen sind andere.
Gegen diese neuen Formen von Herrschaft mit alten Ansätzen und Argumentationen vorzugehen, muss erfolglos bleiben. Das 'System', die Öffentlichkeit, die Gesellschaft kann diese alten , fundamentalen Kritikpunkte nur ablehnen. In den neuen Verhältnissen ist eine fundamentale Rückbesinnung auf alte Vorgehensweisen politisch erfolglos.
Mob-Action oder Gewaltbereite haben anscheinend Spaß an der Auseinanderstetzung mit der Polizei, nur reiben sie sich hier an der Verteidigung des Staates. Ob sie für eine andere Gesellschaft, für ein anderes Zusammenleben über Konzepte oder Utopien verfügen, scheint dagegen fraglich. Ohne das Ablehnenswerte (Anti-...) bleibt noch immer etwas, das aufgefüllt werden muss - die Organisation des neuen.

Kommerzielle G8-Kritik

Ablehnenswert sind aber auch Kompromisse mit der herrschaftlichen Politik, welche sich z.B. klima-politisch wohlgesonnen gibt. Den G8-Kritikern aus Musikerkreisen mangelt es ebenso an einer tiefgehenden Kapitalismuskritik, respektive einer Kritik der wirtschaftlichen Verhältnisse, in denen sie ihre Geld verdienen. Es ist gut, dass G8-Kritik in der Öffentlichkeit diskutiert wird, nur ist hier der Fokus auch immer wieder auf die Akzeptanz in der Bevölkerung zu legen: müssen wir uns anbiedern? (Nein.) müssen wir anschlussfähig bleiben? (Ja.) müssen wir Kompromissen mit der Herrschaft eingehen (Nein.)

Gibt es Vorschläge für eine andere Welt?

Gibt es einen Kern innerhalb der globalisierungs-kritischen Demonstranten mit neuen Utopien, wie ein Zusammenleben aussehen kann?

Betreff: So ein Dreck

genau 03.06.2007 - 21:22
Völlig richtig:

Wer sich tatsächlich schon durch leere, irgendwo geparkte Autos (auch wenn sie bunt sind und blaue Lampen auf dem Dach haben) soweit provoziert fühlt, daß er Autos anstecken und Menschen mit Steinen bewerfen muß, der sollte sich mal untersuchen lassen.

Es gibt auch Leute die fühlen sich durch die Anwesenheit von Ausländern oder Asylbewerberunterkünften provoziert und zur Gewalt berufen.

Mal nachdenken. Tut nicht weh (bei den meisten jedenfalls), hilft aber!

"Schwarzer Block"

Elefteria 03.06.2007 - 21:25
Ich bin seit über 30 Jahren "Demo-erfahren" und sowas wie der "schwarze Block" war immer dabei. Und es war auch immer klar, dass es ihnen um Bambule ging. Es schockiert mich, wenn auf Demo`s, wo es um eine bessere Welt geht, gegen Krieg, Hunger, Ausbeutung usw. Steine fliegen auf andere Menschen, Autos von unbekannten Privatpersonen abgefackelt werden, Scheiben eingeschmissen werden usw. Also, wenn ich an einer Demo-Route wohnen würde, vielleicht einen kleinen Laden hätte, mit dem ich mich grade so am Kacken halten kann, meine Wohnung da hätte, mein Auto geparkt - und das bißchen, was ich da "besitze", zerstört und abgefackelt würde - ich würde es nicht verstehen können.
Da passt doch was vorne und hinten nicht - und "Asche über mein Haupt" - mir tun Menschen leid, die mit Steinen beworfen werden, ob in Deutschland oder sonstwo auf der Welt. Ich bin gegen Gewalt und finde es furchtbar traurig, dass gestern genau das passiert ist, was von "uns", den Globalisierungsgegnern, erwartet wurde und letztendlich von einer gewaltbereiten Minderheit (meist ganz junges Volk, von denen ich gerne mal fundierte statements hören würde - oder käme da nur Scheisse bei raus?)verursacht wurde.
Gute Besserung an alle Verletzten und mein Mitleid an irgendwelche Bürger, die traurogerweise vor Scherben stehen.

Polizei überrascht??

