Schwere Drohungen gegen San José de Apartadó

kanalB 25.08.2006 12:07 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
San José de Apartadó ist eine Friedensgemeinde im Norwesten Kolumbiens, in der Region Urabá. Sie hat sich 1997 als im Krieg neutral erklärt und verlangt von allen bewaffneten Akteuren als Zivilbevölkerung respektiert zu werden.
Seit ihrer Gründung sind 165 Mitglider der Friedensgemeinde ermordet worden. Die Mörder sind und waren zumeist vom Militärs und Paramilitärs, die gemeinsam auftreten. Sie ermorden und vertreiben die Bauern unter dem Vorwand, die Guerilla zu bekämpfen. Tatsächtlich geht es darum, sich das Land anzueignen, um möglichst viel Gewinn daraus zu schlagen. In der Region sollen große ökonomische Projekte durchgeführt werden (panamerikanische Eisenbahn, Wasserkraftwerde, Kohle- und Goldabbau, Bananenplantagen).
In ganz Kolumbien gibt es derzeit bereits 3 Millionen Inlandsflüchtlinge, mindestens 4 Millionen Hektar Land sind ihren Besitzern gewaltsam weggenommen worden. Die Paramilitärs werden derzeit in großem Stil amnestiert.
Gestern verschickte die Friedensgemeinde einen Hilferuf, in dem sie von neuen Drohungen berichtet. Der Wortlaut:
Eine neue Massaker-Drohung

Die Friedensgemeinde San José de Apartadó gibt eine neue Todesdrohung bekannt. Die Vorfälle sind die folgenden:

Am 22. August um 10 Uhr wurden in San José drei Personen Zeugen eines Dialogs, den Polizisten und Soldaten führten. In diesem Gespräch sprachen sie von einem Massaker in San Josesito, das sie gerade planten. Sie sagten, dass die Vorbereitungen fast vollendet seien, und dass es so aussehen sollte, als sei es von der Guerilla durchgeführt. Sie sagten, dass es ihnen Leid tue, dass auch unschuldige Leute in San Josecito fallen könne, aber es wäre notwendig, das Masaker durchzuführen, um die Zone zu erobern, sagten die Polizisten und die Soldaten.

Am 16. August gegen 13 Uhr hat eine Gruppe Paramilitärs, die sich in Arenas Bajas befinden,
ein Schreiben an die Bewohner von Arenas Altas geschickt, wo sie sagten, dass sie ihr Land verkaufen oder verlassen müssten, wenn sie nicht sterben wollten, weil sie das LAnd brauchten für die Pläne die sie in der Gegend hätten. Im Moment wird eine Stunde von Arenas Altas entfernt Richtung Turbo ein Wasserreservoir gebaut, das sich aus dem Wasser speisen soll das aus Arenas Altas entspringt, aus Ländern, die Mitgliedern der Friedensgemeinde gehören und die jetzt bedroht werden, damit dieses wirtschaftliche Projekt durchgeführt werden kann.

Am ersten August imn den frühen Morgenstunden sagten Soldaten zu Bauern, dass sie eine Abgabe zahlen müssten für das Vieh und dass das Geld dafür verwendet werde, Militärbasen in den Orten der Gemeinde zu zu bauen, und dass dies eine Abgabe sei, die in Urabá alle bezahlen.

Dieser Plan den Polizisten und Soldaten haben, verwandelt sich in eine Bedrohung, wie schon in anderen Fällen, die zur Realität werden kann. Es ist für den Staat schon Gewohnheit geworden, solche Aktionen durchzuführen und die Schuld daran der Guerilla zu geben, so wie es auch bei dem Massaker vom 21. Februar 2005 war, als das MIlitär achte Menschen aus der Friedengmeinde ermordete. Alle diese Vorfälle belegen die Absicht des Staates, die Gemeinde zu zerstören. Sie wollen sich unsere Ländereien bemächtigen, um ihre großen ökonomischen Projekte durchzuführen, deshalb müssen sie uns vertreiben und umbringen. So erheben sie auch illegale Steuern um unsere Orte zu militarisieren.

