G8 Strassenkampf objektiver Bericht

AutorIn 03.06.2007 02:06 Themen: G8
Wer hat mit dem Kampf angefangen?
Die Polizei oder die Demonstranten?
Ein kurzer Überblick von jemandem der vorne mit dabei war.
Es fing damit das es seltsamerweise keine Vorkontrollen gab. Es gab 2 Demos (eine startete auf dem Platzt der Freundschaft) die auf einander zugehen und sich treffen sollten.Ich ging auf den Platzt der Freundschaft und zog mit dem Block "Make Captalism History" friedlich durch Rostock. Einige Mitglieder anderer Blöcke benahmen sich leicht provokativ in dem sie Feuerwerk zündeten und in den Himmel schossen. Doch das störte uns nicht und wir gingen weiter durch die Innenstadt.
Erfreulich wenige, kleine vereinzelte Polizeigruppen standen selten in der Stadt. Die Stimmung war gut, es wurden die Bewohner informiert und aufgefordert uns zu helfen. Es wurden Parolen gebrüllt, Theater auf der Bühne gespielt und Redebeiträge verlesen. Alles verlief absolut friedlich und ich freute mich auf einen gelungenen Auftakt als wir am Ende des Weges ankamen.

Jedoch maschierte plötzlich eine große Gruppe Polizisten (USK/blau/schwarz) die ca. aus 3 Hundertschaften bestand um die Ecke mitten auf die Demo zu. Dabei war sie in voller Kampfmontur, die Visiere waren unten und die Schlagstöcke gut sichtbar und bereit.

Plötzlich flogen dutzende Plastersteine und Flaschen auf die Polizisten. Diese ließen es sich kurz gefallen und stürmten dann auf dann auf die Demonstranten ein. Hier sei erwähnt das Provokation eindeutig von der Polizei ausging, die (ungerechtfertigte) Angriff aber von Demonstranten.

Sie kamen auch auf den Platzt der Demo wo sie von großen Steinhageln verletzt wurden. Die friedlichen Demonstranten schaften es die Werfer zu beruhigen und die Polizisten zurückzudrängen. Die Werfer rannten dann aber den fliehenden Polizisten hinterher und warfen weiter mit Steinen und Flaschen.

Daraufhin kam die Polizei zurück und schlug wild in die Menge und benutzte Pfefferspray Sprüher (wie kleine Feuerlöscher) und traf viele Unschuldige. So konnte jedoch aber mals zurück gedrängt werden. Sie griff aber von sich ohne Grund ein drittes mal an. Natürlich wurden wieder Steine geschmießen und Holzlatten zur Abwehr benutzt. Die Steinewerfer waren übrigens die Leute die zuerst wegrannten wenn die Polizei anlief. Von Kettenbildung haben sie anscheinend noch nie gehört. Die Demonstranten gingen brutal vor, mit großen Steinen die auf Polizisten die noch friedlich daneben standen aus nächster Nähe gewurfen worden. Paralell war die Polizei noch wesentlich Gewaltätiger. Sie trat mehrmals auf friedliche Menschen die saßen ein, Leuten die am Boden lagen wurde mit Pfefferspray in die Kapuze gesprühz so das diese nicht mehr Atmen konnten. Es wurden sehr viel geschubs. Die friedlichen konnten die Polizei wieder etwas beruhigen, aber sie zog aufgrund des Massiven Steinhagels zurück. Die Gewaltäter zogen sich häufig auf das Festival der friedlichen Demonstranten zurück.

Nun kamen noch mehr Leute und das Spiel wiedeholte sich. Kaum ein Polizist deeskaltierte, sondern fast nur Demonstranten. Es wurden Autos umgekippt (und sinnlos beschädigt), Barikaden gebaut und da wir in einer erdrückenden Überzahl waren schien die Polizei auch Angst zu haben. Dennoch griffen öfter kleine Gruppen an die aber Erfolgreich zurückgedrängt (Friedlich und mit Gewalt). Dabei kam es auf beiden zu verletzten. Negativ zu Bewerten sind die Steine die auch unsere Leute getroffen haben und der sinnlose Angriff auf sich zurückziehende Polizisten. Aber auch der Pfefferspray Einsatzt der auch Unbeteiligte und Friedliche Demonstranten massiv traf sowie das brutale Vorgehen der Polizisten gegen Friedliche und Wehrlose sind inakzeptabel.

