Ungdomshuset wird geräumt

Ungdomshuset wird geräumt
Der Gerichtprozess um das Ungdomshuset (Jugendzentrum) in Kopenhagen hat am Montag den 28.08 sein Ende genommen. Leider entschied das Gericht gegen das Ungdomshuset und für die Christliche Sekte die das Haus vor gut 4 Jahren gekauft hatte. Die Jugendlichen die vor einigen Jahren (vor dem Kauf durch die Sekte) eine Abmachung mit der Stadt gemacht hatten dass sie das Haus benutzen dürften wollen das Gerichtsurteil nicht einfach hinnehmen, sie kündigten an: „Eine Sache ist sicher, Entscheidungen bezüglich des Jagtvej 69 (Adresse des Ungdomshuset) werden vom Montagstreffen gemacht, nicht vom Gericht.

Solidaritätsaktionen nach dem Urteil
Nach der Urteilsverkündung wurde ein Treffen im Ungdomshuset eröffnet. Hier diskutierten alle interessierten die weiteren Vorgehensweisen. Am gleichen Tag und Abend fanden dann auch schon Solidaritätsaktionen statt. In Norwegens Hauptstadt Oslo wurde die dänische Botschaft besetzt, dabei wahren Banner auf denen geschrieben stand „Schließt die Botschaft, nicht das Jugendzentrum“.
Auch tauchten in Kopenhagen und auch anderorts wie zum Beispiel in Svendborg Graffitis auf die sich positiv auf das Jugendzentrum bezogen.
Am Dienstag wurde in Kopenhagen dann das so genannte Trekroner fort besetzt. Das Ungdomshuset verkündete auf seiner Homepage auch das sie im laufe des Tages Barrikaden-Material erhalten hätten. Am Abend fand dann noch eine Spontandemo in der Stadt statt.

Geschichte (die Chronik wurde von der Seite des Ungdomshuset übersetzt):
Oktober 1982 Die Kommune Kopenhagen überträgt das Haus das am Jagtvej 69 liegt an die Benutzer des Ungdomshuset.

Januar 1996: Das Ungdomshuset wird von einem Brand getroffen. Die Kommune Kopenhagen versucht daraufhin das Haus mit der Begründung zu schließen, dass die Brandschäden angeblich in Millionenhöhe seien. Die Schäden werden nachfolgend von den Aktivisten mit wenigen hundert tausend kr. behoben.

Frühjahr 1998: Es wird wieder Versucht das Ungdomshuset zu schließen. Dieses mal mit der Behauptung dass das Haus verfällt und verrottet.

1999: Die Kommune Kopenhagen stellt das Ungdomshuset zum Verkauf an den höchstbietenden.

Dezember 2000: Die mystische Aktiengesellschaft Human A/S, mit dem Anwalt Inger Loft, kauft das Haus.

September 2001: Human A/S "wechselt den Besitzer" und die religiöse Sekte Faderhuset tritt vor als ”Besitzer” des Hauses.

Dezember 2001: Fundamentalisten vom Faderhuset brechen Neujahr ins Ungdomshuset mit Schlossern ein. Sie fordern Besitzrecht über das Haus, werden jedoch sehr schnell wieder zurück auf die Straße befördert.

Oktober 2002: Das Ungdomshuset feiert sein 20 Jähriges bestehen mit einem einmonatigem Fest.

August 2003: Faderhuset stævner Ungdomshuset med krav om ejendomsret
over bygningen.

Dezember 2003: Der Gerichtsprozess beginnt bei Kopenhagens Stadt-Gericht.

Am 23. September findet eine Demonstration zu Gunsten des Ungdomshuset, und am 24. September ein Reclaim the Streets statt. Beides in Kopenhagen.

Weblinks:
Homepage des Ungdomshuset:  http://ungeren.dk/
Besetzung der dänischen Botschaft:  http://spisderike.net/artikkel/4066/
Direktlink zum Demoaufruf:  http://ungeren.dk/index.php?subaction=showfull&id=1156684168&archive=&start_from=&ucat=1&
international call:  http://bzby.dk/international_call.txt
auf dem bild steht:
23 Jahre Gegenkultur
VERKAUFT
Finger weg vom Ungeren! (Ungdomshuset)