Polizei setzt Naziaufmarsch in Arnstadt durch

Black-Red-Press 26.11.2005 22:38 Themen: Antifa
Am 26.11. veranstaltete der Pseudoverein "Nationalisten für Kinderrechte" eine Kundgebung auf dem Arnstädter Riedplatz.
Das Thüringer BFE setzte den Aufmarsch mit allen Mitteln durch. Antifaschisten wurden mit Platzverweisen, Kesseln und Kontrollen belegt.
Ca. 400 Menschen nahmen zu früher Stunde (9Uhr) an den Gegenaktivitäten zum Naziaufmarsch teil.
Der Versuch der Neonazis schnellstmöglich Kameraden zu mobilisieren schlug fehl, es fanden sich lediglich ca. 50 Neonazis ein.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

trotzdem spaß gehabt

dabeigewesener 27.11.2005 - 14:51
Auch wenn in Arnstadt selber nicht viel ging, hatten wir auf der Hin- und Rückfahrt unseren Spaß. Die penetrante Schwarz-Weiß-Rote Fahne am Neudietendorfer Bahnhof (nähe Erfurt) wurde samt Fahnenmast entfernt und diente uns als Wärmespender für durchgefrorene Antifas!

Ansonsten - Kundgebungen der Nazis zu sprengen ist in der Zwischenzeit so ziemlich unmöglich geworden bei der massiven Bullenpräsenz! Naja, Arnstadt - stay rude, stay rebel!!!

Planungsdesaster bei den Nazis

Mitleser 27.11.2005 - 16:52
Denke mal, das der Autor/die Autorin damit sagen will, das auf Seiten der
Nazis wesentlich mehr erwartet wurden. Die ganze Aktion, die ja ursprünglich
als Kaffeefahrt aufgezogen werden sollte wurde von den Nazis nur intern be-
worben. Erst als Antifas das Ding öffentlich machten und dagegen bereits im
Vorraus agierten, bekamen es die Nazis mit der Angst zu tun. Wenige Tage vorher
konnte mensch die lustigen Hilfeschreie der Nazis sehen. Erst in einschlägigen
Szeneforen, dann noch fixe Terminankündigungen auf Seiten, wie vom NW Jena oder der
AFF Thüringen. Auch versuchte man noch Schlafplätze für Kameraden von außerhalb,
z.B. in Erfurt zu organisieren, aber war ein riesengroßer Reinfall. Schlussendlich
wurde die Kaffeefahrt abgeblasen und die Nazis machten nur eine Kundgebung in Arnstadt.
Ein ganz schönes Durcheinander, war aber verdammt lustig mit anzusehen. Besonders, das
trotz des Megatroubles in diesem Jahr nichtmehr Birnen als am 20.11.04 auftauchten. Dass das
NPD-Forum gehackt und das Lauti zerstört wurde sowie Unbekannte x-fach antifaschistische
Aktionen im Vorraus durchführten hat zweifelsfrei dazu mitbeigetragen. Coole Praxis!

Unsere Anzahl

Selbstkritiker 27.11.2005 - 18:05
Wir müssen es doch mal ehrlich sehen. Die Faschofratzen waren wenigstens soviele wie letztes Jahr ohne große Mobilisierung. Und wir? Wir haben überall mobil gemacht und weniger als letztes Jahr zusammen bekommen. Scheiße war das. Wir müssen was anders machen.

Gruß´

aus Erfurt

Unfall?!?

Henry 27.11.2005 - 22:18
Stimmt dass, das sich einer ausversehen vom Dach beim Ried runterstürzte, als er denen sagen/zeigen wollte, was er von den Nasen hällt?

Hab da was zu Ohren bekommen und auch der Rettungsdienst war unterwegs Richtung Ried, obwohl es dort zu keinen Ausschreitungen kam.

Wenn es so gewesen sein soll, Gute Besserung aus Rudolstadt

Verletzter

medi 27.11.2005 - 23:11
Ja das stimmt. Da die Polizei den kompletten Innenstadtbereich im Gebiet des Riedplatzes quasi zur nogo-area für Antifas erklärte , was sie teils recht aggressiv durch Platzverweise, Festhalten, BFE-Einheiten und Absperrgitter durchsetze, versuchten einige Antifas die Nazis von Häuserdächern anzugreifen. Nahe dem McPfennig (ín Richtung Riedtor) rechts der Nazis stürzte ein Antifaschist durch ein Dach, wo eine Stelle nur mit Pappe befestigt war etwa 3-5 Meter. War wg. Wirbelverschiebung schwerverletzt, wurde aber gleich ins Krankenhaus gebracht. Die anderen Leute dort wurden festgenommen. Solidarische Grüße!

Nazis angreifen, auf allen Ebenen und mit allen Mitteln!