Das Spiel schaukelte sich noch weiter hoch und irgendwann schien es als ob die Polizei aufgibt uns sich zurückzieht. Ich hatte die Nase voll (Pfefferspray) und ging zurück zu meiner Rückfahrtmöglichkeit. Auf dem Weg wurde ich von Polizisten schickaniert die micht nicht durch die Strassen gehen lassen wollten. Mir wurden als Grund genannt "das der Einsatztleiter befohlen hat zu verhindern das Rostock brennen soll". Auf die bewusst neutral formulierten Fragen nach der Rechtsgrundlage oder einen Dienstausweis kamen Beleidigungen von dem Polizist. Als ich ihm erklärte das die Polizei den Angriff provozierte (und ich anmerken wollte das die Reaktion der Demonstranten extrem übertrieben war) drohte er mir, mir meine Zähne auszuschlagen.

Ich erfuhr am Abend noch das ein Auto in Brand gesetzt wurden sein soll (sehr zuverlässig), das Molotovcocktails geflogen sein sollen(wahrscheinlich) und das die Polizei das gesamte Festival mit einer Tränengasgranate, Wasserwerfern und Räumfahrzeugen angegriffen haben soll, als Verstärkung eintraf.
Ich ging kurz vor 17 Uhr und das brennende Auto soll um 17 Uhr in Flammen gestanden haben.

Auf dem Rückweg sah ich noch große Polizeikolonen die nach Rostock fuhren. Es soll ein erbitterter Kampf toben und es gibt Angst um die Camps.

Anmerkungen:
Die Polizei hat wie ich woanders las sicher Journalisten bedrängt.
Die Polizei soll ein kleines Spalier bei der anderen Demo aufgezogen haben-

Die Demonstranten scheinen (sicher) eine Bankscheibe eingworfen zu haben.


Subjektiv: kritische Vermutungen und Beobachtungen:

Das ganze war ein abgekartetes Spiel.

1. Es gab keine Vorkontrollen trotz dem Wissen von Gefährlichen Demonstranten und den Razzien
2. Es gab nahezu keine Polizei sichtbar in der Stadt
3. Es wurden keine gefährlichen Gegenstände oder Vermummungsgestände auch nur kritisiert.

Ich dachte die Polizei hätte gelernt das Repression zu Krawallen führt und freute mich. Dann sah ich aber einige Sachen die mehr sehr verwunderten.

4.Obwohl den ganzen Tag fast keine Polizei zu sehen war, tauchten plötzlich die 3 Hunderschaften auf.
5. Sofort flogen Steine und Flaschen ohne Provokation.
6. Ein einsamer, leerstehender Polizeiwagen soll kaputt gemacht wurden sein. Im Gebüsch dahinter wartete aber eien Hundertschaft.

Seltsame Sachen

Danach:
7. Sofort nachdem die Polizei die Leute mit Tränengas in den Kapuzen mishandelt hat und friedliche Demonstranten zusammengetreten hat, schickte sie 2 mal (einmal Grünen / einmal USK) deutschlandweit gehasste und gefürchtete Einheiten direkt vor die Demonstranten. Diese hatten die Schlagstöcke gezogen und deuteten damit leicht in Richtung Demontranten, aber eher einfach nach vorne.
Die Demonstranten waren wütend (und vermuteten wahrscheinlich einen weiteren Angriff) und griffen mit Steinen an. Die Beamten gingen aber einfach weiter ohne sich zu wehren. Die Grünen (vieleicht BFE) wurden sogar von Demonstranten gekesselt und leider mit Steinen schwer verletzt. In den Kessel konnte ich nicht sehen aber die Beamten sollen friedlich gewesen sein.

Wer sich hier fragt was diese verkehrte Welt hervorrief habe ich nach etwas überlegt:

1-3 Die Polizei das Gefährliche Menschen mit Sturmmasken, Tüchern und anderen Vermummungsgeständen kommen. Diese hatten gefährliche Gegenstände dabei. Doch man ließ sie gewähren.

4-6 Es wurde bewusst auf Friedlich getan damit die Medien sehen das die Polizei sich zurückhält. Die wenigen Polizisten gewöhnten die Demo an den Anblick. So wurden die (verhältnismäßig wenigen) 3 Hundertschaften als Provokation gesehen. Für normale Bürger sind 3 Hunderschaften keine echte Provokation. Des weiteren laden 3 Hunderschaften mehr als 30 zur Gewalt ein.

7. Nachdem die Demonstranten (teilweise grausam) mißhandelt wurden und unglaublich wütend waren schickt man einzelne Polizeigruppen die Zahlenmäßig (30 gegen 50.000) Chancenlos waren und von denen man wusste das sie zusammengeschlagen werden. Diese sollten sich aber nicht wehren. Warum?