Man sieht dass das paramilitärische Projekt vom MIlitär unterstützt wird. Wir bitten um nationale und internationale Solidarität um den Staat aufzufordern, dass es diese Todes-, Vertreibungs- und Aneignungs-Aktionen beendet, die er durch Drohungen und MIlitarisierung und in Zusammenarbeit zwischen MIlitär und Paramilitärs durchführt.


Friedensgemeinde San José de Apartadó
24. August 2006
(übersetzt von kanalB)




Original:
UNA NUEVA AMENAZA DE MASACRE


La Comunidad de Paz de San José de Apartadó deja constancia de una nueva amenaza de muerte, los hechos que ponemos a consideración son:


- El día 22 de agosto hacia las 10 a.m. en San José de Apartadó tres personas fueron testigos del diálogo que sostenían policías y miembros del ejército; en dicho diálogo hablaban de una masacre que estaban planeando contra San Josesito, ellos decían que estaba casi preparada para ejecutarla y que se había planeado para que pareciera que fuera de la guerrilla. Decían que les daba lástima que pudiera caer gente inocente en San Josesito, pero era necesario hacerla para poder tomarse la zona, decían los policías y militares.

- El día 16 de agosto hacia la 1 p.m. un grupo de paramilitares que se encontraba en Arenas Bajas mandó una razón a gente de Arenas Altas donde les decían que tenían que vender las tierras o las desalojaban sino querían morir, que ellos las necesitaban para los planes que tenían en la zona. En estos momentos a una hora de Arenas Altas, hacia Turbo, en el lugar llamado los Mandarinos se está construyendo una represa de agua cuyo abastecimiento se realizará de las aguas que nacen en Arenas Altas y cuyos propietarios son miembros de nuestra comunidad que están siendo amenazados con el fin de poder cumplir este proyecto económico.

- El día 1 de agosto en horas de la mañana miembros del ejército dijeron a los campesinos que tenían que pagar vacuna por el ganado ya que dicho dinero era para poder construir bases militares en los lugares de la comunidad, que ese era un impuesto que estaba pagando todo mundo en Urabá.

Este plan que están realizando miembros de la policía y del ejército se convierte en una amenaza que, como otras veces, se puede volver realidad. Ya es costumbre para el gobierno realizar este tipo de acciones y echarle la culpa a la guerrilla como fue el caso de la masacre del 21 de febrero de 2005 donde el ejército asesinó a ocho personas.
Todos estos hechos evidencian la pretensión de querer destruir a la comunidad, se quieren apoderar de nuestras tierras para realizar sus grandes proyectos económicos, por ello necesitan desplazarnos y asesinarnos, así mismo colocan impuestos ilegales para militarizar nuestros lugares.


Se evidencia el proyecto paramilitar apoyado por las fuerzas militares. Pedimos la solidaridad nacional e internacional para exigirle al Estado que cese estas acciones de muerte, de desalojo y apropiación de nuestras tierras a través de las amenazas y la militarización en acción conjunta con paras y militares.

Comunidad de Paz de San José de Apartadó
Agosto 24 de 2006
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

bezüglich paramilitärs etc

sitt 25.08.2006 - 17:04
man sollte auch nie vergessen, dass die paramilitärs überwiegend von US-Amerikanischen Großkonzernen unterstützt werden, welche sich daraus Profite erhoffen!

Einer dieser Konzerne...

Coca-Cola-HasserIn 25.08.2006 - 20:11
Einer der Konzerne, die von faschistischen Paramilitärs profitieren, ist Coca Cola.

So wird dieser Konzern bereits mit der Ermordung von mittlerweile 9 Gewerkschaftern in Zusammenhang gebracht - u.A. direkt auf dem Werksgelände des lokalen Abfüllers Coca Colas