Keine Coca-Cola am Menzel-Gymnasium

Wladek Flakin 08.11.2006 22:57 Themen: Bildung Globalisierung Weltweit
An vielen Universitäten in den USA, England und auch in der BRD werden keine Produkte der Coca Cola Company mehr verkauft. An diesen Unis haben Studierende ein Boykott gegen den Getränkehersteller durchgesetzt, um gegen die Geschäftspraktiken des Konzerns, u.a. Umweltverschmutzung in Indien und die Ermordung von GewerkschafterInnen in Kolumbien, zu protestieren. Auch am Menzel-Gymnasium in Berlin-Tiergarten wollen SchülerInnen einen Boykott von Coke erwirken.
Eine erste Protestaktion wurde heute von einer Gruppe SchülerInnen, unterstützt von der kommunistischen Jugendorganisation REVOLUTION, direkt vor dem Schultor veranstaltet. Dabei wurde das Spiel "Cola-Killer" vorgeführt: In dem Spiel werden vier Köpfe von GewerkschafterInnen aufgestellt, auf die man mit einer Cola-Dose werfen kann. Wenn sie umkippen, sieht man die Folgen von Repression, z.B. "Gewerkschaft vertrieben" oder "50% Lohnkürzung."

Damit soll thematisiert werden, wie der scheinbar "lebensfreudige" Cola-Konzern nicht davor zurückschreckt, bei seinem kolumbianischen Tochterunternehmen GewerkschaftsaktivistInnen ermorden zu lassen, um die Produktionskosten niedrig zu halten.

Gerade SchülerInnen aus den unteren Jahrgängen haben "Coca-Killer" voller Begeisterung gespielt, aber auch die dazu gehörenden Flugblätter gelesen.

Die Kampagne gegen Coca-Cola am Menzel-Gymnasium soll jetzt weitergeführt werden: in Planung sind weitere Flugblätterverteilungen, eine Filmvorführung über die Morde an GewerkschafterInnen bei Coke in Kolumbien und die Sammlung von Unterschriften usw.

Die Kampagne fordert "Keine Coca-Cola mehr an dieser Schule". Die Forderung ist auf jeden Fall realistisch, schaut man nur auf die mehr als 20 US-amerikanischen Universitäten oder selbst auf die Uni Köln, wo ein Coke-Boykott schon in Kraft ist.



+++++++++++++++ Flugblatt der Kampagne +++++++++++++++

Coca-Killer

Fakt ist, dass die Coca-Cola Company der weltweit größte Getränkehersteller ist. Täglich fließen über eine Milliarde Getränke die Kehlen hinab. Es ist jedoch genauso Fakt, dass die Firmenpolitik dieses Konzerns nicht einmal davor zurückschreckt, über Leichen zu gehen, um seine Interessen durchzusetzen...

Morde on the Coke side of life?
Beispiel Kolumbien: Die Arbeitsbedingungen in den Coke-Abfüllanlagen sind katastrophal. Gewerkschaftliche Organisierung wird durch Paramilitärs (rechtsextreme Privatsöldner) unterbunden.
Seit den letzten 15 Jahren gibt es in Kolumbien bereits neun dokumentierte Mordfälle an GewerkschafterInnen, die bei Coca-Cola tätig waren. Unzählige ArbeiterInnen, die auch für ihre sozialen Interessen kämpften, sind ebenso dem Terror des Paramilitärs, durch Folter, Drohungen oder Flucht, unterworfen.
Die Subunternehmen und natürlich auch der Mutterkonzern selbst profitieren von der Politik der rechten Paramilitärs. Es wäre ein Leichtes für Coke, gegen die Praktiken seiner Tochterunternehmen zu handeln. Erst durch öffentlichen Druck, der u.a. durch Klagen, die gegen Coca-Cola eingereicht wurden, reagierte der Konzern auf die Vorwürfe...

