Solidemo in Hannover gegen die Hausdurchsuchung

nix mit spaltung! solidarität! 10.05.2007 00:00 Themen: G8 G8 Heiligendamm Repression
Spontandemonstration gegen G8 Krminalisierung in Hannover
Aus Protest gegen die bundesweiten Hausdurchsuchungen in Zusammenhang mit dem Widerstand gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm fand heute in Hannover eine spontane Demonstration unter dem Motto „Die G8 delegitimieren und nicht den Widerstand!“ statt.
Ohne Polizeibegleitung gingen ca. 130 Personen entschlossen gegen die staatliche Repressionswelle auf die Straße. Mit Parolen brachten sie ihre Solidarität mit den Betroffenen und ihre Geschlossenheit gegen die Kriminalisierung linker, emanzipatosrischer Politik lautstark zum Ausdruck.

Anlass für die Hausdurchsuchungen ist der Vorwurf der Bildung einer terroristischen Vereinigung, mit dem Ziel das Treffen der führenden Staatschefs im Juni anzugreifen. Seit Jahren bietet der §129a eine Konstruktion, um politische Strukturen mundtot zu machen und in ihrer Arbeit zu lähmen.

Mit dem Vorwurf des „Terrorismus“ bzw. vermeintlicher Nähe zu Brandanschlägen soll der Widerstand gegen den G8-Gipfel im Vorfeld kriminalisiert und die globalisierungskritische Bewegung gespalten werden. Zusätzlich soll repressives staatliches Vorgehen eine abschreckende Wirkung für mögliche Proteste haben.

Der Widerstand gegen das Gipfeltreffen in Heiligendamm lässt sich nicht spalten!
Betroffen sind wenige, gemeint sind wir alle!
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Ergänzungen

5000 in berlin

egal 10.05.2007 - 00:37
in berlin geben selbst die cops die zahl 5000(!) an ;-)
war mal wieder ne kraftvolle und große demo - fight capitalism!

freie bahn

hehe 10.05.2007 - 00:47
Hannover | 09.05. | 20:30 Uhr | Limmerstraße
dank dieser (wahrscheinlich versehentlichen) falschen angabe konnten wir unbehelligt und lautstark durch hannover laufen. die einzige streife die uns über den weg kam war sichtlich überrascht und eben so schnell wieder weg, wie sie aufgetaucht war. kurz danach wurde die demo wie geplant aufgelöst und dadurch auch ein zusammenstoßen mit unseren freunden in grün (oder ggf. blau) komplett verhindert.

fight g8

freie bahn dank lockvögel?

enttäuscht 10.05.2007 - 09:10
katz-und-maus-spiel mit den cops oder geschlossen solidarisch gegen die kriminalisierung der g8-proteste vorgehen?
leider haben sich die 120 menschen in hannover nicht weiter darum gekümmert, dass an der limmerstraße an die 50 menschen in kleingruppen verteilt auf den start der (wenn auch fälschlicher weise ?) dorthin mobilisierten solidemo warteten. darunter auch menschen aus anderen städten und personen die dem "angeblichen zentrum des vertrauens" nur gefühlt nahe stehen. sie dienten vielmehr die nächsten zwei stunden als lockvögel für die cops, die sie auf schritt und tritt verfolgten. und das alles aus angst vor staatlichen repressionen? das nenne ich nicht entschlossen!
andere zeit, anderer ort und andere taktik!

PM des Runden Tisch Hannover gegen den G8

Runder Tisch 10.05.2007 - 10:03
Ab heute Morgen um 8Uhr wurden mindestens 40 Hausprojekte, Privatwohnungen und linke Zentren in Berlin, Hamburg, Bremen und weiteren Städten in Brandenburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen von der Polizei durchsucht. Die Bundesanwaltschaft führt gegen 18 namentlich bekannte und weitere, unbekannte Personen ein Ermittlungsverfahren wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung gemäß § 129a Abs. 2 StGB und anderer Straftaten.
An den Durchsuchungen waren insgesamt 900 Polizisten beteiligt.

