BS: Coke-Truck Störaktion

Anarkid 22.12.2006 16:03 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe
Am Dienstag, den 19.12.2006 zogen ca. 15-20 AktivistInnen in die Braunschweiger Innenstadt, um das Coca-Cola Truck Fest zu stören und auf die Missstände in den von CocaCola ausgebeuteten Regionen aufmerksam zu machen.
Am Dienstag, den 19.12.06, als der Truck des Coca Cola Konzerns in Braunschweig auf dem Altstadtmarkt parkte, machten sich ca. 15-20 AktivistInnen auf den Weg, diesen Truck zu besuchen und den Menschen, die die Show genossen, ein ganz anderes Gesicht des Konzerns zu zeigen.

Zwei AktivistInnen legten sich mit Pappschildern, auf denen stand welche in Kolumbien ermordeten Gewerkschafter hier repräsentiert werden sollten, auf Decken und 2 weitere AktivistInnen stellten sich daneben um Flyer zu verteilen ( http://projekte.free.de/anarkids/Mesg/sonderseite.html den Flyer gibt es auf der Sonderseite) und gegebenenfalls weitere Auskünfte zu erteilen.

Es wurde ein Megaphon ausgepackt und der erste Redebeitrag gehalten. Während weitere AktivistInnen Flyer verteilten, bildete sich sofort eine riesige Traube (schätzungsweise 100 Personen) um die Rednerin. Nach nicht einmal 5 Minuten ließ sich schon die Besatzung des Trucks blicken, versuchte das Megaphon entwenden und drohte an, das weiterreden und das verteilen der Flyer mit Gewalt zu unterbinden. Die AktivistInnen ignorierten dieses und setzten die Aktion fort, während 5 weitere versuchten, sich verbal mit den Angestellten des Konzerns auseinander zu setzen. Diese reagierten mit weiteren Gewaltandrohungen und der Polizei, welche dann auch nach einigen Minuten erschien und Platzverweise erteilte, da der Platz vom Konzern für diesen Tag angemietet war. So wurde auf die gegenüberliegende Straßenseite umgelagert, für die die Polizisten jedoch sofort einen weiteren Platzverweis aussprachen. Auf die Frage, weswegen es nicht gestattet sei hier eine Spontandemonstration durchzuführen, es sei doch nicht mehr angemieteter Bereich, reagierte die Polizei mit Androhungen von in Gewahrsamnahmen anstatt zu Antworten. Außerdem wurde den AktivistInnen der Einsatz des Megaphons untersagt, da dies keine angekündigte Demonstration sei.

Es wurde sich also wieder einige Meter bewegt, jedoch nicht aus unmittelbarer nähe des Trucks entfernt. Die AktivistInnen legten sich erneut auf den Boden, es wurden weiterhin Flyer verteilt und (diesmal ohne Megaphon) weitere Redebeiträge gehalten. Nach einiger weiterer Zeit begann einer der Coca Cola Angestellten (wie aus einem Gespräch von ihm und der Polizei zu entnehmen war, war es der Verantwortliche) die AktivistInnen zu fotografieren, diese beriefen sich auf ihr Recht am eigenen Bild und forderten den Menschen in Rot-Silberner Jacke auf, die Bilder zu löschen. Dieser antwortete, er hätte das recht von beliebigen Personen Fotos zu schießen, sobald mindestens 10 Personen auf dem Bild seinen, der Aufforderung die Bilder zu zeigen und nachzuzählen kam er allerdings nicht nach und konnte auch verhindern, dass ihm die Kamera weggerissen wurde. Einer seiner Kollegen wurde im Gegenzug später, als er aus einer Bäckerei trat (es standen 9 AktivistInnen neben ihm) abfotografiert.

Von da an konnten allerdings die nächsten beiden Stunden ohne weitere Zwischenfälle verbracht werden, es wurde sich mit interessierten Menschen auseinander gesetzt, einer fragte sogar, ob er noch einige Exemplare zum weiterverteilen mitnehmen könne. Die Aktion hat sehr viel anklang in der Bevölkerung gefunden, es lohnt sich also, aktiv zu werden!

Kapitalismus bekämpfen,
Antikapitalismus globalisieren…

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Ergänzungen

Morddrohung gegen Coca-Cola-Gewerkschafter

holger 22.12.2006 - 16:20
Morddrohung gegen Coca-Cola-Gewerkschafter in Barranquilla/Kolumbien

Am 14. Dezember 2006 wurde in Barranquilla im Haus von Euripides Yance, Arbeiter von Coca Cola und Vorstandsmitglied der Gewerkschaft SINALTRAINAL ein Kommunique eines paramilitärischen Todesschwadronen aufgefunden. Das Kommunique richtet sich gegen die sozialen Organisationen und Menschenrechtsgruppen in Barranquilla und droht auch namentlich den Gewerkschaftsmitgliedern und Coca Cola Arbeitern EURIPIDES YANCE, LIMBERTO CARRANZA und CAMPO QUINTERO. Ihnen wird mit dem Tod gedroht, wenn sie nicht binnen einer Woche die Stadt verlassen. Das Kommunique ist mit "Aguilas Negras" unterschrieben.

Es gibt eine Urgent Action zu dem Fall unter:
 http://www.labournet.de/internationales/co/urgentaction191206.html

Unser erstes Mal

Some random Dude 22.12.2006 - 16:24
Ergänzen will ich noch, dass es unser erster Indy-Artikel ist und auch unsere erste richtige Aktion.

Das nur mal neben bei ;-)

greetings...

 http://projekte.free.de/anarkids

schon die 2. Aktion dieser Art

indy 23.12.2006 - 10:16
auch in Flensburg wurde der Coke Truck ähnlich empfangen - weiter so

 http://de.indymedia.org/2006/12/164057.shtml

wie wärs mit jeder Stadt ab jetzt - den Coca Cola Marketingstrategen in die Suppe spucken

auch in Berlin

Wladek Flakin 24.12.2006 - 18:21
hört sich nach einer sehr erfolgreichen Aktion an! auch in Berlin gab es einen Versuch, das Coca-Cola-Mega-Fest zu stören. allerdings wurden alle AktivistInnen ziemlich schnell von der Polizei vertrieben. immerhin fast 2.000 Flyer verteilt...

siehe den Bericht:  http://de.indymedia.org/2006/12/164880.shtml

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Tolle Aktion! — ausfüller