Wasserklau on the Coke side of life?
Doch Coca-Cola schränkt nicht nur Arbeitsrechte erheblich ein, nein, Menschenrechte und Umweltstandards müssen auch dran glauben. Beispiel Indien:
Hier macht sich der Getränkekonzern des Wasserraubs schuldig. Seine Abfüllanlagen verbrauchen täglich Millionen Liter Wasser, obwohl – oder besser gesagt weshalb – weitestgehend starke Wasserknappheit im Land herrscht.
Es ist kein Wunder, dass der Protest gegen Coca Cola überwiegend von den am Rande der indischen Gesellschaft lebenden Gruppen getragen wird. Diese sind von den Praktiken Coca-Colas größtenteils betroffen. Wie z.B. die Bauern. Wasser und Land sind unverzichtbar für die Landwirtschaft.
Durch den Wasserraub und die Verschmutzung des verbleibenden Wassers sowie des Bodens u.a. durch giftige Schwermetalle gefährdet der Konzern die Lebensgrundlage von einem erheblichen Teil der indischen Bevölkerung. Die willkürliche Verschmutzung der allgemein zugänglichen Grundwasserquellen durch Coca-Cola hat dramatische Langzeitfolgen.

Widerstand on the Coke side of life!!!
Die nur nach Profit ausgerichteten Praktiken der Coca-Cola Company lassen sich nicht mehr leugnen.
Der Boykott findet seine Anfänge bei den Menschen, die direkt unter der Politik des Coke-Konzerns leiden müssen, den ArbeiterInnen vor Ort. Doch der Protest ist längst nicht mehr auf Kolumbien beschränkt, wo er durch Sinaltrainal(kol. Lebensmittelgewerkschaft) ins Rollen gebracht wurde.
Angefangen bei einer ganzen Reihe von Universitäten in den USA sowie Irland, England und Kanada, die millionenschwere Verträge mit dem Konzern auf Eis legten, bis hin nach Deutschland, wo sich auch StudentInnen der Kölner Uni und die Gewerkschaft ver.di mit den Betroffenen solidarisieren, fordern weltweit Einzelpersonen und Organisationen zum Boykott gegen Produkte des weltgrößten Getränkekonzerns auf. Denn wir fordern verstärkt öffentlichen Druck um angemessene soziale und ökologische Standards bei Coca-Cola durchzusetzen.

Make the protest real!!!
Zeigt Solidarität! Informiert euch und andere über Coca Cola! Beteiligt euch am Boykott an unserer Schule! Denn wir fordern:

Keine Coca-Cola mehr an dieser Schule!!

Kampagne gegen Coca-Cola am Menzel-Gymnasium
Mehr Infos: www.kolumbienkampagne.de | www.killercoke.org | www.revolution.de.com

Coca-Killer im Sommer:  http://de.indymedia.org/2006/07/151397.shtml
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Ergänzungen

Tour kolumbianischer Gewerkschafter durch Deu

... 09.11.2006 - 00:43
Liebe Leute,

wir möchten Euch hiermit herzlichst zu den Veranstaltungen im Rahmen der
Rundreise mit Carlos Olaya und Julio Lopez von der kolumbianischen
Gewerkschaft Sinaltrainal einladen!

Mit besten Grüßen,
die kolumbienkampagne berlin.


Termine der Rundreise:


