Köln: rassistischer Mob will wieder toben

I´m fuckin´ mad! 29.09.2005 02:33
Von Pro Köln gefördert und unterstützt, wollen BürgerInnen des Kölner Stadtteils Merkenich am Donnerstag, 29. September gegen ein dort angesiedeltes Flüchtlingsheim demonstrieren. Im Vorfeld wurden bereits Plakate mit der verklausulisierten Forderung "Ausländer raus!" in dem Vorort geklebt.
Bereits im Sommer 2003 fand in Köln-Weidenpesch eine Demonstration von rund 500 "Normal"-Bürgern statt, die mit Unterstützung von der mittlerweile im Stadtrat vertretener rechtsextremen Organisation Pro Köln organisiert wurde und durch rassistische Hetze "glänzte". Neben eindeutig rassistischen Inhalten schaffte es der Bürgermob auch noch Kritik an "den da oben" zu formulieren und suchte sich dafür die Person Friedmanns heraus. Die wenigen vertretenen AntifaschistInnen mussten von der Polizei vor dem volksgemeinschaftlichen Mob vor Übergriffen geschützt werden, nur zu gerne hätten diese sich an den jenen und den Bewohnern des Heims "abreagiert".

Die Nöte der Roma, die zusammengepfercht in runtergekommenen Unterkünften leben mussten, waren nicht das Anliegen dieser Bürgerdemo, viel eher ein "zigeunerfreier Stadtteil".

Ein Jahr später probten die BürgerInnen des Vorort Weidenpesch den Aufstand, wieder mit die Finger im Spiel: Pro Köln mit seinen rechten Kadern. Während der gesamten Demo, die sich gegen die Einquartierung jugoslawischer Flüchtlinge in Weidenpesch aussprach, kam es durchweg zu rassistischen Sprüchen und Forderungen. Zu Protest von Seiten der Kölner Linken kam es kaum, was u.a. an dem späten Bekannt werden des Termins liegen dürfte, aber nicht nur damit zu erklären/entschuldigen ist.

Nun wollen die Anwohner von Meschenich, einem ebenso verschlafenem, dorfähnlichem Vorort Kölns wie die vorherigen, ebenfalls ihr rassistisches Weltbild in die Öffentlichkeit tragen. Ihr Ausländerhass reagiert sich dabei an dem örtlichen Flüchtlingsheim ab, der insbesondere von Pro Köln seit Wochen massiv vor Ort geschürt wird. Auch die Demo am Donnerstagabend wurde von Pro Köln angemeldet, gleichzeitig formiert sich in Meschenich eine Art Bürgerwehr. Diese plakatierten bereits "ihren" Stadtteil mit ihrer zentralen Forderung: "Wir wollen unser Dorf zurück!" Wer zu ihrem Dorf nicht dazugehört ist klar, Ausländer und generell alles, was der deutsche Mob als "fremd" und störend empfindet.
Pro Köln kann nicht nur in der Peripherie Kölns auf den vorhandene bürgerlichen Rassismus aufbauen, der auch ganz ohne Pro Köln und andere Rechtsextreme bereits existent ist.

Treten wir dem rassistischen Mob entgegen, keine erneute Pogromstimmung in verkackten Kölner Vororten! Pro Köln bekämpfen! Das Flüchtlingsheim schützen und Solidarität mit den Betroffenen zeigen.

Das Flüchtlingsheim befindet sich in der Causemannstraße, der Bürgermob sollte dort ab 20h auftauchen.




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und sonst:
Erklärung zum Übergriff aus AntifaschistInnen in Köln am 24.9.2005 -->  http://www.erklaerung.tk/
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Ergänzungen

wegbeschreibung

koelna 29.09.2005 - 04:52
Die Causemannstraße ist direkt an der KVB-Haltestelle Merkenich-Mitte; das ist die vorletzte an der Linie 12 Richtung Merkenich. Fahrtzeit ab Barbarossaplatz ist eine halbe Stunde; die Bahnen verkehren bis 20 Uhr alle 10 Minuten. Bezieht aber ein, daß die Copz evtl die Haltestelle abriegeln; es wäre nicht das erste Mal. In diesem Fall kann ein Stadtplan (z.B.  http://www.koeln.de/stadtinfo/stadtplan.html) und  http://www.kvb-koeln.de weiterhelfen.

ihgitt

der wahre doolittle 29.09.2005 - 11:01
Ihgitt sind die Bilder eklig, der deutsche Rassist in seiner vertrauten Umgebung, übrigens unter  http://koelnboard.de/forum/showthread.php?t=3044 kann man sich angucken was dieses rassitenpack so alles vom stapel lässt. also heute abend den termin nicht verpassen.
Rassisten und Antisemiten aufs Maul!

