... und die Rassisten marschieren wieder.

Antifaschistische Aktionen 15.09.2006 14:58 Themen: Antirassismus
Bilder und Bericht zu gestrigen Aktionen gegen den rasstistschen Anti-Moschee-Aufmarsch ::: Sptontanemo durch Heinersdorf :: Konzert & Kundgebung in Pankow
Gestern marschieren wieder einmal etwa 1000 Bürger und Bürgerinnen gemeinsam mit etwa 100 Neonazis gegen den geplanten Moscheebau in Heinersdorf. Aufgerufen hat die »Interessengemeinschaft Pankow-Heinersdorfer Bürger« (IPAHB).
Der Gegenprotest war leider sehr mager. Zwischen 80 - 100 Menschen versammelten sich ab 18 Uhr auf dem Gabáty-Platz am S/U - Bahnhof Pankow. Dort lud das Bündnis Heinersdorf (www.heinersdorf.tk) mit Unterstützung der Gruppe Kritik & Praxis (www.kp-berlin.de) zu einer Kundgebung mit Konzert ein. Es spielte der Liedermacher Konny aus Berlin, die Hip Hopper Red Star Soundsystem aus Potsdam und Refpolk + Kobimob aus Berlin.

In Heinersdorf selbst fand noch eine kleiner aber laut starke spontane Demonstration, mit Parolen wie "Bürger, Nazis, CDU - gebt den Rassisten keine Ruh!" statt. Diese setze sich c.a. 19.45 Uhr mit etwa 40 Menschen von der Tiniusstraße, wo der Bau der Moschee geplant ist, in Bewegung und zog bis kurz vor Weißensee/Prenzlauer Berg.

HintergrundInformationen sind u.a. unter zu finden  http://de.indymedia.org/2006/09/157072.shtml
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Ergänzungen

Nazi in der Demo

bz 15.09.2006 - 15:28
Rechte Truppe ans Demo-Ende verbannt Protest gegen Moschee

Stefan Strauß

Etwa 1 000 Menschen sind gestern Abend durch Pankow gezogen, um gegen den geplanten Bau der Ahmadiyya-Moschee im Ortsteil Heinersdorf zu protestieren. Es war die dritte Demonstration der Interessengemeinschaft Pankow-Heinersdorfer Bürger (IPAHB). Auch Republikaner und NPD sowie Vertreter der rechtsgerichteten Bürgerinitiative Pro Deutschland hatten zur Teilnahme aufgerufen. Gekommen waren unter anderem der NPD-Bundesvorsitzende Udo Voigt und der Berliner Republikaner-Chef Peter Warnst.

Ein IPAHB-Sprecher forderte etwa 100 der rechtsextremen Szene zugerechnete Personen vor Beginn der Protestaktion auf, sich an das Ende des Demonstrationszuges zu begeben, sonst werde die Demonstration abgebrochen. "Diese Gruppen gehören nicht zu uns ", sagte der IPAHB-Vorsitzende Joachim Swietlik. Als die Angesprochenen der Aufforderung nicht folgten, zogen Polizisten etwa 30 der rechten Szene zugerechnete Personen aus dem Demonstrationszug. Sie mussten hinter dem letzten IPAHB-Transparent laufen.

Für den Bau einer Moschee demonstrierten gestern etwa 100 zumeist junge Leute am S- und U-Bahnhof Pankow. Das Pankower Bezirksamt hatte das Rathaus in der Breiten Straße mit 60 Nationalflaggen geschmückt und angestrahlt. Motto: "Interkulturelle Vielfalt statt nationaler Einfalt." Doch die Moschee-Gegner bekamen davon nichts mit. Sie hielten ihre Abschlusskundgebung schon 200 Meter davor ab. Der CDU-Kreisvorsitzende und Abgeordnete René Stadtkewitz ermutigte die Moschee-Gegner in ihrer Haltung. "Sie haben das Recht nein zu sagen zur Moschee und niemand darf sie dafür bestrafen." Stadtkewitz war von den anderen Parteien scharf für ein Interview in der rechtsgerichteten Wochenzeitung "Junge Freiheit" kritisiert worden. Die Republikaner boten Stadtkewitz an, in ihre Partei zu wechseln. Stadtkewitz lehnte das ab. Während seiner Rede nahm die Polizei mehrere Personen fest. Sie hatten ein Transparent mit diffamierendem Inhalt gezeigt. (str.)