Auf einen Fotografen der meinte das die Polizei gerne Verdeckte Ermittler einsetzt, diese Steine schmeißen lässt und Demonstrationen so gerne Eskalieren lässt um einen Vorwand zu auflösung zu haben
gehe ich mal lieber nicht ein.


Aber das alles war insziniert. Es sollte Krawal an dieser Stelle geben. Es sollten scheinbar friedliche Polizeigruppen vor den Augen der Medien von Demonstranten zusammengeschlagen werden. Dafür musste man die Demonstranten misshandeln. Und die 3 Hundertschaften auf Demo gehen lassen damit diese Angegriffen wird. Die Strassen zur Rückfahrt wurden gesperrt damit die Gewalttäter auf dem Platzt bleiben und weiter eine gute Show abliefern um einen polizeilichen Gegenschlag zu rechtfertigen. Die Zerstörungswut der Demonstranten und ihre Dummheit spielte der Polizei / dem Innenminister in der Hände. Er hatte nur einen Vorwand den Anti G8 Protest zu kriminalisieren und das Fest faktisch zu beenden. Und so Widerstand gegen den Kapitalismus zu brechen. Ich hoffe auch ein paar Polizisten lesen das hier. Ihr seid nicht nur Marionetten die tun müssen was ihr Einsatzleiter ihnen befehlt. Auch seid auch Bauern die für einen Vorwand / eine gute Presse geopfert werden. Kämpft lieber mit uns anstatt gegen uns.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Eskalation ging

von Bullen aus 03.06.2007 - 11:29
Das die Angriffe von den Demonstranten ausgehen, ist eine Lüge, Zivilpolizisten, welche sofort durch eine hundertschaft (oder mehrere) unterstützt wurden, haben angefangen auf demonstranten einzuprügeln. erst danach wurde die Demonstranten gewaltbereit und wehrten sich

Gewalt durch den BlackBlock

madsheep 03.06.2007 - 20:18
Ich weiß nicht, wie die größeren Ausschreitungen angefangen haben. Aber es ist definitiv falsch, dass der BlackBlock davor die ganze Zeit friedlich war. Ich stand hinter der Unterführung kurz nach dem Anfang des Demozugs (vom Bahnhof). Neben mir stand ein Kamerateam, dass von 5-6 Leuten aus dem ersten BlackBlock (ohne für mich ersichtlichen Grund) angegriffen wurde, und die deren Kamera unter Jubel des Blocks total zerlegt haben.

[Meine private Meinung: Für mich ist das ganz ehrlich gesagt eine feige Aktion: Mit 5-6 zwei Personen attackieren, die keinerlei aggressives Verhalten an den Tag legen und dann einfach abhauen.]

Ich habe dann auch erst später die "Reaktion" der Polizei mitbekommen als sie (obwohl zu dem Zeitpunkt keine Steine mehr geworfen wurden) äußerst aggressiv gegen friedliche Demonstranten vorgegangen ist. Einsatz von Wasserwerfern gegen eine Menschenkette und Verwendung von Pfefferspray gegen einen Demonstranten (Es waren mehrere Angriffe, aber ich habe "nur" den einen selbst mitbekommen), der als Teil einer Menschenkette versucht hat die Polizei vom Demogelände zu "vertreiben".

[Meine private Meinung: Egal ob die Polizei oder der BlackBlock angefangen hat: Das Verhalten der Polizei nach den Steinwürfen ist durch nichts zu rechtfertigen.]

[Und noch eine kurze Anmerkung: Es stinkt mir, dass egal was passiert die Schuld nie beim Schwarzen Block gesucht wird. Das ist auch nicht besser als das Verhalten der "bürgerlichen" Medien, die immer die Polizei in Schutz nehmen.]

EIN SEHR INERESSANTES DOKUMENT

kann mensch 04.06.2007 - 00:20
unter folgendem Link studieren:  http://de.indymedia.org/2007/06/180552.shtml
es handelt sich um die aufnahme der vermutlichen Agents provocateurs

Polizeistaat?

Kritiker 14.06.2007 - 17:58
Wer Deutschland als "Polizeistaat" bezeichnet, mit Diktaturen vergleicht und ewig über Polizisten schimpft (die dort ja nicht zum privaten Vergnügen rumlaufen wie viele andere), sollte sich wirklich mal an den Kopf fassen: Das ist eine Wohlstandsfrechheit gegenüber allen Menschen, die tatsächlich in Ländern leben, in denen sie Repressalien ausgesetzt sind. Und der ideologische Jargon erinnert doch stark an längst vergessen geglaubte Zeiten ...