Pogromstimmung

kotz 29.09.2005 - 13:07
zitate aus dem forum:

"Mein Vorschlag gründet eine Bürgerwehr und verjagt dieses Pack,ihr könnt davon ausgehen,das ihr in ganz Deutschland dafür Verständniss bekommt."


"Nach diesen mehrfachen Hilferufen und der Hilflosigkeit unserer Altparteien, möchte ich den Vorschlag machen eine Bürgerwehr zu gründen. Wer macht mit?"

"Bürgerwehr hat zugeschlagen
Erfolg nach Verfolgung zweier Einbrecher.............
Durch die Aufmerksamkeit zweier merkenicher Bürger, konnte ein Einbruch aufgeklärt werden und die beiden Täter Dingfest gemacht werden.
Hierfür möchte ich mich im Namen aller Merkenicher bedanken und hoffe, dass jeder andere auch so selbstlos gehandelt hätte.

"Zur Person der beiden Einbrecher.......
Ihr könnt Euch vorstellen, wo sie herkommen!!!!!!"


"Heute ist Kinderdisco in Merkenich,habe gehört das einige Väter dort aufpassen wollen,damit ihre Töchter nicht von den Bewohnern des Heims in den Schritt und an den Hintern gefasst werden."


" Nehm dir ein Blatt Papier, teile es in Pro und Kontra ein und schreibe mal auf, was du hier für dein Land leistest (auch wie du deine Kinder erziehst) und dann auf der Kontra-Seite was "DIE" für unser Land leisten. Dann sag mal ehrlich, auf welcher Seite mehr steht!

Noch was, eben fuhr die Polizei wieder mit Blaulicht durchs Dorf? Ist was passiert???
Hoffe nur es eskaliert heute nicht in Merkenich"


"Im Grunde ist das , was in Merkenich zur Zeit passiert reine Verzweiflung und Hilflosigkeit.
Man könnte auch sagen " Notwehr "."

"Glaubst Du wirklich das die Bewohner bewacht werden? Ich sehe das anderum, die Bewohner werden vor uns geschützt."


"Irgendwer sprach von einer Bürgerwehr , melde mich hiermit zum Dienst !"

"Gestern habe ich 3 von den Kindern des fahrenden Volkes bei uns in der Strasse gesehen , ich denke mal die wollen expandieren , schlafe jetzt mit offenen Augen ."


gekommen bis seite 9 von 60!!





@frage

jupiter jones 29.09.2005 - 14:31
@frage: ach halts maul und mach selber was, wenn dir das alles nicht passt.

WICHTIG WICHTIG:::PRO KÖLN WIRD SCHON UM 17UHR IN MERKENICH SEIN; NEUER TREFFPUNKT DAHER 16:30 IN MERKENICH:::

ICH MERKE NICH', WENN ICH NEONAZIS:...

... AUF DEN LEIM GEHE! 30.09.2005 - 05:10

presse berichtet

recherche 30.09.2005 - 13:41
Polizei will genau hinsehen
VON MICHAEL KRETZ, 30.09.05, 07:45h

Probleme mit Bewohnern des Übergangsheims Causemannstraße führten zeitweise zu emotionalen Diskussionen.

Das Pfarrheim von St. Brictius war zu klein: Etwa 500 Merkenicher kamen auf Einladung von Bezirksvorsteher Hans Heinrich Lierenfeld zur Podiumsdiskussion. Vertreter von Stadt und Polizei stellten dar, was sie bislang unternommen haben, um die Situation im Umfeld des Übergangsheims an der Causemannstraße zu ändern.

„Vier problematische Familien, die nicht für das dörfliche Leben in Merkenich geeignet waren, haben wir in anderen Wohnheimen untergebracht“, berichtete Michael Schleicher, Leiter der städtischen Wohnungsversorgungsbetriebe. Die Belegung des Hauses, das von Sinti- und Roma-Familien bewohnt wird, werde bis zum Samstag von 150 auf 104 Personen reduziert.

