Antifaschistische Kaffeefahrt im Norden
Am 19.05.2007 wurden in den drei Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg jeweils ein Neonaziladen im Rahmen einer antifaschistischen Kaffeefahrt angesteuert, um sie aus der Anonymität zu reißen.
ANTIFASCHISTISCHE KAFFEEAHRT
Im Rahmen der Kampagne "Move ya! Den Nazis rote Zahlen bescheren!" fand am 19.05.2007 eine antifaschistische Kaffeefahrt durch Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg statt.
Die Kampagne hat es sich zum Ziel gesetzt, Neonazistrukturen aus der Anonymität zu reißen und sie als das zu outen, was sie sind: Rassisten, Antisemiten und Faschisten.
Seit mehreren Jahren steigt die Anzahl von Neonaziläden und -versänden auch in Norddeutschland stetig an. So bieten Neonaziläden nicht nur Einkaufsmöglichkeiten für den rechten Lifestyle, sondern werden von den extremen Rechten als Treffpunkte zum Informationsaustausch und Kontakteknüpfen genutzt. Mit dem Verkauf und den daraus erzielten Gewinnen von beispielsweise rechter Musik oder Modeartikeln unterstützen diese Läden direkt die Neonaziszene und das dahinterstehende menschenverachtende Weltbild.
Nazigeschäfte, wie "Böhm Streetwear" in Lägerdorf (Schleswig-Holstein), "Streetwear Tostedt" in Todtglüsingen bei Tostedt (Niedersachsen) und "Unbreakable Streetwear" in Hamburg bieten den Nazis Strukturen, von denen sie vor einigen Jahren nur träumen konnten.
Und genau diese Läden sind am 19.05.2007 angesteuert worden. Mit ca. 80 Antifaschist_innen wurde zunächst in das schleswig-holsteinische Dorf Lägerdorf gefahren. Dort ist dem Neonazi Ragnar Böhm mit seinem Geschäft und Versandhandel in der Dorfstraße klargemacht worden, dass er trotz der ländlichen Abgeschiedenheit seinem Geschäft nicht ungestört nachgehen kann.
Lautstark sind die Dorfbewohner_innen mit Flyern und Redebeiträgen über den Betreiber und das dort verkaufte Sortiment aufgeklärt worden. Dort sind seit ca. fünf Jahren neben einschlägigen rechten Marken wie Walhall, Thor Steinar auch Merchandise der rechten Band Skrewdriver erhältlich.
Im Neonazigeschäft mischt Ragnar Böhm nicht erst seit gestern mit, sondern schon seit Mitte der 90er Jahre. Mit Versandgeschäften der verbotenen Nationalistischen Front (NF) und später mit einem rechten Versandhandel in Rendsburg besteht eine Kontinuität in bezug auf den Verkauf von rechten Artikeln.
Nächste Station war das niedersächsische Örtchen Todtglüsingen in der Gemeinde Tostedt. Dort betreibt der Neonazi Stefan Silar seit ca. anderthalb Jahren den Laden "Streetwear Tostedt". Hier werden Modeartikel von extrem rechten Bands und Marken verkauft. Außerdem hat er eine große Auswahl an Rechtsrock-CD´s und sogar T-Shirts mit dem Aufdruck "Combat 18 - Parcel Service" im Angebot.
Silar ist bei weitem kein Unbekannter. 1992 ist er wegen Totschlags an den Kapitän Gustav Schneeclaus zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Nach der Haftentlassung stieg er zum Führer der Sektion Nordmark, der mittlerweile verbotenen Naziorganisation Blood and Honour auf. Außerdem wurde er mit der Gruppe Combat 18- Pinneberg vor Gericht gestellt und wurde in diesem Kontext wegen Körperverletzung verurteilt. Seit dem Jahr 2000 verdient Silar sein Geld u.a. mit der Organisierung von Rechtsrockkonzerten.
Vor Ort wurden die Anwohner_innen mit diesen Tatsachen konfrontiert und deutlich gemacht, dass aufgrund dieser die weitere Existenz seines Geschäftes nicht hinzunehmen ist.