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 16 Kommentare

dawahr

x 03.06.2007 - 02:46
word!
Die kleinen Polizistengruppen von 15-30 mitten in der Demo waren ursprünglich/auch unterwegs einzelne Leute gezielt rauszugreifen

guter bericht

tagmata 03.06.2007 - 03:29
aber
"Das ganze war ein abgekartetes Spiel."

nein, mann, das war eine massenveranstaltung. da braucht man nix abkarten, da muß man nur hin und wieder mal ein *ganz* kleines bißchen nachhelfen, der rest kommt von selbst.

wie war das noch: "freiheit stirbt mit sicherheit"? stell dir mal vor, sie hätten heute versucht, die potentiell möglichen 120.000(+) leutz zu kontrollieren, wären sichtbar präsent gewesen mit rudeln von sixpacks etc. rostock hätte mal richtig gebrannt, wie so36 am 1.5. früher (wenn es 120.000 gewesen wären), und so oder so würd hier jetze wieder jeder und sein hund (zu recht) rumjaulen von wegen scheiß überwachungsstaat.

du kannst halt nur soundsoviel von beidem haben. entweder massive kontrollen im vorfeld und kontrollierte demos unter wachsamen augen ("jetzt noch harmloser" kotz!), oder ein signifikantes eskalationsrisiko.

aber trotzdem, ein guter bericht. müßige spekulation, aber sehr wertvoll bericht.


gibt es was über agents provocateurs von leuten die sich mit sowas auskennen, zb vom black block? denn *daß* da geheuerte im einsatz sind, ist so gut wie gewiß.

zu den agents provocateurs

tiktak 03.06.2007 - 06:25
ach leute, ihr immer mit euern agents provocateurs...!

die braucht es doch gar nicht, es ist doch halt so, dass es es genügend gewaltgeile leute in den
black blox gibt, die auf den kleinsten anlass warten um loszurocken. egal, ob es die situation zuläßt
oder nicht. wie oft hab ich mich schon geärgert, wenn im taktisch beschissensten moment die randale
losgeht und dafür die geschlossenheit und der erfolg einer demo leichtfertig aufs spiel gesetzt werden, nur
weil einige ihr testosteron nicht unter kontrolle bekommen

Das wissen die bullen auch, die können sich extra engagierte provokateure sparen, das schaffen wir
selbst am besten

@ friedlicher Demonstrant

Fuck the WEED 03.06.2007 - 08:20
Wer als Staatsmacht mit Schußwaffen, Knüppeln, Helmen und Schilden ausgerüstet und paramiltärisch trainiert - in Hundertschaften - gegen die eigene Bevölkerung vorgeht, die sie versammelt, um gemeinsam ihre eine Meinung auszudrücken, ist aggressiv & gewaltbereit.
In der BRD unter Kanzlerin im Jahr 2007 wie in Chile unter Pinochet im Jahr 1980.
Diese prügelnde und mit Schußwaffen ausgerüstete Staatsmacht von Rostock ist dieselbe, die in Afghanistan mit Bodentruppen und Tornado-Jagdbombern gegen die dortige Bevölkerung vorgeht!
Wer da als "friedlicher Demonstrant" sich schützend - vor die schwerbewaffneten Polizeischläger ! - stellt, der hat kein Klassenbewußtsein und weiß nicht in was für einem Land er lebt - 40 Jahre nach der Ermordung von Benno Ohnesorg durch den deutschen Polizeistaat!
Der Mörder Kurras läuft immer noch frei herum - durch den deutschen "Rechtsstaat"!
Eine ATTAC-Ausbildung - bei Peter Wahl/WEED - für den "friedlichen Demonstranten" nützt da wenig!

@kein Fest keine Party traurig traurig !

Heul doch! 03.06.2007 - 08:40
Wer von "Gefährliche Menschen" mit "Sturmmasken, Tüchern und anderen Vermummungsgeständen" schwatzt, weiß nicht, was wirklich "gefährliche Menschen" mit sich rumtragen. Tücher, Schals und Kapuzen sind nicht "gefährlich", doch Schußwaffen, Knüppel, Tränengas, Pfefferspray, Wasserwerfer sind "gefährlich".
Und kein Demonstrant läuft mit Helm und Schild und Plastikbeinschienen kampf- und abwehrbereit ausgerüstet zu einer Demo!
Wer - wie Du - offenbar ein "Fest" mit Musike, Clowns und Ringelpietz wollte, wurde leider enttäuscht!
Klassenkampf ist eben keine Party. Die Mächtigen im Land und auf dem Globus haben auch vielzuviel zu verlieren!