Sozialdezernentin Marlis Bredehorst kündigte eine Überprüfung der Arbeit des privaten Wachdienstes an, nachdem mehrere Bürger über die mangelnde Präsenz der Sicherheitsleute geklagt hatten. Auch Robert Freund, Leiter der Polizeiinspektion Nordwest, sagte Veränderungen bei den sechs täglichen Streifenfahrten zu: „Meine Mitarbeiter werden besonders mittags nach Schulende die Stadtbahnhaltestelle »Merkenich-Mitte« aufmerksam beobachten“.

Ebenso sollen Polizeibeamte bei der nächsten Kinderdisco im Pfarrheim präsent sein, um - wie von einer besorgten Mutter geschildert - Belästigungen zu verhindern. Freund forderte die Bürger auf, alle Diebstähle und Übergriffe anzuzeigen, damit die Behörden ein vollständiges Bild bekommen. Die bislang angezeigte Straßenkriminalität zeige „objektiv keine Gefährdung“ im Vergleich mit ähnlich großen Stadtteilen.

Einigen Merkenichern war das aber nicht genug. In Sprechchören forderten sie die Schließung des Heims und buhten Redner aus. Mehrmals musste Lierenfeld eingreifen. Die angeheizte Stimmung nutzte die rechtsextreme „Bürgerbewegung Pro Köln“ aus. Ihre Vertreter forderten die Schließung des Übergangsheims und kündigten Aktionen an.

Schon seit Monaten fühlen sich viele Merkenicher nicht mehr sicher. Als Anfang September der Geschäftsführer im örtlichen Supermarkt bei einer Rangelei mit Kindern mit einem Messer verletzt wurde, sei die Besorgnis der Anwohner deutlich gestiegen, sagte Inspektionsleiter Freund. Allerdings sind die Ermittlungen der Polizei noch nicht abgeschlossen, so dass nicht klar ist, ob der Täter überhaupt aus dem Flüchtlingsheim stammt.
 http://www.ksta.de/html/artikel/1125645229763.shtml





Bauernfänger
VON PETRA RECKTENWALD, 30.09.05, 06:45h


Merkenich geht uns alle an. Seit knapp zwei Jahren häufen sich dort die Klagen über ein Übergangswohnheim, das die Stadt eingerichtet hat. Bürger berichten von Übergriffen einzelner Bewohner des Hauses an der Causemannstraße. Die Stimmung im Stadtteil hat sich zunehmend aufgeheizt, eine sachliche Auseinandersetzung mit den Problemen wird immer schwieriger.

Stadt und Polizei haben der Entwicklung nicht tatenlos zugesehen. Doch sie hätten viel früher reagieren müssen. Inzwischen zeigt sich, dass selbst die Verringerung der Bewohnerzahl im Heim und verstärkte Polizeipräsenz die Situation nicht grundlegend entschärft haben. Was fehlt, ist ein probates Gegenmittel gegen die rechtsextremen Bauernfänger von Pro Köln, die es geschickt verstehen - wie seinerzeit in Poll - die Stimmung in der Bevölkerung aufzugreifen und für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Bei der Kommunalwahl 2004 erreichte die so genannte Bürgerbewegung in Merkenich mehr als zwölf Prozent. Dies ist erschreckend, zeigt aber auch, dass längst nicht jeder Merkenicher den dumpfen Parolen der Rechten auf den Leim geht. Es gibt sogar bemerkenswerte Hilfsprojekte aus dem Stadtbezirk für die im Heim gestrandeten Menschen.

Den Auftrieb der Rechten, die mit ihren holzschnittartigen Parolen die weit verbreitete Skepsis gegenüber dem Fremden schüren, haben Politik und Verwaltung zum Teil selbst zu verantworten. Eine Flüchtlingspolitik, die auf dezentrale Unterbringung und Integration setzt, würde eine Eskalation wie in Merkenich von vornherein verhindern.

(KStA)
 http://www.ksta.de/html/artikel/1125645230391.shtml

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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widerlich — !!!against you!!!

Mad oder Pro? — Frage

@Frage — billige provo von dir prollo

Antifa heißt Angriff — Antifaschist