3.11.06: Reutlingen (20.30 Uhr Cafe Nepomuk, Unter den Linden)
4.11.06: Tübingen (10 Uhr Cafe Boulanger, Collegiumsgasse 2)
10./11.11.06: Stuttgart (Studientag Ökumenische Initiative Mittelamerika)
13.11.06: Düsseldorf (19.30 Uhr DGB-Haus – Friedrich-Ebert Str. 34-38)
14.11.06: Köln (19.00 Uhr Info-Cafe ICI/UniMensa, Zülpicher Straße)
15.11.06: Wuppertal (19.00 Uhr Alte Feuerwache/Gathe 6)
15.11.06: Bochum (19.30 Uhr Bahnhof Langendreer, Raum 6)
16.11.06: Mönchengladbach (20.00 Uhr EINE-WELT-Infozentrum,Erzbergerstr. 84)
16.11.06: Osnabrück (19.00 Uhr Universität Osnabrück)
17.11.06: Duisburg (Universität Duisburg)
17.11.06: Oberhausen (19.00 Uhr Friedenskonferenz)
20.11.06: Magdeburg (18.00 Uhr BUND-Gebaüde, Olvenstädterstr.10)
20.11.06: Münster (20.30 Uhr Interkulturelles Zentrum Don Quijote,
Scharnhorststr. 57)
21.11.06: Frankfurt/Oder
22.11.06: Hamburg (19.00 Uhr T-Stube - Pferdestall, Allendeplatz 1, 1.Stock)
22.11.06: Jena (19.00 Uhr Friedrich-Schiller Universität, Hörsaal 5,
Ernst-Abel-Platz/Carl-Zeiss-Str. 3)
23.11.06: Potsdam
24.11.06: Göttingen
24.11.06: Berlin (19.00 Uhr IG-Metall Haus, Alte Jakobstr. 149)


Hintergrund:
1996 erschossen Paramilitärs den Gewerkschaftsführer Isidro Segundo Gil
auf dem Werksgelände des Coca-Cola Abfüllers in dem kolumbianischen
Städtchen Carepa. Kurz darauf brannten sie den Sitz der örtlichen
Gewerkschaft nieder und zwangen die Belegschaft zum Austritt aus der
Gewerkschaft Sinaltrainal. Seither hat es weitere acht Morde an bei
Coca-Cola beschäftigten GewerkschafterInnen gegeben, zuletzt 2002.
Im Kontext der mörderischen Gewalt senkte Coca-Cola die Löhne auf ein
Drittel, die wenigsten Beschäftigten besitzen noch feste Arbeitsverträge.
Dies wäre gegen starke kämpferische Gewerkschaften nicht möglich gewesen.
Forderungen nach Aufklärung der Morde, nach öffentlicher Verurteilung der
Paramilitärs, nach Widereinstellung geflohener ArbeiterInnen und nach
Entschädigung der Opfer werden seit Jahren abgeschmettert. Stattdessen
wurde Sinaltrainal mit Verleumdungsklagen und Terrorismusvorwürfen
überzogen.

Coca-Cola Kolumbien ist nur ein, wenn auch brutales, Beispiel für die
globale Durchsetzung prekärer Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse.
Gegen diese neoliberale Dynamik richtet sich die internationale Kampagne
gegen Coca-Cola. + Forderungen an Coca-Cola: Öffentlichtliche
Distanzierung von den Aktionen der Paramilitärs gegen die Gewerkschaft
Sinaltrainal + Klagen gegen Sinaltrainal zurückzuziehen + direkt mit
Sinaltrainal verhandeln + Entschädigungszahlungen zu leisten + Menschen-
und Arbeitsrechte weltweit zu achten. + Vor ein paar Jahren startete
Sinaltrainal eine weltweite Boykottkampagne gegen Coca-Cola. In den
letzten Monaten legten in den USA, Kanada, Großbritannien und Irland über
20 Universitäten aufgrund der Vorwürfe ihre Verträge mit Coca-Cola auf
Eis. In Italien schloss sich der Gemeinderat von Turin, Standort der von
Coca-Cola gesponserten Olympischen Winterspiele, dem Boykott an.

Die internationale Kampagne gegen Coca-Cola hat während der Fußball-WM
bundesweit Aufmerksamkeit gewonnen, die Studierendenparlamente der Uni
Köln und der Universität der Künste Berlin haben einen Boykott von
Coca-Cola Getränken in Mensen und Cafeterien beschlossen. In Bonn und
Wuppertal haben sich die Studierendenvertretungen der Boykottbewegung
angeschlossen. Die Gewerkschaft Verdi hatte sich bereits 2003 dem Boykott
angeschlossen.