Wer hat angefangen?

"friedlicher" Demonstrant 03.06.2007 - 10:57
Wer die Eskalation letztendlich ausgelöst hat ist, ist egal. Gewollt war sie von beiden Seiten. Der schwarze Block war eben nicht nur auf Eigensicherung aus und die Polizei wollte den Krawall auch. Was ich richtig Scheiße fand, war das Verhalten der Anmelder und eines großen Teils der am Stadthafen anwesenden Demonstranten. Der Angriff der Polizei war bei weiten nicht nur auf autonome Steinewerfer begrenzt sondern zielte auf die gesamte politische Demonstration. Leider haben viele Leute nur tatenlos vor der Bühne gestanden. Was auch interessant zu beobachten war ist das die Polizei nur wenig zwischen gewaltlosen und militanten Widerstand differenziert hat. Beide Formen wurden mit Gewalt beantwortet, wohin das auf Dauer führt sollte jeden klar sein. Rückblickend würde ich einschätzen das die Eskalation ausgeblieben wäre wenn sich mehr Menschen friedlich der Polizei entgegengestellt und auch auf autonome über-die-Köpfe-anderer-Steinewerfende eingewirkt hätten. Leider hat die Spaltungsmasche wieder glänzend funktioniert und die Medien haben ihre Bilder.

Gewalt Gewalt Gewalt

Hurra 03.06.2007 - 13:58
Die erste grosse G8 Demonstration in Rostock wird eine Demonstration zur Gewaltfrage und zur polizeilichen Praxis die Merkel und Schaeuble schon frueh gestellt hatten. Das ist auch die Frage der gesellschaftlichen Position aehnlich wie in der Familie, nur das junge PolizistInnen Gewalt gegen erwachsene Buerger anwenden, was insgesamt durch die Medien entthematisiert wird, weil die erwachsene Republik sich mit Merkel und Co. den ernsthaften Themen der Globalisierung zuwendet, welche mit den G8 eine illegale Weltregierung darstellt. Das Fiasko liegt schon in der Substans des Gipfeltreffens, weil die Mehrheit aller Buerger nie darueber entschieden hat wer die Welt regieren soll, als sie ihre Regierung gewaehlt hatten. Deshalb wird die Gewaltfrage die entscheidende Frage zu so einem Privatverein wie den G8, wobei unter Umstaenden alle ausfuehrenden Organe selber schon kriminell sind. (W.Bush Georg kommt schon einen Tag frueher um mit Angela Merkel den Ablauf des Treffens schon vorab festzulegen. Ausserdem haben die Amerikaner einige Richtlinien der deutschen Polizei zur Terrorbekaempfung, was immer darunter zu verstehen ist, vorgegeben) Indymedia sieht das anders wie ich wieder feststellen muss, je fuerchterlicher die Ereignisse desto besser und die unendliche Diskussion ueber Gewalt kommt wie immer hinterher. Der Polizeistaat hatte die Gipfelgegner aber schon am 9 Mai 2007 zu Freiwild erklaert und hinterher seine Variante des tolerierbaren Protestes unter das Volk gemischt, um letztlich auch friedliche Globalisierungskritiker fuer die medialen Zwecke des Staates misbrauchen zu koennen. Eigentlich findet dieses pupulistischen Spielchen schon seit Jahrzehnten statt und der Staat wird so zum doppelten Schwein. Er hat das Gewaltmonopol, das heisst in extremer Weise, er definiert was illegale Gewalt und was legale Gewalt ist und er stellt sich als verstaendnisvoller demokratischer Partner da, der letztlich die Interessen friedlicher DemonstrantInnen vertritt. Eine Ausbeutungpolitik, die immer an die Substanz der Buerger geht die entmacht und entmuendigt keine Vertreter ihrer Interessen in den sogenannten Volkvertretern und deren Organen finden koennen.

schwachsinn

nowme 03.06.2007 - 15:12
Sorry, aber das ist Schwachsinn. Gestern ging die Gewalt größtenteils vom schwarzen Block aus, der Bock auf Randale hatte. Die Polizei hat sich daraufhin nicht lange bitten lassen und dann ordentlich reingehauen. Leidtragende waren dann die Demonstranten (zu denen ich die Event-Krawallos von gestern nicht zähle, die kein Anliegen außer Gewalt und Zerstörung haben).