 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/berlin/586605.html

Pro D = Manfred Rhous

afa 15.09.2006 - 16:53
Die "Brürgerbewegung Pro Deutschland" ist der Versuch von Manfred Rhous und Co sich Bundesweit zu etablieren. Finaziert wird das ganze hauptsächlich aus der Kasse der rechstextremen Vereinigung "pro Köln" welche in Fraktionstärke im Kölner Rat vertreten ist und dort ebenfalls gegen den geplanten Neubau einer Moschee hetzt. Weitere Ablegen von "pro Köln" gibts es bisher in Dormagen und Frankfurt/Oder.

Meinung

mein name 15.09.2006 - 17:51
"Gestern marschieren wieder einmal etwa 1000 Bürger und Bürgerinnen....."


Ich stör michg grad son bissel an dem Begriff marschiert, denn auch wenn die Faschisten der NPD versuchen die Demos der Bürgerlichen für ihre Ziele zu nutzen um sich als Teil der Bürgerlichen Mitte zu proflieren, sollte man nichtsdestotrotz zwischem dem bürgerlichen "Rassismus" und dem der Nazis unterscheiden. Denn die bürgerlichen Veranstalter haben sich ganz klar von den Nazis distanziert und haben auch versucht diese von der Polizei entfernen zu lassen, was allerdings aufgrund des Versammlungsrechts nicht möglich ist! Deshalb ist auch der vll. auf die Nazis zutreffende Begriff "marschieren" nicht für die bürgerliche Demo zutreffend!

@ mein Name

Plueschtier 15.09.2006 - 20:58
Die Bürger der IPAB marschierten mit Leutstäben, nicht etwa weil sie dachten es sei Karnevalszeit, sondern weil ihnen von der Polizei verboten wurde mit Fackeln zu marschieren.
Wenn 1000 Bürger mit Fackeln gegen alles Fremde marschieren wollen ist keine Linke Analyse mehr von Nöten. Es braucht keine Analysen oder Auseinandersetzungen mit dem Thema mehr, es braucht nur noch ein Schulbuch um zu wissen was dort gespielt wird.
Der Begriff marschieren ist hier sehr richtig. Die Unterscheidung zwischen NPD und Bürgern ist hier zwar angebracht jedoch heißt das nicht das alle die nicht NPD sind keine Faschisten wären. Die Heinersdorfer Bürger haben sich so weit nach rechtsaußen bewegt (ideologisch) das sie nun faschistische Positionen eingenommen haben. Es gibt daran nichts zu entschuldigen und nichts zu vertuschen. Wer heute noch denkt die NPD wären Faschisten und die Bürger nur Rassisten der verschließt vor der neuen Mitte die Augen.

Sowohl für Linke als auch für die NPD ist die Situation neu. Die Linken sind es einfach nicht gewöhnt das Bürger, oder die so genannte Mitte der Gesellschaft, klare rechtsextreme Positionen beziehen. Für die NPD ist es übrigens auch neu das sich Bürger soweit rechtspositionieren das sie quasie rechtsaußen keine Position mehr einehmen können weil die Bürger bereits bis zum Äußeren gehen (Abschaffung der Religionsfreiheit, des Presserechts, der Redefreiheit, Ablehnung des Grundgesetzes usw.). Die NPD sieht sich hier auf einen SA Sturm reduziert der ideologisch nicht mehr gebraucht wird, sondern nur noch zum Prügeln.