Größter Lügner 03.06.2007 - 21:31
Wenn hier kompetenter Rat zu bekommen ist: Warum ist die Polizei überrascht? Die Polizei hat in der autonomen Szene überall V-Leute. Die weiss ALLES, Namen, Orte, Aktionen und sie beweist es seit Jahren. Warum weiss sie nicht, dass auch Autonome aus anderen Ländern anreisen, zu hunderten? Warum unterbindet sie das nicht einfach wie bei den Hooligans - und das bei der wichtigsten Demo überhaupt, denn der Ausgang der Demo wird massgeblich die Entscheidung des Verfassunggerichtes über das Demoverbot kommende Woche beeinflussen. "Überrascht", dass bei einem G8 Gipfel bis zu 3000 Gewaltbereite anreisen und tun was sie halt so tun? Das glaube wer will. Es gibt viele Verlierer: Die verletzten Polizisten und Demonstranten. 1000! Es gibt Gewinner: Punktsieg für die Autonomen. Und wer noch gewinnt sehen wir, wenn das Verfassungsgericht nach den Randanlen JA zum Versammlungsverbot sagt - das bislang auf tönernen Füssen stand. Irgendwas irritiert an dem Geschehen gewaltig....

Laßt Euch nicht spalten?

Sascha 03.06.2007 - 21:50
Ach ist das verlogen, da gehen Leute auf eine friedliche Demo, leben ihre Gewalt- und Machtfantasien mal so richig aus, wie das andere beim Fußball machen und wenn dann Kritik von den friedlichen Leuten kommt, die man mit Steinen beworfen hat (und sei es nur weil man schon im Schulsport einen Ball keine 10m weit werfen konnte) und deren politische Anliegen man im Rahmen eines erlebnisorientierten Egotrips diskreditiert hat, dann hält man denen entgegen, man dürfe "sich nicht spalten lassen".

Wer spaltet denn hier die Linke? Irgendwelche Polizisten, die als ultimative Provokation irgendwo einen leeren VW-Bus geparkt haben? Hurra! Wenn das so einfach ist, dann hätten die Polizei statt Wasserwerfern ja auch Wattebäuschchen mit dem Bild vom Schäuble drauf einsetzen können. Gell?


Oder sind die, welche eine Spaltung herbeiführen, die Hohlköpfe, die Randale ohne Rücksicht auf Verluste und vor allem gegen den Willen (und die körperliche Unversehrheit (Grundrechte und so)) der überwiegenden Mehrheit der Demoteilnehmer machen?


Dann danach den (ebenfalls mit Steinen beworfenen und in Feigheit als Schutzschild mißbrauchten) friedlichen Demonstranten zu erklären, man dürfe das nicht kritisiere/thematisieren um sich ja nicht spalten zu lassen ist genauso krank, wie die Behauptung, (gerechte) Ursache der Gewalt waren provokativ geparkte Polizeifahrzeuge.



@ ... (wäre ein nick zu viel verlangt)

Easy E 03.06.2007 - 21:51
Danke für Deinen Text und Deine Antwort, freut mich, wenn sich wenigstens mal einer auch einen längeren Text durchliest und nicht nur immer "Spalter" und "Anarchie" ruft.