Ich will nicht die Polizieistrategie verteidigen, aber zu deiner Schilderung:
Angenommen die Polizei hätte von vornherein durchsucht und Leute verhaftet: dann würde hier jetzt stehen Represseion und Provokation von Seiten der Polizei. Kein Wunder, dass es daraufhin zu Gewalt kam. Polizei hätte sich zurückhalten müssen etc.
Jetzt hat sich die Polizei am Anfang zurück gehaltne und war kaum präsent, da heißt es: alles Strategie, die wollen Gewalt provozieren.
Dasselbe gilt für die kleinen Einheiten, die am Anfang nur auf dem Platz zu sehen waren. Das war Teil des Deeskalationsprinzips, das haben die Demo-Organisatoren abgesprochen. Dass dann relativ schnell harte Eingreiftrupps kommen (die natürlich irgendwo um die Ecke im Hintergrund stehen) ist doch klar, wenn ein Polizieiauto mit zwei Polizisten drin von ein paar Dutzend Leuten mit Steinen angegriffen wird. Ich habe das nicht live gesehen, aber ein Video ist auf Spiegel-online und ich muss sagen, was man dort sieht, ist an Menschenverachtung kaum zu überbieten: Da sitzen zwei Polizisten im Auto ohne Helm und Kampfmontur und dann werden die Fenster von einigen Vermummten mit Steinen eingeworfen. Nachdem die Fenster schon kaputt sind, werden weiter Steine ins Auto geworfen. Der Polizist hat nur noch versucht seinen Kopf zu schützen und dabei panisch das Auto zu starten. Mutige Aktion vom schwarzen Block!

Und bevor jetzt jemand etwas anderes schreibt: Ich bin kein Bulle. Das ist ja meist das letzte Argument, dass hier benutzt wird, wenn mal jemand etwas Kritisches schreibt.

Naja

egal 03.06.2007 - 16:36
Es haben wohl Kontrollen stattgefunden!
ICh weis von einigen meiner Genossen das am Bhf Rostock starke durchsuchungen der Anreisenden durchgeführt wurden.
Es wurden selbst Aufkleber und Spukies mit Kritischen Inhalten einkassiert.
Zur gewalt frage möchte ich sagen , dass das absolut überflüssig war!
Ich laufe auch immer im Schwarzen Block allerdings lehen ich diese Gewalt(von beiden seiten) ab!
Diese eskalation hat eine absolute Lücke in die Demonsstranten gerissen!
Hierdurch wurden doch Hardlinern wie Schäuble doch argumentations Mittel in die Hände gespielt um den Zaun und sein gesamtes Vorgehen(welches absolut Falsch und überflüssig ist) zu rechtfertigen. Schäuble und sein Vorgehen wurde in der Gesamten bevölkerung nicht befürwortet allerdings wird sich das jetzt schnell ändern!
ICh möchte einen recht herzliche dank an die Krawallos aussprechen! IHr habt alle grundlagen zerstört! und die polizei wird jetzt wesentlich Gewaltsamer vorgehn! ausserdem sthet eine aufhebung der Demonstrationsverbote wohl nun erst recht nicht mehr in aussicht!

Schönen dank!

Strengt doch ma oier hirn an!(gewalt erzeugt gegengewalt!)

super, dann hat doch alles geklappt

ich 03.06.2007 - 16:46
freut euch doch, wenn euch die staatsmacht schon so zuspielt und ihr die straßenschlachten bekommt, die ihr euch so sehr wünscht. ich persönlich gehörte zu den friedlichen demonstranten denen die krawalle den protest verhagelt haben. ich frage mich nur warum nun die autonomen jammern. fühlt ihr euch instrumentalisiert? der staat hat gewonnen, weil ihr genauso reagiert habt wie es eure "polizeiverschwörer" geplant haben und jetzt die g8 gegner als militante gewalttouristen dastehen.

wobei sich mir die frage aufdrängt, ob der durchschnittliche autonome mehr verstand hat als ein pawlowscher köter. irgendwo am straßenrand stehen menschen in grün - die autonomen sehen rot. im nachhinhein heißt es man sei provoziert worden (durch die anwesenheit der "bullen") und man habe nicht schuld gehabt, denn der staat hätte sich verschworen, ja alles nur inszeniert. sehr drollig. kratzt das nicht an allen prinzipien des militanten widerstands? wenn die polizei den krawall WILL, weil er ihr nützt - was soll man da nur tun? vielleicht die mittel überdenken un friedlich protestieren? unsinn. diese logik ist viel zu kompliziert. lasst euch den spaß nicht verderben! ;)