Ziel der Rundreise:
Coca-Cola ließ extra einen Pressesprecher aus Atlanta für eine
Veranstaltung in der UdK Berlin einfliegen, um die Konzernpolitik schön zu
reden. Deshalb haben wir zwei Vertreter der kolumbianischen Gewerkschaft
Sinaltrainal eingeladen, um über den aktuellen Stand der internationalen
Kampagne und über die Situation in Kolumbien zu informieren. Gemeinsam mit
den beiden Gewerkschaftern werden wir über Möglichkeiten diskutieren, die
Kampagne in Deutschland weiter zu stärken.

Weitere Informationen: www.kolumbienkampagne.de / www.killercoke.org

Was war denn in Grenada?

Der "REFLEKTIERTE" 09.11.2006 - 11:04
1983 wurde das durch eine unblutige Revolution sozialistisch gewordene Grenada von den Machthabern der USA mitsamt ihrer damaligen "karibischen Koalition der Willigen" überfallen und gleichgeschaltet.
 http://de.wikipedia.org/wiki/Grenada

Warum?

COCA COLA!

Lustig ist auch die Behauptung, dass Grenadas Verstaatlichung der Muskatnußproduktion dafür verantwortlich war, dass irtschaft und Politik der USA (abhängig mitunter von einem Hauptmotor genannt: Coka Cola)keine andere Wahl hatten, als gerade einmal wenige Wochen nach der "Revolution" in Grenada einzumarschieren, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Die Produktion von Coka Cola hätte ansonsten ein klitze-kleines und etwas längerfristiger anhaltendes Problem bekommen, da Grenada der Hauptlieferant von Muskat war. Wo gab es eigentlich sonst noch so viel Muskat? Hmmm?

Wie die Faust aufs Auge passt dann auch noch die Weltverschwörerische Behauptung, Coca-Cola greife in Kolumbien so hart durch, weil die Vergangenheit gelehrt hat, dass die Produktion der Zutaten (hier diesmal:Cocapaste, natürlich ohne betäubende Wirkung) nicht ins stocken geraten darf. Schon gar nicht durch solche "Kommunisten" wie GewerkschafterInnen.
Von den Arbeitsbedingungen ganz zu schweigen...

Ja, und Indien...
In Indien sind die diese latent antiamerikanisch eingestellten Menschen doch auch nur am jammern: "Coca Cola macht unser Leben kaputt, nieder mit den USA...!" Da fragt man sich, wann die ersten Inder ihre mit Sprengstoff beladenen Autos vor die nächste amerikanische Botschaft kutschieren, oder besser noch - die gesamte westliche Welt mit Terror überziehen!?
nicht wahr, liebe Freunde des sog. Antideutschtums und gepflegten Kapitalismus!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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it´s capitalism stupid

snoopie 09.11.2006 - 11:40
bei aller berechtigten kritik an coca cola und ihrem verhalten gegenüber gewerkschaften, warum fallt ihr auf den irrglauben rein, ein anderes produkt wäre besser. es gibt keine weniger und keine mehr kapitalistischen produkte, ob nun coke, pepsi, sinalco oder afri. wo das bessere, von geschmacklichen diskussionen abgesehen, der anderen sein soll, würde ich gerne mal wissen. oder boykottiert ihr jetzt auch den mittelständischen bäcker um die ecke, der eure schule beliefert, weil er keinen betriebsrat zulässt?