Pressebericht zum Schwerverletzen

ingwa 28.11.2005 - 00:11
(...) Doch das Aufatmen kam zu früh. Auf dem Dach eines angrenzenden Gebäudes war ein Jugendlicher gesichtet worden. Bevor die Polizei reagieren konnte, kam die Meldung, in einem Einkaufsmarkt sei jemand durch die Decke gebrochen. Das Personal war sichtlich geschockt. Sie habe zunächst gehört, dass da oben jemand herumspringe, so die Filialleiterin, da sei der junge Mann auch schon durch die Decke gestürzt. Der 17-jährige Stadtilmer liegt am Boden, ein Kissen unter dem Kopf, er ist schwerverletzt. Nur Minuten später sind Rettungswagen und Notarzt zur Stelle. Der Verletzte ist ansprechbar, beantwortet aber die Fragen der Polizisten nicht. Im hinteren Gebäudeteil stellen die Beamten weitere acht Jugendliche. Bei ihnen werden Farbbeutel und zerschlagene Dachziegel gefunden. Wie von den Organisatoren der Gegendemonstration und der Polizei befürchtet, wollten es einige offensichtlich nicht beim friedlichen Protest belassen. TA

polizeibericht

xyz 28.11.2005 - 20:46
Thueringer Allgemeine 27.11.2005

Polizeibericht
Platzverweise und Anzeigen

Arnstadt. Am Samstag fanden zwei angemeldete Demonstrationen statt. Der Verein „Nationalisten für Kinderrechte“ hatte eine Demonstration des rechten Spektrums unter dem Motto „Unsere Kinder – unsere Zukunft!“ angemeldet. An dieser Versammlung auf dem Riedplatz nahmen zirka 75 Personen teil. Diese kamen im Wesentlichen aus dem Raum Ilmkreis, Gotha Erfurt. Die zweite Demonstration wurde durch die AG „Demokratie braucht Zivilcourage“ aus dem Ilmkreis angemeldet. Das Motto dieser Kundgebung auf dem Holzmarkt lautete „Nazis raus – Hände weg von unseren Kindern!“. Zu dieser Versammlung fanden sich zirka 100 Personen ein, wobei zirka 40 der alternativen Szene zuzurechnen waren. Die beiden Kundgebungen am Samstag verliefen im Wesentlichen störungsfrei, informierte Polizeisprecher Achim Fugmann von der Polizeidirektion Gotha. Das Konzept der Polizei, das in der Hauptsache die kommunikative Konfliktbewältigung und die strikte Trennung der beiden Demonstrationen vorsah, ist voll aufgegangen. Aus einer Gruppe von etwa 40 Autonomen aus dem Raum Erfurt wurden immer wieder Versuche unternommen, in den Versammlungsbereich der rechten Kundgebung zu gelangen, um diese zu stören. Nach Abschluss der Kundgebung gelang es nochmals einer achtköpfigen Gruppe von alternativen Jugendlichen, zum Teil auf unbewohnte Gebäude im Versammlungsraum der rechten Demonstration vorzudringen. Nach ersten Erkenntnissen haben diese Personen versucht, über das Dach zur rechten Versammlung zu gelangen. Sie waren mit Farbbeuteln bewaffnet und hatten bereits Dachziegel zerschlagen, um sie möglicherweise als Wurfgeschosse zu verwenden. Im Verlaufe des Polizeieinsatzes wurden 110 Identitätsfeststellungen durchgeführt. Bei der rechten Demonstration wurden zwei Mundschutze, welche zur Vermummung, aber auch als Schutzbewaffnung dienen können, sichergestellt. Zur Verhinderung des Eindringens von Autonomen in die rechte Versammlung wurden 110 Platzverweise ausgesprochen und zwei Gewahrsamnahmen wegen Nichtbefolgen von Platzverweisen durchgeführt. Auch bei ihnen wurden Gegenstände, welche zur Vermummung oder als Schutzbewaffnung dienen können, sichergestellt. Zur zweifelsfreien Identitätsfeststellung mussten drei Personen dieser Gruppierung in Gewahrsam genommen werden. Weiterhin wurden im Nachgang der Demonstrationen zwei der Polizei bekannte Täter gesehen, wie sie an einem abgestellten PKW die Außenspiegel beschädigt haben. Insgesamt wurden gegen neun Personen Strafanzeigen erstattet. Hierbei ging es um Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, Sachbeschädigungen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Hausfriedensbruch. Insgesamt waren 300 Polizeibeamte aus dem Freistaat Thüringen und der Bundespolizei unter Führung der Polizeiinspektion Gotha im Einsatz.

