Neubrandenburg: OB killt Vereinsleben
Neubrandenburg (03.10.06): Sparpolitik des Oberbürgermeisters stellt unkommerzielle Kulturprojekte und Jugendarbeit an die Wand
Ihren Unmut über die Mittelstreichungen brachten dreihundert Betroffene mit einer Zusammenrottung vor dem Ort der Einheitsfeierlichkeiten zum Ausdruck.
Ihren Unmut über die Mittelstreichungen brachten dreihundert Betroffene mit einer Zusammenrottung vor dem Ort der Einheitsfeierlichkeiten zum Ausdruck.
Die rigerosen Einsparungen zum Quartalsende '06 stellt alle der ehrenamtlich und halbfreiwillig tätigen Vereine und Projekte im Jugendsozial- und Kulturbereich vor den Ruin. Mehreren SozialarbeiterInnen
wurde mit Bekanntwerden der Sparpläne gekündigt. Die Mietverträge für die Räumlichkeiten der bisher von Stadtgeldern geförderten Jugendclubs sind ebenfalls breits gekündigt. Die Clubs, häufig nicht nur von Jugendlichen besucht, öffnen ihre Türen nur noch, weil die Kündigungsfristen noch nicht abgelaufen sind.
Zweck der Sparwut sei der von der Landesregierung in Schwerin geforderte Abbau des Schuldenberges, so die Argumentation des OB Krüger. (URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Kr%C3%BCger_%28CDU%29)
Ausgerechnet mit den 300.000 Euros aus dem Topf für Jugendförderung will er das Haushaltsloch von 4.000.000 Euro stopfen. Logik ist in diesem Verhalten erst erkennbar, wenn mensch sich vor Augen führt, dass das relativ rege (auch alternative) Kulturleben der Stadt ein Dorn im Auge des geschassten Bundesforschungsministers darstellt. Sozialarbeitende, zum Teil seit 16 Jahren für ihre Stadt engagiert, gelang es bisher den Organisiertheitsgrad der Faschos (im Gegensatz zum Umland) relativ
gering zu halten und die krasse Abwanderung der Leute abzumildern. Das die Stadt mehr als Prestigeobjekte wie Konzertkirche und die im Bau befindliche (genauer betrachtet jedoch sinnlose) Tiefgarage in der Innenstadt ist, machten die vor der Konzertkirche versammelten Leute deutlich. Auf mitgebrachten Transpis, Flugblättern und mittels Sprechchören machten sie ihrem Ärger Luft. Ironischer Weise gab es Standing Ovations als der OB nebst Gattin angerollt kam. Einige der Anwesenden ließen es sich nicht nehmen direkt und ungeblühmt den Unmut zu äußern. Andere setzten Trauerminen auf und glichen dadurch tragikkomischer Weise und trotz des Altersunterschiedes dem schlipstragenden, verbissenen und vergreisten Pack, welches innerhalb der Konzertkirche die 16-jährige Zusammenführung feierte. Trotz der Unterschiede in Temperament und Weltverständnis lag etwas Geist der Einigkeit über der Zusammenrottung, welche als Auftakt für den (Überlebens-) Kampf des Neubrandenburger Vereinlebens gesehen werden kann.
Die ankommenden Polizeikräfte versuchten vergeblich den verantwortlichen Veranstaltungsleiter ausfindig zu machen und beschränkten sich auf das Beobachten des Geschehens. Viele Menschen hatten Skatebords und Fußbälle dabei und es gelang echtes Leben auf den Kirchenvorplatz zu tragen.
Der Sparzwang betrifft ein Spektrum von Literaturhaus, Latücht, Pfadfinder, Rosa-Lila, Theaterfreunde, die kirchlich getragene mobile Jugendhilfe über Jugendclubs wie Zebra und Mikado bis hin zu autonomen/selbstverwalteten Jugend- und Kulturzentren wie Tabulos und AJZ.
Ein Jahr vor dem drohenden G8 Gipfel und kurz nach dem Einzug der rechtsextremen NPD in den Schweriner Landtag ist es in meinen Augen sehr wichtig, nichtrechte Kultur in MV zu bewahren. Falls es den Betroffenen gelingt die Lähmung abzuschütteln und zu agieren ist das letzte Wort in der Sparzwang-Disskusion noch nicht gesprochen.