Zuletzt wurde in der Bürgerweide 61, Hamburg, Halt gemacht. Seit einigen Monaten betreibt Volker Fuchs dort den rechten Klamottenladen "Unbreakable Streetwear".
Volker Fuchs ist in Hamburg kein Unbekannter. Anderthalb Jahre führte er in der Talstraße auf St. Pauli den Naziladen Odin&Freya, der sich schnell zum überregional bekannten Anlaufpunkt für Neonazis entwickelte. Von dort aus kam es immer wieder zu Übergriffen auf Passant_innen und Andersdenkende. Aufgrund von Protesten von Anwohner_innen und Antifaschist_innen setzte der Vermieter ihn im September 2006 vor die Tür.
Auch der neue Laden in der Bürgerweide entwickelt sich mehr und mehr zum regelmäßigen Treffpunkt für Neonazis. Volker Fuchs wurde unmissverständlich klar gemacht, dass sein Handeln Konsequenzen hat. So hat ihn sein Umzug nicht von antifaschistischer Intervention befreit.
Insgesamt ist diese Aktion als erfolgreich zu bewerten. Den Nazis wurde offensiv deutlich gemacht, dass sie weder auf dem Land noch in der Stadt unangreifbar sind.
Immer wieder muss auf die Existenz von Neonazistrukturen hingewiesen werden und dagegen in unterschiedlicher Art und Weise vorgegangen werden.
KEIN RAUM FÜR NAZIS UND IHR MENSCHENVERACHTENDES WELTBILD!
Infos und Kontakt unter:
www.move-ya.tk
Post: Move ya!
c/o Schwarzmarkt
Kleiner Schäferkamp 46
20357 Hamburg
Im Rahmen der Kampagne "Move ya! Den Nazis rote Zahlen bescheren!" fand am 19.05.2007 eine antifaschistische Kaffeefahrt durch Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg statt.
Die Kampagne hat es sich zum Ziel gesetzt, Neonazistrukturen aus der Anonymität zu reißen und sie als das zu outen, was sie sind: Rassisten, Antisemiten und Faschisten.
Seit mehreren Jahren steigt die Anzahl von Neonaziläden und -versänden auch in Norddeutschland stetig an. So bieten Neonaziläden nicht nur Einkaufsmöglichkeiten für den rechten Lifestyle, sondern werden von den extremen Rechten als Treffpunkte zum Informationsaustausch und Kontakteknüpfen genutzt. Mit dem Verkauf und den daraus erzielten Gewinnen von beispielsweise rechter Musik oder Modeartikeln unterstützen diese Läden direkt die Neonaziszene und das dahinterstehende menschenverachtende Weltbild.
Nazigeschäfte, wie "Böhm Streetwear" in Lägerdorf (Schleswig-Holstein), "Streetwear Tostedt" in Todtglüsingen bei Tostedt (Niedersachsen) und "Unbreakable Streetwear" in Hamburg bieten den Nazis Strukturen, von denen sie vor einigen Jahren nur träumen konnten.
Und genau diese Läden sind am 19.05.2007 angesteuert worden. Mit ca. 80 Antifaschist_innen wurde zunächst in das schleswig-holsteinische Dorf Lägerdorf gefahren. Dort ist dem Neonazi Ragnar Böhm mit seinem Geschäft und Versandhandel in der Dorfstraße klargemacht worden, dass er trotz der ländlichen Abgeschiedenheit seinem Geschäft nicht ungestört nachgehen kann.
Lautstark sind die Dorfbewohner_innen mit Flyern und Redebeiträgen über den Betreiber und das dort verkaufte Sortiment aufgeklärt worden. Dort sind seit ca. fünf Jahren neben einschlägigen rechten Marken wie Walhall, Thor Steinar auch Merchandise der rechten Band Skrewdriver erhältlich.
Im Neonazigeschäft mischt Ragnar Böhm nicht erst seit gestern mit, sondern schon seit Mitte der 90er Jahre. Mit Versandgeschäften der verbotenen Nationalistischen Front (NF) und später mit einem rechten Versandhandel in Rendsburg besteht eine Kontinuität in bezug auf den Verkauf von rechten Artikeln.
