22C3: We lost the war
Unter dem Titel Welcome to the world of tomorrow hielten Rop Gonggrijp und Frank Rieger heute auf dem 22C3 einen ziemlich pessimistischen Talk über aktuelle Entwicklungen bei Datenschutz und Privatsphäre und malten eine düstere Zukunft aus.
Es ist kein Zufall, dass der erste Chaos Communication Congress im Orwell-Jahr 1984 statt fand. Hacker und Haeksen verstehen sich schon immer als (H)Activisten gegen Überwachung und für Privatsphäre. Umso erstaunlicher war es, dass ein paar Veteranen der Szene, Rop Gonggrijp und Frank Rieger heute gemeint haben, "wir haben den Krieg verloren" und es sei alles noch viel schlimmer als 1984.
Seit dem 11. September 2001 wurden auf globaler Ebene so viele Ängste geschürt und Überwachungsgesetze verabschiedet, dass wir in einem permanenten "state of emergency" leben. Dazu kommen Probleme wie globale Erwärmung, das Pochen auf "Arbeit für alle", welches es nie wieder geben wird, und Peak-Oil. Durch "Gegen-Maßnahmen" wie data mining "wird Gattaca wirklich passieren". Robs düstere Zukunftsaussicht meint, dass Demokratie deprecated (in etwa: ausgelaufen) sei und alles nur noch viel schlimmer wird.
Bereits jetzt werden in den Niederlanden "Kriminelle frustriert", indem sie permanent von der Polizei kontrolliert werden, ob nun das Auto noch TÜV hat oder die Steuern richtig abgerechnet werden. Führt man das mit der Datensammelwut des data mining zusammen, erhält man eine bedrohliche Zukunft.
Peer-to-Peer Aktivisten haben "unseren" Krieg der Zukunft jetzt schon, permanent werden sie inhaftiert und Server beschlagnahmt. Auch hat Rob viele alte Freunde verloren, die jetzt auf der "dunklen Seite" arbeiten und ihre Ideale verraten haben.
Robs Lösungsansatz ist "technische Lösungen zu entwicklen, statt auf politische Lösungen zu warten." So müssen positive Beispiele für Anonymität und Kryptograhie gefunden und verbreitet werden, statt immer nur das Argument zu hören, dass diese Sachen eh nur für Kinderschänder und Kriminelle gut seien. Passend zu diesem Punkt ist ein Beispiel von Joi Itos Keynote-Rede: Vertreter des FBI argumentierten ihm gegenüber, dass massive Überwachung das Leben einer entführten Frau in Florida rettete, jedoch entgegnete Ito, dass eben diese fehlende Anonymität das Leben Hunderter in Krisenregionen wie Simbabwe und dem Iran gefährdet. Doch auch in der sog. westlichenWelt müssen gerade Hacker Aktivisten technisch helfen.
Aktivismus ist wichtiger denn je. Robs Meinung ist, dass Lacher besser funktionieren als dumpfe Parolen. Von Szene-Pamphleten lässt sich niemand überzeugen, jedoch regen krative, humorvolle Aktionen wie die Yes Men, Billionaires for Bush, Flashmobs und Theatheraufführungen vor Kameras Leute zum Nachdenken an. Die Leute auf der anderen Seite von Kameras sollten überzeugt werden, dass sie nicht die Guten sind.
Alles in allem war Robs Aussicht für die Zukunft sehr pessimistisch, was auch von Kommentatoren am Ende kritisiert wurde. So meinte jemand, dass wir schon einige Schlachten verloren, aber noch gar keinen Krieg geführt hätten. So sei die Zukunft offen und wir haben Möglichkeiten und Gestaltungsspielräume die Situation zu verändern und mit zu gestalten.
Seit dem 11. September 2001 wurden auf globaler Ebene so viele Ängste geschürt und Überwachungsgesetze verabschiedet, dass wir in einem permanenten "state of emergency" leben. Dazu kommen Probleme wie globale Erwärmung, das Pochen auf "Arbeit für alle", welches es nie wieder geben wird, und Peak-Oil. Durch "Gegen-Maßnahmen" wie data mining "wird Gattaca wirklich passieren". Robs düstere Zukunftsaussicht meint, dass Demokratie deprecated (in etwa: ausgelaufen) sei und alles nur noch viel schlimmer wird.
Bereits jetzt werden in den Niederlanden "Kriminelle frustriert", indem sie permanent von der Polizei kontrolliert werden, ob nun das Auto noch TÜV hat oder die Steuern richtig abgerechnet werden. Führt man das mit der Datensammelwut des data mining zusammen, erhält man eine bedrohliche Zukunft.
Peer-to-Peer Aktivisten haben "unseren" Krieg der Zukunft jetzt schon, permanent werden sie inhaftiert und Server beschlagnahmt. Auch hat Rob viele alte Freunde verloren, die jetzt auf der "dunklen Seite" arbeiten und ihre Ideale verraten haben.
Robs Lösungsansatz ist "technische Lösungen zu entwicklen, statt auf politische Lösungen zu warten." So müssen positive Beispiele für Anonymität und Kryptograhie gefunden und verbreitet werden, statt immer nur das Argument zu hören, dass diese Sachen eh nur für Kinderschänder und Kriminelle gut seien. Passend zu diesem Punkt ist ein Beispiel von Joi Itos Keynote-Rede: Vertreter des FBI argumentierten ihm gegenüber, dass massive Überwachung das Leben einer entführten Frau in Florida rettete, jedoch entgegnete Ito, dass eben diese fehlende Anonymität das Leben Hunderter in Krisenregionen wie Simbabwe und dem Iran gefährdet. Doch auch in der sog. westlichenWelt müssen gerade Hacker Aktivisten technisch helfen.
Aktivismus ist wichtiger denn je. Robs Meinung ist, dass Lacher besser funktionieren als dumpfe Parolen. Von Szene-Pamphleten lässt sich niemand überzeugen, jedoch regen krative, humorvolle Aktionen wie die Yes Men, Billionaires for Bush, Flashmobs und Theatheraufführungen vor Kameras Leute zum Nachdenken an. Die Leute auf der anderen Seite von Kameras sollten überzeugt werden, dass sie nicht die Guten sind.
Alles in allem war Robs Aussicht für die Zukunft sehr pessimistisch, was auch von Kommentatoren am Ende kritisiert wurde. So meinte jemand, dass wir schon einige Schlachten verloren, aber noch gar keinen Krieg geführt hätten. So sei die Zukunft offen und wir haben Möglichkeiten und Gestaltungsspielräume die Situation zu verändern und mit zu gestalten.
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Ergänzungen
Wettbewerb der Quartalsirren
Sehr gute Veranstaltung
Auch Heise berichtet über diese Veranstaltung
http://www.heise.de/newsticker/meldung/67796
Mitschnitt
ftp://dewy.fem.tu-ilmenau.de/2005-12-27_-_22c3_-_Saal1_We_lost_the_war_-_Welcome_to_the_world_of_tomorrow/22c3_saal1_7.wmv
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
@ Lars — ich
noch vergessen — ich