1. Mai Zürich: Die Polizei gibt VollGas!

http://PigBrother.info 03.05.2006 07:59 Themen: Medien Repression Soziale Kämpfe
Die Zürcher Polizei hält sich nicht an Postulat des Gemeinderates und geht am 1. Mai verschwenderisch grosszügig mit CN-Gas im Wasserwerfer um: Konzert abgebrochen, noch am nächsten Tag ätzende Gasschwaden.

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1. Mai Zürich: Die Polizei gibt VollGas!
Polizei hält sich nicht an Postulat des Gemeinderates

Viele friedliche FestteilnehmerInnen und PassantInnen kämpften plötzlich nicht nur mit weinenden Augen, sondern auch mit Übelkeit und Atemnot, weil die Polizei das "Wasser" aus den "Wasser"werfern wieder einmal mehr mit CN-Gaskampfstoff versetzt hatte.

Obwohl Direktschüsse eigentlich sowieso verboten wären, führten schwere Verätzungen bei Demonstranten zu einem 2003 verabschiedeten Postulat, in dem der Gemeinderat die Polizei aufforderte, künftig auf Tränengas-Beimischung in Wasserwerfern zu verzichten. Woran sich die Polizei natürlich hält. Ähh?

Bezüglich "Reizstoffen" setzte die Polizei diesen 1. Mai am Helvetiaplatz auf die Wirkung hoch in die Luft abgeschosser "Wasser"fontänen (ganz nach Reglement) und verzichtete auf "Tränengaspetarden" (auch schon "aus Versehen" in das bewilligte 1. Mai- Festgelände des Kasernenareals geschossen). Daher kam auch nicht der sonst übliche Giftgas-Kampfstoff CS (Giftklasse 2) in den Petarden zum Einsatz, sondern geraume Mengen des deutlich giftigeren Giftgas-Kampfstoffes CN (Giftklasse 1) aus Wasserwerfern.

Die schmierig ätzende CN-Lösung, die der Schütze im Wasserwerfer per Knopfdruck aus einem separaten Tank dem Wasser beimischt, wird so in kleinste Teilchen versprüht, die - im vorhergesehenen Fall - auf die "Kunden" herunter schweben, oder - hoppla! - vom Wind weit weg getrieben unbescholtene Bürger verätzen.

Die Polizei verseuchte das Areal rund um den Helvetiaplatz gründlich: "Um 16.30 Uhr musste das Konzert auf dem Helvetiaplatz abgebrochen werden, weil das Tränengas der Polizei ein friedliches Zuhören verunmöglichte." (Tagblatt der Stadt Zürich, 2.5.06)

Die Meldung im Tages-Anzeiger vom 3.5.06 legt den Verdacht nahe, dass die Polizei schlicht und einfach wieder einmal ihr CN-Lager mit dem problematischen Haltbarkeitsdatum räumen wollte: "Im oberen Teil der Langstrasse ist das beissende Tränengas auch am Tag danach [Hervorhebung durch PigBrother] noch zu spüren: Den Passanten tränen die Augen." - HILFE! AUA!

Die einzigen, die sich gegen das Gas schützen durften und dies auch taten, war das polizeiliche Fussvolk, das die teuren Wasserwerfer im Gefecht beschützt. Das ist auch Vorschrift im Umgang mit der giftigen Sauce, die rund um den Wasserwerfer ganz gehörig zu Boden platscht. Schliesslich sind diese Kampfgase im Kriegsfall völkerrechtlich geächtet!?!
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Ergänzungen

Oh Man....

. 03.05.2006 - 14:52
Moin moin

Der Artikel ist zwar gut geschrieben, jedoch entspricht er nicht der Wahrheit. nein, ich bin kein Bulle, sondern Studiere unter Anderem das Fach Chemie.

CS/ Cn ist kein Kampfstoff, wie es oben ausgeführt wird. Es handelt sich lediglich um einen Reizstoff, der teilweise, wie z. B. in Hundeabwehrspray`s, frei verkäuflich ist. CS / CN ist auch in Reizstoff, der sich sehr leicht verflüchtigt. Die einzige Gefahr bestht bei Lungenkranken aller Art. Dort kann der Stoff sogar zum Tode führen. Sonst ist er harmlos.

