Antirepressionsdemo in Karlsruhe 19.5.07

Egal 20.05.2007 12:39 Themen: Repression
Jetzt erst recht – Repression und Kriminalisierung des Anti G8 Protests entgegentreten - Zur heutigen Demonstration gegen die Repressionen von G8 Gegnern kamen nach Angaben der Veranstalter ca. 800 Teilnehmer nach Karlsruhe und demonstrierten gegen die Repression und die Kriminalisierung des G8-Protestes. Trotz einiger Provokationen durch die Polizei und des massiven Polizeiaufgebotes blieb es während der Demo friedlich. Seitens der Demonstranten,
Vor der Bundesanwaltschaft, die die Durchsuchungen veranlasst hat, wurde eine Zwischenkundgebung abgehalten und in Redebeiträgen und Parolen wie "Gegen jede Repression - Für die soziale Revolution" gegen Repression, die Verschärfung der Polizei- und Sicherheitsgesetze sowie die Innere Aufrüstung und Überwachung protestiert. Außerdem riefen die Demonstranten dazu auf, an den Protesten gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm teilzunehmen.

Martina Groß, Sprecherin der Organisatoren, zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Demonstration: „Die große Teilnehmerzahl freut mich umso mehr, da wir die Demonstration erst vor einer Woche geplant haben. Das zeigt uns, dass die Versuche von Bundesanwaltschaft und Staat nicht funktionieren, unsere Protestbewegung zu kriminalisieren. Die vielen teilnehmenden Menschen und Gruppen haben gezeigt, dass sich unser Widerstand in ‚Gut‘ und ‚Böse‘ spalten lässt.“

Sie sieht die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Gipfel in Heiligendamm sehr kritisch und ist nicht überrascht, dass Russlands Präsident Putin von Deutschland beim Thema Innere Sicherheit nichts mehr sagen lassen will: „Wir werden es auch weiterhin nicht zulassen, wenn unser Protest gegen Ausbeutung und Unterdrückung in der Welt in die terroristische Ecke gedrängt wird. Durch die Durchsuchungen sollte die Grundlage geschaffen werden, unseren Widerstand mit den Mitteln der Terrorismusabwehr unterbinden zu können. Da wundert es mich nicht, dass auch Angela Merkel in arge Erklärungsnöte kommt, wenn sie das Vorgehen beim EU-Russland-Gipfel verteidigen muss. Die Geschwindigkeit der Inneren Aufrüstung hat in Deutschland ein solches Ausmaß angenommen, dass die offiziellen Verlautbarungen längst nicht mehr mitkommen.“

In diesem Zusammenhang kritisiert Groß auch Polizei und Stadt Karlsruhe: „In den Vortagen wurde in Geschäften mit Flugblättern und Besuchen gezielt Angst vor der Demonstration geschürt. Auch in Karlsruhe wurde der Protest damit schon im Vorhinein zu kriminalisieren versucht. “

KA News:  http://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=de2007519-2189F
Bündnisseite:  http://www.19mai.de.vu/
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Ergänzungen

wir lassen uns NICHT spalten...

errico 20.05.2007 - 12:51
"Die vielen teilnehmenden Menschen und Gruppen haben gezeigt, dass sich unser Widerstand in ‚Gut‘ und ‚Böse‘ spalten lässt.“ "
ich glaube da sollte mensch noch ein "nicht" hinter widerstand einfügen...

wir sehn uns an der ostsee...

Mehr Fotos - Stresser

Robert Capa 20.05.2007 - 12:55
Einige Beamte taten sich beonders hervor.

Noch ein paar weitere Bilder

Robert Capa 20.05.2007 - 13:02
Hier noch ein paar weitere Bilder

G8- Justiz- und Innenminister in München

Libertad! Süd 20.05.2007 - 17:16
In München treffen sich vom 23. -28. Mai die G8- Justiz- und Innenminister, also die richtige Adresse, um nochmal gegen die bundesweiten Razzien zu demonstrieren. Kommt zahlreich!!!
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FREIHEIT STIRBT MIT SICHERHEIT!