Nächste Station war das niedersächsische Örtchen Todtglüsingen in der Gemeinde Tostedt. Dort betreibt der Neonazi Stefan Silar seit ca. anderthalb Jahren den Laden "Streetwear Tostedt". Hier werden Modeartikel von extrem rechten Bands und Marken verkauft. Außerdem hat er eine große Auswahl an Rechtsrock-CD´s und sogar T-Shirts mit dem Aufdruck "Combat 18 - Parcel Service" im Angebot.
Silar ist bei weitem kein Unbekannter. 1992 ist er wegen Totschlags an den Kapitän Gustav Schneeclaus zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Nach der Haftentlassung stieg er zum Führer der Sektion Nordmark, der mittlerweile verbotenen Naziorganisation Blood and Honour auf. Außerdem wurde er mit der Gruppe Combat 18- Pinneberg vor Gericht gestellt und wurde in diesem Kontext wegen Körperverletzung verurteilt. Seit dem Jahr 2000 verdient Silar sein Geld u.a. mit der Organisierung von Rechtsrockkonzerten.
Vor Ort wurden die Anwohner_innen mit diesen Tatsachen konfrontiert und deutlich gemacht, dass aufgrund dieser die weitere Existenz seines Geschäftes nicht hinzunehmen ist.
Zuletzt wurde in der Bürgerweide 61, Hamburg, Halt gemacht. Seit einigen Monaten betreibt Volker Fuchs dort den rechten Klamottenladen "Unbreakable Streetwear".
Volker Fuchs ist in Hamburg kein Unbekannter. Anderthalb Jahre führte er in der Talstraße auf St. Pauli den Naziladen Odin&Freya, der sich schnell zum überregional bekannten Anlaufpunkt für Neonazis entwickelte. Von dort aus kam es immer wieder zu Übergriffen auf Passant_innen und Andersdenkende. Aufgrund von Protesten von Anwohner_innen und Antifaschist_innen setzte der Vermieter ihn im September 2006 vor die Tür.
Auch der neue Laden in der Bürgerweide entwickelt sich mehr und mehr zum regelmäßigen Treffpunkt für Neonazis. Volker Fuchs wurde unmissverständlich klar gemacht, dass sein Handeln Konsequenzen hat. So hat ihn sein Umzug nicht von antifaschistischer Intervention befreit.
Insgesamt ist diese Aktion als erfolgreich zu bewerten. Den Nazis wurde offensiv deutlich gemacht, dass sie weder auf dem Land noch in der Stadt unangreifbar sind.
Immer wieder muss auf die Existenz von Neonazistrukturen hingewiesen werden und dagegen in unterschiedlicher Art und Weise vorgegangen werden.
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Ergänzungen
polizeibericht
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/59458/988751/polizeiinspektion_harburg?search=tostedt
20.05.2007 | 06:43 Uhr
POL-WL: Demonstrative Aktion in Tostedt
Winsen/Luhe (ots) - * Tostedt *
Am 19.05.2007 kam es gegen 14.40 Uhr zu einer demonstrativen Aktion
von 40-50 Personen vor einem Bekleidungsgeschäft in Tostedt. In dem
Geschäft wird u.a. szenetypische Bekleidung der rechten Szene
verkauft. Durch die Demonstrationsteilnehmer wurden Flugblätter und
Aufkleber verteilt, in denen der Protest gegen das Geschäft zum
Ausdruck kommt.
Nach Eintreffen von ersten Polizeikräften entfernten sich die
Personen mittels eines Reisebusses. Der Bus wurde durch die Polizei
angehalten und die Insassen kontrolliert. Gegen die
Demonstrationsteilnehmer wurden Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes
gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.
ots Originaltext: Polizeiinspektion Harburg
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=59458
Besuch von der antifa
http://www.taz.de/dx/2007/05/21/a0047.1/text#Szene_1
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Super Idee — AFA
Gib Stulle............. — riotqueer
Silar ist garnicht Inhaber sondern nur — Geschäftsführer