Ich will eigentlich gar nicht viel schreiben, Du hast manchmal versucht mich als dumm hinzustellen, sei Dir gegönnt. -Hast mit manchen Dingen bestimmt auch recht. Nur oberflächlich bin ich sicher nicht. Materialistisch in gewisser Weise wohl schon.
Für mich bringt es nichts, etwas mit einer Spraydose zu "verschönern", wie Du es forderst und ich wundere mich sehr darüber, wie Du so etwas ernsthaft fordern kannst. -Du sagst, Du kämpfst für eine bessere Welt, und schiebst noch nach ein Träumer zu sein. Was bedeutet für Dich für eine bessere Welt kämpfen? Ab und zu auf Demos auftauchen und zu denken damit die Welt zu verändern? Das wundert mich doch sehr. Du glaubst damit ändert sich was? -Dann bist Du wirklich ein Träumer. Wenn Du etwas tun willst, dann bitte richtig. Dann arbeite in Organisationen wie Amnesty International oder der Unicef mit. Dann geh vor Ort, gestalte Dinge. Aber erzähl mir nicht etwas zu schaffen wäre materialistisch. Deine Warmen Worte helfen in der dritten Welt niemandem. Es gibt genug Firmen, die großartige Dinge entwickeln, die das Leben vor Ort erleichtern oder verbessern. Aber geht doch nicht am Wochenende auf die Strasse und wettert gegen Atomstrom und lasst nachts wieder das Licht an, damit ihr keine Angst im dunklen Haus habt. Es ist leicht immer gegen den Staat zu wettern, wenn man sein ganzes Leben sehr gerne den Luxus und Lebensstandard genießt, den er einem ermöglicht. Jede Deiner Taten beeinflußt direkt das Handeln unseres Staates. Das ganze Gebilde ist leider viel komplexer als Du das gerne sehen willst. Wirkliche Einschnitte will keiner von Euch hinnehmen, Du sagst, Du tust es für Deine Kinder, mag sein, aber das ist eben auch eine Luxusausrede. Wenn Dein Kind zur Schule muss, fährst Du es eben, was auch okay ist, ich würde es nicht anders machen. Aber deswegen schmeißt Du den Ölmultis eben auch die Kohle in den Hals. Um das zu bekommen werden Pipelines gebaut, die unsere böse Regierung baut, bauen läßt oder vertraglich ermöglicht. So zieht jede Deiner Taten eben Kreise. Fang bei Dir selber an, verändere die Dinge im kleinen, das wird das sein, das im Endeffekt Wirkung zeigt. Ein anderes Beispiel. Alles schimpft über die Fast-Food-Ketten, weil sie auf zerstörerische Weise an Land und Volk ihr Fleisch produzieren. Dann stellt Ihr Euch auf die Straße und wettert dagegen. -Die Lösung liegt doch auf der Hand. Esst einfach kein Fleisch mehr. Ich habe für mich vor 18 Jahren ganz bewußt diese Entscheidung getroffen und ich ändere damit wirklich und auf direkteste Weise etwas. -Ich kann nicht sehen was es verändern soll, wenn die Punks den ganzen Tag und ihr ganzes Leben vorm Bahnhof sitzen. Es ändert nur, dass denen, die arbeiten, weniger bleibt, denn der böse Staat hält auch diese Jungs aus.
Ich will auch etwas verändern, da träume auch ich davon. Aber ich will das konstruktiv schaffen, dann sind mir die Leute wirklich dankbar, denn dann habe ich Ihnen nicht erzählt, dass das alles scheiße ist, was so mit Ihnen gemacht wird, sondern habe aktiv daran gearbeitet dies zu ändern. Und genau wie Du will ich dabei auch noch meine Existenz sichern.

Unnötige Gewaltspiele

G8-Kritiker 03.06.2007 - 22:08
Mal ganz ehrlich, die Gewalteskalationen gestern im Rostocker Hafen waren doch die größte Scheiße die passieren konnte. Es wird von beiden Seiten (Autonomen und Polizei) zumeist nur die andere Seite verantwortlich gemacht, letztlich ist diese Diskussion aber völlig nutzlos und an der Realität vorbei geführt.

Man muss sich nämlich meiner Meinung nach eingestehen dass es auch Gewaltausschreitungen auch gegeben hätte wenn nur 10 Polizisten in Rostock gewesen wären, denn die Polizei hat sich am Tag der Demo und auch während des Marsches nur selten in größeren Gruppen auf der Route gezeigt. Die gewaltbereiten Demonstranten (zumeist Autonome aus dem "Schwarzen Block") nahmen quasi jeden Polizisten als Provokation (oder willkommenes Ziel) wahr. So wurden schon am kurz nach dem Start der Demo bei der Bahnbrücke einige Flaschen auf die Polizisten auf der Brücke geworfen (die dort Journalisten aufforderten die Brücke zu verlassen). Zu dem Zeitpunkt wahr die Stimmung noch ausgesprochen positiv.