Cn/ CS wird in Wasserwerfern nicht als Gas eingesetzt, sondern als Flüssigkeit. Anders wäre es technisch auch nicht möglich, da sonst ein Dauerdruckbehälter zusätzlich zum Wassertank hätte eingebaut werden müssen. CS/ CN verflüchtigt sich schnell, hat aber keinerlei Eigenschaften eines Kampfgases, da es nicht sessaft lokal konzentriert bleibt.
CS/ CN hält sich auch nicht über einen ganzen Tag, vor Allem nicht als "Gasschwade". Da sollte der verfasser doch ein wenig seine Phanatasie im Zaum halten.

Eine Demonstration ist selten statisch, sondern immer dynamisch. Dieses hätte zur Folge, dass auch ungeschütze Bullen durch diese "Gasshwaden" laufen müssten bzw. währe es notwendig, die gesamte zeit, die Gaswolke zu messen und zu "verfolgen" wenn sie wetterbedingt in eine andere Richtung treibt. Und das ist nun nicht so wirklich möglich.

Es wird (leider) mit Sicherheit so gewesen sein, dass die Bullen Cs/ CN eingesetzt haben, aber nur als Flüssigkeit und nicht als gas. Und gasschwaden am nächsten Tag gehören auch in das Reich der Phantasie. Lieber nicht übertreiben, dann wirkt es glaubhafter

ACAB!!!!!!!!!!

Nie wieder Deutschland!!!!!!!!!

Kleine Korrektur zum Vorschreiber

Augenzeuge 03.05.2006 - 15:31
Hallo...

Leider sind auch deine Ausführungen nicht ganz richtig. Ich will deine Chemiekenntnisse ganz und gar nicht anzweifeln, da hast du sicher mehr Ahnung als ich. Aber ich kann doch noch einiges dazu sagen, ich war übrigens in Zürich mit dabei.

1. Absolut richtig, dass CN im Wasserwerfer flüssig eingesetzt wird. Aber genau das ist ja das gefährliche, denn so treten grosse Konzentrationsschwankungen im Wasser/CN-Gemisch auf. Schau doch mal auf der angegebenen Homepage  http://PigBrother.info vorbei, dort siehst du übelste Verätzungen.

2. Das (Flüssig-)Gas bleibt sehr wohl einen Tag lang bestehen. Übrigens war die Demo relativ statisch, da sich das Ganze rund um das 1. Mai Festgelände abgespielt hat und dieses von den Demonstranten immer wieder als Rückzugsgebiet ge-/missbraucht wurde. Gestern (02.05.06.) Abend kam auf einem lokalen Fernsehsender ein Bericht über Markfrauen, die immer morgens auf dem Helvetiaplatz (der von den Bullen getränkte Platz) ihre Stände aufstellen. Diese, wie auch ihre Kunden, klagten einen Tag nach der Demo noch über tränende Augen und juckende Haut. Von dem her scheint also das Gas doch einen Tag zu "überleben"... Es redet ja niemand von Gasschwaden, sondern eben vom Flüssiggas aus dem WW.

3. CN ist sehr wohl ein Kampfstoff, dieser ist im Kriegsfalle geächtet (Genfer Konvention, kann nachgelesen werden, sorry hab keinen Link im Moment). Bei innerstaatlichen Konflikten darf er allerdings eingesetzt werden. Was für eine Perversion!

So, das wärs dann mal. Ich möchte euch allen wirklich die erwähnte Homepage von Pigbrother empfehlen. Man denkt ja immer, ach die Schweiz, welch friedliches Land. Aber seht selbst! Auch sehr interessante Doku zu Gummigeschossen dabei, die ja bei euch in Deutschland verboten sind. Bei uns nicht, wie auch Schockgranaten nicht...

Revolutionäre Grüsse aus der Schweiz!



Mehr ueber CS

kleefstein 03.05.2006 - 17:44

In Deutschland hergestellt........

Hans 03.05.2006 - 20:35
Interessanter Artikel,möchte noch folgendes zu einem Beitrag anmerken,die in der Schweiz verwendeten "Schockgranaten" das sind die,die auch SEK,GSG9 für Geiselbefreiungen verwenden sind übrigens auch nicht so harmlos wie manche denken,in der Schweiz hat der Einsatz dieser "Schockgranaten" einem Pressefotografen von Indymedia fast das Bein abgerissen (Abb.bei PigProther schwere Haut/Gewebe/Fleisch Verletzungen die sogar Operation erforderlich machten).