Heinersdorf representiert das was uns hier wohl bald überall bevorsteht.
Denn auch in anderen Teilen Deutschlands wird offen darüber nachgedacht ob das Baurecht oder das Strafrecht oder anderes Recht nicht über dem Grundgesetz stehen sollte, anstelle darunter.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 5 Kommentare

Bu

Ba 15.09.2006 - 18:22
Gegen Nazis ist ja immer gut, aber was soll dieses pro Moschee gelabere?

Plötzlich Islamistische Aktion?So ein Schwachsinn will weder Kirchen noch Moscheen gebaut haben!

@ mein name

moeper 15.09.2006 - 20:31
wie sich rassisten von rassisten distanzieren wollen ist mir fraglich - scheiße zieht nun mal eben fliegen an und umgedreht^^
auch hat der cdu'ler ja wohl klar gemacht wo er steht (JF)

ansonsten was stand denn auf dem transpi mit 'diffamierenden inahlt'?? ... für die nicht dagewesenen

An Plüschtier

egal 15.09.2006 - 22:28
Deine Analyse war brillant, und ich fürchte, du hast leider recht.
Bei vielen Postings hier auf Indymedia hatte ich das Gefühl, vom harten Kern der Linken zum Bürgermob gezählt zu werden, weil ich a) Gewalt aller Art zunächst erst einmal grundsätzlich ablehne, b) unsere Verfassung, unser System zumindest dem Wortlaut nach grundsätzlich bejahe. Damit ich nicht missverstanden werde: ich habe kein Problem mit dem Bau der Moschee. Moscheen gehören zur Religionsfreiheit ebenso wie Kirchen und Synagogen! Insofern hat die radikale Linke, wenn sie Moscheen bejaht, auch die Kirche oder sonstwie Religion zu akzeptieren, auch wenn sie das nach diversen Postings hier nicht tut. Ich habe aber ein Problem mit hoher Arbeitslosigkeit, unendlich vielen Sozialfällen, Maximalprofit von Konzernen auf Kosten von Staat und Bürger. Und ich habe ein Problem mit der Idiotie und Dummheit dieses normalen Bürgers, der sich von NPD und CDU-Rechtsaußen verführen lässt. Andererseits müssen nun einmal CDU, "Bürgermob" usw. einerseits die angesichts der Realität der Zuwanderung gewachsene, so gern sie möchten real nicht zu verhindernde religiöse, politische und soziale Vielfalt akzeptieren, andererseits muss diese Vielfalt angesichts des auch von uns nicht wegzuredenden islamischen Fundamentalismus, Radikalismus irgendwie kanalisiert werden. Auch deshalb habe ich keine Probleme mit dem jüngsten Vorstoß für einen Islamunterricht...
Ich habe Angst vor der Zukunft. Es gab einen genialen, vielsagenden Spruch der Linken aus den 60er-80er Jahren: "Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!" Wir alle könnten ´bissel mehr davon gebrauchen!

Es ist halt komisch

N.N. 16.09.2006 - 08:00
FÜR den Bbau einer Moschee zu demonstrieren.Wenn mman /frau kein/e gläubige/r Muslim/a ist .Oder garnicht religiös glaubt.Wer hat gesagt :Geben Sie Gedankenfreiheit ?Fällt Glaubensfreiheit da drunter ?
Weshalb demonstrieren die Bürger GEGEN den Bau der Moschee ? Auus mmedienbewirkter Islamophobie ,ist das Viertel soziel am Abstürzen und die Heinersdorfer wollen nicht " die Türken von morgen " werden ? Mehr Erklärung der Sachlage wäre schön .Das ist erstmal nicht zu verstehen ,weshalb man für den Bbau einer Moschee demonstrieren soll.

egal

ill-egal 16.09.2006 - 19:55
Tut das gut, solche Kommentare zu lesen, mehr davon!!!