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Brendtenfeier der Gebirgsjäger vorverlegt

Traditionspfleger 02.02.2006 12:54
Brendten-Feier vorverlegt
Kameradenkreis und Gemeinde erzielen Kompromiss

VON ANDREAS BEEZ Mittenwald - Nach zähen Verhandlungen gelang ein Kompromiss:
Der "Kameradenkreis der Gebirgstruppe" hat seine traditionelle Toten-Gedenkfeier auf dem Hohen Brendten überraschend vorverlegt. Heuer wird der Gottesdienst am Ehrenmal nicht wie bislang an Pfingsten zelebriert, sondern bereits sieben Tage früher - nämlich am Wochenende nach Christi Himmelfahrt. Das hat der Vorstand der Soldaten-Vereinigung beschlossen. Mit der Termin-Verschiebung will der Kameradenkreis verhindern, dass erneut hunderte linksextreme Demonstranten die Veranstaltung stören




Seit vier Jahren halten die ungebetenen Gäste - überwiegend aus Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland - an Pfingsten den Karwendelort in Atem. Sie werfen den Gebirgsjägern Kriegsverbrechen 1943 in Griechenland und deren Vertuschung vor. Der Kameradenkreis wehrt sich gegen pauschale Anfeindungen und betont, dass keines seiner Mitglieder wegen einer entsprechenden Straftat jemals verurteilt worden sei. Die Fronten zwischen beiden Lagern sind verhärtet, die Polizei ist stets mit mehreren hundert Beamten im Einsatz.

Durch die Chaos-Tage ist der Marktgemeinde schwerer Schaden entstanden, unter anderem litt das Fremdenverkehrs-Image des idyllischen Ortes, die Tourismus-Branche musste schmerzliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Auch deshalb hatte die Gemeindeverwaltung zuletzt mit Nachdruck auf eine Verlegung der Brendten-Feier gedrängt. Selbst beim Neujahrsempfang von Markt und Bundeswehr im Standort-Offiziersheim hatte Bürgermeister Hermann Salminger (Freie Wählergemeinschaft) intensive Gespräche mit dem Präsidenten des Kameradenkreises, Oberst a. D. Manfred Benkel, geführt. Mit Erfolg: "Ich bin sehr zufrieden, dass die Verhandlungen gefruchtet haben", kommentierte der Rathauschef, "hoffentlich kommen jetzt weniger Demonstranten."

"Es geht ums Gedenken,nicht um den Termin"


Dem Kameradenkreis dankte Salminger für dessen Entgegenkommen. Er habe damit der schwierigen wirtschaftlichen Lage des Ortes Rechnung getragen. Dieser sei darauf angewiesen, dass Gäste anreisen und auch an Pfingsten - also in der Hauptsaison - ungestört Urlaub machen können. Auch Benkel sprach von einer "verantwortungsvollen Entscheidung." In erster Linie gehe es um "das Gedenken an die Toten und nicht um den Termin." Er verwies auch darauf, dass unmittelbar nach Pfingsten in München die Fußball-Weltmeisterschaft eröffnet werde. Die Gebirgsjäger hatten befürchtet, dass "staatsfeindliche Gruppierungen" diese Tatsache für eine Art Demo-Tourismus nutzen könnten - nach dem Motto: Erst marschieren wir in Mittenwald auf und danach in der Isar-Metropole.

Auch Mittenwalds Tourismus-Direktor Klaus Ronge begrüßte das Entgegenkommen der Soldaten-Vereinigung. Die Vorverlegung um eine Woche sei "zwar nicht der ganz große Wurf, aber zumindest eine Verbesserung der Situation". "Ich bin froh, dass sich der Kameradenkreis bewegt hat. Hoffentlich laufen sich die Demonstrationen jetzt tot."

Ob dieser Wunsch heuer tatsächlich Wirklichkeit wird, vermag die Polizei nicht zu sagen. "Wir sind für alle Eventualitäten gerüstet", erklärte Joachim Loy, Sprecher der Direktion Weilheim, "und zu jedem Termin in der Lage, Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten."



mm



02.02.2006 drucken | versenden | ihre meinung
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Ergänzungen

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bergsteigerIn 02.02.2006 - 17:26
... der Münchner Merkur. Ein Erfolg der vielfältigen Proteste ... Lange hät das Kreuz das auch nicht mehr ausgehalten :)

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Danke — liebe Gebirgsäger