Bilder der Zusammenrottung werden morgen ins Netz gestellt...
siehe auch: http://www.ajz-nb.de/; http://www.colporter.info/
wurde mit Bekanntwerden der Sparpläne gekündigt. Die Mietverträge für die Räumlichkeiten der bisher von Stadtgeldern geförderten Jugendclubs sind ebenfalls breits gekündigt. Die Clubs, häufig nicht nur von Jugendlichen besucht, öffnen ihre Türen nur noch, weil die Kündigungsfristen noch nicht abgelaufen sind.
Zweck der Sparwut sei der von der Landesregierung in Schwerin geforderte Abbau des Schuldenberges, so die Argumentation des OB Krüger. (URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Kr%C3%BCger_%28CDU%29)
Ausgerechnet mit den 300.000 Euros aus dem Topf für Jugendförderung will er das Haushaltsloch von 4.000.000 Euro stopfen. Logik ist in diesem Verhalten erst erkennbar, wenn mensch sich vor Augen führt, dass das relativ rege (auch alternative) Kulturleben der Stadt ein Dorn im Auge des geschassten Bundesforschungsministers darstellt. Sozialarbeitende, zum Teil seit 16 Jahren für ihre Stadt engagiert, gelang es bisher den Organisiertheitsgrad der Faschos (im Gegensatz zum Umland) relativ
gering zu halten und die krasse Abwanderung der Leute abzumildern. Das die Stadt mehr als Prestigeobjekte wie Konzertkirche und die im Bau befindliche (genauer betrachtet jedoch sinnlose) Tiefgarage in der Innenstadt ist, machten die vor der Konzertkirche versammelten Leute deutlich. Auf mitgebrachten Transpis, Flugblättern und mittels Sprechchören machten sie ihrem Ärger Luft. Ironischer Weise gab es Standing Ovations als der OB nebst Gattin angerollt kam. Einige der Anwesenden ließen es sich nicht nehmen direkt und ungeblühmt den Unmut zu äußern. Andere setzten Trauerminen auf und glichen dadurch tragikkomischer Weise und trotz des Altersunterschiedes dem schlipstragenden, verbissenen und vergreisten Pack, welches innerhalb der Konzertkirche die 16-jährige Zusammenführung feierte. Trotz der Unterschiede in Temperament und Weltverständnis lag etwas Geist der Einigkeit über der Zusammenrottung, welche als Auftakt für den (Überlebens-) Kampf des Neubrandenburger Vereinlebens gesehen werden kann.
Die ankommenden Polizeikräfte versuchten vergeblich den verantwortlichen Veranstaltungsleiter ausfindig zu machen und beschränkten sich auf das Beobachten des Geschehens. Viele Menschen hatten Skatebords und Fußbälle dabei und es gelang echtes Leben auf den Kirchenvorplatz zu tragen.
Der Sparzwang betrifft ein Spektrum von Literaturhaus, Latücht, Pfadfinder, Rosa-Lila, Theaterfreunde, die kirchlich getragene mobile Jugendhilfe über Jugendclubs wie Zebra und Mikado bis hin zu autonomen/selbstverwalteten Jugend- und Kulturzentren wie Tabulos und AJZ.
Ein Jahr vor dem drohenden G8 Gipfel und kurz nach dem Einzug der rechtsextremen NPD in den Schweriner Landtag ist es in meinen Augen sehr wichtig, nichtrechte Kultur in MV zu bewahren. Falls es den Betroffenen gelingt die Lähmung abzuschütteln und zu agieren ist das letzte Wort in der Sparzwang-Disskusion noch nicht gesprochen.
Bilder der Zusammenrottung werden morgen ins Netz gestellt...
siehe auch: http://www.ajz-nb.de/; http://www.colporter.info/
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Ergänzungen
Bilder sind da
Für die menschenverachtenden Untertöne im Bericht bitte ich um Verzeihung, aber sie scheinen mir angesichts menschenverachtender Politik angebracht. Mir wurde von anderen Betroffenen mitgeteilt, dass unter den Gästen der Einheitsfeier auch Menschen waren, die sich schon seit langem für ein lebensfreundliches Klima in der Stadt einsetzen. Der Artikel im colporter ist lesenswert.
Bilder II
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Vergreistes Pack? — Provenzal