Die Eskalation am Hafen war daher zu erwarten, wenn auch nicht in dieser extremen Form. Es ist aber müßig jetzt zu streiten wessen Schuld die Eskalation war, denn es hätte sie auf jeden Fall gegeben. Natürlich ist das Verhalten der Polizei nach Ausbruch der Gewalt alles andere als deeskalierend zu bezeichnen, auf der anderen Seite ist aber genauso wenig zu verstehen warum sich die Organisatoren solcher Demonstrationen nicht endlich ausdrücklich von den gewaltbreiten Autonomen distanzieren und ihre Aktionen ohne sie Planen. Die friedlichen Demonstranten (auch aus dem Spektrum welches die Autonomen speist) können dann demonstrieren und ihre demokratischen Gundrechte wahrnehmen um die Politik zu beeinflussen. Dadurch würde verhindert das der ganze Protest von solchen Idioten, die denken mit Verletzten oder Toten etwas ändern zu können, überschattet bzw. sogar verdrängt wird. Und sollten diese unverbesserlichen Gewaltäter dennoch solche Aktionen stürmen, so kämen sie von Aussen und wären somit nicht mehr Teil der Demonstration. Dadurch wären sie als das gekennzeichnet was sie sind, Kriminelle die in Kauf nehmen dass Kinder, Unbeteiligte und Polizisten zu Schaden kommen, und nicht Demonstranten gegen den G8 oder andere Ungerechtigkeiten.

Gewalttätige Hooligans

Pitti 03.06.2007 - 23:41
Ein Bild hat sich mir von der gestrigen No-G8-Demo besonders eingeprägt: Autonome, die Anti-G8-Schilder zerstören, um Holzlatten für ihre Gewalttätigkeiten zu gewinnen. Die Schilder selbst warfen sie achtlos in den Dreck.
Es handelt sich hier meiner Meinung nach um dumme Hooligans, die nicht wissen, was sie tun. Anstatt darüber nachzudenken, warum es keine Vorkontrollen gab, anstatt zu überlegen, wer die Bilder von gewalttätigen Ausschreitungen braucht, ohne darüber nachzudenken, wie viele Menschen sich bemüht haben, diesen Protest zu organisieren, folgen sie einem niederen Gewaltinstinkt.
Schäuble & Co. können lachen, denn sie bekamen was sie wollten: eine nachträgliche Legitimation für die vergangenen Razzien und einen Vorwand für die zukünftigen. Den Schaden trägt nicht die G8, sondern jeder einzelne Verletzte. Damit hat die Staatsmacht gerechnet und sie hat sich nicht geirrt.
Wo ist denn der gewaltsame Protest, wenn Menschen abgeschoben werden, wenn Menschen entlassen werden, wenn Grenzzäune errichtet oder soziale Leistungen eingeschränkt werden?
Mir drängt sich spätestens nach dieser Demo der Schluss auf, dass diese Randalierer keine Linken sind, sondern feige Freizeitgewalttäter, die ihr Gesicht verbergen und die Masse der Demonstranten, die etwas zu sagen haben als Schutzschild und Rückzugsraum benutzen. Es ist ihnen egal, ob sie eine Demonstration diskreditieren, ob Mitdemonstranten verletzt werden oder ob die derzeitige Gesellschaftsordnung gerecht für alle ist, denn sie haben ihren Platz in ihr gefunden.

Menschen wurden tödlich gefährdet

Joachim 03.06.2007 - 23:47
Ich habe wirklich viele Fragen an die Polizei und erhebliche Kritik, aber ich muss mich wohl nicht erst auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte beziehen, um klar zu stellen, dass jede/r das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person hat.

Sehr wohl sollten wir „die Spreu von Weizen trennen“. Wer das Leben von Menschen gefährdet, gehört nicht auf eine Demonstration. Wer sich gar darauf vorbereitet und Brechstangen mit sich führt, um mit Ihnen dann Pflastersteine auszuheben, wer also plant oder im Vornherein billigend in Kauf nimmt Menschenleben zu gefährden, von dem müssen wir uns distanzieren! Wo nehmen wir sonst unsere Rechtfertigung für unseren Protest her?

Mit dem Lärm der Hubschrauber die Kundgebungen unmöglich zu machen ist unerträglich. Das als Provokation zu begreifen ist wohl richtig, rechtfertigt aber nicht das Leben von Menschen zu gefährden!

Die Auseinandersetzung am Platz der Abschlusskundgebung im Bereich des Lautsprecherwagens „Make Capitalism History“ begann eindeutig mit gewalttätigen, Steine werfender Demonstranten aus!