Es ist schon stark zu bezweifeln das dieser Einsatz gegen Zivilisten,die keine Geiselnehmer/Terroristen sind völkerrechtlich überhaupt legitim sein soll.
Wenn man die Bilder des Beines des Verwundeten Fotografen sieht,kann man auch von einer Handgrantenverletzung ausgehen.
Offenbar sind in diesem "Schockgranaten" ähnliche Bestandteile einer Handgranaten Treibladung enthalten bzw. deren Konzentration.
Die Handhabung dieser "Blitzgranaten" ist auch ähnlich der Handhabung von Handgranaten-es gibt auch Ausführungen die aus Granatwerfern im Kaliber 40 verschossen werden,oder für Granatbecher von Sturmgewehren.

Recherchen meinerseits über die Seite von PigProther führten zum Hersteller "Nico" einer der führenden Hersteller von Feuerwerksartikeln in Deutschland....
Über diesen Hersteller bestehen noch Verbindungen zur "Silberhütte" wie Silberhütte,daß ist doch dieses Schwarzpulverbüdchen die eigentlich nur Silvesterraketen und ähnliches herstellen?
Ja das habe ich auch erst gedacht offenbar hat dieses Unternehmen genauso wie Hersteller Nico seine Hände offenbar ganz groß im Rüstungsgeschäft-mehr als viele von uns wissen, ahnen.

Über die Firma Nico gelangt man auch über eine Seite dort werden-natürlich nicht für Otto Normalverbraucher-auch schwere Maschienenkanonen,gepanzerte Sonderfahrzeuge und ähnl.angeboten.
Man weißt sogar darauf hin das man nach China und fernes Asien expandieren und liefern will.....

Früher habe ich mir nichts weiter gedacht wenn der Name Nico oder Silberhütte auf Silvesterraketen gestanden hat-wie die meisten anderen auch.
Heute kann man jeden nur dringend empfehlen egal was man für Produkte erwirbt,den Herstellernahmen genauer unter die Lupe zu nehmen.



Mehr über den 1.Mai in Zürich

Moritz Leuenberger 03.05.2006 - 20:53
Ich will mich hier nicht darüber auslassen wie man Steine auf mich geschmissen hat, aber wenn am nächsten Tag Schlagzeilen zu lesen sind "Linksautonome plündern jüdisches Kleidergeschäft" macht das traurig.

P.S. Oder war es bloss ein zionistisches Kleidergeschäft?

Klaut nicht bei Juden...?

Tutnichtzursache 04.05.2006 - 16:29
Die Tatsache, dass es sich bei dem Geschäft um ein jüdisches handelt, dürfte mit grosser Wahrscheinlichkeit Zufall sein. Nicht gleich an jeder Ecke den Antisemiten vermuten und schon gar nicht auf die bürgerliche Prese vertrauen...

GEGEN DEN SOZIALABBAU, ORGANISIERT DEN KAUFHAUSKLAU (egal ob die Ladenbesitzer Atheisten, Christen, Juden, Muslime oder Hindus sind)!

? wurde mehr geschäfte geplündert?

halo:gen 23.05.2006 - 16:02
hi so wie ich das aber aus der ferne (war nicht dabei wohn gar nicht in der schweiz) mitbekomm wurde genau ein geschäft zerstört/geplündert? (neben den farbattacken & bankendemolieraktionen) leider ist es schon so das ich auf die aktionen in der schweiz rund um den 1. mai wegen eines sich im netz verbreitetend artikels gestoßen bin
 http://www.20min.ch/news/zuerich/story/22132302 mit dem "tollen" titel "1.-Mai-Mob plünderte jüdisches Modegeschäft" ich nehm mal an das 20Min keine "linke" Zeitung ist - Mensch schluckt aber schon mal kurz wenn sich dann rausstellt das es sogenannte "linke" waren die hier zugeschlagen haben und keine "rechten" - also jetzt mal abgesehen das das plündern & zerstören von einem kleintextilgeschäft und 3? banken wohl kaum eine antwort zu unserem leben in kapitalistischen Verhältnissen bietet ...
und zufall oder nicht einen fahlen beigeschmack hat es allemal

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