Besonderes Augenmerk legt das BKA auf den alternativen Server SO36.net. Viele linke und alternative Projekte haben ihre Webseiten, Mailinglisten und Mailadressen dort abgelegt. Damit soll die Kommunikationsstruktur der Anti-G8-Bewegung empfindlich gestört werden.
Die beliebige Auswahl von linken Wohnprojekten und Infrastruktur macht deutlich, dass die Ermittlungen als Vorwand genommen werden um wahllos gegen die linke Mobilisierung vorzugehen.
Die Repression durch das Bundeskriminalamt kommt nicht überraschend. Der linke und linksradikale Widerstand gegen den G8 hat eine für die Polizei nicht mehr handhabbare Größe erreicht. Bisher hat die Polizei nur in der Presse versucht, den Widerstand zu spalten und ein Heer von 'Chaoten' halluziniert. Nun wird versucht, die Anti-G8-Strukturen organisatorisch lahm zu legen.
Diese Durchsuchungswelle dient allein der Kriminalisierung und Behinderung des G8-Gipfelprotestes. Der Vorwurf Terroristen würden sich über einen Internetserver koordinieren welcher von Linken betrieben wird, ist haltlos. Das BKA wird auch nach Abschluss der Ermittlungen erfahrungsgemäß Beweise schuldig bleiben.
Schon die Vergangenheit zeigte, dass gerade einmal zwei Prozent aller Strafverfahren nach §129 (a) zu Verurteilungen führten. Bei derartig-repressiven Maßnahmen geht es einzig und allein um die Überwachung/Informationsbeschaffung und Behinderung/Diffamierung linker, emanzipatorischer Politikansätze. Die berechtigten Proteste gegen neoliberale Wirtschaftspolitik und kapitalistische Globalisierung sollen so kriminalisiert werden.
Wir werden uns weder spalten noch davon abbringen lassen, im Juni gegen die Politik der G8-Staaten zu demonstrieren und unseren Protest und Widerstand auf die Straße zu tragen.

Runder Tisch Hannover gegen G8:
Anti-Kriegs-Bündnis, attac, Atomplenum, Bündnis für die Zukunft, offenes Anti-G8-Treffen, Rote Aktion Kornstraße,

Strategische Überlegungen

subbi 10.05.2007 - 10:30
Um nochmal genauer auf den Konflikt zwischen öffentlicher (Indymedia-)Mobilisierung und spontaner Taktikänderung aus einer VoKü-Masse heraus einzugehen:

Dass hier bei Indy ein Treffpunkt in Linden angegeben wurde, befremdet vor dem Hintergrund, dass wirklich niemand aus "organisierten Struturen" dies getan haben will. Viele hatten daher gestern den nicht ganz fernliegenden Eindruck, die Bullen könnten für dieses Posting verantwortlich sein, damit sie die Sache entsprechend kanalisieren und folglich kontrollieren können. So wurde auch schon nachmittags in Linden verstärtk berittene Polizei gesichtet.
Wie auch immer - letztlich hatte es ja auch den Vorteil, dass den Bullen so ein schönes Schnippchen geschlagen werden konnte, indem einfach mal in die genau andere Richtung gegangen wurde, in die wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten keine Spontandemo in Hannover gegangen ist. Das hat die Bullen anscheinend wirklich überrascht und auch gefoppt - anders ist ihr anfängliches Nichtstun (bei der Demo) und ihr anschließendes aggressives Verhalten (beim die ganze Nacht mit Sixpacks durch die Nordstadt fahren und grimmig Leute kontrollieren) kaum zu erklären.
Für die Zukunft ist das Konzept der "Doppeldemo" vielleicht ausbaufähig. Es wäre natürlich absolut wünschenswert gewesen, wenn die Leute in Linden noch irgendwie unbemerkt von den Bullen zur Demo hätten dazustoßen können. Oder sie hätten eine eigene Demo durchsetzen können.
Krass an der stattgefundenen Demo war, dass alle ihr Glück über die überraschten Bullen gar nicht recht fassen konnten, was leider mehr zu Perplexität denn zu einem wirklichen Ausnutzen dieses Freiraums führte. Wäre mensch darauf vorbereitet gewesen, hätten mindestens ein paar Sprühdosen kreativ zum Einsatz kommen können. Auch ein gemeinsamer Spaziergang durch die Lister Meile im Anschluss an die Auflösung wäre für die, die darauf Lust gehabt hätten, sicherlich noch drin gewesen.
Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage. Gute Nacht, G8 - heiße Nächte für die Bullen :).
Der Bundesanwaltschaft 129 mal den Arsch versohlen!

MISSTRAUEN MACHT SCHWACH

LORENZ 10.05.2007 - 13:19

ALS ICH ETWAS ZU SPÄT ZUR SOLIDEMO AUF DIE LIMMER KAM DACHTE ICH DER TROSS WÄRE SCHON WEG.LEIDER WAREN KEINE BEKANNTEN VON MIR DA.WOLLTE MICH INFORMIEREN, WAR ABER NICHT MÖGLICH MIR BEGEGNETE FAST NUR MIßTRAUEN.ANGST VOR BULLEN LÄHMT DIE BEWEGUNG UND IST VOR ALLEM DANN NICHT NOTWENDIG WENN SICH SOWIESO KEINER AUF DIE STRASSE TRAUT!FÜR MICH WARS EIN KOMISCHER STADTSPAZIERGANG OHNE EFFECKT.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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na herzlichen dank — tut nichts zur sache

sorry — egal

Typisch Hannover — rowdy

@ rowdy — Wayne