Alle möglicher Weise taktischen Fehler der Polizei vorher, alle möglichen (ich habe persönlich habe selber bis zum Erreichen des Platzes der Abschlusskundgebung keinen gesehen) Einsätze der Polizei vorher in Richtig der DemonstrantInnen rechtfertigen nicht, dass Steine geworfen werden. Damit wurden Menschen tödlich gefährdet. Ja, dass muss deutlich gesagt werden, damit wurden Menschen tödlich gefährdet.

Es ist unerträglich, das es notwendig war, das deeskalierende Demonstranten einer Rollstuhlfahrerin zur Hilfe eilen mussten, die zwischen die Auseinandersetzung von Demonstranten und Polizei geraten ist. Dafür wurden sie von Demonstranten aggressiv verbal angegriffen und einer bekamen noch einen Schlagstock der Polizei ins Kreuz.

Und es ist schon hier gepostet worden, Ihr, die Ihr Steine geworfen, habt dann noch Steine geworfen, also sich Demonstranten mit erhoben Händen zwischen Euch und die Polizei gestellt haben. Damit habt Ihr auch das Leben dieser Menschen gefährdet

Es gibt für mich keine Rechtfertigung Steine zu werfen – nie. – welche habt Ihr, die Ihr Steine geworfen habt?

Sagt mir, die Ihr Steine geworfen habt oder augenzwinkernd zuseht oder es nicht schafft diese Gewalt zu kritisieren, wir Ihr Gesellschaft bauen wollt? Sagt mir, wo Ihr dann Eure Rechtfertigung her nehmt, die Polizei für Ihre Fehler und am Kundgebungsplatz nun wirklich oft auch wenig deeskalierenden Einsätze zu kritisieren? Sagt mir, womit Ihr es rechtfertigt das Leben von Menschen aufs Spiel zu setzen?

Es ist mein, unsere aller und auch Eurer, die Ihr Steine geworfen habt, Lebensstil in den reichen Nationen des Nordens, der Millionen Menschenleben auf dem Gewissen hat!

Joachim

Antibürgerlich 04.06.2007 - 01:57
Weisst Du woran man deutsche Kleinbürger, BRD-Staatsfetischisten und Bild-Leser erkennt? Zum Beispiel an der volksidentitären, vereinnahmenden Verwendung des Wortes "Wir".

"Sehr wohl sollten wir „die Spreu von Weizen trennen“."

Ach ja, invertierte Satzstellungen und die Abqualifizierung von Menschen als "Spreu", ohne mit der Wimper zu zucken, sind auch unzweifelhafte Merkmale.

"Wir", eigentlich: IHR, also sich an Staat und der herrschenden Gewalt erfreuende Kleinbürger, sind hier bei Indymedia an der falschen Adresse. Wie kommen Typen wie Du eigentlich dazu, ausgerechnet in einem weitgehend linksradikalen, autonomen Projekt autonome Menschen als "Spreu" zu bezeichnen? Bist Du Bulle? Ein Provokateur? Oder einfach nur blöd?

"Wo nehmen wir sonst unsere Rechtfertigung für unseren Protest her?"

Mit Sicherheit nicht daraus, den herrschenden "Konsens" der Mächtigen mitzutragen. Dieser Staat, den Du scheinbar so liebst, ist übrigens Teil der G8, gegen die Du vorgibst zu demonstrieren.

Ihr wollt uns ausgrenzen, weil wir Menschen (Bullen) gefährden? Aber das System grenzt ihr nicht aus, obwohl es Millionen Menschen verelendet und v.a. in TriKont sogar verenden lässt. Die bürgerliche Presse grenzt ihr nicht aus, die dieses Regime stützt. IHR seid für mich nicht Regimegegner, G8-Gegner, sondern EU-Imperialisten, die lediglich gegen die angelsächsische Variante des westlichen Imperialismus (Irak-Krieg, globaler Freihandel, globale Finanzwirtschaft) seid - zugunsten des eigentlich nur noch viel schlimmeren, autoritäreren Deutsch- und EU-Imperialismus!!

