Coca Cola Truck in FLensburg
Sichtlich gestört fühlten sich Verantwortliche der Stadt Flensburg und des Coca Cola Konzerns, als eine Gruppe von Aktivisten der linken Schülerzeitung Klassenlos und der Freien ArbeiterInnen Union sich anschickte, Passanten und Besucher der Veranstaltung über die Machenschaften des globalen Unternehmens aufzuklären.
Die als erschossene kolumbianische Gewerkschafter verkleideten Jugendlichen hatten kaum damit begonnen, ihre Umrisse mit Klebeband auf dem Platz abzukleben, als auch schon laut fauchend ein Vertreter der Stadt versuchte, dem Treiben Einhalt zu gebieten - erst mit verbalen Mitteln, dann durch abreissen von Klebeband vom Boden und unverfrorenem Diebstahl aus der Hand eines Aktivisten.
Ursprünglicher Plan war es gewesen, sich neben die Umrisse zu stellen, um dann die Geschichten verschiedener Opfer des Coca Cola Konzerns zu erzählen. Statt dessen zog nun eine Konfrontation mit der Stadt und Coca Cola die Aufmerksamkeit umherstehender Menschen auf sich. Mehrmals wurde mit der Polizei gedroht, der Aufforderung "Mach doch!" kam man allerdings erst nach, nachdem man mehrere Versuche unternahm, Pappschilder zu entwenden auf denen "Von Coca Cola ermordet" stand. Auch genehmigten sich Angestellte des Coca Cola Konzerns vor Ort, die Aktivisten abzufilmen, was trotz Versuche dies zu unterbinden wohl auch gelang.
Die Aufmerksamkeit, die das Geschehen im Zentrum des Platzes auf sich zog, erlaubte aber anderen Aktivisten ungestört Flyer in der Menge zu verteilen und mit einer Menschengroßen Coca Cola Dose und einem Transparent die selbe Nachricht unters Volk zu bringen, wie es auch das Theater als Ziel hatte.
Die Reaktionen fielen gemischt aus. Der Großteil war wohl einfach überrascht, von dem, was sich da abspielte. Einige zeigten sich empört, dass man den in großer Zahl anwesenden kleinen Kindern die Illusion des netten Coca Cola Konzerns versaute, der großzügigerweise kostenlos Geschenke verteilt. Andere wiederum sprachen klare Sympathie aus, vor allem als deutlich wurde, dass die Öffentlichkeit wieder einmal möglichst wenig von den Verbrechen des multinationalen Konzerns erfahren sollte - eine spontan angemeldete Mahnwache wurde hinter die am Willy Brandt Platz aufgebaute "Eis"-Bahn verbannt. Wie zu erwarten lag dort der Hund begraben.
Wieder einmal bewies die glorreiche deutsche Demokratie, dass Menschenrechte vor allem für jene zählen, die über das nötige Kleingeld verfügen. Über das anmieten des Platzes hatte Coca Cola Menschenrechte von Mitbürgern käuflich erworben und es war ihm möglich, Einzelpersonen Rechte wie die Rede- und die Versammlungsfreiheit auf einem öffentlichen Platz zu nehmen.
Eine besondere Erwähnung sollten auch die Rechtfertigungs- und Verleugnungsversuche der Coca-Cola und Stadt Vertreter finden: mit "anderswo wird auch gemordet", "ihr wisst doch gar nicht was die davor gemacht haben" und "jetzt sagt mir der am Truck das stimmt alles nicht, soll ich dann euch eher glauben?" wollte man die Aktivisten davon überzeugen, ihren Protest sein zu lassen. Vereinzelt äusserte man sogar ganz unverholen nationalistische Standpunkte - nicht mein Land, nicht mein Problem. Als das nicht fruchtete folgten bald persönliche Anfeindungen. Dem Angebot, man könne ruhig sehen, wer der Stärkere sei, wenn der Herr daran Interesse habe, wollte aber Niemand nachkommen, trotz vormaliger Bekundungen körperlicher Überlegenheit. Es blieb bei "unaufmerksamen" Seitenstößen.
Der Aufforderung, den Platz mit der Mahnwache zu verlassen, folgte man nach einiger Verzögerung. Bald darauf wurde die Aktion jedoch aufgelöst und die Aktivisten zogen heim - quer über den Nordermarkt, wo die Coca Cola Trucks standen. Ihrem Unmut machten sie noch einmal Luft: "Coca Cola und ihr Geld, morden mit in aller Welt" war trotz der kraftvollen Bühnenanlage auf dem ganzen Platz zu hören.