@ snoopie

ich 09.11.2006 - 12:05
grundsätzlich hast du natürlich recht, aber es ist schon richtig die zu unterstützen die sich in handfesten klassenauseinandersetzungen befinden...und praktischer antikapitalismus fängt an in dem man gegen die grossen kämpft und nicht gegen den bäcker von nebenan...der hat nähmlich auch ein interesse am kampf gegen das "grosskapital" und ist somit ein möglicher bündnispartner für eine gewisse zeit...

mooooooment mal!

tutnixzursache 09.11.2006 - 12:29
warum kreidet revolution coca-cola an, von den paramilitärs zu profitieren, wenn man doch selbst nichts gegen diese hat? ich zitiere: "REVOLUTION unterstützt das Recht der Halbkolonien, sich gegen imperialistische Überfälle zu verteidigen. Selbst wenn diese Staaten von Reaktionären regiert werden, gilt unsere bedingungslose Solidarität allen, die dem Imperialismus Widerstand leisten, und wir bieten unsere Hilfe an, die ImperialistInnen zurückzuschlagen."

ergo: (kapitalisten+paramilitärs=böse) und (antiimperialisten+paramilitärs=gut)

der entscheidende faktor scheinen also nicht die mordenden paramilitärs sein, sondern die tatsache, dass die falschen von den morden profitieren... das ganze wirkt so, als würden hier im falle eines mordes an einem coca-cola-boss durch paramilitärs der sieg des antiimperialismus gefeiert. seltsame logik, oder hab ich da was nich verstanden?!

Bildquelle

foto 09.11.2006 - 12:57
ich wüsste gerne woher das Foto von der AfriCola als Wehrmachtsrangabzeichen stammt. Wann ist das entstanden?
Wer ist der Autor dieses Fotos bzw. des Plakats?

tutnixzursache

ich 09.11.2006 - 13:01
ja, da hast du was nich verstanden...ob du überhaupt irgendwas verstanden hast, würd ich doch stark bezweifeln...
...nach deiner logik sind antifas, die ne npd-zentrale anfackeln genauso scheisse wie nazis, die z.b ne synagoge oder so anzünden...also hauptzsache gegen gewalt wa...

Weiter so

classwar 09.11.2006 - 13:08
Der Boykott gehörte schon immer zum Repertoire der radikalen Gewerkschaftsbewegung. Er war und ist eine Form der Direkten Aktion, um seine Forderungen durchzusetzten und hat in diesem Kontext rein garnichts mit einem moralischen Auf- oder Abwerten eines bestimmten kapitalistischen Produkts oder eines Unternehmens zu tun.

Man Man

Coca-Cola-Trinker 09.11.2006 - 13:17
wieder mal typisch für die linke, da werden alibi-kämpfe geführt, gegen mächtige gegner und dann rennt man zum kik-textil-markt und bekleidet sich da im typischen "Antipimp"-outfit.

aber weil man gegen coca-cola wettert hat man sich zumindest den persilschein selbst ausgestellt.

das palästinensische Antipimps und gotteskrieger sich lustig auf marktplätzen wegbomben wird von selber seite geduldet.

fickt das game, nicht die player

stellvertreterscheiße

@ich

J. Anders 09.11.2006 - 13:28
"ja, da hast du was nich verstanden...ob du überhaupt irgendwas verstanden hast, würd ich doch stark bezweifeln...
...nach deiner logik sind antifas, die ne npd-zentrale anfackeln genauso scheisse wie nazis, die z.b ne synagoge oder so anzünden...also hauptzsache gegen gewalt wa...
Weiter so "

Hä? Das verstehe ich wiederum nicht! Was hat deine Aussage denn mit der Kritik zu tun, das Revolution reaktionäre Gruppen unterstützt (bzw. unterstützen würde), die ähnliche Ziele wie sie verfolgen? Es geht doch hier nicht um Gewaltverzicht. Antifas, die eine NPD-Zentrale anfackeln, sind nicht scheiße, aber sie wären es, wenn sie dabei mit Gruppen kooperieren, deren Interessen den eigenen eigentlich diametral entgegenstehen, um mal dein Beispiel zu benutzen.

Ich denke es geht allein um die Kooperation mit den rechten Paramilitärs, die bekanntlich nicht sonderlich links und emanzipatorisch usw. sind. Warum sind die in diesem Falle die "Bösen", wenn sie doch zur Überwindung des Imperialismus akzeptiert werden? Doppelmoral sucks, würde ich sagen!