Spiegelbilder

Cpt.Coffee 04.06.2007 - 02:19
@Tim

gib mal den link,...

würde ja gerne mal die Spiegel-Online Bilder sehen.
Nichts mit Sanis gefunden, war selbst mitten drin anstatt nur dabei .-)

zusammenhalt

Potsdamer Autonomer 04.06.2007 - 08:19
Ich denke die leute sollten aufhören sich gegenseitig zuspalten und nach vorne schauen.
es ging gewalt von Polizei aber auch von demonstranten aus.
Und auch ein grosser teil der black block leute hielt sich stark zurück.
Mensch sollte nciht gleich auf denn zug der medienhysterie aufsteigen und alles glauben was einem
die presse vorgeigelt.
ich dacht die leute hier wären etwas klüger und sie würden nciht gleich jeden presse happen fressen den man ihnen hinlegt.doch leider steigen viel leute drauf ein und der staat freut sich.

alle mal wieder runterkommen und nach vorne sehen.

@Antibürgerlich

Joachim 04.06.2007 - 10:10
@Antibürgerlich 04.06.2007 - 01:57

Da machst Du es Dir aber sehr einfach.
„Wir“ meint alle, die in Rostock auf Seiten der Demonstration zur Deeskalation hätten beitragen können.
Und natürlich ist es unverantwortlich auf einer so großen bunten Demonstration das Leben von Menschen durch Steine werfen zu gefährden. Die Steinewerfer habe nicht nur das Leben von Polizisten gefährdet, sie haben auch das Leben von DemonstrantInnnen gefährdet, die deeskalierend gewirkt haben.

Ich weiß wie sich Situationen hochschaukeln und auch, dass die Polizei in der Situation am Stadthafen nicht unbedingt deeskaliert hat. Die Steine haben aber auch DemonstratInnen getroffen, die sich ungeschützt zwischen SteinewerferInnen und Polizisten gestellt habe. Wer in der Situation den Tod billigend in Kauf nimmt, den möchte ich „ohne mit der Wimper“ zu zucken nicht auf der Demonstration dabei haben!

Und in diesem Sinne, sind SteinewerferInnen „Spreu“. Und nur in diesem Sinne bezeichne ich auch in einem weitgehend linksradikalen, autonomen Projekt Menschen, die das Leben von Menschen massiv gefährden als „Spreu“. Wenn Du mich so verstanden hast, ist es richtig. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!

Vielleicht sollte ich meinen Satz noch präzisieren:
Es ist mein, unsere aller und auch Eurer, die Ihr Steine geworfen habt, Lebensstil in den reichen Nationen des Nordens, der Millionen Menschenleben im Mittelmeer, vor den Kanaren, in Afrika, Lateinamerika, in Asien (wo wurde die Kleidung produziert, die Du in Rostock getragen hast?) auf dem Gewissen hat!

Debatte - kritischen Stimmen

Joachim 04.06.2007 - 11:18
Wie wird mit kritischen Stimmen umgegangen?

..es ist schon beachtlich, dass mein Beitrag (‚Menschen wurden tödlich gefährdet’, Joachim 03.06.2007 - 23:47) nach einer Gegenkritik (‚Joachim’, Antibürgerlich 04.06.2007 - 01:57 ) aus der Rubrik ‚Ergänzungen’ in die Rubrik ‚Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen’ wandert.

Es ist gerade auch deshalb verwunderlich, weil die Gegenkritik in der Rubrik ‚Ergänzungen’ zu lesen ist - eine Gegenkritik, die inhaltlich undifferenziert ist, weil sie nicht inhaltlich auf meine wesentliche Kritik eingehent und auch nicht antworten auf meine Fragen gibt. So entwickeln wir keinen emanzipatorischen Debatten.

PS: Damit ich nicht missverstanden werde: Wenn meinen Fragen nicht beantwortet werden, dann ist das so. Das ist nicht Gegenstand meines Kommentars.