Ausgerechnet am Tag der Verabschiedung des Grundgesetzes (23. Mai 1949) treffen sich im „Bayerischen Hof“ zu München die G8- Justiz- und Innenminister, um den Abbau der Grundrechte
voranzutreiben. Angesichts des bevorstehenden G8-Gipfels in Heiligendamm und der bundesweiten Einschüchterungs- und Repressions-Kampagne gegen die G8-Protestbewegung rufen wir hier in München auf, dagegen zu demonstrieren.

17:00 Uhr: Demonstration vom Stachus zum „Bayerischen Hof“

18:30 Uhr: Protestkundgebung vor dem „Bayerischen Hof“ am Promenadeplatz

Die schnelle gemeinsame und solidarische Resonanz der Gruppen und Organisationen der
G8-Kritiker auf die Willkürakte des Staatsapparats ermutigt, wir stellen fest:

JETZT ERST RECHT!

Wir lassen uns den Protest und Widerstand nicht verbieten!


Veranstalter: Münchner Anti-G8-Koordination

solidarische grüsse

walter uhlenberg 20.05.2007 - 17:38
Super Demo! Solidarische Grüsse aus Magdeburg, macht weiter so! Wir sehen uns an der Ostsee!Und am 02.06.: hinein in den internationalen und revolutionären Block in Rostock!
www.intersol-md.org

RAS Beitrag

Egal 21.05.2007 - 08:58
Auf dem G8-Gipfel Anfang Juni in Heiligendamm treffen sich die Staatschefs Deutschlands, Italiens, Frankreichs, Großbritanniens, Kanadas, Japans, Russlands und den USA. In allen diesen Ländern wird die weitere Umverteilung von unten nach oben betrieben - Kürzungen beim Großteil der Bevölkerung und immer höhere Gewinne für die Kapitalistenklasse. Praktisch alle gesellschaftlichen Bereiche werden nach den Verwertungsinteressen des Kapitals umstrukturiert. Ob Bildungs- und Gesundheitswesen, Abbau von Rechten am Arbeitsplatz, Abschottung der Grenzen für MigrantInnen und diskriminierende Ausländergesetze oder die Kürzungen bei sozialen und kulturellen Einrichtungen - kein Bereich bleibt davon verschont.

Die G8-Staaten sind zudem weltweit die größten Waffenexporteure und direkt und indirekt an mehreren Kriegen beteiligt. Während sie vom Kampf gegen den Terrorismus reden und mit entsprechenden Sondergesetzen jeglichen Widerstand kriminalisieren, bedeutet ihre kriegerische Politik für Millionen Menschen weltweit tatsächlichen Terror.

Auf den G8-Gipfeltreffen versuchen die Herrschenden der verschiedenen Länder ihre teilweise konkurrierenden Interessen in den Griff zu bekommen. Sie koordinieren dort außerdem die weitere Umsetzung ihrer Politik im Inneren und ihrer gemeinsamen weltweiten imperialistischen Interessen. Dabei versuchen sie auch dies alles als alternativlos und "zum Wohle aller" darzustellen.

Zehntausende Menschen werden dieses Treffen aber zum Anlass nehmen um gegen diese Politik auf die Straße zu gehen und Alternativen zu propagieren. Es wird Demonstrationen, Aktionstage mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten und Blockaden geben.

Die Proteste sind dabei auf verschiedene Art von Bedeutung: Mit ihnen kann zumindest in Ansätzen das geschafft werden, was bei den letzten Sozialprotesten, gegen die Heraufsetzung des Rentenalters und gegen die Einführung von Studiengebühren, gescheitert ist - das gemeinsame Agieren verschiedener gesellschaftlicher Gruppen. Alle die begriffen haben, dass nur dadurch dass sie selbst aktiv werden etwas geändert werden kann, werden gemeinsam auf die Straße gehen. Wir haben dabei ein Ziel das alle vereint, mit dem deutlich gemacht wird, dass wir uns nicht gegeneinander ausspielen lassen: Schluss mit den Angriffen von Staat und Kapital! Eine andere Welt ist möglich!
Die Mobilisierung der Anti-G8 Proteste kann so genutzt werden, um über die gemeinsame Praxis Kontakte, Erfahrungen und Motivation zu sammeln, sowie Diskussionen über zukünftigen Protest und Widerstand und nicht zuletzt über Alternativen zur aktuellen Politik, zu führen.