@ Man Man

Peter 09.11.2006 - 13:37
Nur weil man nicht in sämtlichen Bereichen etwas verbessern will/kann macht dass das Engagement im Einzelfall (hier den Coca-Cola Boykott) auch gleich schlecht? Es ist doch immerhin besser kleine machbare Schritte zu machen anstatt einfach weiterzumachen wie bisher weil man eh nicht gleich alles erreicht...

?

ich 09.11.2006 - 14:14
@ classwar : das seh ich genauso...

@ j.anders: erstens klang es so als wenn es schon um gewalt generell ging,es wurde ja der mögliche mord an einem coca-cola-boss thematisiert...also es wurde die ansicht kritisiert wer gegen wen und nicht das töten an sich...so hab ichs verstanden...
zweitens wenn sich ein land aus kolonialer abhängigkeit und/oder imperialistischer besatzung befreit kann dies auch fortschrittlich sein wenn dieser kampf nicht von der linken des jeweiligen landes geführt wird...auch wenns uns nicht passt..ich hätt auch lieber überall nur linke mit weisser weste die am besten auch niemanden töten usw...die realität ist eine andere...

@foto

ifra 09.11.2006 - 19:38
du hast das falsch verstanden, das ist ein scan eines alten afri heftes, rechts vorderseite, links rückseite. das heft beinhaltet die "rangabzeichen unserer wehrmacht"

den hersteller von afri cola gab es bereits zur jahrhundertwende, die kolonialen phantasien waren (übrigens bis heute und den großteil der linken nicht weiter störend) immer teil des programms.
im NS brachte afri cola ua die legende in den umlauf, coca cola (die auf den europäischen markt drängten) sei ein jüdisches produkt, indem sie us-flaschen von coca cola auf flyern abbildeten, die zur kennzeichnung das das produkt kosher sei dort angebracht worden waren. sich selber stellte afri als besonders deutsch dar, siehe dazu ja auch das bilddokument.

ob die palme von afri cola zb eine anlehung an die dt. "schutztruppen" darstellt, wäre interessant zu recherchieren.

koloniale phantasien, ns-kolloboration und schmeckt trotzdem?

das problem bei der ganzen sache ist, dass natürlich solidarität mit den betroffenen gewerkschaftern zu zeigen ist, aber das nichttrinken von coke rein gar nichts verändert. wenn es nicht coke ist, dann ein anderer betrieb der sowas macht, sobald er dazu in der lage ist. der kapitalismus lässt sich nicht abschaffen, indem man einige der besonders fiesen exponenten in den ruin treibt (und sich selber dabei marktwirtschaftlicher mittel bemächtigt, selbt da systemimmanent bleibt). kurz gesagt: wenn nicht coke, dann jemand anders. wenn coke damit aufhört, dann fängt jemand anders damit an. es sind die strukturen, nicht die akteure die es zu bekämpfen gilt!

@ifra

ich 09.11.2006 - 23:59
man sollte schon gegen die akteure kämpfen...denn ohne abschaffung des privateigentums wirds auch keine abschaffung der von dir nicht näher beschriebenen struktur geben...
wenn sich diese freiwillig beugen dann gut sonst muss man schon gegen die vorgehen...und in fällen wie bei coca cola, gegen wen sollten denn die gewerkschafter kämpfen ausser gegen die akteure...? wie sieht praktischer antikapitalismus aus der sich nicht gegen das ökonomische interesse der kapitalisten wendet?...

@ich

nanu 10.11.2006 - 14:52
Was sagst du zu der Behauptung "Luxus ist antikapitalistisch"?

Bsp: Ein Porsche wird von zig Mitarbeitern per Hand angefertigt, da dieser Luxus im Gegnsatz zu Schleuderartikeln der Verbrauchsgesellschaft mit Qualität gebaut werden muss. Qualität, welche eine bestimmte Motivation der Abeiter vorraussetzt und welche nur durch wirklich faire Belohnung derer zu halten ist. Dies nennt man in Fachkreisen "Qualitätsmanagement".