Politisch motivierte autonome Linke ?

xxx 04.06.2007 - 11:40
das ding ist ganz einfach, dass das was da mitunter im black bloc unterwegs war nichts mit militanz und politisch motivierter autonomer linke zu tun hatte sondern einfach nur mit stumpfem hooliganismus und irgendwelchen wohlstands-kids die angeheizt durch die medienberichte im vorfeld und die panikmache angelockt worden sind. ebenso hat es für mich nichts mit militantem widerstand gegen ein kapitalistisches system zu tun wenn man kleinwagen anzündet oder die anrückende feuerwehr durch steinwürfe an den löscharbeiten hindert. sowas kann man einfach nicht schön reden und das gehört verurteilt.

ich bin kein gegner von militanz wenn man sie mit verantwortung ausübt und gezielt einsetzt aber das sieht nicht so aus, dass man aus 6. oder 7. reihe steine auf bullen wirft und dabei nur leute aus den eigenen reihen verletzt die dabei sind evtl. den lautsprecherwagen zu schützen oder einfach nur eine friedliche kette bilden und dabei schon von den bullen genug abbekommen.

gleiches gilt allerdings auch für team grün. knüppelschwingend in eine friedliche menge zu stürmen und alles umzumähen was einem in reichweite kommt und auf am boden liegende (mädchen) einzutreten und mit wasserwerfern quasi einen amoklauf zu starten gehört ebenso verurteilt. von besagtem wasserwerfer einsatz scheint es leider kein filmmaterial zu geben, habe bislang zumindest keins gesehn. falls jemand gegenteiliges weiss und/oder einen link hat bitte mal melden. es geht um den dunkelgrünen WaWe mit Kennung SH2

antibürgerlich

Mr.linksradikal 04.06.2007 - 12:44
"Ihr wollt uns ausgrenzen, weil wir Menschen (Bullen) gefährden? Aber das System grenzt ihr nicht aus, obwohl es Millionen Menschen verelendet und v.a. in TriKont sogar verenden lässt"

Rabähh....der böse Onkel hat mir den Lutscher weggenommen! Jetzt pastsch ich ihm Sand in die Augen! Hat er verdient der unhold!

Gewalt...

...erzeugt Gegengewalt 04.06.2007 - 13:31
Wenn sich vermummte und bewaffnete Vollidioten treffen, kommt selten etwas vernünftiges dabei heraus.

Egal ob Bullen oder Autonome.

Wer angegriffen wird darf sich meiner Meinung nach auch angemessen wehren, das kann aber in diesem Fall keine Seite für sich reklamieren.


Ihr spinnt doch alle

Rostocker 04.06.2007 - 18:59
Hallo? Ihr wollt "Globalisierungskritiker" sein? In dem ihr LINKEN zu MCDonalds, BurgerKing und PizzaHut geht? ich habs selber auf dem uniplatz gesehn. ihr spinnt doch alle! und die polizei hätte viel härter eingreifen sollen!!! kann doch nicht sein, dass solch idioten wie ihr hier teils eine friedliche demo dazu ausnutzen um ihren eigenen minderwertigkeitkomplex zu kompensieren und auf polizisten losgehen!!! genau das war die reinfolge...bilder belegen das. WARUM WURDE DENN GLEICH ZUM ANFANG AUF DER LANGEN STRASSE DIE SPARKASSE ZERSTÖRT?? gehörte die zur polizei und hat provoziert? ihr spinnt echt... erst die steine, dann die "bullen"...so war das...leide waren die viel zu deeskalierend. hätte viel heftiger zuschlagen sollen...übrigens: polzisten haben auch kinder und familie!! lasst euch idioten das mal klar sein!! aber wahrscheinlich kennt ihr solch geordneten verhältnisse nicht mal mehr!! und ehrlich sein geld verdienen, um sich davon mal ein auto leisten zu können, kennt ihr auch nicht!! aber fremdes eigentum zerstören, ja das ist geil oder was?? echt dumm!! hoffe die "bullen" schlagen mehr zu...schade das nur ein wasserwerfer eingesetzt wurde...und was habt ihr jez davon?? an attac und so gehen jez schadenersatzklagen ein in millionenform!!! da habt ihr ja dem Kapital geschadet!! nur leider euerm eigenen kapital!! dummheit³

Autos?

Dhorrok 05.06.2007 - 00:20
Warum geht es hier eigentlich immer um Autos?

kampf gegen G8 gefallen?

Inmen 05.06.2007 - 01:40
Als ich um 22.15 die Tagesthemen sah war mir klar, " das war es ".
Jetzt sind sich alle darüber einig, der Staat, die Bild, die Polizei ( über 400 Verletzte, wer es glaubt ) sind "die Guten" und der schwarze Block sind "die Bösen".
Nun kann die Polizei erst recht machen was sie will, denn die lieben Demonstranten sind verloren ohne die starken Demonstranten.

