2. Euromayday Parade in Hamburg

alien8 02.05.2006 01:54 Themen: Soziale Kämpfe
2-3000 Menschen feierten am Montag den zweiten Hamburger EuroMayday. Bei wieder strahlendem Sonnenschein zog die Parade mit mehreren Musik-, Lautsprecher- und Themenwagen vom Treffpunkt an der Michelwiese am Touristenmekka Landungsbrücken vorbei, durch das alte (und zunehmend von Aufwertung gezeichnete) Viertel St.Pauli, und schloss mit einem Sound-Clash in der Resterampen-Sonderwirtschaftszone der Großen Bergstraße / Altona. in etwa 20 europäischen Städten wurde an diesem Tag der Euromayday gefeiert, um Aspekte der Prekarisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse in die Öffentlichkeit zu bringen. Die Paraden reichten von kleineren (mit mehreren hundert TeilnehmerInnen), etwa in Maribor/Slowenien und Tornio/Lappland, bis zur Riesenparade mit 100.000 TeilnehmerInnen in Mailand/Italien.
Hamburger Gruppen hatten sich von Beeginn an im sich seit 2004 bildenden Euromayday Netzwerk engagiert und am 1.Mai 2005 eine sehr erfolgreiche Parade organisiert. In diesem Jahr lag ein besonderer Schwerpunkt auf der Konferenz "die kosten rebellieren", die am Samstag und Sonntag unterschiedliche Aspekte der Prekarisierung thematisierte und verschiedene Gruppen - Erwerbsloseninitiativen, antirassistische Gruppen, linke GewerkschaftlerInnen, AneignungsaktivistInnen, etc - zusammenbrachte. Doch auch die Parade eröffnete ein buntes Spektrum von Prekarisierten und Interessierten, AktivistInnen und PassantInnen.

Angeführt wurde sie von Flüchtlingsinitiativen, es folgte der "Hochzeitswagen", mit dem Schutzehen (zur Erlangung eines Aufenthaltsstatus für Nichtdeutsche) propagiert wurden, dann der Mayday-Moderationswagen mit Silly Walks Soundsystem und vielen Redebeiträgen rund um Prekarisierung, das Maydaymobil, weitere Musikwagen, von Punk bis Techno, der Black Block Wagen der komplett vermummten Musik-Kunst-AktivistInnen-Kombo Schwabingrad Ballett, und schließlich ein Teil der am späteren Nachmittag beginnenden Revolutionären 1.Mai Demo. Dazwischen Studierenden-Initiativen, Ärzte, BauwagenbewohnerInnen, MigrantInnen, und viele TeilnehmerInnen der Konferenz der vorherigen 2 Tage. Redebeiträge thematisierten u.a. die Situation von Flüchtlingen, die Gentrifizierung des Viertels St.Pauli und die prekären Arbeitsbedingungen in vielen Bereichen. Zwei Höhepunkte bieteten gleich zu Beginn die Hartz4 Talkshow der Hanauer Glocal Gruppe und das Gewinnspiel "Deutschland sucht den Superdeutschen".

Eine spektakuläre Plünderung eines Luxus-Supermarkts hatte wenige Tage vor der Parade den diesjährigen Hamburger Euromayday eröffnet. Mehr dazu hier:  http://de.indymedia.org/2006/04/145010.shtml

Euromayday Hamburg 2005:  http://www.nadir.org/nadir/kampagnen/euromayday-hh/de/2005/03/89.shtml

Hamburger Euromayday Webseite:  http://hamburg.euromayday.org
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Ergänzungen

Weitere Berichte zu MayDay-Paraden

Ergänzung 02.05.2006 - 02:33
Eindrücke von der Mayday-Parade in Berlin (dort waren es rund 5000)
 http://de.indymedia.org/2006/05/145224.shtml

MAYDAY PARIS (dort waren es mindestens 30.000)
 http://de.indymedia.org/2006/05/145290.shtml

Mayday in Wien mit kleiner Straßenschlacht (dort waren es 1500)
 http://de.indymedia.org/2006/05/145289.shtml

TeilnehmerInnen

brückengucker 02.05.2006 - 11:06
"2-3000" TeilnehmerInnen ist wirklich übertrieben. Es waren max.! 2000. Der Umzug war um ein Vielfaches kleiner als im letzten Jahr - da hilft auch einen Schönen der Zahlen nicht.

Presse

Heini 02.05.2006 - 13:13

TeilnehmerInnenzahl

Christos 02.05.2006 - 13:29
Ich war auf der Demo und habe mir wie immer die Mühe gemacht sorgfältig in 10er Blöcken an einem Engpass die TeilnehmerInnen zu zählen. Nach meiner Zählung ist die Zahl nicht stark übertrieben, ich kam auf 1650, wobei ´ne Fehlerquote von 10 % dabei ist. Die Demo wirkte wegen der vielen Lautis größer als sie war.

teilnehmerinnenzahl II

@christos 02.05.2006 - 16:03
habe auf höhe Brunnenhof/paul-roosen-strasse gezählt, allerdings in 8tergruppen, da es hier sehr eng und durch die lockere gehweise der demo aber trotzdem übersichtlich war. ich kam auf ca 1600. Die fehlerquote ist bei kleineren gruppen zwar geringer als in 10erschritten, aber ich würde sie nicht höher als 10% einschätzen, wobei die erfahrung lehrt, dass bei dieser Zählweise eher Leute durchrutschen, als das zuviel gezählt wird.
ich denke also mit zu und weggang können wir von 1700-1800 Leuten ausgehen.
die Parade war definitv kleiner als im Letzten jahr.

sozialrevolutionäre Demo

"Ihr seid nicht unsere Freunde!" 02.05.2006 - 19:23
In Hamburg gab es auch eine sozialrevolutionäre Demonstration, die dieses Jahr größer als erwartet war:  http://de.indymedia.org/2006/05/145456.shtml

Am Euromayday selbst hatte sich auch ein schwarz-roter Block beteiligt, der, mit eigenen Aufruf, auch Kritik innerhalb des Euromayday äußern wollte.

Mehr als nur gelungen..

Tom 02.05.2006 - 19:25
Die Demo war zeitmäßig lang und die Teilnehmerzahl war nicht
Rekordverdächtig aber ich fand, das der Euro Mayday 006 mit der
Anzahl der MitstreiterInnen soo tatkräftig und motiviert war,
das Mensch sich einbilden könnte, das dort 5000 Menschen gewesen
sind, die um eine bessere Zukunft demonstriert haben.

Auch die Thematik, hat echt den Nerv der Zeit getroffen..

Fazit : Mir ist es egal, wieviele da waren..
Die Demo hatte Wirkung und auch viel Spaß gemacht. :-)

Tom

Zivilstreife rammt Auto des Innensenators

b 26.05.2006 - 16:30
Der Hamburger Innensenator Udo Nagel hat einen Verkehrsunfall unverletzt überstanden. Die Unfallgegner kamen aus Pinneberg - und waren Polizeibeamte im Einsatz.

Hamburg - Die beiden Zivilpolizisten aus Pinneberg in Schleswig-Holstein wollten eigentlich ihren Hamburger Kollegen zu Hilfe eilen, um eine Auseinandersetzung in einem Krankenhaus in der Hansestadt zu schlichten. Kurz bevor sie dort eintrafen, soll der Fahrer nach ersten Ermittlungen der Polizei die Vorfahrt einer dunklen Limousine missachtet haben. Es kam zur Kollision, der Golf der Zivilpolizei wurde gegen ein Verkehrsschild geschleudert.

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