Im Verlauf des Abends kam es dann Gerüchten zufolge noch zu einem Stromausfall, als ein Unbekannter den Stecker für das Werbespektakel zog.
Ursprünglicher Plan war es gewesen, sich neben die Umrisse zu stellen, um dann die Geschichten verschiedener Opfer des Coca Cola Konzerns zu erzählen. Statt dessen zog nun eine Konfrontation mit der Stadt und Coca Cola die Aufmerksamkeit umherstehender Menschen auf sich. Mehrmals wurde mit der Polizei gedroht, der Aufforderung "Mach doch!" kam man allerdings erst nach, nachdem man mehrere Versuche unternahm, Pappschilder zu entwenden auf denen "Von Coca Cola ermordet" stand. Auch genehmigten sich Angestellte des Coca Cola Konzerns vor Ort, die Aktivisten abzufilmen, was trotz Versuche dies zu unterbinden wohl auch gelang.
Die Aufmerksamkeit, die das Geschehen im Zentrum des Platzes auf sich zog, erlaubte aber anderen Aktivisten ungestört Flyer in der Menge zu verteilen und mit einer Menschengroßen Coca Cola Dose und einem Transparent die selbe Nachricht unters Volk zu bringen, wie es auch das Theater als Ziel hatte.
Die Reaktionen fielen gemischt aus. Der Großteil war wohl einfach überrascht, von dem, was sich da abspielte. Einige zeigten sich empört, dass man den in großer Zahl anwesenden kleinen Kindern die Illusion des netten Coca Cola Konzerns versaute, der großzügigerweise kostenlos Geschenke verteilt. Andere wiederum sprachen klare Sympathie aus, vor allem als deutlich wurde, dass die Öffentlichkeit wieder einmal möglichst wenig von den Verbrechen des multinationalen Konzerns erfahren sollte - eine spontan angemeldete Mahnwache wurde hinter die am Willy Brandt Platz aufgebaute "Eis"-Bahn verbannt. Wie zu erwarten lag dort der Hund begraben.
Wieder einmal bewies die glorreiche deutsche Demokratie, dass Menschenrechte vor allem für jene zählen, die über das nötige Kleingeld verfügen. Über das anmieten des Platzes hatte Coca Cola Menschenrechte von Mitbürgern käuflich erworben und es war ihm möglich, Einzelpersonen Rechte wie die Rede- und die Versammlungsfreiheit auf einem öffentlichen Platz zu nehmen.
Eine besondere Erwähnung sollten auch die Rechtfertigungs- und Verleugnungsversuche der Coca-Cola und Stadt Vertreter finden: mit "anderswo wird auch gemordet", "ihr wisst doch gar nicht was die davor gemacht haben" und "jetzt sagt mir der am Truck das stimmt alles nicht, soll ich dann euch eher glauben?" wollte man die Aktivisten davon überzeugen, ihren Protest sein zu lassen. Vereinzelt äusserte man sogar ganz unverholen nationalistische Standpunkte - nicht mein Land, nicht mein Problem. Als das nicht fruchtete folgten bald persönliche Anfeindungen. Dem Angebot, man könne ruhig sehen, wer der Stärkere sei, wenn der Herr daran Interesse habe, wollte aber Niemand nachkommen, trotz vormaliger Bekundungen körperlicher Überlegenheit. Es blieb bei "unaufmerksamen" Seitenstößen.
Der Aufforderung, den Platz mit der Mahnwache zu verlassen, folgte man nach einiger Verzögerung. Bald darauf wurde die Aktion jedoch aufgelöst und die Aktivisten zogen heim - quer über den Nordermarkt, wo die Coca Cola Trucks standen. Ihrem Unmut machten sie noch einmal Luft: "Coca Cola und ihr Geld, morden mit in aller Welt" war trotz der kraftvollen Bühnenanlage auf dem ganzen Platz zu hören.
Im Verlauf des Abends kam es dann Gerüchten zufolge noch zu einem Stromausfall, als ein Unbekannter den Stecker für das Werbespektakel zog.