Am Samstag haben nur die angegriffen, die sich bei anderen Demos immer Verdeidigen mussten
und werden jetzt von ihren "Freunden" in Stich gelassen.

Jetzt ist sich ganz Deutschland einig wie der G8 Gipfel laufen soll und wieder werden die Jahre ins Land ziehen und die Hilflosen werden sterben.

Was sind ein paar Steine, im Gegensatz zu den Waffen, die sorgen für diese endlose Armut in der Welt?


LG Inmen

Aufstand der Ich-AGs

Hagbard Celine 05.06.2007 - 10:46
Falls Ex-Kanzler Schröder am Samstag Abend die Nachrichten verfolgt hat, dürfte er seine helle Freude an den Berichten aus Rostock gehabt haben: Waren die Autonomen in den achtziger Jahren oftmals der militante Arm der Grünen, gerieren sich die jungen Straßenkämpfer jetzt als wildgewordene Ich-AGs: Der Aufstand der Spießer in schwarzen Kapuzenpullovern.

Die Radikalität der Aktionsformen läuft komplett leer: Man kann ja vielleicht noch verstehen, dass die Pawlowsche Konditionierung mit den Halbstarken durchgeht, wenn sie sehen, dass die Bullen auf dem Platz der Abschlusskundgebung ein leeres Einsatzfahrzeug geparkt haben. Aber inmitten einer Abschlusskundgebung Müllcontainer in Brand zu setzen, dreht völlig leer. Das hat keinerlei erkennbares Ziel. Das ist nicht politisch. Das ist nicht radikal. Das ist schon gar nicht revolutionär.

Die Polizeiführung hatte ganz offensichtlich Order die Demo nicht anzugreifen - sonst hätte sie sich nicht nur während der ganzen Demo auffällig zurückgehalten, sondern den Platz der Abschlusskundgebung spätestens nach der Container-Zündelei kurzerhand abgeräumt. Das zeigt, dass die politischen Kräfteverhältnisse an diesem Tag zumindest ein kleines bisschen zu unseren Gunsten verschoben waren.

Aber es gibt ja Leute, für die eine Demo ohne Feuerchen keine richtige Demo ist - offenbar weil sie sich sonst nicht gefährlich genug fühlen können. Dass die Demoleitung in dieser Situation nichts anderes zu bieten hatte, als den Aufruf zusammen zu stehen, und sich nicht von den Bullen provozieren zu lassen, ist menschlich verständlich, aber politisch falsch. Genug ist genug: Ich bin das erste mal in einer solchen Situation bewusst gegangen und habe mich damit sowohl politisch als auch räumlich explizit distanziert. Ich habe nichts gegen Militanz, aber sie muss zielgerichtet sein. Wenn sie nur dazu dient, das Ego hormon-übersteuerter, egozentrischer kleiner Wichtigtuer zu kitzeln, ist sie völlig vertan.
Revolutionärer Elan ist super, alles Andere ist Quark!

ganzer zug

gebombt 05.06.2007 - 17:35

Widerspruch!

segfault 06.06.2007 - 23:19
Antibürgerlich schrieb am 04.06.2007 um 01:57
> "Wir", eigentlich: IHR, also sich an Staat und der herrschenden Gewalt erfreuende Kleinbürger, sind hier > bei Indymedia an der falschen Adresse. Wie kommen Typen wie Du eigentlich dazu, ausgerechnet in einem
> weitgehend linksradikalen, autonomen Projekt autonome Menschen als "Spreu" zu bezeichnen? Bist Du Bulle? > Ein Provokateur? Oder einfach nur blöd?

Knall ihm doch einfach einen Stein an den Kopf, wenn er nicht so will wie Du es gerne haettest. Ach ne, das geht ja im Internet nicht. Na so ein Pech auch. Oder benutz das Schweinesystem und mahn ihn ab. ;-)

Es ist wirklich ernuechternd, wie extrem schwer man sich da ganz links aussen mit inkompatiblen Meinungen tut. Wie gut, dass die Leute, fuer die man sich einsetzt, alle weit weg in der 3. Welt sitzen und deshalb nie widersprechen.