Hamburg: Prozeß gegen niederländischen Antifa

RedRocker 26.01.2007 17:27 Themen: Antifa Repression
Am 14.10.2006 demonstrierten in Hamburg-Wandsbek mehrere tausend Menschen gegen einen Nazi-Aufmarsch. Dabei wurde ein Antifaschist aus den Niederlanden verhaftet und für zwei Wochen eingeknastet. Gegen Kaution kam er frei - nun gibt es einen Prozess.
Mo, 29.01., 9.15 Uhr
Amtsgericht Wandsbek, Schädlerstr. 28
Am 14.10.2006 demonstrierten in Hamburg-Wandsbek ca. 2.000 Menschen gegen einen Nazi-Aufmarsch. Neben Wasserwerfer- und Schlagstockeinsätzen wurden 28 GegendemonstrantInnen in Gewahrsam genommen. Unter ihnen ein Aktivist aus den Niederlanden. Im Gegensatz zu den anderen Festgenommenen wurde er in der folgenden Nacht nicht wieder frei gelassen, sondern am nächsten Tag dem Haftrichter vorgeführt und in Haft genommen. Erst am 2.11. - also über zwei Wochen später - wurde Kaweh gegen Kaution aus dem Knast entlassen.

Wir haben ihm während seiner Knastzeit hier in Hamburg unsere Solidarität gezeigt und wollen ihn auch am Montag nicht allein vor die Richterin treten lassen.

Also kommt zahlreich zum Prozess!
Mo, 29.01., 9.15 Uhr
Amtsgericht Wandsbek, Schädlerstr. 28


Zur Erinnerung hier zwei Verlautbarungen aus dem Herbst 2006:

20.10.2006
Skandalöser Polizeieinsatz gegen Antifaschisten in Hamburg am letzten Wochenende.
Rote Hilfe Hamburg fordert sofortige Freilassung eines jungen Niederländers aus der Untersuchungshaft.
Heute Abend Solidaritätskundgebung vor dem Untersuchungsgefängnis Holstenglacis.

Am Samstag, den 14.10.2006 konnten die Neonazis der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), der Jungen Nationalen (JN) und Mitglieder der sog. Freien Kameradschaften ihre Demonstration unter dem Motto "Nationale Arbeitsplätze statt internationale Profite" geschützt durch ein martialisches Polizeiaufgebot durchführen.
Bereits am Vormittag gab es in der Hamburger Innenstadt eine große, von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragene Demonstration mit über dreitausend Teilnehmern, die sich gegen die menschenverachtende Propaganda der Faschisten richtete. Bei den anschließenden legitimen Blockade- und Protestaktionen gegen den Aufmarsch der Faschisten in Hamburg-Wandsbek kam es zu massiven gewalttätigen Übergriffen der Polizei. Die Polizei war mit mehr als 1700 Beamten und 7 Wasserwerfern im Einsatz, um den Nazis den Weg frei zu prügeln. Unter Missachtung sämtlicher Grundrechte griff die Polizei darüber hinaus eine angemeldete Kundgebung mit 5 Wasserwerfern an.
Im Laufe des Tages kam es insgesamt zu 28 vorläufigen Festnahmen bzw. Ingewahr-samnahmen und zahlreichen Verletzten. Das skandalöse Vorgehen der Polizei gipfelte dieses Mal in der Festnahme eines jungen niederländischen Antifaschisten, der nun bereits seit Sonntag in Untersuchungshaft sitzt. Obwohl er einen festen Wohnsitz in den Niederlanden, feste soziale Strukturen und einen Beruf hat, dem er nachgehen muss, wird Kaweh weiterhin in Haft gehalten.
Die Hamburger Ortsgruppe der bundesweiten strömungsübergreifenden Schutz- und Solidaritätsorganisation Rote Hilfe e.V. fordert die sofortige Freilassung von Kaweh aus der Untersuchungshaft! Heute findet um 19 Uhr vor dem Untersuchungsgefängnis Holstenglacis eine Solidaritätskundgebung statt.

Rote Hilfe e. V. Ortsgruppe Hamburg


2.11.2006
Kaweh ist frei!
Gestern Mittag wurde unser niederländischer Genosse, nach 18 Tagen (und damit etwa 432 Stunden) U-Haft, gegen eine Kaution von 2000 EUR freigelassen! Kaweh war am Samstag, den 14.10., nach antifaschistischen Aktionen gegen den Nazi-Aufmarsch in Hamburg-Wandsbek festgenommen worden und saß seitdem im Untersuchungsgefängnis Holstenglacis. Gestern gab es aus diesem Grund eine Demonstratíon in Hamburg. Etwa 350 AntifaschistInnen hatten sich an der Sternschanze versammelt und begrüßten Kaweh zurück in Freiheit. Durch den kalten Hamburger Abend zog die Demo dann zum Untersuchungsgefängnis, um unseren Protest gegen die Willkür und die Repressionen gegen linken, antifaschistischen Widerstand auszudrücken.
Vor dem Knast sprach Kaweh ein Grußwort und Dankeschön für die bereits gelaufene Solidarität und verdeutlichte, dass der Widerstand gegen Neonazis wichtig und notwendig sei.
Solidarität benötigt Kaweh immer noch. Schließlich steht ihm hier in Hamburg ein Prozess bevor, der Kosten mit sich bringt.
Um ihn damit nicht alleine zu lassen, spendet eifrig auf dieses Konto:
Rote Hilfe e.V., Stichwort: Kaweh, Kto.-Nr.: 84610203, BLZ 200 100 20, Postbank Hamburg


Weitere links:
 http://www.de.indymedia.org/2006/10/159629.shtml
 http://de.indymedia.org/2006/11/160888.shtml
 http://www.antifainfo.de/freiheitfuerkaweh.htm
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