Die Mobilisierung hat aber natürlich auch den Zweck, den Protagonisten des kapitalistischen Systems, den Ausbeutern, Sozialabbauern und Kriegstreibern ein ruhiges Treffen zu verunmöglichen. Sie müssen sich hinter einem kilometerlangen, zweieinhalbmeterhohen Zaun und Tausenden Sicherheitskräften verschanzen - und auch das wird sie hoffentlich nicht vor unserer Wut schützen. Mit Massenblockaden der Zufahrtswege sollen sie möglichst weit von der Außenwelt abgeschnitten und bei der Durchführung ihres Gipfeltreffens gestört werden.

Was Mobilisierungen wie diese jedoch nicht ersetzen können, was vielmehr die Grundlage ihres Gelingens, sowie einige ihrer Ziele sein müssen, sind die Debatten um die Perspektive einer befreiten Gesellschaftsordnung, einhergehend mit täglicher politischer Praxis und dem Aufbau von Organisierungen des Widerstandes und der politischen Alternativen.

Im Juni auf nach Heiligendamm!
Die Angriffe des Staates auf die Anti-G8 Mobilisierung zurückschlagen!
Gemeinsam kämpfen, streiken, blockieren organisieren!
Für den Kommunismus!

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Bilder unkenntlich machen!!!!

Teilnehmerin 20.05.2007 - 14:44
also, ich weis ja nicht, wie oft das hier bei indy schon disskutiert wurde, aber es sollte doch gerade bei solch einer Demonstration darauf geachtet werden, dass die Bilder so unkenntlich gemacht werden, dass die einzelnen Personen auch nicht mehr erkannt werden, oder?

Ich selber bin auf min. 2 Bildern noch ausreichend zu erkennen und es langt ja zudem, wenn die Bullen schon tausende von Bildern gemacht und die Demo mit mehr als 20 Kameras abgefilmt haben, dann muss nicht auch noch sowas sein. Es wäre sehr ratsam, nicht sinnlos Menschen durch dieses möchtegern Fotographentum in Gefahr zu bringen.

Danke


@ Mods: Bitte die Bilder ausreichend unkenntlich machen oder löschen.

Leute...

...was ist... 20.05.2007 - 14:50
...denn so schwer daran die gesichter der demobesucher_innen unkentlich zu machen?!
Mensch regt sich jedesmal auf wenn die bullen ne demo abfilmen und retuschiert dann die demofotos nicht,mensch muss doch den bullen und irgendwelchen nazitrotteln doch nicht bei der recherche helfen!

Back to the 80's

ZooYork 20.05.2007 - 15:02
Könnte der ideologische Trümmerhaufen aus Stuttgart das nächste mal bitte daheim bleiben und die Meisterschaft des VfB oder wasweißich feiern?!
Parolen und Sprüche aus der ersten Reihe waren teilweise unerträglich.
Revolutionäre Aktion Stuttgart,pimp your Kapitalismuskritik alter.

juhu

und immer... 20.05.2007 - 15:23
...noch mehr Fotos.

1. Wen interessierts? abnehmender Grenzertrag ;-)
2. Die Server werden unnötig belastet
3. Leute gut zu erkennen- nicht nur für Bullen, auch für Nazis interessant

@zoo york

........ 20.05.2007 - 15:23
Ich fand die Parolen der Demo gut wie lange nicht mehr auf einer Demo in Bawü. Wenig bis gar kein Antideutsches Gedöhns und Geplärre.

Kleinkarierte Kritik?

[rfk] 20.05.2007 - 16:53
Das Foto ganz oben zeigt einen "Moni-Spruch".
Nur mal so eine Anregung:
Würde irgendwer auf die Idee kommen einen männlichen Oberstaatsanwalt als "wunderschön"
zu bezeichnen? Kann ich mir schwer vorstellen. Scheiß Sexismus.