zum Thema Entwaffnung

Denk mal 03.06.2007 - 17:30
Was meinst Du, wäre passiert, wenn die autonomen schon am Bahnhof kontrolliert worden wären? dann wäre die Situation mitten in der Innenstadt eskaliert und die Vermummten wären randalierend und brandschatzend durch die ganze Stadt gezogen. Daß es zu einer Eskalation kommen mußte, ist klar, denn das ist der einzige Grund, warum solches Gesocks wie der Schwarze Block an solchen Veranstaltungen teilnehmen. Und von Seiten der Polizei kann ich mir kaum vorstellen, daß diese darauf aus waren, Ärger zu machen bzw. bewußt eine Schlacht zu provozieren. Diese armen unterbezahlten Staatslakeien werden sich wohl was schöneres vorstellen können, als am Wochenende von linken Hooligans eins auf die Schnauze zu bekommen.

was habt ihr denn gedacht ?

najaaa 03.06.2007 - 19:28

es war doch klar das es zu riot´s kommen wir.
es is natürlich scheiße wenn umherstehende bürger flaschen und seine abbekommen...
es ist aber klar das es dazu kommt wenn der riot losgeht, das ist immer so, weil auch
unerfahrende menschen aus der situation heraus ausflippen.
eine besonderheit ist auch das der block sehr international war u. da kann es kaum zu
absprachen kommen, wie-wann-reagiert wird. z.b. das ein feuerwehr wagen angegriffen werden
ist hier nicht konsens. aber in grichenland z.b wird das gemacht. oder ungeschützte bullen
anzugreifen ist scheiße.ich glaube das eine revolution mehr als nötig ist und da ist klar das es auch mal brutal werden kann.

und glaubt nicht das wir irgendwelche veränderungen erwarten können wenn wir nicht dafür kämpfen kreativ-laut-und auch militant...............
das zusammen-wirken aller aktions-formen ist die richtige taktik

Gewalt...

...erzeugt Gegengewalt 04.06.2007 - 13:04
Wenn sich vermummte und bewaffnete Vollidioten treffen, kommt selten etwas vernünftiges dabei heraus.

Egal ob Bullen oder Autonome.

Wer angegriffen wird darf sich meiner Meinung nach auch angemessen wehren, das kann aber in diesem Fall keine Seite für sich reklamieren.

teilweise sehr guter Bericht

Taugenichts 04.06.2007 - 18:17
Der Bericht ist toll, zumindest der erste Teil, wo nur das erlebte geschildert wird. Die Interpretation halte ich wieder für nicht objektiv, da einfach unterstellt wird, zb, dass die absichtlich Polizistengruppen geschickt wurden um sich verprügeln zu lassen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die ihre eigenen Leute wie Material behandeln.

Ebenso, dass der Mannschaftswagen da gezielt plaziert war, um angegriffen zu werden halte ich für Quatsch. Dass dann gleich die Hundertschaft zur Stelle war, lag wohl eher daran, dass die in Bereitschaft gehalten wurden falls die Ausschreitungen irgendwo zu übel werden.

Immerhin sieht man auf dem Video gut, dass dem Fahrer ein Pflasterstein voll an den Kopf/Hals klatscht. Wären die absichtlich als Ziel da hingestellt worden, hätten die sich doch wohl ein wenig geschützt. Die Staatsknechte sind schließlich auch nur Menschen.

Für mich erscheint das ganze so, als hätte man es anfangs wirklich mit einer friedlichen Strategie versucht (und sei es nur, um in den Medien gut da zu stehen), aber hätte gleichzeitig reichlich Kräfte bereitgestellt um Gewalt gleich mit voller Stärke niederzuknüppeln. Was vielleicht auch die schlecht koordinierten Einsätze erklärt. Teilweise ließen sich Polizeitrupps widerstandslos mit Steinen bewerfen, teilweise wurde ohne ersichtlichen Grund auf friedliche Demonstranten losgestürmt.

Eine bessere Planung seitens der Polizei wäre schön gewesen, vor allem eine besser gerichtete Anwendung von Gewalt, so dass es wenigstens hauptsächlich die trifft, die es auch provoziert haben. Der Einsatz gegen die Menge auf dem hinteren Teil des Platzes war in keinster Weise gerechtfertigt, schon gar nicht mit der faden Ausrede "Platz für die Löschfahrzeuge zu schaffen". 5 WaWes und zig Hundertschaften gegen friedliche Kundgebungsbesucher waren einfach totaler Schwachsinn.

Allerdings haben sich die Steineschmeisser und Krawallmacher noch viel dämlicher verhalten, vor allem weil die ihr Verhalten selbst bestimmen und nicht von der Befehlstelle vorgegeben bekommen. Bei abrückenden Polizisten nochmal nachzusetzen und Steine ohne Rücksicht auf eigene Leute zu schmeissen ist nur verantwortungslos und feige.