TA-Artikel

LesA 28.11.2005 - 20:48
Sonntag, 27.11.2005 Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Politischer Trommelwirbel

ARNSTADT. Mit einem politischen Trommelwirbel und sehr klaren Worten - so demonstrierten am Samstag etwa 100 Arnstädter gegen eine rechte Kundgebung. Die Erfurter Sambatrommelgruppe "Percussao Popular" eröffnete mit brasilianischen Rhythmen gegen 9 Uhr den Protest gegen Rechts auf dem Holzmarkt. Eine Wiederholung der Ereignisse vor fast auf den Tag genau einem Jahr sollte es nicht geben. Rechtzeitig hatte die Arbeitsgemeinschaft "Demokratie braucht Zivilcourage" eine Demonstration gegen den rechten Aufmarsch angemeldet, die Ordnungsbehörde hatte beide Veranstaltungen räumlich getrennt und die Polizei im Vorfeld unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie Ausschreitungen, aus welcher Richtung auch immer, verhindern werde. Rings um den Riedplatz waren die Zugangswege abgesperrt, die Polizei zeigte Präsenz. Auf Transparenten "Hier er-friert der nationale Widerstand" oder mit Sprechchören "Nazis raus, Hände weg von unseren Kindern" wendeten sich auf dem Holzmarkt bei der Aktion des Bürgerbündnisses die Teilnehmer gegen Rechts, die Trommler unterstützten sie mit ihren Rhythmen fast drei Stunden lang. Kirchenrat Jürgen Friedrich vom Marienstift erinnerte, dass auf diesem Platz am 30. September 1989 die friedliche Revolution begann. "Nie wieder Diktaturen", forderte er. Von der Politik erwarte er mehr Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und eine Perspektive für Kinder und Jugendliche. Seine Stimme gegen Rechts erhob auch Landrat Lutz-Rainer Senglaub. In diesem Jahr habe man im Jonastal der Schrecken vor 60 Jahren und all der im Jonastal durch das Naziregime umgekommenen Menschen gedacht. Deshalb wende er sich gegen jene, die mit dem sensiblen Thema zu Kinderrechten versuchen, dies ideologisch auf nationalistische Art zu verknüpfen. Mit viel Emotionalität hatte sich zuerst Stadträtin Martina Lang dagegen gewendet, unsere Kinder "zu missbrauchen" und unter der nationalistischen Flagge für Kinderrechte einzusetzen. Martina Lang nannte die in einem Bericht der Uno zur Situation der Kinder in der Welt genannten Daten, dass sechs Millionen Kinder verhungerten. Dies zu verhindern sei Aufgabe der Demokraten, jedoch dürfe nicht von Neonazis nach Lynchjustiz gerufen werden. Der Beitrag gegen Rechts der Evangelisch-Lutherischen Kirche, so Superintendent Michael Hundertmark sei es, zu Friedensgebeten einzuladen. Dieser Einladung folgten Christen und Atheisten gleichermaßen. In einem Kreis hatten sie im Altarraum der Bachkirche Platz genommen, eine Kerze war angezündet. "Wir verbinden uns mit allen, die um den Frieden in der Welt beten", so Pfarrer Horst Laube. "Verleih´ uns Frieden gnädiglich, Herr Gott in unserer Zeit..." sprachen alle im Chor. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe "Demokratie braucht Zivilcourage", Jochen Traut, dankte allen Demokraten, dass sie gekommen waren, auch dem Marienstift für die Versorgung mit Getränken und Schittchen. Traut hätte sich jedoch eine größere Teilnahme gewünscht. Gut 300 Meter entfernt, auf dem Ried - die Rechten nahezu unter sich. Das Thema Kinderrechte wollte man für sich reklamieren. Kaum ein Passant, der verweilte. "Falsch die Töne, die da aus dem Lautsprecher dröhnen", meinte einer, nachdem er ein paar Sätze aufgeschnappt hatte. Es blieb bei Worten."Zwei Personen der linken Szene haben auf dem Dach eines Hauses die rechte Versammlung verbal kurzzeitig attackiert", merkte Polizeisprecher Achim Fugmann an.Kurz nach 11.30 Uhr Ende der rechten Kundgebung. Polizei eskortierte den größten Teil der Teilnehmer Richtung Bahnhof. Aufatmen, alles nahezu problemlos. Doch das Aufatmen kam zu früh. Auf dem Dach eines angrenzenden Gebäudes war ein Jugendlicher gesichtet worden. Bevor die Polizei reagieren konnte, kam die Meldung, in einem Einkaufsmarkt sei jemand durch die Decke gebrochen. Das Personal war sichtlich geschockt. Sie habe zunächst gehört, dass da oben jemand herumspringe, so die Filialleiterin, da sei der junge Mann auch schon durch die Decke gestürzt. Der 17-jährige Stadtilmer liegt am Boden, ein Kissen unter dem Kopf, er ist schwerverletzt. Nur Minuten später sind Rettungswagen und Notarzt zur Stelle. Der Verletzte ist ansprechbar, beantwortet aber die Fragen der Polizisten nicht. Im hinteren Gebäudeteil stellen die Beamten weitere acht Jugendliche. Bei ihnen werden Farbbeutel und zerschlagene Dachziegel gefunden. Wie von den Organisatoren der Gegendemonstration und der Polizei befürchtet, wollten es einige offensichtlich nicht beim friedlichen Protest belassen. Von Marlis KIESEWALTER und Gerd SCHMIDL
27.11.2005

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 7 Kommentare an

Handycam ??? — antira

Fotoquali — Black-Red-Press

@black-red-press — antira

Planungszeit? — Tach