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Ergänzungen
Der Truck auch in Eurer Stadt
http://www.cokesideoflife.de/html/flash.html?cont=xmas_tour
Grüße
Noch mal zwei Links
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/kombo/kolumbienkampagne/index.htm
Akruellere Meldung:
Armee und Paramilitärs verbreiten Terror in der Desplazado-Siedlung La Cruz
http://www.nadir.org/nadir/initiativ/kombo/kolumbienkampagne/kampagnen/coca_cola/armee_und_paramilitaers_verbreiten_terror%20in_la_cruz.htm
Tipps für das nächste Mal
Ebend gerade deswegen, weil alle Welt denkt, so ein toller konzern wie Coca Cola, der ja sogar Newcommer bands eine Bühe gibt und die Kinder glücklich macht, kann ja nur okay sein, ist es erforderlich, seriös rüberzukommen.
Was einmal geklappt hat, kann doch auch wieder klappen.
Muss ja auch kein Truck in der Stadt sein, ein Supermarkt reicht auch für eine "Coca Cola PR" Aktion hehe
"Achja, was interessieren mich die Gewerkschafter in Kolumbien, ich trinke doch Cola in Deutschland, die kommt nicht aus den Fabriken da..." Oha.
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
viele grüsse
@gegen die da oben
Die antwort ist eine geniale karrikatur :)
mittourende Musiklehrer und Bands
@ gegen die da oben
sehr gute aktion
zur zeit hat man ja nur von angriffen von nazis auf den hafermarkt usw. gehört.
deswegen giebt es auch am 16.12.eine solidemo für die angegriffenen linken projekte in flensburg!!
also kommt alle und unterstützt die flensburger genosseninnen!
Mann Oh Mann!!!
@Mann oh Mann
erweiter erst mal ein wenig deinen horizont bevor du hier sone scheiss von dir laesst!
@RedBlindness
http://www.labournet.de/branchen/auto/dc/ar/kaleck.html
Wenn sich ein Weltkonzern die beschriebenen Handlungen nicht leisten kann, dann deswegen, weil man ihn durch Boykotte unter Druck setzt. Dafür ist ja wohl die im Artikel beschriebene Aktion gedacht.
Und jetzt geh ich noch ein paar Zitronen falten.
Gonepteryx rhamni
war auch gerade am tippen
einfach nur unreflektiert! erst denken dann schreiben oder auch mal sein lassen.
kapitalismus basiert schon einmal von seinem wesen her - alles zur ware zu machen/ "zu kapitalisieren" - auf maximale ausbeutung von mensch und natur um daraus eben kapital/profit zu erzeugen und um dies wiederum ausschließlich zu kapital zu machen.
es spielt dabei keine rolle wieviel natur oder mensch dabei draufgeht.
es gibt gibt zwar umweltschutz-, arbeitsschutzgesetze, etc an der eigentlichen ursache ändern diese aber auch nichts oder sind mittlerweile schon so verdreht, das es einfach nur noch lächerlich ist dies noch als umweltschutz zu bezeichnen (siehe zb kyoto-protokoll "emissionsrechtehandel")
umweltzerstörung und gesundheitschäden bis hin zum tod von menschen/lebewesen sind logische folge dieses ausschließlich profitorientierten systems. es liegt nicht an "irgendwelchen" multinationalen konzernen wie coca cola, sondern eben an der produktions- und reproduktionsweise.
oder um es mal mit "bolo bolo" zu sagen: Sie frisst in afrika, verdaut in asien und scheißt in europa!
kapitalismus tötet (täglich)!
bsp
coca cola
http://www.labournet.de/internationales/co/cocacola/chronologie.html
http://kanalb.org/edition.php?clipId=62
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21799/1.html
shell
http://www.stachel.de/95.12/12nigeri.html
http://no-racism.net/global/colombia/colombia010218_00013.htm
...
Umweltzerstörung im Sozialismus
wenn du dir mal die Umweltschutzpolitik im realexistierenden Sozialismus angeguckt hättest, dann würdest du merken, dass dort die Verschmutzung viel schlimmer war als in den kapitalistischen Ländern.
Real Existierender "Sozialismus"
Mal davon abgesehen, dass du bei einem Vergleich im Thema Umweltzerstörungen durch Kapitalismus und durch stalinistische Systeme wohl kaum zu so einem eindeutigen Ergebnis kommen wirst, wie du es hier anprangerst. Weder Russland noch die USA gingen und gehen sonderlich zimperlich mit ihrem natürlichen Reichtum und der Gesundheit ihrer Bürger um. Man mag natürlich auch auf einen ungleichen Fokus spekulieren (sprich, in der westlichen Welt berichtet man lieber über dreckigen, ungesunden "Sozialismus" als über dreckige, ungesunde Marktwirtschaft)