Produkte, die jedoch eben gerade jenen Klassenkämpfer "glücklich" machen, benötigen einen geringen Preis, einen Preis, der logischer Weise auch Kosequenzen fordert. Mal ehrlich welcher Anit-Imp rennt den zur Pizzaria um die Ecke und kauft sich ne Pizza für 6 Euro, wenn er im Supermarkt 3 für 1 Euro bekommt? Das diese aber nunmal wenig fair produziert werden, ist klar.

In meiner "Heimatstadt" gibt es auch ne Sektenfraktion der Anti-Imp welche BSP als erstes schrien kein "Krieg für Öl" im Irak. Diese fahren aber ne Kiste, deren Verbrauch pro 100 km schon nen Krieg allein hätte gerechtfertigt. Oder sie hätten mehr für den Sprit bezahlt und dann hätten sie vom abzockenden Klassenfeind gesprochen.

Als erstes müssen sich all jene Klassenkämpfer daran besinnen, dem Kapital als solches den Boden zu entziehen und der sind sie nunmal selbst. Das der Mittelstand, aka Kleinstfirmen die CDU wählen, als ihre Interessenvertreter ist ne reine Farce, entzieht diese ja den Bürgies die Kaufkraft, was dazu führt das eben nicht mehr Qualität, also die Pizzeria die Kohle bekommt, sondern der quantitative Produzent welcher am billigsten verkauft.

Also Spiel Anti-Kapitalismus am besten dann, wenn du darauf verzichtest dein nächstes Hemd im C&A zu kaufen, nur weil dies bloß 5 Euro kostet.

Fuck the Game, not the Player.....

Generelle Kritik

Josch 10.11.2006 - 18:08
Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass Konzerne IMMER und NUR auf Gewinnmaximierung aus sind. So ist es eben in diesem System. Ergreift ein Konzern Maßnahmen zum Umweltschutz, dann tut er das ja nicht weil er so gerne etwas gutes tun möchte, sonder weil z.B., wie in diesem Fall, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam geworden ist und es sich so nicht länger durchziehen lässt. Es gibt keine "guten" Konzerne!!

@ Josch

gegen Richkid-Dorfdeppen 10.11.2006 - 19:14
Und weil Konzerne sowieso doof sind, üben wir keinen Druck auf Konzerne auf, die Gewerkschafter umlegen lassen. Was geht uns das Elend der anderen an, wa? Sind doch eh Ausländer, diese Kolumbianer. Warum sollen wir denen beistehen?
Scheiss dumpfe Dorfdeutsche!

missverständnis

Josch 11.11.2006 - 02:17
@ wie auch immer du die nennst.
vielen dank für diesen unqualifizierten Beitrag. Es gehört schon eine Menge Phantasie dazu in meinen Beitrag hinein zu interpretieren was du offenbar verstanden hast.
Ich wollte damit verdeutlichen, dass es eben im Kapitalismus so abläuft, zeig mir doch die Stelle an der ich das für gut befunden habe. Ich bin gespannt. Deine Beleidigungen bringen uns hier auf jeden Fall nicht weiter.
Also vielleicht liest du beim nächsten mal den Beitrag richtig (vielleicht auch zweimal) und dann wird das schon, okay?
Schönen Abend noch.

Revolution nur ohne REVOLUTION

(muss ausgefüllt werden) 09.01.2007 - 12:30
Mit REVOLUTION (sich selbst als "kommunistische Jugendorganisation" bezeichnend) ist keine Zusammenarbeit mit emanzipatorischer Zielrichtung möglich. Also warum diskutiert ihr noch mit diesen marxistisch-leninistischen Dogmatikern (eine Frau gibt es zumindestens in der Berliner Sektion nicht)? Ihr "Fight the Players" (und ihre Anknüpfungspunkte für Antisemitismus) kann man getrost ignorieren, wenn man ihre politische Bedeutungslosigkeit betrachtet...