Ich denke, wer denn nun wirklich für die Eskalation verantworlich ist, wird sich kaum aufklären lassen, dazu war die Veranstaltung zu unübersichtlich.

Autonome und Männlichkeitskonstruktionen

AutonomeR SelbstkritikerIn 05.06.2007 - 16:03
Obwohl viele linksradikale Autonome bzw. Antifas ständig von Gender reden bietet sich auf vielen linksradikalen Demos ein anderes Bild.
Die dort praktizierte und im Vornherein propagierte Militanz scheint immer sehr mackerhaft-männlich.
Klar, auf Grund der Repression, ist das Black-Block-Outfit sinnvoll. Aber der immer wieder zu beobachtende Militanzfetischismus verbunden mit einer Art Elite-Gestus muss nicht dazu gehören. Für viele Anwesende scheint Militanz eine Art (männlicher) Initiationsritus zu sein: Wer noch keinen Stein geworfen oder eine Barrikade gebaut hat, wird nicht als vollwertig akzeptiert.

So waren in Heiligendamm auch viele Jungmänner in Poser-Posen (für die Presse ein gefundenes Fressen) zu beobachten. Statt nach sinnvollen militanten Aktionen zu suchen wurde Militanz zum Selbstzweck. Das ist auch an den Zielen (mehrere Kleinwagen) erkennbar. Selbst wenn mensch sich einmal erfolgreich gegen die Polizei gewehrt und sie zurückgetrieben hatte, mussten viele durch einen Steinhagel und ein Nachsetzen anscheinend unbedingt eine erneute Reaktion der Polizei herausfordern.
Zu gewinnen gab es durch militante Aktion nichts, zu verlieren einiges (Repression, Legitimation, Bündnisbrüche, Außenbild etc.). Zu Erinnerung, es galt nicht einen Naziaufmarsch aufzuhalten, es war auch noch nicht der Blockade-Donnerstag, es war nur eine Demonstration und die Militanz überstieg das Maß an sinnvoller Selbstverteidigung bei weitem.
So haben sich an diesem Tag nicht wenige (durchaus militante) Autonome bewusst von aktiver Militanz ferngehalten und z.B. mittels Ketten nur passiven Widerstand geleistet.

Für die geliebte Militanz geht mensch auch eine seltsame Bündnispolitik ein. Hools und Jugendgruppen mit starkem Machismo werden auf Grund ihrer Militanz-Bereitschaft gerne auf Antifa-Demos eingeladen. Dabei wird akzeptiert, dass „Schimpfwörter“ wie „Schwule“, „Hurensöhne“, „Zigeuner“ oder dergleichen benutzt werden. Es geht dabei vor allem darum den politischen Gegner als weich, als irgendwie weiblich, zu diffamieren.
Mann ist quasi die männlichere Partei, was sich in markigen Sprüchen wie „Whose streets?“- „Our streets!“ äußert. Irgendwie erinnert dass eher an brünftige Revier-Hirsche als an freche Kritik am rechten Weltbild.
Parallel dazu werden andere „weiche“ bzw. kreative Versuche etwas gegen Nazis und Cops zu unternehmen schnell als uncooles (und weibliches) Hippietum abgecancelt.
Auch Leute, die solche Einstellungen nicht teilen, sagen nichts.
Bei Inhalten können die Autonomen Nationalisten nur scheinbar an der radikalen Linken anknüpfen, bei Militanz-Mackertum dagegen schon eher. Genau deswegen ähneln sich „Autonome“ Nationalisten und Autonome manchmal durchaus im Auftreten.

Also liebe Elite-Antifas und –Autonome: Emanzipation muss überall stattfinden, auch und vor allem in den eigenen Reihen.
Weg vom sinnlosen Militanz-Mackertum hin zur überlegten Militanz ohne Männlichkeitsattitüden.

x

y 28.06.2007 - 11:11

1-3 Die Polizei ( wusste ?)das Gefährliche Menschen mit Sturmmasken, Tüchern und anderen Vermummungsgeständen kommen. Diese hatten gefährliche Gegenstände dabei. Doch man ließ sie gewähren.


wir sind die chaoten die sich vermummen und bewaffnen ? wer rennt denn auf jeder demo mit schlagstock ,pfefferspray und hassi rum ? sie werden dabei vom staat geschützt und unsereins wird ,weil er sich einmal (!) wehrt, verfolgt und misshandelt ...