Kritische Anmerkung

Anwesender Mensch 20.05.2007 - 18:04
Einige kritische Anmerkungen seien hier als Anwesender gestattet.
An sich war die Demo ja gut, die Stimmung kämpferisch und für die kurze Mobilisierungszeit auch die Zahl der Teilnehmer halbwegs ok. Auch wenn es erschreckend zu sehen ist, wie sehr die Teilnehmerzahlen auf den Vorfeld Demonstrationen (Heidelberg, München, FFM etc.) abgenommen hat – vor ein paar Jahren waren auf Freiraum Demos (Auch wieder Heidelberg wegen dem AZ und Hamburg wegen Bambule) mehrere Tausend radikale Linke Menschen ohne Probleme zu organisieren.
Des Weiteren sind mir persönlich zwei Dinge aufgefallen – das fehlen von einer konsequenten anti-sexistischen Praxis in breiten Teilen der radikalen Linken – insbesondere dabei in weiteren Bereichen des „Nachwuchses“. Hier kam man sich oft genug vor wie auf einem schlechten Fußballspiel und nicht auf einer emanzipatorischen Demonstration. Es sind definitiv einige elementare Grundsätze, welche in den letzten 20 Jahren von FrauenLesbenTransgender Gruppen erkämpft wurden, wieder verloren gegangen.
Zum anderen ist der Anspruch „Militanz“ und „Praxis“ zu oft von der Realität entfernt. Konsequentes Handeln, von einer fundierten Theorie ausgehend, in allen(!) Lebenslagen – und nicht nur auf Demonstrationen, bei denen es etwas Gerangel mit der Polizei gibt und man sich seine (männlichen) Macker-Hörner abstoßen kann – fehlt oft völlig. Neben konspirativen und direkten Aktionen gehört dazu auch das Einhalten von grundsätzlichen „Sicherheitsstandards“, um die Repressionen zu erschweren, und eine Perspektive zur revolutionären Praxis.
Nur im Stil einer „Lifestyle“ Antifa Parolen zu brüllen und sich selber zu beweihräuchern (hier auch die Kritik, das oft Militanz auf Demos nur zur Eigenprofilierung durchgezogen wird, um danach mit seinen „Kriegswunden“ zu prahlen und/oder innerhalb der „Szene“ sich weiter darstellen zu können) und dabei zu vergessen, dass das erstrebte Ziel eine HERRschaftsfreie und gewaltfreie(!) Gesellschaft sein sollte (und somit Gewalt bzw. Militanz nur aus der Theorie und Reflexion entstehen darf und nicht als Selbstzweck missbraucht werden sollte – sonst ist mensch dem Hooligan näher denn der politischen Linken), genügt einfach nicht!
Daher – Theorie und Militanz vereinen, jederzeit und an jedem Ort!
Wenn Mensch für den Kommunismus kämpft und „ums Ganze“ gehen will – dann konsequent (sofern dies in den bestehenden Kapitalverhältnissen möglich ist) und radikal!
Für mehr reflektierte Militanz und gegen die Selbstverliebtheit der „Szenemacker“!

@zoo york2

wgc 21.05.2007 - 00:31
Welche Parolen fandest du denn so "unerträglich"? Würde mich nur so mal interessieren. Und was ist denn ein "ideologischer Trümmerhaufen"? Und warum kommt dieser aus Stuttgart?

Ist Deutschland überhaupt ein Rechtsstaat?

MA pol Dragan Pavlovic 22.05.2007 - 21:16
Hallo,

die Demonstration ist wirklich notwendig.

Leider durfte ich erst nach der Lektüre einer seriösen Webseite des RICHTERS Udo Hochschild erfahren, dass Deutschland überhaupt kein Rechtsstaat ist, weil die Grundvoraussetzung dafür fehlt. Die GEWALTENTEILUNG EXISTIERTE IN DEUTSCHLAND NIE.

Ich bin bestürzt. Denn es gibt eine Diskrepanz zwischen der veröffentlichten Meinung zu diesem Thema und den Fakten/dem Rechtsalltag.

Das Ergebnis ist ein völlig üblicher Mißbrauch der Polizei und der Justiz durch die Legislative - durch die Politik. - Parteibuchrichter und politisch gesinnte Verfolgungsbehörden sind an der Tagesordnung.

Gruß, D. Pavlovic

Siehe unter www.gewaltenteilung.de unter "Das Problem"